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Einfluss Gezielter übeinstruktionen Auf Den Musikalischen Lernerfolg Bei Instrumentalschülern

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Einfluss gezielter Übeinstruktionen auf den musikalischen Lernerfolg bei Instrumentalschülern Georg Wissner [1] - Claudia Bullerjahn [1] - Richard von Georgi [1,2] [1] Institut für Musikwissenschaft und Musikpädagogik - JLU Gießen [2] Institut für medizinische Psychologie und medizinische Soziologie - JLU Gießen Einleitung: Viele Studien zum Thema „instrumentales Üben“ beziehen sich lediglich auf den professionellen Bereich oder auf hochtalentierte Jugendliche.In der alltäglichen Musikschulpraxis hat man es allerdings eher mit durschnittlichen begabten Schülern zu tun, bei denen andere Maßstäbe angelegt werden müssen. Hypothese: Wenn gezielte Übestrategien sowie das Übeverhalten beim instrumentalen Üben die Lernleistung verbessern, dann müsste eine Gruppe, die mit gezielten Strategien übt, bei gleichem Lernstoff und gleicher Übezeit die besseren Lernleistungen gegenüber Gruppen zeigen, die ohne oder mit inadäquaten Instruktionen üben. Methoden: Getestet wurden 25 Gitarrenschüler (m=11 /w=14) mit einem Alter von 11 bis 21 Jahren (M=14) einer privaten Musikschule, die in drei Gruppen eingeteilt wurden (keine Instruktion, schlechte und gute Instruktion für das selbstständige Üben). Zu Beginn wurde mittels eines selbst konstruierten Tests die Leistung im Akkordspiel, Melodiespiel, Rhythmus und unterschiedlichen Fingerübungen erfasst. Nach einer Woche wurden die Teilnehmer erneut getestet. Die Leistungstestwerte wurden mittels ANOVA- Analyse für Messwiederholungen auf mögliche Gruppenunerschiede untersucht. Um Ausgangsunterschiede auszuschließen, wurden die Daten der ersten Messung aufgrund der geringen Stichprobengröße z-transformiert. Z-Transformation t1 80 60 40 20 Sig. .055 Legende: gute Instruktionen schlechte Instruktionen 30 20 10 Z-Transformation t1 Akkordpräzision in Punkten 100 Zeit Melodieaufgabe in Sekunden Gesamtzeit in Sekunden Ergebnisse: Es konnten keine statistischen Unterschiede auf dem 5% Niveau zwischen den Gruppen nachgewiesen werden. Dennoch ergeben sich Tendenzen mit p>0,05 für die Gesamtzeit, die Zeit des Melodiespiels und in der Akkordpräzision, die die Hypothese zu stützen scheinen. Die Durchsicht der Mittelwerte ergibt zudem, dass die Leistung bei schlechter oder guter Instruktion häufig enger beieinander liegen und die Gruppe ohne Instruktionen in den meisten Fällen am schlechtesten abgeschnitten hat. Sig. .076 Ergebnisse der Messung bei t2 3 2 keine Instruktionen Z-Transformation t1 1 Sig. .003 Ausblick: Es lässt sich festhalten, dass sich positive Effekte bei den guten Instruktionen im Hinblick auf die Schnelligkeit einstellen. Jedoch lässt die Tatsache, dass im Bereich der Akkordpräzision die schlechten Instruktionen bessere Ergebnisse zeigen, die Überlegung aufkommen, ob nicht jegliche Instruktion ein besseres Ergebnis bringt als gar keine. Zudem stellt sich die Frage ob die Instruktionen richtig klassifiziert wurden. Die aktuellen Lehrwerke und Methoden sollten vor diesem Hintergrund kritisch hinterfragt werden.