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Die Mittelalterliche Dorfwüstung Pagram

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Die mittelalterli che Dorfwüstung Pagram Der Burgwall Lossow 119 118 Neben dem Anbau von Weizen, Gerste, Rispenhirse und Schlafmohn ernährten sich die Bewohner von verschiedenen Wildpflanzenarten sowie Flussmuscheln und Fischen aus den nahe gelegenen Gewässern. Als Haustiere hielten sie Rinder, Schweine, Schafe/ Ziegen, Pferde, Hunde und Hühner. Zweifelsohne war der Lossower Burgwall ein wichtiges Zentrum der hier ansässigen Bevölkerung. Zunächst als befestigte Siedlung genutzt, entstand daraus im Laufe der Zeit ein bedeutender Kultort. Die Funde weisen darauf hin, dass man erst im Verlauf der frühen Eisenzeit Schächte in größerer Zahl anlegte. Von den 60 entdeckten sind bislang erst wenige wegen des hohen Grundwasserspiegels vollständig untersucht worden. Die freigelegten Schächte lassen jedoch keinen Zweifel daran, dass hier Tiere und Menschen geopfert wurden. Die Schnitt- und Hiebspuren an den Skelettresten zeugen von der Zerstückelung der Geopferten. Bevorzugte Opfer waren Kinder und junge Frauen. Da die Menschen von den Erträgen der Landwirtschaft abhängig waren, standen die Opferungen wohl im Zusammenhang mit einem Fruchtbarkeitskult. Es waren vermutlich Erdgötter, vergleichbar der griechischen Demeter, Hekate oder Persephone, denen man opferte. Der Opferkult auf dem Burgwall von Lossow fand während des 4. Jahrhunderts v. Chr. ~ahrt Von Frankfurt (Oder) auf der B87 in Richtung Beeskow. Hinter der Orts lage Markendorf rechts abb iegen nach Hohenwalde. Durch lichtenberg und weiter Richtung Rosengar· ten. Unmittelbar nach der Brücke über die A12 Parkmöglichkeit links. Zu besichtigen Topographisch e Situation des an einem heute verrohrten Bach gelegenen ehemali· gen Dorfes. Die mittelalterliche Dorfwüstung Pagram Westlich von Frankfurt (Oder) und südlich des heutigen Dorfes Pa gram liegt die gleichnamige mittelalterliche Dorfwüstung neben und unter der A 12. Unter dem slawischen Namen Podegrin 1336 erstmals erwähnt, bestand das Dorf vermutlich bis um 1500. Dies belegen Schriftquellen des 16. Jahrhunderts, die mehrfach Siedlung und Gut Rosengarten mit der "wüsten Feldmark" Pagram erwähnen. ein Ende. Erst in der zweiten Hälfte des 1. Jahrtausends n. Chr. suchten die Slawen das günstige Siedlungsgelände wieder auf. Brandspuren in der slawischen Kulturschicht deuten darauf hin, dass die Lossower Burgwallanlage zerstört wurde: wahrscheinlich bei der Eroberung des mittleren Odergebietes durch die polnischen Piasten im 10. Jahrhundert. Im südöstlichen Teil des Geländes bestand im 11. Jahrhundert eine kleinere Wehranlage. Möglicherweise war sie ein lokalerVerwaltungssitz des Lebuser Landes. Feldsteinfundamente von Haus 2 in Pagram Di e mittelalterliche DorfwüstlIng Pagram Di e mittelalterlich e DorfwüstlIng Pagra m 121 120 Von der seit langem überackerten Wüstung ist obertägig nichts mehr erhalten. Trotzdem lässt sich noch die topographische Situation eines planmäßig angelegten Angerdorfes erfassen, das für die Zeit des Landesausbaus unter deutscher Herrschaft typisch war. Es erstreckte sich entlang seichter Abhänge zu einem heute verrohrten Bach. Im Gelände ist das ehemalige Tälchen durch eine die Felder durchquerende leichte Senke kenntlich. Luftbildaufnahmen und Feldbegehungen erbrachten Hinweise auf 16 Siedlungsstellen, die mit etwa 60 m Abstand parallel zum Bachlauf lagen. Sie sind auf dem gepflügten Acker als dunkle Verfärbungen zu erkennen. Beim Bau der Autobahn 1935 waren Spuren einer mittelslawischen Siedlung und Reste "frühdeutscher Fachwerkbauten" angeschnitten worden. Das 1996 durch Flurbegehung erkannte Siedlungsareal erstreckte sich also im Mittelalter noch weiter nach Osten. 1998 wurden bei der Verbreiterung der Autobahn A 12 im Randbereich der Siedlungsfläche Ausgrabungen in einem schmalen Streifen entlang der nördlichen Autobahnböschung notwendig. Dabei legte man je zwei Hausbefunde und Gruben frei, die sich im Rück- oder Gartenbereich der HofsteIlen befanden. Die fast quadratischen, wohl wirtschaftlich genutzten Nebengebäude besaßen Fundamente aus einlagigen Feldsteinsetzungen. Eine Unterbrechung des östlichen Steinfundamentes von Haus 2 markiert den Zugang in den etwa 40 cm eingetieften Innenraum . Verziegelte Lehmbruchstücke weisen auf Fachwerkkonstruktionen mit Lehmausfachungen hin. Aus der Verfüllung des Hauses 2 stammen zerscherbte Gefäße der harten Grauware sowie je ein Hufeisen, Sichelbruchstück, Messer, Bartund Hakenschlüssel. Die Keramik erlaubt nur eine grobe Datierung, da Formen und Warenart seit dem 13. Jahrhundert verbreitet sind. In einer dicht bei Haus 2 gelegenen Grube traten Scherben heller, oxidierend gebrannter Keramik des 14. und 15. Jahrhunderts zutage. Im eingetieften Bereich von Haus Ilag eine gut erhaltene Sichel mit schmaler Klinge, die der Mahd hoch am Halm diente. Weitere Untersuchungen im Jahre 2003 deckten die auf dem Anger am Bachlauf gelegene HofsteIle 1 weitgehend auf. Die gesamte Fläche wies eine ca. 40 cm starke Brandschicht auf mit zahlreichen Holzkohleeinschlüssen, verziegeltem Lehm, durchgeglühten Steinen und sekun- där gebrannten Scherben. Klare Baustrukturen waren nicht zu erkennen. Zahlreiche Funde von Dachziegeln lassen ein repräsentatives Gebäude vermuten, dessen genauer Standort jedoch bislang nicht bekannt ist. Das Fundmaterial belegt Eisen- und Knochenverarbeitung vor Ort. Wahrscheinlich fertigte man die im ländlichen Raum notwendigen Gegenstände in Pagram selbst. Zwei Bronzeschnallen aus der Mitte des 13. Jahrhunderts werden jedoch in städtischem Umfeld hergestellt worden sein. Die geborgene Keramik umfasst Scherben der harten Grauware hauptsächlich des 13. Jahrhunderts, die von Kugeltöpfen, Dreiknubbenkannen und Grapen stammen. Neben zeitgleichen rot bemalten Scherben sind etliche der so genannten Oberlausitzer Standbodenware bzw. wellenverzierten Grauware von Interesse, die Einflüsse aus dem südlichen Raum andeuten. Manganrot engobierte Ware und glasierte Keramik stammen aus einer späteren Nutzungsphase des Ortes. Spätslawische Scherben eventuell noch aus dem 12. Jahrhundert deuten an, dass sowohl Slawen als auch Deutsche am Landesausbau beteiligt waren. Die bisherigen Untersuchungen belegen somit eine ländliche Siedlung, die wohl im späten 12. Jahrhundert angelegt wurde und bis zum Ende des 15. Jahrhunderts bestand. Literaturauswah l Literaturauswahl 229 228 W. jU NG/F. SOLGER/W. SPATZ, Die Kun stdenk· mäl er des Kreises Lebu s. Die Kunstdenkmäler der Provinz Brandenburg Bd. VI, Teill (8erlin 1909). A. KRENZLlN, Oie Siedlungsformen der Provinz Brandenburg. Historischer Atlas von Branden · burg, Veröff. Hist. Kommission Berlin, NF, 2. Lfg. (Berlin 1983). M. 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KERSTIN BABIEL MARTIN PETZEL in Verbindung mit dem Brandenburgischen Landesamt für Denkmalpflege und Archäologischen Landesmuseum (BLDAM) JONAS BERAN CHRISTA PLATE FELIX BIERMANN REINHARD PROBST Band 45 MARTINA- JOHANNA BRATHER FRANZ SCHOPPER FRITZ BROSE ERD MUTE SCHULTZE SABINE EICKHOFF DIRK SCHUMANN RALF GEBUHR CLAUDIA THEUNE SIEGFRIED GRIESA STEFAN WENZEL NICOLA HENSEL GÜNTER WETZEL HANS-ULRICH KELCH ANDRE WINKELMANN THOMAS KERSTING BLANDINE WITTKOPP MONlKA KILIAN THOMAS WÜSTEFELD EBERHARD KIRSCH VERA KLIEMANN MATTHIAS KOLBE CHRISTOF KRAUSKOPF HANNELORE KRETZSCHMANN THEISS THEISS Vorwort 5 Bibliografische Information der Deutschen Bibliothek Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet unter http: // dnb.ddb.de abrufbar. Bearbeitung und Redaktion: M. Aufleger, K. Babiel, S. Eickhoff, G. Wetzet alle BLDAM Für den Inhalt sind die Autoren verantwortlich. Umschlagbilder: Beeskow. Stadtansicht mit Marienkirche vom Kietz aus (großes Bild: D. Sommer, BLDAM) ; (kleine Bilder von links nach rechts): mittelpaläolithischer Faustkeil aus Vogelsang bei Eisenhüttenstadt; bronzeze itliche Buckelkanne der Lausitzer Kultur aus Wilmersdorfbei Beeskow; mittelalterliches Tonpferdchen aus Beeskow (alle D. Sommer, BLDAM) © Konrad Theiss Verlag GmbH, Stuttgart 2005 All e Rechte vorbeha lten Gestaltun g: Andreas Hemm (Plan B@Zentrale, Stuttgart) Satz: DOPPELPUNKT Auch & Grätzbach GbR, Leonberg Druck und Bindung: Memminger MedienCentrum Printed in Germany ISBN 3-8062-1952-4 Vorwort Zum zweiten Mal richtet der Mittel- und Ostdeutsche Verband für Altertumsforschung einen Deutschen Archäologen-Kongress aus, den nunmehr fünften. Nach Leipzig 1996 lädt er diesmal nach Frankfurt (Oder) ein, wo sich an der Europa- Universität Viadrina ideale Tagungsmöglich keiten bieten. Die Wahl fiel bewusst auf diese Stadt im äußersten Osten Deutschlands, um in Zeiten der EU-Erweiterung auch den benachbarten polnischen Kollegen eine Teilnahme an diesem Kongress zu erleichtern. Dass mit einer solchen Tagung auch die Erstellung eines Führers zu archäologischen Denkmälern der Region verbunden sein würde, war für die Ausrichtenden selbstverständlich. Dieser wird als Aufwertung der Region verstanden und als Möglichkeit, die vielfältigen jahrzehntelangen Forschungen vorzustellen. Den Raum um Frankfurt (Oder) haben wir so gewählt, dass weitere regionale Führer nahtlos anschließen können (Niederlausitz, Berliner Raum, Oderbruch). Das Land Lebus, das einen Großteil des hier vorzustellenden Gebietes umfasst, spielte über Jahrhunderte eine wichtige politische Rolle und umschreibt heute einen historisch feststehenden Begriff. Daher sollte er zur Orientierung im Titel verankert werden, wohl wissend, dass es nicht das komplette Land Lebus ist. Dieses erstreckte sich auch über weite Bereiche östlich der Oder, wovon noch heute die Landschaftsbezeichnung "Ziemia Lubuska" zeugt. Die eiszeitlich geformte Landschaft der vorzustellenden Region lässt sich in drei Naturräume gliedern: die Einzugsgebiete der zur Ost- und Nordsee entwässernden Flusssysteme von Oder und Spree, das Oderbruch als einzigartige Flussauenlandschaft und die großen abflusslosen Plattengebiete. Daneben sind große und kleine Seen als glaziale Überreste von Rinnen und Toteislöchern landschaftsbildend. Diese naturräumlichen Voraussetzungen bestimmten, wie überall, das Siedelverhalten unsererVorfahren. Unsere Kenntnis der hier zu skizzierenden Besiedlungsgeschichte ist sowohl den Aktivitäten ehrenamtlicher Bodendenkmalpfleger als auch den zahlreichen archäologischen Maßnahmen im Zusammenhang mit Bauaktivitäten zu verdanken. Das ungleichmäßige Verteilungsbild der archäologischen Fundplätze resul-