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Ansteckende Gesten Und Infizierte Körper. Emotionshistorische überlegungen Zu Einer Poetik Des Schrecklichen In Der Tragedie Lyrique Des Späten Ancien Regime

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Emotionsgeschichte und Musik Forschungsperspektiven und Methoden Die Max-Planck-Forschungsgruppe „Gefühlte Gemeinschaften? Emotionen im Musikleben Europas“ veranstaltet am 18./19. September 2015 am Max-Planck-Institut für Bildungsforschung in Berlin einen Workshop zum Verhältnis von Musik und Emotionen in der Geschichte. Mit dieser Tagung möchten Sven Oliver Müller, Marie Louise Herzfeld-Schild und Lena van der Hoven wesentliche methodische Ansätze ihrer Arbeit zur Diskussion stellen, dabei einerseits bilanzieren und andererseits neue Perspektiven aufwerfen. Emotionsgeschichte und Musik Forschungsperspektiven und Methoden Der Blick der vergangenen Jahre richtete sich auf emotionale Praktiken im Musikleben in ihrer Prägung durch und Rückwirkung auf Gesellschaften vom frühen 19. bis zum beginnenden 21. Jahrhundert. Ein besonderer Schwerpunkt lag auf den historischen Wandlungsprozessen, denen sowohl musikalische Aufführungen als auch deren politische und soziale Deutungen ausgesetzt sind. Bislang haben die Forschungen gezeigt, dass die Verbindung von Emotionsgeschichte und Musikwissenschaft hierbei zwar viele thematische Chancen eröffnet, aber auch methodische Schwierigkeiten mit sich bringen kann. Der Workshop soll daher als Plattform dafür dienen, sowohl jenseits bisheriger Ansätze methodisch und thematisch innovative Ideen zur Erforschung von Musik und Emotion vorzustellen als auch interdisziplinär den jeweils angewandten Emotionsbegriff und zukünftige Forschungsperspektiven zu diskutieren. Die einzelnen ReferentInnen werden daher weitere und neuartige Ansätze zur emotionalen Bedeutung von Musik für bereits konstituierte und sich konstituierende Gemeinschaften skizzieren. Dabei wird der zeitliche Rahmen bis in die Zeit vor 1700 sowie auch der Musikbegriff erweitert, indem zum Beispiel auch der Börsenticker im 19. Jahrhundert als musikalisches Klangbild verstanden wird. Das Ziel des Workshops ist es Wissenschaftler aus interdisziplinären Bereichen wie der Geschichtswissenschaft sowie der Musikwissenschaften an einem Tisch zusammenzubringen. Gerade von der Zusammenarbeit unterschiedlicher Disziplinen, von der Integration verschiedener Methoden und Themen sind weiterführende Forschungsperspektiven zu erwarten. So sollen wesentliche Fragen, z.B. wie Emotionen aufzufassen und emotionale Diskurse zu verstehen oder was emotionale Praktiken und emotionale Räume der Musikausübung sein können, anhand konkreter spezifischer Ansätze und Fallbeispiele diskutiert werden. Uns ist es gelungen TeilnehmerInnen zu gewinnen, die Themenfelder von sozial-, rezeptions- und musikhistorischen bis hin zu ästhetischen und analytischen Fragestellungen präsentieren. Die Liste umfasst führende VertreterInnen der unterschiedlichen Disziplinen ebenso wie NachwuchswissenschaftlerInnen und Masterstudierende. Das thematische Spektrum reicht von der frühneuzeitlichen Oper bis zur Hi-Fi-Kultur der 1950er Jahre, von Fragen der Tanzkultur bis hin zur britischen Börsengeschichte. Wir hoffen, mit unserem Workshop die Bedeutung der vielfältigen Forschung und Forschungsmöglichkeiten im Bereich der Verbindung von Emotionsgeschichte und Musik aufzeigen und für die Zukunft ein wissenschaftliches Netzwerk herstellen zu können, das dieses Thema auch nach dem Abschluss unserer Forschungsgruppe weiterführt. Kontakt: Iris Törmer – [email protected] Ein Workshop im Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin Freitag, 18. September bis Samstag, 19 September 2015 Ausgerichtet von Sven Oliver Müller, Marie Louise Herzfeld-Schild und Lena van der Hoven Max-Planck-Institut für Bildungsforschung Emotionsgeschichte und Musik Emotionsgeschichte und Musik Forschungsperspektiven und Methoden Forschungsperspektiven und Methoden Freitag, 18.9.2015 Samstag, 19.9.2015 Ab 14.00 Registrierung 9.30 – 11.00 Panel 3: Bewegung und Politik im 19. Jahrhundert 14.30 – 16.00 Panel 1: Probleme und Perspektiven Stephanie Schroedter (FU Berlin): Gefühle in Bewegung und gefühlte Bewegung – Tanz(musik)kulturen des 19. Jahrhunderts zwischen Emotion und Imagination Angela Heinemann (Universität Duisburg-Essen): Empfundene Nation – National-patriotische Lieder als Ausdruck einer neuen Identität bei Turnern und Burschen im frühen 19. Jahrhundert Daniel Menning (Universität Tübingen): Emotion und Rationalität, Lärm und Musik – Oder: Erklärungsdichotomien der Börsenspekulation Sven Oliver Müller (MPIB Berlin) / Marie Louise Herzfeld-Schild (MPIB Berlin): Einführung Susanne Rode-Breymann (Hochschule für Musik, Theater und Medien Hannover): Emotionen im Musikleben – Emotionen in der Musik: Einige grundsätzliche Überlegungen über das Problem, auf der Grundlage von Quellen der Frühen Neuzeit eine Binsenwahrheit zu validieren Doris Kolesch (FU Berlin): Überlegungen zum SFB 1171 „Affective Societies“ 11.00 – 11.30 Kaffeepause 16.00 – 16.30 Kaffeepause 11.30 – 13.00 Panel 4: Gemeinschaftsgefühl und Musikkultur im 20./21. Jahrhundert 16.30 – 18.00 Panel 2: Formen des Musiktheaters in der Frühen Neuzeit Frank Hentschel (Universität zu Köln): Horror im Musiktheater des Barock Konrad Sziedat (LMU München): „Wir sehen nicht, wir hören nicht.“ Musik und Gemeinschaft bei westdeutschen Linken um 1989 Simon Haasis (Universität Wien): Ansteckende Gesten und infizierte Körper. Emotionshistorische Überlegungen zu einer Poetik des Schrecklichen in der Tragedie lyrique des späten Ancien Regime Malte Kobel (HU Berlin): Vorgefühlt? Die Produktion von Gefühlen in der Hi-Fi-Kultur der 1950er Jahre am Beispiel von Exotica Sebastian Werr (LMU München): Das höfische Opernhaus als Erlebnisraum Luis-Manuel Garcia (Universität Groningen): Krise und Euphorische Klubkultur Gegen 19.00 gemeinsames Abendessen 13.00 – 14.30 Mittagessen 14.30 – 16.00 Roundtable – Chancen und Grenzen Diskussionsleitung: Lena van der Hoven (Universität Bayreuth) Teilnehmer: Luis-Manuel Garcia, Heinz-Gerhard Haupt (Berlin), Frank Hentschel, Marie Louise Herzfeld-Schild, Doris Kolesch, Sven Oliver Müller, Susanne Rode-Breymann, Arne Stollberg (HU Berlin)