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Die Weltperspektiven Und Philosophie Von Hermann Hesses Philosophischem Roman "siddhartha: Eine Indische Dichtung"

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MINISTERIUM FÜR ERZIEHUNG UND AUSBILDUNG Universität Hanoi Abteilung für die Deutsche Sprache ******** Hausarbeit DIE WELTPERSPEKTIVEN UND PHILOSOPHIE VON HERMANN HESSES PHILOSOPHISCHEM ROMAN „SIDDHARTHA: EINE INDISCHE DICHTUNG“ Fachkurs: Deutsche Literaturgeschichte Studentin: Phan Dieu Linh Klasse: 2D-12 Betreuerin: MA. Nguyen Thi Mai Yen Hanoi Mai 2015 Inhaltsverzeichnis Einleitung........................................................................................................................................1 1. Hermann Hesses kultureller Hintergrund und die Einflüsse der Geschichte auf der Autor...................................................................................................................................2 2. Über die philosophische Erzählung, ihre literarische Gattung und Umstände Beschreibung des Inhalts des Werks...................................................................................5 3. Etappen in der mentalen Entwicklung des Protagonisten 3.1 Siddhartha als ein Samana - der Sucher der Weisheit................................................8 3.2 Siddhartha im Leben der Sünden - der Wahrheitssucher..........................................11 3.3 Siddhartha als ein Vater - Die Lektion der Liebe......................................................13 3.4 Siddhartha bei der Fluss - der Erleuchtete.................................................................14 4. Die indische Glaubenswelt und die Suche nach Spiritualität.............................................16 Fazit................................................................................................................................................19 Literaturverzeichnis........................................................................................................................20 1. Bücher 2. Online Adressen Einleitung Der Roman „Siddhartha. Eine indische Dichtung.“ von Hermann Hesse, der zwischen 1919 und 1922 entstand, trägt stark neoromantische Züge aus der Zeit der Weimarer Republik. Dieser Roman wurde in viele Sprachen übersetzt und war ein weltweit Erfolg, besonders auch in Asien mit vielen Auflagen. In „Siddhartha. Eine indische Dichtung.“ beschreibt Hesse den Lebensweg eines jungen Menschen, der Klarheit über sich und die Welt gewinnen will und sich dabei mit verschiedenen Realitätsbereichen auseinandersetzt. Unter diesem Aspekt wurde das Werk ein philosophischer Bildungsroman. Hesse verarbeitet darin die Erlebnisse seiner Indienreise (1911) und setzt sich mit dem Buddhismus und fernöstlichen Philosophien auseinander. Das Thema dieser Arbeit ist die buddhistische Philosophie und unterschiedliche Weltperspektiven in verschiedenen Phasen des Lebens der Hauptfigur des Werks „Siddhartha“. Ich habe dieses Thema ausgewählt wegen der Wichtigkeit des philosophischen Standpunkts vom Autor im Bezug auf religiöse Erlebnisse und östlich altertümliche Weisheit im Werk. Im Folgenden werde ich verdeutlichen, wie der vielfältige kulturelle Hintergrund Hesses einen riesigen Einfluss auf seinen Roman hat und inwiefern es sich bei diesem Roman tatsächlich um einen philosophischen Bildungroman handelt. Im Zusammenhang mit anderen literarischen Strömungen der Zeit ist „Siddhartha. Eine indische Dichtung“ ein hervorragendes Werk mit einem „Alpha-Sprung“ im Denken. Nach dem ersten Teil werde ich die Phasen in Siddharthas Leben kurz wiedergeben und wiederum das Gefühl des Hauptfigur in jeden Phasen analysieren: Von dem Sohne einer Brahmanen zu einem Erleuchteten. Es soll Siddharthas Abenteuern gefolgt werden – eine Suche nach geistiger Freiheit und Erleuchtung. Damit können wir das Verständnis des Autors Hesse über die buddhistischen Lehre und seine eigene Philosophie im engeren Sinn und die Erleuchtung nach östlicher Weisheit im weiteren Sinn erfassen. Ich hoffe, dass meine Arbeit dem Leser nicht nur einen Überblick gibt sondern sie in ihm auch ein tiefes Verständnis über das Werk hervorruft. 1 1. Hermann Hesses kultureller Hintergrund und die Einflüsse der Geschichte auf den Autor Hermann Hesse war ein deutschsprachiger Schriftsteller, Dichter und Maler. Er wurde am 2. Juli 1877 in der württembergischen Stadt Calw geboren. Sein Vater Johannes Hesse (1847 1916) war ein deutsch-baltischer, pietistischer Missionsprediger, und seine Mutter Marie (1842 1902) die in Indien geborene älteste Tochter des Missionars Herman Gundert1. Hesse, der in Calw und Basel aufwuchs, dessen Talent früh durch Gedicht- Ideen und Bilder bemerkt wurde, war ein sehr fantasievolles Kind und hatte ein ausdrucksstarkes Temperament. So schrieb seine Mutter am 2. August 1881 in einem Brief an seinen Vater Johannes Hesse: „[…] der Bursche hat ein Leben, eine Riesenstärke, einen mächtigen Willen und wirklich auch eine Art ganz erstaunlichen Verstand für seine vier Jahre. Wo will’s hinaus? Es zehrt mir ordentlich am Leben dieses innere Kämpfen gegen seinen hohen Tyrannengeist, sein leidenschaftliches Stürmen und Drängen […]“ 2 Erlebnisse und Begebenheiten aus seiner vielfarbigen Kindheit und Jugend in Calw, die Atmosphäre und die Abenteuer am Fluss, versteckte Winkel und Ecken sowie die Bewohner mit all ihren liebenswerten Eigenarten oder Schrulligkeiten haben früh interessante Ansichten im jungen Autor Hesse geschaffen. Gegengewicht zum Pietismus von den Erzählungen des Vaters Johannes Hesse war die aufleuchtende Welt Estlands, wo das Leben paradisisch, bunt und lustig war. Der Sehnsucht nach einem Land in der Vergangenheit durchdringte Hesses kindische Seele. Zudem stand Hermann Hesse die umfassende Bibliothek seines gelehrten Großvaters Hermann Gundert mit Werken der Weltliteratur zur Verfügung, die er sich intensiv erschloss. Seine frühe Auseinandersetzung mit Weltliteratur war eine Ursache für seine weltbürgerliche Einstellung. Hesse stellte sich gegen den Nationalismus, was die Grundlage für eine Isolierung von seinen Freunden in der späteren Zeit zwischen den zwei Weltkriegen bildete. Im Juli 1891 wurde Hesse aufgrund seines bestandenen Württembergischen Landesexamens als Stipendiat in das evangelisch-theologisches Seminar der Klosterschule Maulbronn aufgenommen. Aber dort zeigte er sich im März 1892 der rebellische Charakter des Schülers: Er flieht aus dem 1 [http://www.dieterwunderlich.de/Hesse_Siddhartha.htm] abgerufen am 23. 3. 2015. 2 [http://www.schlossneuhardenberg.de/nc/programm/archiv/pyear/2012/pmonth/04/pt/2012.04.01/pid/1449.html] abgerufen am 17. 4. 2015. 2 Seminar, wollte „entweder Dichter oder gar nichts“ 3 werden und wurde erst einen Tag später auf freiem Feld aufgegriffen. Er fühlt sich an der selbigen Schule jedoch weiterhin nicht wohl und reißt ein weiteres Mal aus. Nun begannen heftige Konflikte mit seinen Eltern, er wurde zu verschiedenen Anstalten und Schulen geschickt. Im Alter von inzwischen 15 Jahren befand sich Hermann Hesse in einer depressiven Phase und äußerte Suizidgedanken. Nach einem Selbstmordversuch lieferten die hilflosen Eltern den Fünfzehnjährigen in eine Nervenheilanstalt ein, wo er beim Unterrichten geistig behinderter Kinder helfen musste. Hier litt Hesse unter völliger Einsamkeit und dem Gefühl, von seiner Familie unverstanden und verstoßen zu sein. Er fühlte sich von Gott, den Eltern und der Welt verlassen und sah hinter den starren pietistisch-religiösen Traditionen der Familie nur noch Scheinheiligkeit. Scheinheiligkeit, Isolation und Missverständnisse entzünden Hesses tiefere Betrachtung des Lebens und der Menschheit. Er stellte sich innere Fragen und machte sich auf eine erneute Suche nach einer Anwort, die er später in der östlichen Philosophie gefunden hatte. 1893 brach er die Schule ab. Hesse verzieh seinen Eltern nie und er sagte sich von ihnen los. Ab 1895 arbeitete Hesse als Buchhändler in verschiedenen Buchhandlungen und einem angesehenen Antiquariat. Diese Zeit hatte seine Kenntnisse und Talente weiter gefördert. Das Jahr 1904 brachte ihm den Erfolg seines ersten Romans "Peter Camenzind". Als der Erste Weltkrieg (1914–1919) begann, veröffentlichte Hesse den Aufsatz „O Freunde, nicht diese Töne“, in dem er an die deutschen Intellektuellen appellierte, nicht in nationalistische Polemik zu verfallen. Er wurde attackiert von der deutschen Presse. Hassbriefe gingen bei ihm ein und alte Freunde sagten sich von ihm los. Diese Zeit war eine große Wende in seinem Leben, er wird wieder einmal nicht akzeptiert von der vielen Menschen, dieses Mal wegen seiner Antikriegsund antinationalistischen Äußerungen. Diese Konflikte mit der deutschen Öffentlichkeit waren noch nicht abgeklungen, als Hesse durch eine Folge von Schicksalsschlägen in eine noch tiefere Lebenskrise gestürzt wurde: Tod seines Vaters 19164, die schwere Erkrankung seines dreijährigen Sohnes und die zerbrechende Ehe mit seiner Frau. Hesse musste seine Arbeit unterbrechen und sich in psychiatrische Behandlung begeben. In den folgenden Abschnitten werden nun die Elemente präsentiert, die seine Weltperspektiven prägten und ihn literarisch inspirierten. Zuerst gibt es ein bemerkenswertes Merkmal: Hermann 3 Dies schrieb Hermann Hesse in seinem Lebenslauf “Kurzgefasster Lebenslauf“. Ob es zwischenzeitlich zu einer Versöhnung mit seinen Vater gekommen ist, wird in den studierten Quellen nicht klar erwähnt. 4 3 Hesse wuchs in einer behüteten und intellektuellen Atmosphäre einer Familie protestantischer Missionare auf. Auch Hesse soll Geistlicher werden - möchte aber nicht. Hesse entgeht schließlich der Pflicht, in die Fußstapfen seines Vaters treten zu müssen und wird Buchhändler. Er geht seinen eigenen Weg auf Kosten der Beziehung zu seinen Eltern. Was er schreibt, handelt von einem unverstandenen Sohn, unglücklicher Liebe, Angst zu versagen und der Suche nach Selbstverwirklichung. Diese frühe Zeit im Leben des jungen Hesses war eine sehr schwierige Phase. Hesse musste seine Pflicht als Sohn gegen seinen eigenen freien Willen abwägen. Der Widerspruch riß ihn hinein in Schmerzen und Depressionen, aber das ebnete ihm den Weg für seine Suche nach der Wahrheit und dem wahren Herzen des Menschen. Diese schmerzhafte Zeit benötigt er für einen revolutionären Fortschritt und er schreibt in dieser Zeit Romane, in der er die Selbstverwirklichung, die Selbstwerdung, die Autoreflexion und das Transzendieren des Einzelnen thematisiert. Hesses Familie war schon viele Generationen hindurch streng pietistisch. Seine Eltern und Großeltern hatten alle einige Zeit als Missionare in Indien verbracht.5 Sie beschäftigten sich mit indischer Denkart und Kultur und brachten viele Erzählungen und Erinnerungsstücke aus dieser Zeit mit. Hesses gelehrter Großvater sprach darüber hinaus einige indische Dialekte und verfasste ein indisch-deutsches Wörterbuch. Diese strenggläubige Familie ist die Voraussetzung für die enge geistige Verbindung zu Indien, die sich später auf den gesamten asiatischen Raum ausdehnt. Sie legt auch den Grundstein für seine eigene Religiosität. Er beschäftigt sich später selbst mit den Reden Buddhas, den Teilen der Veden (die Upanishaden, die Philosophie des Vedanta) und Lao Tse (der Begründer des Taoismus) und unternimmt seine Indienreise. Zusätzlich brachte er auch Ideen Schopenhauers, Nietzsches und Goethes in seine Lebensphilosophie mit ein. Die frühen Kenntnisse über religiöse Aspekte und östliche Denkweise, schon von seiner Kindheit an, und seine vier Monate lange Indien- und Südostasienreise hatten einen großen Einfluss auf seine persönliche Entwicklung und seine Literatur in der späteren Zeit, als er sich zu eine reiferen Menschen entwickelt hatte. 1919-1922 begann die Entstehung des „Siddhartha“ – seines Meisterwerks. Die bekanntesten literarischen Werke sind „Steppenwolf“, „Siddhartha“, „Peter Camenzind“, „Demian“, „Narziß und Goldmund“, „Unterm Rad“ und „Das Glasperlenspiel“. 1946 erhielt Hermann Hesse den Nobelpreis für Literatur. 5 Vgl. [http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/eigenmaterial/hermann_hesse_siddharta.htm] abgerufen am 17. 4. 2015. 4 2. Über die philosophische Erzählung, ihre literarische Gattung und Umstände Beschreibung des Inhalts des Werks Überblick über das Werk Der Roman „Siddhartha. Eine indische Dichtung.“ ist eine Erzählung von Hermann Hesse, die im Herbst 1922 erschien und für Generationen zu einem Kultbuch geworden. Die Erzählung behandelt grundsätzlich die Themen „Selbstfindung“, „Buddhismus“ und „der Entwicklungsprozess eines Menschen“. Sie ist die Legende von der Selbstbefreiung eines jungen Menschen, Siddhartha, der aus den familiären und gesellschaftlichen Konventionen zu einem eigenständigen Leben findet. Siddhartha macht sich Gedanken über sein Ich und will die Erleuchtung erlangen. Der Läuterungsweg des Protagonisten spiegelt die Auseinandersetzung des Autors mit indischer Philosophie und den fernöstlichen Religionen wider. Mit Asien war Hesse vertraut, auch aus eigener Reiseerfahrung. In „Siddhartha“ bündelt er die Erkenntnisse, die in ihm aus Hinduismus und Buddhismus erwachsen sind. Die Geschichte ist stark stilisiert; die Lebensdaten des Religionsstifters Buddha lassen darauf schließen, dass die Handlung etwa um 500 v. Chr. in Indien angesiedelt ist. Das Werk ist in der Er-Form geschrieben und das Erzählverhalten ist hauptsächlich auktorial. Das Werk ist in zwei Teile gegliedert: in einen religiösen und in einen weltlichen Teil. Die Hauptfigur Siddhartha macht während der Geschichte eine besondere Entwicklung durch. Gattung vom Werk Das Werk lässt sich nur schwer einer Strömung genau zuordnen. Einige Punkte lassen es jedoch als ein Bildungsroman der Neuromantik erscheinen, weil die mystischen Elemente der indischen Religion, die Hesse im Siddhartha verwendet ein Grundpfeiler der Romantik war. Die Definition einer literarischen Gattung unterliegt historischen Veränderungen. In Abhängigkeit von der jeweiligen Literaturepoche und den Zeitumständen wandeln sich die Gattungen. Das Vorhandensein eines formbaren, selbstreflexiven Individuums ist die wichtigste Voraussetzung für die Gattung Bildungsroman. Durch Einsicht in die eigenen Möglichkeiten und deren Grenzen kann das Individuum zu einem Bewusstsein der freien Übereinstimmung mit sich selbst gelangen. Das Gesamtwerk des Autors wurde stark von der Romantik beeinflusst: Oft betont er die Innerlichkeit seiner Romanfiguren und beschwört die Einheit von Mensch und Natur als Gegenentwurf zu der als bedrückend empfundenen urbanisierten Zivilisation. 5 Die Frage, vor welchem historisch-sozialen Hintergrund Hermann Hesse „Siddhartha“ geschrieben hat, lässt sich in zwei Teilen beantworten. Auf der einen Seite könne wir die Zeit, in der Hermann Hesse das Buch geschrieben hat, also die Zeit nach dem Ersten Weltkrieg, betrachten. Der Roman entstand unmittelbar nach dem Ersten Weltkrieg und dessen Grausamkeit. Diese "dunklen Wolke" hatte sich über Deutschland gelegt und verursachte in der ganzen Bevölkerung eine vorherrschende Betrübtheit. Wie andere Neoromantiker seiner Zeit steht Hesse der zivilisierten Kultur pessimistisch gegenüber und betont oft einen stark ästhetisch geprägten Individualismus. Viele Autoren hatten sich in dieser Zeit der "heiteren, lebensbejahenden" Lektüre zugewandt. Hesse hatte durch die Depression den Wunsch verspürt, seine Liebe zu anderen auszudrücken und hat mit Siddhartha einen die Seele berührenden Roman geschrieben. Die literarischen Tendenzen Hesses werden noch verstärkt: Die Figur des Künstlers wird oft als Präfiguration des „neuen Menschen“ beschrieben, der sich aus der sozialen Wirklichkeit in die innerweltliche Lebenstotalität zurückzieht und versucht, eine „höhere“ Realität zu erschließen. In diesem Zusammenhang wird literarisch oft der Lebensweg eines jungen, meist introvertierten Menschen beschrieben, der versucht, das eigene Ich als Voraussetzung der Persönlichkeitsentfaltung zu erkennen und dessen Potentialität zu entfalten. Auch die Verwendung von Stoffen und Motiven indischer Philosophien und des Buddhismus stimmen mit dem romantischen Bedürfnis nach Rückzug in die Innerlichkeit bei gleichzeitigem Streben nach Harmonie mit der Umwelt überein. Hesse selbst bedient sich dieser Strukturmerkmale häufig: Neben „Siddhartha“ können auch „Peter Camenzind“(1904), „Demian“(1919), „Der Steppenwolf“(1927), „Narziss und Goldmund“(1930) sowie „Das Glasperlenspiel“(1943) als Bildungsromane angesehen werden.6 Bezüglich der anderen Voraussetzung für das Werk soll sich nun auf Hermann Hesses „versteckte Nachricht" im Buch konzentriert werden. Um sozusagen in Hermann Hesses „Verstand vorzudringen“, muss man etwas mehr Zeit aufwenden, da er über ein sehr tiefgründiges, komplexes Denkvermögen verfügt. Durch die Missionstätigkeit seiner Eltern und Großeltern in Indien beeinflusst, beschäftigte sich Hesse, wie bereits erwähnt, schon seit seiner frühen Jugend mit fernöstlichen Religionen und Philosophien. 1911 unternimmt er selbst seine 6 Vgl. Vera, Ohlendorf: Die Ausprägung der Gattung des Bildungsromans bei Hermann Hesses 'Siddhartha. Eine indische Dichtung.', 2005. 6 „Indienreise“ nach Ceylon/ Sri Lanka, Sumatra und Malaysia (Singapur)7. Mit einem solch vielfältigen kulturellen Hintergrund und sehr schmerzhaften Erfahrungenen auch im Kampf gegen mentalen Krankheiten bildete Hesse eine einzigartige Fähigkeit für Betrachtung, Analyse und verborgene Ecken der Seele des Menschen zu erkennen aus. Er verfügt über einen facettenreichen Charakter wie die Figur Siddhartha. Hesse hat in Siddhartha versucht, eine "universelle Weisheit" zu verfassen. Dies drückt er mit seiner Verzweiflung aus, einen Sinn des Lebens zu finden. Er hat im Buddhismus Anhaltspunkte gesucht; er selbst war ein Suchender der Erleuchtung. Ob er diese gefunden hat, bleibt offen.8 Inhaltswiedergabe Hier im Roman Siddhartha kam Hesses Liebe zur indischen Kultur und zu asiatischen Weisheitslehren, die er schon in seinem Elternhaus kennengelernt hatte, zum Ausdruck. Hesse gab der Hauptfigur seiner „indischen Dichtung“ den Vornamen des historischen Buddhas, Siddartha und die aufgeteilten 12 Kapitel des Romans schildern den Lebensweg des Brahmanensohns Siddhartha, welcher die Erleuchtung sucht. „Siddharta“ beinhaltet Elemente aus den Legenden über den Religionsstifter Buddha und dessen tatsächlicher Biographie, die mit fiktionalen Handlungssträngen verwoben sind. Sein Leben spielt sich wahrscheinlich in Indien ab und wird von seiner Kindheit an beschrieben. Die Handlung spielt zwischen dem 4. und 5. Jahrhundert vor Christus, weil er den historischen Buddha getroffen hat. Das Werk versteht sich als psychologischer Roman, dessen Protagonist sich im Laufe der Handlung auf die Suche nach sich selbst begibt und dabei mehrere Identitäten durchleben muss, bis er schließlich Erleuchtung findet. Der junge Siddharta- ein Brahmanensohn- bricht mit den Lehren seines Vaters, um die Weisheit für sich selbst zu entdecken. Er macht verschiedene Entwicklungen durch, bis er die Erleuchtung erlangt. Zu Beginn folgt er mit seinem Freund Govinda den Samanas und lebt nach deren Lehre. Er wollte sein Ich überwinden und seinen Körper bis an die Grenzen bringen. Nach einem vergeblichen Versuch, ihr Ich zu überwinden, ziehen die beide weiter und treffen auf der Suche nach Erleuchtung den Buddha Gautama. Während Govinda beschließt, bei Gautama zu bleiben, 7 Vgl. [http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/eigenmaterial/hermann_hesse_siddharta.htm] abgerufen am 17. 4. 2015. 8 Vgl. [http://hesse-siddhartha.weebly.com/fragekatalog.html] abgerufen am 17. 4. 2015. 7 um mit seiner Hilfe weiterzukommen, erkennt Siddhartha, dass es keine Lehre gibt, dass er Erleuchtung nur erlangen kann, indem er lebt und Erfahrung sammelt. Er will aber seinen eigenen Weg finden und geht in die Stadt, stürzt sich in ein Leben voll Sinnesfreuden und Luxus. Dort trifft er auf Kamala und lebt gemeinsam mit den „Kindermenschen“9. Doch dann merkt er, dass er schlechte Eigenschaften von ihnen übernimmt, deshalb entschließt er sich, von dort wegzugehen. Er lässt sein genussreiches Leben hinter sich und trifft Vasudeva – einen Fährmann – an einem Fluss. Dieser lehrt Siddhartha, dem Fluss zuzuhören. Seine Wanderung führt ihn mit seinem Sohn zusammen, den er nun glaubt, erziehen zu müssen. Dass „Erziehung" das falsche Mittel ist, sieht er zu spät. Dadurch bekommt er die letzte Lektion zur völligen Erleuchtung, die Lektion der Liebe. Am Ende zum Fluss als dem Sinnbild für Dauer und Wandel gelangend, kommt er schließlich zur vollendeten Erleuchtung. Er sah die Weisheit im Wesentlichen nicht mehr in Worten oder Gedanken, sondern eher im Handeln und in der Liebe. Hesses brachte in diesem Entwicklungsroman seine Wahrhaftigkeit zum Ausdruck. Er tut es mit Hilfe eines Helden, dem nichts Menschliches fremd gewesen sein wird, wenn er am Ende des Wegs zur Erleuchtung gelangt – nicht die Askese, nicht die Ekstase, nicht die Verkommenheit, nicht die Verzweiflung. Wirkliche Vollkommenheit ist in jedem noch so kleinem Fragment in der Natur präsentiert. So antwortet Siddhartha der berühmten Kurtisane Kamala, von der er wünscht, dass sie ihm die Liebe zwischen Frau und Mann lehre, auf ihre Frage, was er zu bieten habe: „Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten.“ 10 . Durch den langen Weg zur Erleuchtung Siddharthas lieferte der Autor seine Gedanken, dass das Bewusstsein nicht durch Lehren überlieferbar ist, sondern nur durch eigene Erfahrung erworben werden kann. 3. Etappen in der mentalen Entwicklung des Protagonisten 3.1 Siddhartha als ein Samana - der Sucher der Weisheit Der Sohn des Brahmanen Der Roman spielt im 6. Jahrhundert vor Christus in Indien, dem Ursprungsort der Religion der östlichen Weisheit. Der Brahmanensohn Siddhartha ist allgemein beliebt; der kluge und wissbegierige junge Mann hatte ein privilegiertes Leben im Haus seines Vaters und scheint eine 9 10 Hervorhebung im Werk: Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. Ebd. 8 große Zukunft vor sich zu haben. Von seinem Vater und anderen Priestern lernt der gelehrige Schüler über die Veden, deren philosophische Gedanken, religiöse Gebote und Anleitungen zu Ritualen und Gebeten. Wie er aber sieht, reichen diese trotz heiliger Waschungen und Gebete zur Reinigung von Sünden nicht aus. Er selbst empfindet sein Leben als freudlos und ist voll innerer Unruhe. Siddhartha sucht nach dem Atman, dem All-einen, das in jedem Menschen ist und einem besseren Weg beschreiten will. Als Samanas (Asketen) durch die Stadt kommen, erwacht in dem jungen Brahmanen Siddhartha der Wunsch, auf den Reichtum seiner Familie zu verzichten und sich ihnen anzuschließen. Durch seine Beharrlichkeit bringt er seinen widerstrebenden Vater dazu, ihn mit seinem Segen ziehen zu lassen. Er will Atman in seinem Innern finden. Er weiß aus den Veden, dass jener, der zu Atman vordringt, die innere Ruhe, Zufriedenheit und Erlösung von Sansara findet, nach der er sich sehnt. Zu diesem Zweck erzwingt Siddhartha die Erlaubnis von seinem Vater, sich einer Gruppe Samanas anzuschließen. Hier beginnt seine lange Suche nach der Wahrheit und Erleuchtung. Seiner ergebener Freund seit Kindertagen, Govinda, der sich ebenfalls auch auf die Suche nach dem Sinn des Lebens machen will, folgt ihm.11 Bei den Samanas Die beiden jungen Männer schließen sich einer Asketenschule an und werden dadurch zu Samana. Die Samanas sind besitzlos und ignorieren jegliche körperliche Empfindungen. Ihre Verachtung für das irdische Leben drückt sich in Besitzlosigkeit und langem Fasten aus. Verächtlich sieht Siddhartha von da an auf schön gekleidete Menschen, und seine Miene versteinert, wenn er eine junge Frau erblickt. Er beobachtet Händler, Fürsten, Ärzte, Huren, Mütter, Trauernde und bedauert sie, denn für ihn leben sie in einer Welt voller Lug und Trug, in der Sinn, Glück und Schönheit nichts als Täuschung sind. Siddhartha aber möchte „leer“ werden, leer von Durst, leer von Wunsch, leer von Träumen, leer von Freud und Leid. Drei Jahre ziehen Siddhartha und Govinda mit den Samanas durchs Land und lernen von ihnen. Durch Meditation und Anhalten des Atems gelingt es Siddhartha vorübergehend, das Ich zu überwinden. Obwohl er noch die normalen Menschen auf der Straße sieht, war der geistige Teil von ihm in einer anderen Welt, die Welt der Konzepte und Betrachtungen, die sich entfernt vom 11 Vgl. [http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/eigenmaterial/hermann_hesse_siddharta.htm] abgerufen am 17. 4. 2015. 9 nomalen Lebensraum des Menschen, das Samana, befindet. Er erlernt ihre Praktiken der Selbstkasteiung und beherrscht diese bald perfekt. Sein Ziel, durch die Zerstörung seines bewussten Ich, Atman in seinem Inneren freizulegen, schlägt jedoch fehl. Die ersehnten Wege ins Nirwana findet er nicht. Er sieht in den Methoden der Samanas kurze Fluchten und Betäubungen und wird misstrauisch gegen Lehren, Lernen und Worte. Schließlich findet er in dieser Lebensweise keinen langfristigen Sinn mehr und zieht mit Govinda weiter.12 Gautama Er hört von Buddha, der die Erleuchtung erlangt hat und nun durch das Land wandert und seine Lehre verbreitet. Siddhartha erzwingt für sich und seinen Freund die Entlassung aus der Samanagruppe und die beiden Freunde machen sich auf die Suche nach Buddha und hören seine Lehre. Als sie Gautama, dem Buddha aus dem Adelsgeschlecht der Sakya begegnen, erkennen sie ihn sofort an der "Vollkommenheit seiner Ruhe, an der Stille seiner Gestalt, in welcher kein Suchen, kein Wollen, kein Nachahmen, kein Bemühen" wohnt. Der Buddha habe in sich das Leid der Welt überwunden und Nirwana erreicht. Als die zwei Freunde Buddha begegnen, trennen sich ihre Wege, da Govinda sich den buddhistischen Mönchen anschließt, während sich Siddharta, obwohl er Buddhas Weisheit nicht anzweifelt, auf die Weiterreise begibt, weil er keiner Lehre mehr folgen will. Er hatte durch die Asketen die Erfahrung vergeblicher Versuche erlebt und vermochte es nicht, der "Qual seines Ichseins" zu entfliehen. Es ist sinnlos, "das zufällige Ich der Sinne" abzutöten und stattdessen "das zufällige Ich der Gedanken und Gelehrsamkeit"13 zu nähren. Aber Buddhas Lehre kann er wieder nicht annehmen. Siddhartha erkennt zwar, dass Gautama Buddha die Erleuchtung erlangt hat und zweifelt die Richtigkeit seiner Lehre nicht an, jedoch glaubt er, diese sei allein für Gautama selbst gültig, man könne nicht durch Lehre Buddha werden, sondern müsse dieses Ziel mittels eigener Erfahrungen erreichen. Es wird ihm klar, dass er seinen eigenen Weg zum Ziel finden muss. Die Weisheit, die er dazu braucht, kann ihm keine Lehre vermitteln. Die Lehre eines anderen kann ihm nicht die Erlösung bringen. Er muss seine Erfahrungen selbst machen und versteht, dass es falsch war, sich taub und blind gegenüber der Welt zu verhalten. 12 Vgl. [http://www.inhaltsangabe.de/hesse/siddhartha/] abgerufen am 17. 4. 2015. 13 Vgl. [http://www.dieterwunderlich.de/Hesse_Siddhartha.htm] abgerufen am 23. 3. 2015. 10 Aus diesem Grund beginnt er ein völlig neues Leben. Aber er bezweifelt auch, ob eine Lehre ihm weiterhelfen könnte: "Niemand wird erlöst durch Lehre." 14 3. 2 Siddhartha im Leben der Sünden - die Wahrheitssucher Siddhartha sehnt sich nicht länger nach Lehrern oder Lehren. Er will nicht mehr sein Ich überwinden , sondern sich selbst kennenlernen und seine eigene Mitte finden. Begleitet durch dieses Ziel kam er in einer großen Stadt. Kamala Kurz vor der Stadt begegnet er der schönen Kurtisane Kamala, die er bittet, seine Lehrerin in der Kunst der Liebe zu werden. Solange es Siddhartha an Geld, Schuhen und Kleidern mangelt, passt er nicht zu ihr. Sie rät ihm deshalb, das zu tun, was er könne und dafür Geld zu verlangen. "Ich kann denken. Ich kann warten. Ich kann fasten"15, sagt er. Kamala lehrt Siddhartha das Küssen und verschafft ihm einen Termin bei dem reichen Kaufmann Kamaswami, damit dieser ihm zeigt, wie Geschäfte gemacht werden. Um Kamala für ihre Dienste bezahlen zu können, wird Siddhartha Angestellter und Kaufmann beim Händler Kamaswami und beginnt damit die Existenz eines den weltlichen Dingen ergebenen Menschen, eines „Kindermenschen“. In dieser Phase hat Siddhartha sich entschieden, dass eine Integration in das normale Leben, in das Sansara, wo menschliche Sünden und Genuss sich abspielen, sein Mittel zur Erleuchtung sein werde. Bei den Kindermenschen Anfangs sieht er das Streben nach Erfolg und Geld nur als eine wunderliche Eigenart der „Kindermenschen“16. Die Geschäfte sind nur ein Spiel für ihn. Deshalb fürchtet er weder Misserfolg noch Verlust und bewahrt sich so seine innere Unabhängigkeit vom Äußeren. Beim Kaufmann Kamaswami lässt er sich ausbilden und wird bald zu dessen Partner. Als Kamalas Schüler, Liebhaber und Freund lebt Siddhartha unter den „Kindermenschen“. Er liebt und verachtet sie zugleich. Die „Kindermenschen“ sind nach Siddharthas Ansicht in ihrem Lauf um Besitz, Genuss und Lust versklavt. Sie realisieren nicht, dass sie einzig durch ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte angetrieben wurden. Sie leben ohne freien Willen, ohne echte Freiheit, ohne eine Wahrnehmung der Realität und verlieren den Zugang zu ihrem Herzen, ihrem eigentlichen „Ich“. Lachen, Weinen, Hoffnung, Unglück, Gefühle durchleben die „Kindermenschen“, aber so wie in 14 15 16 Hervorhebung im Werk: Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. Ebd. Ebd. 11 eine Traum, sie können keine Erkenntnis daraus gewinnen. Letztendlich verlieren sich die „Kindermenschen“ absolut in ihren Konvention und denken selbst nicht mehr, sie hören noch, aber verstehen nicht. Aber dennoch führen sie ein buntes Leben. Sie sind lebendig und liebenswert für ihre Worte, ihre Bewegung und ihre Kunst der Liebe, währenddessen sie doch fast nichts verstehen. Das sie reizende Kreaturen ohne das Wissen eines Ziels sind, ist der Grund warum sie als Kinder bezeichnet werden. Dennoch distanziert Siddhartha sich vom „Samanatum“. Siddhartha ist keiner leidenschaftlichen Gefühle fähig; im Spiel des Lebens fühlt er sich als Zuschauer. Sansara Das Geschäft bringt Siddhartha nicht nur Schuhe und Kleider ein, sondern auch eines eigenes Haus, einen Garten am Fluss vor der Stadt und eine eigenen Dienerschaft. Nun nimmt Siddhartha die Welt mit allen Sinnen wahr und genießt ihre bunte Vielfalt. Er ergibt sich bald in der Strömung der irdischen Genüsse. So verbringt er sein neues Leben im Luxus und verfällt mit der Zeit der Spielsucht, der Habgier, dem Alkohol, dem Glücksspiel und dem faulen Leben. Allmählich verliert er seine Gelassenheit und seine Geduld gegen säumige Schuldner. Er wird immer habgieriger und selbst den Kindermenschen immer ähnlicher, während er länger im Samana bleibt. Das Fasten, Warten und Denken hat er verlernt, weil er sich so eine lange Zeit von der Lehre der Weisheit und Mäßigung losgesagt hat. Sein Geist ist träge, er fühlt sich leer und müde. Kein Besitz, keine großer Einfluss in der Stadt, keine Luxusleben, kein Vergnügen kann ihn glücklich machen, weil er das, was er am Anfang seiner Reise finden wollte, nämlich eine Mittel für Erleuchtung und Weisheit, immer noch nicht gefunden hatte. Er fühlte in sich eine tiefe schmerzhafte Sinnenleerheit durch diesen Lebensstil. Siddhartha fängt an, sich von der Welt, Samsara, abzusondern. Siddhartha ist schon in seinen Vierzigern, er hat viel Zeit verschwendet. Nach dieser Lebensphase hat Siddhartha seine Irrtum realisiert, dass auch das irdische Vergnügen oder sogar die Liebe nicht das war, was er suchte. Außer Kamala steht ihm niemand nah, und selbst sie behauptet, dass er keinen Menschen liebt. Siddhartha ist, solange er Suchender ist, schlimm für die, die ihn lieben. Er ist einer, der vorübergeht und zurücklässt, auf dem Weg zu sich selbst. Als er realisiert, wie weit er von seinem ursprünglichen Weg abgekommen ist, verlässt er Kamala und das Leben in der Stadt. Er gibt sein Haus und seinen Garten auf und zieht fort. 12 3.3 Siddhartha als ein Vater - Die Lektion der Liebe Nach einigen Jahren trifft er am Fluss als Fährmann Kamala wieder, die sich auf einer Pilgerreise zu dem sterbenden Gotama befindet. Kamala war mit ihrem elfjährigen Jungen, der wie sein Vater den Namen Siddhartha trägt. Siddhartha wusste bisher nichts von diesem Sohn. In der Nähe von Vasudevas Haus wird Kamala von einer Schlange gebissen und stirbt. Siddhartha nimmt seinen Sohn bei sich auf und möchte ihn, der bisher nur das luxuriöse Leben der Stadt gewohnt ist, Bescheidenheit und Ruhe lehren. Er begeht hiermit aber unwissentlich denselben Fehler, den er einst Gotama vorgeworfen hatte: Er glaubt, mit Hilfe der Abschirmung von der Welt dem jungen Siddhartha den Weg zur Erkenntnis ebenen zu können und in der Lage zu sein, ihm diese zu vermitteln und ihm so den Weg aus Sansara zu zeigen. Er übersieht dabei jedoch, dass der Junge, wie jeder andere Mensch auch, selbst seinen Weg finden muss. Der alte Siddhartha ist glücklich, seinen Sohn bei sich zu haben. Siddhartha liebt seinen schwierigen und anspruchsvollen Sohn abgöttisch und will sich nicht mehr von ihm trennen. Der verwöhnte Junge tut sich jedoch schwer mit dem entbehrungsreichen Dasein bei den beiden alten Männern, ist unglücklich und vermisst gleichaltrige Freunde. Er bringt nicht die erwartete Freude ins Haus, sondern Leid und Sorge. Der Junge war nicht freiwillig aus der Stadt fortgegangen und hatte auf den Reichtum verzichtet. In Geduld versucht Siddhartha seinen Sohn durch Milde und Nachsicht an sich zu binden und dem Jungen die Fehler zu ersparen, welche er selbst einst beging. Vasudeva rät Siddhartha, den Jungen zurück in die Stadt zu bringen, weil dieser seine eigenen Erfahrungen machen und seinen Weg finden müsse. Siddhartha kann den Sohn aber nicht gehen lassen. Er fühlt sich endlich als Kindermensch: Der Liebe ergeben. Schließlich läuft der Sohn weg in seine Heimatstadt. Entgegen dem Rat Vasudevas folgt Siddhartha ihm, erkennt jedoch vor der Stadt die Sinnlosigkeit seiner Suche. An der Stätte des ersten Zusammentreffens mit Kamala erkennt er, dass er seinen Sohn loslassen muss, um auf seinem Weg zum Nirwana voranschreiten zu können.17 Durch diese Erfahrung mit dem Sohn lernt Siddhartha wahrhaftig zu lieben. Er sieht, dass sich alles wiederholt, denn er macht nun dasselbe wie sein Vater. Siddhartha muss den jungen Mann loszulassen, damit dieser seine eigenen Erfahrungen machen kann. Durch den Schmerz der Trennung entwickelt er Einfühlungsvermögen in andere Menschen. Siddhartha versteht 17 Vgl. [http://www.inhaltsangabe.de/hesse/siddhartha/] abgerufen am 17. 4. 2015. 13 schließlich, was die Liebe ist. Die Liebe ist ein Zustand in der eigenen Seele in Verbindung mit etwas außenhalb dieser, aber man muss dem Gegenstand seiner Liebe Freiheit lassen, weil er nur ein Teil des Ganzen ist. Man kann die Vollendung der Erleuchtung nur erreichen, wenn man die Liebe sowohl spezifisch als auch allgemein hinnimmt. Alles harmonisiert sich im Plenum und die Grenze, die das Eine vom Anderen trennt, existiert nur als eine Täuschung des Geistes. Diese menschliche Emotion der Liebe vervollständigt Siddharthas Persönlichkeit und teilweise hat er sich durch die Erfahrung der Liebe mit dem Nirvana verbunden. "Langsam blühte, langsam reifte in Siddhartha die Erkenntnis, das Wissen darum, was eigentlich Weisheit sei, was seines langen Suchens Ziel sei. Es war nichts als eine Bereitschaft der Seele, eine Fähigkeit, eine geheime Kunst, jeden Augenblick, mitten im Leben, den Gedanken der Einheit zu denken, die Einheit fühlen und einatmen zu können." 18 3.4 Siddhartha bei der Fluss - der Erleuchtete Am Flusse Als er die Sinnentleertheit seines Lebens im Kreislauf von Leben und Tod und allen Handelns und Seins erkennt, will er Selbstmord begehen, indem er sich in einen Fluss stürzt. Er steht kurz davor sich zu ertränken, als er wiederum erschrocken erkennt, wie weit er sich von seinem ursprünglichen Ziel, dem Erreichen des Nirwana, entfernt hat. Nach einem Selbstmord wäre er nur noch stärker im Samsara gefangen, er würde wiedergeboren und kein Fortschritt wäre erreicht. Während einer Rast am Fluss dringt jedoch das heilige „Om“ in sein Bewusstsein und er wird sich der Unzerstörbarkeit des Lebens bewusst. Durch diese Silbe „Om“ wird er wieder an die Vollendung, die Erleuchtung, die er angestrebt hatte, und an die Ruhe, die er einst hatte finden wollen, erinnert. Zufrieden über diese WiederErkenntnis beginnt er zu meditieren und schläft ein. Beim Erwachen findet er neben sich den Mönch Govinda, der immer noch der Lehre des Buddhas folgt. Siddhartha fängt an diesem Punkt wieder von vorne an und beginnt erneut ein neues Leben. In der Rückschau erscheinen ihm die Stationen seines bisherigen Wegs notwendig und sinnvoll. Er will aufhören, gegen sich zu kämpfen, und vertrauensvoll einen neuen Anfang wagen. 18 Hervorhebung im Werk: Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. 14 Der Fährmann Siddharta fühlt sich wiedergeboren und tritt in den Dienst des Fährmanns Vasudeva, der sein Mentor wird. Er führt von nun an ein einfaches Leben weder im Luxus noch in der Askese. Es folgen Jahre der Meditation und Einsamkeit, in denen Siddharta von Vasudeva, der ebenfalls die Erleuchtung erreicht hat, lernt. Vasudeva lehrt ihn, dem Rauschen des Flusses zu lauschen und sich von diesem leiten zu lassen. Unter anderem lernt er das Zuhören und dass die Zeit keine Bedeutung hat. Er erkennt das durch den Rhythmus des Flusses – der Rhythmus, der alle Lebensweisen in ihrer riesigen Verbindung von Zeit und Raum wiederspiegelt. Im Wasser hört er alle Stimmen der Welt und auch das heilige „Om“. Es gelingt Siddhartha, die Zeit wegzudenken und die Gleichzeitigkeit von Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft zu spüren. „Om“ Dann kommt die Phase des Chaos, Schmerz und Liebe für seine Sohn. Schließlich musste Siddhartha ihn loslassen. Siddhartha leidet sehr unter der Trennung aber es war einer notwendiger Schritt auf dem Weg nach der Weisheit und Erleuchtung. Lange Jahre nagt dieser Vorfall an dem sich ausgeglichen wähnenden Siddhartha, bis langsam in ihm die eigentliche Erkenntnis, was Weisheit ist, zu reifen beginnt, und er sich seinem Mentor offenbaren kann. Siddhartha hört auf den Fluss, der sich ständig wandelt und doch immer derselbe Fluss bleibt, und beobachtet ihn weiter. Siddhartha erkennt in diesem Konflikt sein eigenes Leben wieder, sich selbst als Kind, junger Mann und Greis. Nun erscheinen das Treiben der Menschen und ihre Begehrlichkeiten ihm plötzlich verständlich und liebenswert. Er fühlt sich ihnen als Wissender und Denkender nicht mehr überlegen. Demütig lauscht er dem Fluss und erkennt endlich die Einheit, die aus der Vielfalt erwächst. Er hört das „Om“, dem Vollendung innewohnt, und fühlt sich als Teil des großen Ganzen. Der Fluss ist es, der schließlich den letzten Anstoß gibt, durch den Siddhartha endgültig die Erleuchtung erlangt. Er erkennt die Einheit von Zeitlichem und Existierendem und die Vollkommenheit, die sich in jeder Gestaltungsform wiederfindet. Er hat die Erleuchtung erlangt: „Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben."19 Deutlicher als zuvor wird ihm die Erkenntnis über die Relativität des gelehrten Wissens und die Wichtigkeit der Erfahrung zuteil. Er hat die Lehre von Gautama nun, nach seinem Kennenlernen 19 Hervorhebung im Werk: Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. 15 der Welt, unmittelbar erfahren. „Wissen kann man mitteilen. Weisheit aber nicht. Man kann sie finden, man kann sie leben, man kann von ihr getragen werden." 20 Siddhartha zeigt Govinda, der ihn um Rat bittet, den Fluss: Ein Sinnbild der Einheit von Wechsel und Beharrlichkeit. Die Welt sei eine Einheit, in der sich die Gegensätze aufheben. In Siddharthas Gesicht sieht Govinda den Heiligen, der wie Buddha die Vollendung erreicht hat. Denken und aussprechen könne man jedoch immer nur Halbes und Einseitiges, niemals die Ganzheit: "Es wird immer alles gleich ein wenig anders, wenn man es ausspricht."21 Deshalb verehrt Siddhartha an Gautama auch weniger die Lehre als eher das Wirken, das Vorbild seines Lebens. IV. Die indische Glaubenswelt, der Suche nach Spiritualität und die Philosophie der Freiheit des Buddhismus im Werk Die Tradition des Bildungsromans ist auch im Demian noch zu finden, aber in diesem Werk Siddhartha spielt sich die Handlung nicht mehr auf der realen Ebene ab, sondern in einer inneren „Seelen-Landschaft“. Das vielschichtige tiefsinnige Werk muss sehr konzentriert gelesen werden, weil es viele philosophische Fragen in Bezug auf die Erleuchtungsphasen darstellt. Das Werk ähnelt, trotz der dichterischen Sprache und des fremden Kulturraums, in seinem Grundaufbau anderen Entwicklungsromanen Hesses wie „Demian“, „Der Steppenwolf“, „Narziß und Goldmund“ und „Das Glasperlenspiel“: Der Suchende wächst über sich hinaus, um eine vergeistigte Welt und sinnlichen Leben zu konfrontieren. Stärker als andere Werke wird „Siddhartha. Eine indische Dichtung“ beeinflusst von Religion und geistiger Glaubenswelt. Die indische Glaubenswelt Nach vielen Jahren des Studiums über Indien, China und seiner Indienreise (1911) näherte Hermann Hesse sich mit diesem Werk dem religiösen Indien, wie er in einem Tagebuch 1921 vermerkte. Basierend auf seiner Auseinandersetzung mit dem Geist des Ostens verfasst er mit seiner „indischen Dichtung“ Siddhartha eine prosaische Darstellung aus eigener Sicht. Viele der Namen im Werk sind der indischen Kultur entnommen. Sie enthalten Anspielungen auf die religiösen Vorstellungen sowohl des Hinduismus wie auch des Buddhismus und eröffnen eine weitere Bedeutungsebene in der Erzählung: 20 21 Ebd. Hervorhebung im Werk: Hermann Hesse: Siddhartha. Eine indische Dichtung. 16 „Siddhartha22 stammt von Siddhartha Gautama, dem Namen des historischen Buddha (wörtl. „der, der sein Ziel erreicht hat“). Gotama ist der Name Buddhas in Pali, der Sprache der ältesten überlieferten Texte des Buddhismus. Vasudeva ist gemäß der indischen Mythologie der Name des Vaters von Krishna, und somit ein Avatara des Vishnu. Govinda ist ein Name Krishnas, wie er beispielsweise im Epos Bhagavad Gita erscheint. Kamala ist eine Anspielung auf eines der menschlichen Ziele – die Sexualität – gemäß der hinduistischen Lehre, personifiziert durch Kama, den Gott der Liebe (vgl. Kamasutra).“23 Die indischen Namen sind jedoch nur eine Verhüllung für den Hauptinhalt der buddhistischen Glaubenswelt. Aber in der Wirklichkeit steht das Werk, wie Hesse selbst sagt, in seinem Sinngehalt näher bei Laozi als bei Buddha. Im Werk setzt sich der Autor mit verschiedenen Lehren auseinander, wie der Lehre von Taoismus, Buddhismus, Hinduismus und tiefpsychologischer Analyse. Die Bekanntschaft mit der Archetypenlehre des Psychologen Carl Gustav Jung hatte einen entscheidenden Einfluss auf Hesses Werk, weil er beim ihm seine Psychotherapie wahrgenommen hatte. Die Suche nach Spiritualität Die westliche Welt, die eine Neugierde nach der Spiritualität und Mystik hat, hat auch immer eine vage Sehnsucht danach, was „Nirwana“ bedeuten könnte. Die Menschen wollten in der damaligen dunklen Zeit ihr normales Leben nämlich „Samsara“, jenen Kreislauf von Werden und Vergehen, verlassen, um „nie mehr in den trüben Strom der Gestaltungen“ untertauchen zu müssen. Die Religion offeriert ein festes Ziel, nach dem der Mensch sein Leben ausrichten kann. Entsprechend zu diesem Wunsch entfaltet „Siddhartha“ die Suche nach Spiritualität. Indische Weisheitslehren, der Taoismus und die christliche Mystik bilden seinen Hintergrund. Die Haupttendenz, wonach der Weg zur Weisheit über das Individuum führt, ist jedoch ein typisch westlicher Ansatz, der keiner asiatischen Lehre direkt entspricht, auch wenn durchaus Parallelen im Theravada-Buddhismus zu finden sind. Homoerotische Elemente in seinem Werk wurden in der Literaturwissenschaft verschiedentlich thematisiert. 22 Kursiv: Hervorhebung im Original. [http://www.wahrheit-kompakt.net/files/Buddhismus-Hermann-Hesse-Siddharta-wikipedia.pdf] abgerufen am 17. 4. 2015. 23 17 Der Taoismus liefert Hesse ein Prinzip, nach dem er Siddhartha im Roman handeln lässt und das er allgemein als Grundsatz für das Leben aller Menschen vorschlägt: Dies ist das taoistische Prinzip des “Nicht-Handelns“ und „Nicht-Eingreifens“.24 Der Einfluss des Buddhismus auf Hesse spiegelt sich ebenfalls im Roman wieder. Zum Beispiel lassen Siddharthas Erfahrungen mit Askese und Luxus ihn zu dem Schluss kommen, dass ein einfaches Leben, also ein Weg der Mitte wie ihn der Buddhismus vorschreibt, das Beste ist. Auch in der Gliederung des Romans findet sich eine Anspielung auf die buddhistische Lehre. Nach der buddhistischen Lehre kann man eine Lektion aus der Suche von Siddhartha entnehmen. Frieden und Erleuchtung werde man nur erlangen, wenn man den Mut hat, sich auf einem eigenen Weg zu begeben, um Erfahrungen zu sammeln. Es gibt keinen kurzen Weg zur Weisheit. Von seiner Wahrhaftigkeit hat Siddhartha nichts verloren. Hermann Hesse hat das Leben des Buddha selbst, des Siddhartha Gotama, erzählt, der seine Lehre nicht ungelebt annehmen kann. „Suchen heißt: ein Ziel haben. Finden aber heißt: frei sein, offen stehen, kein Ziel haben“. Siddhartha wird als einen „Vollendeter“ mit allen Sinnen erkannt. 24 Vgl. [http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/eigenmaterial/hermann_hesse_siddharta.htm] abgerufen am 17. 4. 2015 18 Fazit “Siddhartha“ ist eines der wichtigsten Werke in der deutschen Literatur wegen seiner besonderen Stellung als das erste große Werk, das in einem westlichen Land erfasst wurde, sich jedoch mit der östlichen Philosophie beschäftigt. Der Roman hat als erstes die weltweit geschätzte Denkweise der buddhistischen Philosophie dargestellt. Das endgültige Ziel der Reise des einen Menschen in „Siddhartha“ sowie in der Realität unserer Welt ist „die Erleuchtung“, die von den meisten Religionen erwähnt wird. Die Erleuchtung ist ein Zustand des Geistes, in dem eines Individuum sich selbst transzendiert/ überschreitet und sich mit der vollendeten Realität vereinigt. Es kann theistisch oder atheistisch sein, aber die Person, die diesen Zustand erlangt, wird, nach den allen Quellen, in Versuchung geführt (wie geleitet). Es ist ein beschwerlicher Weg zu beschreiten, der auch in Carl Gustav Jungs Prozess "Individuation" oder Joseph Campbells "Reise der Helden" beschrieben wird. Herman Hesses Protagonist Siddhartha ist ein Mann, der sich auf diese Reise begab. Es gibt viele weise Gedanken und viele Lehren, die man aus diesem Buch ziehen kann. Ursprünglich im Jahre 1922 geschrieben, sind diese Lektionen fast eines Jahrhundert später noch aktuell. Obwohl die Erfahrung unterschiedlich für verschiedene Menschen sein könnte, werden die Leute, die sich nicht mit den Vorträgen und Lehren zufrieden geben, den ihnen Lehrer in der Lage sind, zu vermitteln, sich möglicherweise in Siddharthas Schicksal wiederfinden oder sich in seine Versuche einfühlen können. Als der asketische junge Siddhartha gefragt wurde, was er tun könnte, antwortete er: "Ich kann denken, Ich kann warten, Ich kann fassen". Nichts kann ohne die Geduld und die Ausdauer erreicht werden. Deswegen muss derjenige, der auf dem Weg zur Weisheit ist, sich Zeit geben und seinen Glauben nicht verlieren. Die Weisheit kann man nicht vermitteln, sie kann nur durch Erleben erfahren werden. 19 Literaturverzeichnis 1. Bücher Bernhard, Zeller: Hermann Hesse, Rowohlt Verlag, Hamburg 2005. Hesse, Hermann: Siddhartha. Eine indische Dichtung, Suhrkamp Verlag, 4. Aufl., Berlin 2013. Maria-Felicitas, Herforth: Hermann Hesse: Demian – Siddhartha – Der Steppenwolf. Bange, Hollfeld 2001. Michael, Limberg (Hrsg.): Hermann Hesses Siddhartha, Staatsanzeiger Verlag, Stuttgart 2002. Michels, Volker (Hg.): Hermann Hesse. Sein Leben in Bildern und Texten, Insel Verlag, Frankfurt/M 2006. Vera, Ohlendorf: Die Ausprägung der Gattung des Bildungsromans bei Hermann Hesses 'Siddhartha. Eine indische Dichtung.', Studienarbeit, Leipzig 2005. 2. Online Adressen [http://www.dieterwunderlich.de/Hesse_Siddhartha.htm] abgerufen am 23. 3. 2015. [http://www.br.de/fernsehen/ard-alpha/sendungen/klassiker-der-weltliteratur/hermann-hesseroman-siddhartha100.html] abgerufen am 23. 3. 2015. [http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/unsere-romanhelden/unsere-romanheldensiddhartha-12155095.html] abgerufen am 23. 3. 2015. [http://www.grin.com/de/e-book/46698/die-auspraegung-der-gattung-des-bildungsromans-beihermann-hesses-siddhartha] abgerufen am 23. 3. 2015. [http://www.inhaltsangabe24.de/siddharta-hesse.php] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://philosophy.lander.edu/oriental/siddhartha.pdf] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://www.inhaltsangabe.de/hesse/siddhartha/] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://hesse-siddhartha.weebly.com/zusaumltzliche-inhalte.html] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://hesse-siddhartha.weebly.com/fragekatalog.html] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://www.wcurrlin.de/kulturepochen/eigenmaterial/hermann_hesse_siddharta.htm] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://www.schlossneuhardenberg.de/nc/programm/archiv/pyear/2012/pmonth/04/pt/2012.04.01/ pid/1449.html] abgerufen am 17. 4. 2015. [http://www.wahrheit-kompakt.net/files/Buddhismus-Hermann-Hesse-Siddharta-wikipedia.pdf] abgerufen am 17. 4. 2015. 20