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Die byzantinischen Häfen Konstantinopels Falko Daim (Hrsg.) Byzanz zwischen Orient und Okzident  | 4 Veröffentlichungen des Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz zugleich Interdisziplinäre Forschungen zu den Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter in Europa C. von Carnap-Bornheim  ·  F. Daim  ·  P. Ettel  ·  U. Warnke (Hrsg.) Band 3 Der Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz ist eine Forschungskooperation des Römisch-Germanischen Zentralmuseums und der Johannes Gutenberg-Universität Mainz Die byzantinischen Häfen Konstantinopels Falko Daim (Hrsg.) Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums | Mainz | 2016 Redaktion: Dominik Heher, Stefan Albrecht (RGZM) Satz: Claudia Nickel (RGZM) Umschlaggestaltung: Dominik Heher, Claudia Nickel (RGZM) unter Verwendung eines Bildes von Antoine Helbert Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. ISBN 978-3-88467-275-4 © 2016 Verlag des Römisch-Germanischen Zentralmuseums Das Werk ist urheberrechtlich geschützt. Die dadurch begründeten Rechte, insbesondere die der Übersetzung, des Nachdrucks, der Entnahme von Abbildungen, der Funk- und Fernsehsendung, der Wiedergabe auf fotomechanischem (Fotokopie, Mikrokopie) oder ähnlichem Wege und der Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen, Ton- und Bildträgern bleiben, auch bei nur auszugsweiser Verwertung, vorbehalten. Die Vergütungsansprüche des 954, Abs. 2, UrhG. werden durch die Verwertungsgesellschaft Wort wahrgenommen. Druck: betz-druck GmbH, Darmstadt Printed in Germany. Inhaltsverzeichnis   7 Falko Daim Vorwort   9 Ewald Kislinger Von schlechteren und besseren Lagen. Häfen zu Konstantinopel im Wandel ihrer ­Bedeutung  19 Arne Effenberger Konstantinopel / İstanbul – die frühen bildlichen Zeugnisse Häfen und Anlegestellen der Stadt  35 Andreas Külzer Der Theodosios-Hafen in Yenikapı, İstanbul: ein Hafengelände im Wandel der Zeiten  51 Dominik Heher Julianoshafen – Sophienhafen – Kontoskalion  67 Dominik Heher Der Palasthafen des Bukoleon  89 Ewald Kislinger Neorion und Prosphorion – die alten Häfen am Goldenen Horn. Mit einem Anhang über die Landeplätze (skalai) in diesem Umfeld bis 1204  99 Johannes Preiser-Kapeller Heptaskalon und weitere Anlegestellen am Goldenen Horn 109 Neslihan Asutay-Effenberger Zum Stadtteil Kynegion und seinem Hafen in spätbyzantinischer und osmanischer Zeit Häfen und Anlegestellen im Vorfeld Konstantinopels 121 Grigori Simeonov Der Hafen und die Anlegestellen des Hebdomon 139 Grigori Simeonov Die Brachialion-Anlegestelle 147 Grigori Simeonov Die Anlegestellen beim Kosmidion 161 Klaus Belke Tore nach Kleinasien: die Konstantinopel gegenüberliegenden Häfen Chalkedon, Chryso­polis, Hiereia und Eutropiu Limen 172 Karten zur Topographie Konstantinopels 173 Quellen 180 Sekundärliteratur und Übersetzungen 201 Verzeichnis der Autorinnen und Autoren 203 Verwendete Siglen Vorwort Bei den Arbeiten zur Untergrundbahn von Istanbul wurden vor rund zehn Jahren auch die Überreste des mittelalter­ lichen Theodosios-Hafens samt annähernd 40 Schiffswracks wiederentdeckt. Dieser archäologische Jahrhundertfund war ein gewichtiges Argument, auch die byzantinische Hafenlandschaft in das DFG-Schwerpunktprogramm 1630 »Häfen von der Römischen Kaiserzeit bis zum Mittelalter« aufzunehmen. Dies geschah etwa durch das Einzelprojekt »Häfen und Landeplätze an den Balkanküsten des byzantinischen Reiches (4.-12. Jahrhundert). Technologie und Monumente, Wirtschaft und Kommunikation«. Am Forschungsstandort Mainz ist es eingebettet in den Leibniz-WissenschaftsCampus Mainz: Byzanz zwischen Orient und Okzident, eine Einrichtung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums, der ­Johannes Gutenberg-Universität Mainz sowie weiterer Kooperationspartner. Wie generell im Laufe der Geschichte fiel Konstantinopel auch in der Seefahrt eine zentrale Rolle zu. Gelegen am südlichen Ausgang des Bosporus auf einer Halbinsel zwischen dem Marmarameer und dem Goldenen Horn war das tägliche Leben der Bewohner stark vom Meer geprägt. Die Häfen bildeten dabei die Schnittstellen zwischen der Stadt und der See. Über Jahrhunderte war Konstantinopel eines der wichtigsten und mächtigsten Handelszentren des Mittelmeerraums. Zudem beherrschte das byzantinische Kaiserreich das Mittelmeer lange Zeit auch militärisch, und seine Hauptflotte war in Konstantinopel stationiert. Schriftliche Quellen erwähnen eine Reihe von mehr oder weniger großen Häfen, die im Laufe der Jahrhunderte wiederholt umgebaut, umbenannt oder auch neu gebaut wurden. Die meisten dieser Anlagen sind mittlerweile zumindest grob zu verorten, der Theodosios-Hafen ist jetzt auch archäologisch fassbar. Die Forschung hat sich mit den einzelnen Häfen von Konstantinopel wiederholt auseinandergesetzt. Wolfgang Müller-Wiener hatte diese Ergebnisse bereits in seinem 1994 posthum erschienenen Werk »Die Häfen von Byzantion, Konstantinupolis, Istanbul« zusammengeführt, doch die seither intensivierten Forschungen zur Topographie der Stadt und zur byzantinischen Seefahrt erbrachten neue Fakten und Gesichtspunkte. Ausgehend von einem an der Universität Wien im Sommersemester 2014 gehaltenen Spezialseminar kam daher die Idee auf, die Häfen Konstantinopels nicht nur summarisch in den Katalog des Projekts aufzunehmen, sondern diesen einen eigenen Sammelband zu widmen, der den aktuellsten Forschungsstand abbildet und als Grundlage für die weitere Erforschung dienen kann. Abweichend vom eigentlichen Untersuchungszeitraum des Projekts wird die Entwicklung der Häfen über die gesamte byzantinische Zeit hinweg verfolgt. Die Beiträge des Sammelbandes umfassen Abhandlungen zu den bedeutendsten Häfen der Stadt an der Marmaraküste, nämlich zum Palasthafen des Bukoleon, zum Theodosios- und zum Julianos-Hafen (Sophien-Hafen, Kontoskalion) sowie zu den Häfen am Goldenen Horn: Neorion-Hafen, Prosphorion­Hafen – die beiden Häfen schon des antiken Byzantion –, die Anlegestellen des Heptaskalon und jene am Kynegion. Außerdem ist der Blick auch auf die unmittelbare Peripherie gerichtet: Dazu gehören einerseits die Häfen an der asiatischen Bosporusseite und andererseits die Anlegestellen im unmittelbaren thrakischen Vorfeld der Stadtmauern, sowohl am Goldenen Horn (Kosmidion) als auch am Marmarameer (Brachialion, Hebdomon). Das Balkan-Hafenprojekt wird vom RGZM in Kooperation mit der Universität Wien (Institut für Byzantinistik und Neogräzistik) und der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Abteilung für Byzanzforschung) durchgeführt. Ich bedanke mich sehr herzlich bei den Wiener Projektpartnern Ewald Kislinger (Universität Wien) und Andreas Külzer (Akademie der Wissenschaften). Besonderer Dank gilt den wissenschaftlichen Mitarbeitern Dominik Heher, Johannes Preiser-Kapeller (bis November 2015) und Grigori Simeonov. Ohne ihre Begeisterung und ihren Einsatz hätte die vielversprechende Projektidee nicht derart umfassend und rasch umgesetzt werden können. Möge unser Buch zu den Häfen von Konstantinopel seine Leserinnen und Leser finden. Mainz, im November 2016 Falko Daim