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ägyptisches Museum Leipzig: Neues Heim Für Hed-bast-iru

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Ägyptisches Museum: Neues Heim für Hed-bast-iru Die restlichen Kartons müssen noch gepackt und zum Augustusplatz transportiert werden. Nach vielen Monaten findet damit der Umzug des Ägyptischen Museums Georg Steindorff der Universität Leipzig ein Ende. Sieben Jahre lang konnten die Besucher in der Burgstraße 21 Überreste der altägyptischen Zivilisation bewundern. Im neuen Domizil werden viele Artefakte erstmals dem Besucher zugänglich gemacht und bieten so noch tiefere Einblicke in die altägyptische Kultur. Im Sommer dieses Jahres sind die Pforten des Ägyptischen Museums wieder geöffnet. Täglich trifft eine neue Holzkiste in den ersten beiden Etagen des Krochhochhauses ein. Vorsichtig wird ihre wertvolle Fracht herausgenommen und an ihrem Platz aufgestellt. Dann geht die Kiste wieder zurück in die Burgstraße, um ein weiteres Artefakt an seinen neuen Bestimmungsort bringen zu können. „Im Gegensatz zu meinem Umzug, läuft hier alles planmäßig und entspannt ab“, so die wissenschaftliche Mitarbeiterin Susanne Töpfer. Ostern bei den Pharaonen Am Osterwochenende nutzten einige Besucher ihre letzte Chance, um an einer Führung durch Dr. Friederike Seyfried teilzunehmen. Eine Familie, die 500 Kilometer weit gereist war, um die Schwiegermutter in Leipzig zu besuchen. „Beim nächsten Familienzusammentreffen ist auf jeden Fall ein Besuch des neuen Museums geplant, aber diese Ausstellung war auch sehr eindrucksvoll.“ Ähnlich äußerten sich auch weitere Besucher beim Verlassen der Burgstraße. Ein letztes Mal öffneten sich an jenen Tagen die Pforten des Ägyptischen Museums. Seit Februar 2003 fanden der imposante Holzsarg des Hed-bast-iru, zahlreiche Götterfiguren, Schmuckstücke und Gefäße aus dem Land am Nil in der Burgstraße Unterkunft. Jedoch waren diese Räumlichkeiten nur ein Zwischenstopp für den endgültigen Umzug in das Krochhochhaus. Nun müssen sich die Museumsbesucher bis zum 26. Juni gedulden. Dann findet im neuen Domizil (Goethestraße 2) ein Tag der offenen Tür statt und erstmals wird die neue Konzeption der Ägyptologischen Sammlung zu sehen sein. Vorteile des neuen Standortes Dieser Umzug bringt einen entscheidenden Vorteil mit sich: eine größere Ausstellungsfläche. Damit können fast 6000 Objekte gezeigt werden und das Museum kann seiner Hauptaufgabe als Lehrschausammlung vollends nachkommen. Denn das Magazin wird in Zukunft ebenfalls öffentlich zugänglich sein. Außerdem wurden die Bedürfnisse von behinderten Menschen berücksichtig. „Da können ich und meine Frau, die im Rollstuhl sitzt, die Sammlung ohne Probleme besichtigen“, so ein Mitglied des Freundeskreises des Ägyptischen Museums der Universität Leipzig. Eröffnung und Abschied Für die Museumsdirektorin wird die Neueröffnung der Höhepunkt ihrer zehnjährigen Amtszeit sein – aber gleichzeitig auch das Ende. Am 30. Juni läuft ihr Arbeitsvertrag aus. „So komisch wie es klingt, aber es wird ein positiver Abschied sein. Natürlich bin ich auch traurig, dass die Arbeit in Leipzig dann ein Ende findet, aber es ist ein gutes Ende und ich bin dankbar dafür, diese letzten Jahre hier erlebt haben zu dürfen.“ Und lachend fügt Dr. Seyfried hinzu: „Spätestens mit meinem letzten Arbeitstag werde ich Mitglied des Freundeskreises.“ Verwandte Artikel: Die Suche nach Campus-Schätzen: Mumien ziehen um Ägyptologin entspannt vorm Altar Die Autorin Sabrina Bernhardt ist Mitglied der Lehrredaktion Campus, einem Gemeinschaftsprojekt der LVZ und des Studiengangs Journalistik der Universität Leipzig. Fotos: Sabrina Bernhardt © LVZ-Online, 30.04.2010, 10:59 Uhr