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BENI ARTISTICI COMUNALI - 1 Comune di Trento Assessorato alla Cultura, Turismo e Biblioteche Abtei Sankt Lorenz Stadtkirche von Trient Ufficio Cultura Via delle Orfane, 13 38100 Trento Tel. 0461 884286 Ufficio Turismo Via Belenzani, 19 38100 Trento Tel. 0461 884169 [email protected] www.trentocultura.it Ufficio Relazioni con il pubblico Via Belenzani, 3 38100 Trento numero verde 800017615 Abtei Sankt Lorenz (Kapuziner) Via Andrea Pozzo, 2 Tel. und Fax 0461 981569 Täglich geöffnet 7:00 - 12:00 / 15:00 - 19:00 Text: Roberto Pancheri Bilder: Gianni Zotta Graphisches Projekt und Druck: Litografica Editrice Saturnia - Trient KURZE FÜHRUNG GESCHICHTE Urkunden belegen, dass es in Trient um das Jahr 1000 eine dem heiligen Lorenz gewidmete Kirche gab, während archäologische Ausgrabungen in jüngster Zeit nachgewiesen haben, dass an der gleichen Stelle bereits im Hohen Mittelalter ein kirchliches Gebäude vorhanden war. Die heutige Kirche wurde zwischen 1166 und 1183 gemeinsam mit der Benediktinerabtei errichtet, die als Zweigstelle der Abtei von Vallalta (Bergamo) gegründet wurde. Der Komplex stand am rechten Ufer der Etsch in einem landwirtschaftlichen Gebiet, das es den Mönchen ermöglichte, der vom Gründer des Ordens, dem heiligen Benedikt von Nursia verfassten und unter dem Motto ora et labora („bete und arbeite“) kurz gefassten Regel zu folgen. Das gesamte, bereits in der Römerzeit bebaute Gelände lag außerhalb der Stadtmauern und war durch eine Holzbrücke mit dem Rest der Stadt verbunden. Am 10. August jedes Jahres wurde dort anlässlich des Festtags von Sankt Lorenz ein Jahrmarkt abgehalten. Die im Jahr 1858 von der österreichischen Regierung vorgenommene Umleitung des Flussbetts hat das ursprüngliche Erscheinungsbild des Areals grundlegend verändert, das heute zwischen Bahnhof und Busbahnhof eingezwängt ist. Mit der Umsiedelung der Benediktiner nach Sankt Apollinar ging die Abtei 1234 auf den Dominikanerorden über. Hier lebte der berühmte Theologe und Hagiograph Bartholomeus von Trient. Nach fünf Jahrhunderten Kultur und Frömmigkeit wurde das Kloster 1778 auf Befehl von Prinz Bischof Vigilio Thun aufgelöst und wurde Sitz des neuen Gefängnisses. Im Verlauf des neunzehnten Jahrhunderts diente der Komplex zunächst als Armenhaus, dann als Lazarett für Cholerakranke und schließlich als Militärdepot, und unterlag bald dem Verfall. Das Kloster und der Kreuzgang wurden während des Faschismus völlig zerstört. Die vollkommen leerstehende Kirche wurde bei Luftangriffen während des zweiten Weltkriegs von Bomben getroffen. Sie wurde in der Nachkriegszeit restauriert und 1955 mit der Ehrenbezeichnung Stadtkirche dank der Initiative von Pater Eusebio Jori wieder als Kultstätte eröffnet. Seitdem wird sie von den Kapuzinermönchen verwaltet. Im Jahr 1966 wurde sie bei dem schweren Hochwasser der Etsch beschädigt. Eine neue, von der Gemeinde geförderte Kampagne von Studien, archäologischen Untersuchungen und Restaurierungen wurde im Jahr 1998 abgeschlossen. KUNST Der Komplex von Sankt Lorenz um 1933 DAS KONZIL Während des Konzils von Trient (1545-1563) beherbergte das Kloster von Sankt Lorenz den Kaiserlichen Botschafter Diego Hurtado de Mendoza und zahlreiche dominikanische Theologen, worunter die Spanier Domingo de Soto aus Segovia, Professor in Salamanca, und Pedro de Soto aus Cordova, Beichtvater Karls V. . In Sankt Lorenz waren auch verschiedene portugiesische Abgesandte untergebracht, wie der vom Portugiesischen König entsandte Girolamo Oleastro de Zamula, und Bartolomé dos Martires, Erzbischof von Braga und später selig gesprochen. Hier liegen Lodovico Vannino de Teodoli aus Forlì, Bischof von Bertinoro und Theologe, der am 11. Januar 1563 in Trient starb, und der selbige Pedro de Soto begraben, der am 20. April des gleichen Jahres starb. Das Kloster Sankt Lorenz im 18. Jahrhundert Die Kirche ist ein Juwel der mittelalterlichen Architektur und besitzt eine selten zu findende stilistische Einheitlichkeit, die zum Teil auch auf die Demolitionen, Ausraubungen und Wiederaufbauten im Verlauf der letzten drei Jahrhunderte zurück zu führen ist. Das im reinen romanischen Stil gehaltene Äußere ist durch das Wechselspiel von Backstein und der Verkleidung aus weißem Stein charakterisiert. In der Mitte der Fassade befindet sich ein großes, dreibogiges Fenster oberhalb eines in ein vorgelagertes Prothyrum eingefügten Gewändeportals. Die Apsis ist durch Halbsäulen mit Kapitellen unterteilt, in die menschliche Figuren und Pflanzen eingemeißelt sind und die eine Reihe von Bögen tragen. Die Walmdächer überragt eine achteckige Kuppeldecke. Der Glockenturm mit den vier zweibogigen Fenstern der Glockenstube und ihrer Krone aus kleinen Zierobelisken geht auf die erste Hälfte des 17. Jahrhunderts zurück und ist einer der charakteristischsten der Stadt. Am Fuß des Rumpfs sind wiederverwendete Steinelemente eingefügt. Die architektonische Anlage, die sich auf 38 Meter Länge und 14 Meter Breite erstreckt, zeigt Ähnlichkeiten mit der Benediktiner Architektur Venetiens und der Lombardei: nicht umsonst ist der einzige Handwerker unter den vielen am Bau beteiligten, dessen Name uns überliefert wurde, ein gewisser „magister Lanfrancus de Bergomo”, der in einer Urkunde aus dem Jahr 1177 erwähnt wird. Das Innere der Kirche zeugt vom Übergang von der Romanik zur Gotik und zeichnet sich durch eine bewundernswerte Harmonie der architektonischen Linien aus, die durch große Essentialität geprägt sind. Besonders schlicht sind die Zierelemente, wie beispielsweise die korinthischen Kapitelle der Pfeiler. Der Raum ist in drei luftige Schiffe und einen erhöhten Chor unterteilt. Das zentrale Gewölbe ist in vier durch eine Kuppel getrennte Joche unterteilt. Die prunkvollen Altäre aus der Barockzeit wurden nach der Auflösung des Klosters entfernt und in andere Kirchen der Diözese verlagert. Die heutigen, in schlichten Linien gehaltenen Altäre sind neuzeitliche Werke. Das Glasfenster der Apsis, das den heiligen Lorenz darstellt, und die beiden Seitenfenster mit der heiligen Katerina von Siena und dem heiligen Franziskus von Assisi, sind Werke von Remo Wolf. Die Skulpturen des heiligen Ambrosius und der Madonna von Loreto stammen vom Bildhauer Luigi Degasperi.