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Hochschule Für Wirtschaft Und Recht Berlin

Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Berlin School oft Economics and Law Fachbereich I Wirtschaftswissenschaften Bachelor-Thesis Im Studiengang Unternehmensgründung /-nachfolge Social Entrepreneurship,

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Hochschule für Wirtschaft und Recht Berlin Berlin School oft Economics and Law Fachbereich I Wirtschaftswissenschaften Bachelor-Thesis Im Studiengang Unternehmensgründung /-nachfolge Social Entrepreneurship, Social Business Die Zukunft unserer Wirtschaft Erstgutachter: Prof. Dr. Martin Užik Zweitgutachter: Dr. Hans-Jürgen Ulbig Vorgelegt von: Demen Selcan Martrikelnummer: Berlin, Eidesstattliche Erklärung Hiermit erkläre ich an Eides Statt, dass ich die vorliegende Abschlussarbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst und andere als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel nicht benutzt habe. Die den benutzten Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen (direkte oder indirekte Zitate) habe ich unter Benennung des Autors/der Autorin und der Fundstelle als solche kenntlich gemacht. Sollte ich die Arbeit anderweitig zu Prüfungszwecken eingereicht haben, sei es vollständig oder in Teilen, habe ich die Prüfer/innen und den Prüfungsausschuss hierüber informiert. Ort, Datum Unterschrift Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis... I Abbildungs- und Tabellenverzeichnis... II 1 Einleitung Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business Entrepreneurship Unterschiede zwischen Entrepreneurship und Unternehmertum Die verschiedenen Arten des Entrepreneurship Social Entrepreneurship Warum Social Entrepreneurship nicht mit NPO gleichzusetzen ist Unterschiede zwischen SEOs und NPOs Social Business Unterschiede zwischen Social Business Unternehmen und SEO Die Unterschiede von SE und CSR SE vs. CSR CSR als reine Marketingstrategie Die Vorteile vom Social Business gegenüber Wohlfahrtsunternehmen Erfolgreiche Social Entrepreneurs Anita Roddick und der Body Shop Muhammad Yunus und die Grameen Bank Die Ashoka Organisation und ihre Fellows Die Problematik beim Social Entrepreneurship Finanzierung von Social Entrepreneur Unternehmen Erfolgsmessung im Social Entrepreneurship Finanzielle Rahmenbedingungen des Social Business Die Auswahl der Stake- und Shareholder Die Auswahl der richtigen Shareholder Fianzierungsquellen Alternative Finanzierungsquellen für SEO Venture Philanthropy Gesellschaften... 45 5.5.2 Venture Capital Investoren Fazit Literaturverzeichnis... 50 A AO Abgabenordnung C CSR Corporate Social Responsibility... 16, 17, 18, 19, 20, 21, 42, 44, 48, 52 L lt. laut... 5, 6, 7, 13, 21, 25, 31 O o.ä. oder ähnliches... 22, 29 S SE Social Entrepreneurship... 9, 10, 12, 13, 16, 31, 33, 39, 44, 45 SEO Social Entrepreneurship Organisation/en... 12, 16, 25, 26, 41, 42, 45 V VCG Venture Capital Gesellschaften Z z.b. zum Beispiel... 7, 12, 18, 19, 21, 31, 36, 38, 39, 40, 43, 45, 49 I Abbildungs- und Tabellenverzeichnis Abbildung 1 Produktlebenszyklus... 8 Abbildung 2 Die Maslowsche Bedürfnishierarchie Abbildung 3 Mischform der Geschäftsformen Abbildung 4 Die vier Kategorien von Social Entrepreneurship Abbildung 5 CSR Diskurs Abbildung 7 Finanzierungsquellen von KMUs Tabelle 1 Seven Perspectives on the Nature of Entrepreneurship... 4 Tabelle 2 Kredit Scoring II 1 Einleitung 1 Einleitung Die folgende Bachelor-Thesis Social Entrepreneurship, Social Business Die Zukunft unserer Wirtschaft, beschäftigt sich mit dem Thema Social Entrepreneurship. Diese Thesis wird im sechsten Semester des Bachelor Studiengangs Unternehmensgründung und / -nachfolge verfasst. Der Titel der Arbeit ist bewusst provokant gewählt, da ich die Meinung vertrete, dass ein so wichtiges Thema wie das nachhaltige Wirtschaften ansonsten nicht die nötige Aufmerksamkeit erhält. Die Arbeit ist folgendermaßen gegliedert. Zunächst werden die Begrifflichkeiten Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business genauer erläutert, sodass der Leser ein besseres Grundverständnis für diese in den letzten Jahren immer häufiger verwendeten Begriffe gewinnt. Im dritten Kapitel wird der Gründungsgedanke näher in Betracht gezogen. Auch die Unterschiede vom Social Entrepreneurship gegenüber klassischen Wohlfahrtsunternehmen und der Corporate Social Responsibility werden genauer betrachtet. Da diese fälschlicher Weise des Öfteren mit Social Entrepreneurship gleichgestellt werden. Im vierten Kapitel werden bereits bekannte Social Entrepreneure sowie ihre Unternehmen und Projekte vorgestellt, um die Theorie anhand von Praxisbeispielen zu reflektieren. Das fünfte Kapitel bildet den Kernpunkt meiner Thesis und wird die Probleme vom Social Entrepreneurship beinhalten. Diese Probleme sind sowohl interner, also vom Unternehmen selber verursachte, als auch externer Natur, also von außen verursachte. Einige Finanzierungsquellen für Social Entrepreneure werden ebenfalls in diesem Kapitel vorgestellt, da fälschlicher Weise die Annahme, die Finanzierung sei die schwierigste zu überwindende Hürde, weit vertreten ist. Die Thesis schließt mit einem Fazit ab, welches die erarbeiteten Thesen und Erfahrungen noch einmal zusammenfasst und einen Ausblick auf die zukünftige Entwicklung dieses Themengebiets gibt. -1- 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business In diesem Kapitel werden Zunächst die Begrifflichkeiten Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business definiert, um Klarheit über deren Bedeutung zu schaffen. Wie in allen wissenschaftlichen Gebieten, gibt es auch in den Wirtschaftswissenschaften verschiedene Meinungen und Ansichten über bestimmte Themen. So auch zu dem Thema Social Entrepreneurship. Zu jedem Unterkapitel werden mehrere Ansichten verschiedener Ökonomen vorgestellt, um ein Gesamtbild der Themengebiete zu erlangen und Gemeinsamkeiten oder Unterschiede kenntlich zu machen. 2.1 Entrepreneurship Entrepreneurship is the pursuit of opportunities without regard to resources currently controlled. 1 Um die folgenden Kapitel dieser Arbeit besser nachvollziehen zu können, wird erst einmal Klarheit über den Begriff Entrepreneurship geschafft. Gerade in der gegenwärtigen Zeit erleben wir eine regelrecht globale Entrepreneur Revolution. 2 In nahezu jedem Land und jedem Bereich gibt es Menschen, die durch ihre Unternehmen einen beachtlichen Wert für unsere Wirtschaft schaffen. Wir werden fast täglich mit neuen Geschäftsmodellen und neuen Business- Strukturen überrascht. 3 In dieser sich rasch ändernden Umwelt, bleibt den Unternehmen nur eine Wahl zu überleben. Entweder sie werden durch die neuen Start-Up Gründungen überwäl Vgl. Stevenson et al. / Harvard Business School Vgl. Michael H. Morris, Donald F. Kuratko und Jeffrey G. Covin: Corporate Entrepreneurship & Innovation, Mason Ohio 2008, 2. Auflage, Seite 3. Vgl. Michael H. Morris et al. ebd. -2- 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business tigt, da diese den Markt meist völlig neu definieren und gleichzeitig einen neuen Markt erschaffen, oder sie können an der Unternehmer-Revolution teilnehmen. 4 In diesem Entrepreneur-Zeitalter, können es Unternehmen sich nicht mehr leisten statisch zu sein, sondern müssen auf Änderungen ihrer Umwelt achten, um möglichst schnell agieren zu können. Flexibilität und Dynamik sind heutzutage Grundvoraussetzung für das langfristige Dasein eines Unternehmens. Aber was genau bedeutet Entrepreneurship? Dieser wird des Öfteren mit Unternehmer bzw. mit Unternehmertum ins Deutsche übersetzt. Daraus folgt, dass der Begriff Unternehmer als Synonym für Entrepreneur verwendet wird. Diese Übersetzung trifft die Bedeutung nur zum Teil. 5 Denn der Entrepreneur soll nicht auf ein Unternehmen im rechtlichen Sinne beschränkt werden, sondern eher als Mut einer Person Verantwortung zu übernehmen verstanden werden. 6 In der Wissenschaft herrschen verschiedene Meinungen über diesen Begriff und dessen Definition. 7 Aus diesem Grund, möchte ich ein paar der meist vertretenen Ansichten vorstellen. Beginnen wir mit der Zusammenfassung des Entrepreneurship vom Autor Michael H. Morris. Dieser macht in seinem Buch Corporate Entrepreneurship & Innovation ebenfalls deutlich, dass die Beschreibung des Entrepreneurs ein weites Spektrum umfasst. 8 Er hat eine Tabelle mit den sieben meistgenannten Charakteristika eines Entrepreneurs erstellt Vgl. Micheal H. Morris et al. ebd. Vgl. Armin Harbrecht: Social Entrepreneurship Gewinn ist Mittel, nicht Zweck Eine Untersuchung über Entstehung, Erscheinungsweisen und Umsetzung, Karlsruhe 2010, Seite 7. Vgl. Harbrecht ebd. Vgl. Harbrecht, a.a.o., S. 47. Vgl. Michael H. Morris et al. a.a.o., S 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business Tabelle 1 Seven Perspectives on the Nature of Entrepreneurship 9 Seven Perspectives on the Nature of Entrepreneurship Creation of Wealth Creation of Enterprise Creation of Innovation Creation of Change Creation of Jobs Creation of Value Creation of Growth Entrepreneurship involves assuming the risks associated with the facilitation of production in exchange for profit. Entrepreneurship entails the founding of a new business venture where none existed before. Entrepreneurship is concerned with unique combinations of resources that make existing methods or products obsolete. Entrepreneurship involves creating change by adjusting, adapting, and modifying one s personal repertoire, approaches, and skills to meet different opportunities available in the environment. Entrepreneurship is concerned with employing, managing, and developing the factors of production, including the labor force Entrepreneurship is a process of creating value for customers by exploiting untapped opportunities. Entrepreneurship is defined as a strong and positive orientation toward growth in sales, income, assets, and employment. Schon bei dieser Definition wird klar, dass Entrepreneurship nicht einfach mit der Gründung eines Unternehmens erfüllt wird, sondern das auch eine Wertschöpfung für die Abnehmer gegeben sein muss, sodass ein älteres Produkt durch Neuerschaffung substituiert wird. Das heißt, die Mehrwertschöpfung für die Abnehmer ist für ein Entrepreneur unabdingbar. Kommen wir zu den nächsten Definitionen über das Thema Entrepreneurship. 9 Vgl. Michael H. Morris et al. ebd. -4- 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business Lujo Brentano, ein deutscher Ökonom, hat im Jahr 1907 bereits drei Bedingungen festgestellt, um einen Entrepreneur, von Brentano noch als Unternehmer bezeichnet, als solchen erkennen zu können. I. Er hat das Verfügungsrecht über die Produktionsmittel. II. Er gibt Produktionselementen die Bestimmung, einem Produktionszweck zu dienen. III. Er tut dies auf eigene Rechnung und Gefahr. 10 Indem Brentano feststellt, dass ein Unternehmer das Verfügungsrecht über Produktionsmittel haben muss, bedeutet dies gleichzeitig, dass das Eigentum an der Sache nicht notwendig ist. Lediglich das Entscheidungsrecht ist erforderlich, um der Definition Unternehmer lt. Brentano gerecht zu werden. 11 Im zweiten Punkt geht Brentano auf die geplante Ressourcenallokation ein. Ein guter Unternehmer sollte die gegebenen Mittel stets am sinnvollsten miteinander verknüpfen bzw. voneinander trennen und einsetzen. Es mag zunächst so erscheinen, als ob Brentano nicht sauber zwischen Manager und Unternehmer differenziert, denn Manager haben ein hohes Maß an Entscheidungsrecht, sind aber nicht zwangsläufig Eigentümer. Doch der Manager wird in dieser Definition selbst als ein Mittel der Produktion gesehen und erfüllt somit die Anforderung zum Unternehmer nicht. 12 Spätestens im dritten Punkt wird klar, dass der Manager dieser Definition nicht gerecht werden kann, da dieser voraussetzt auf eigene Rechnung und Gefahr zu handeln. Die Hauptaufgabe eines jeden Unternehmers ist jedoch die Befriedigung der Bedürfnisse der Menschen. Interessant ist auch Brentanos Meinung zur Produktion. Laut ihm gibt es keine Innovation im Sinne vom Erschaffen einen neuen Produkts. Er ist der Ansicht, dass es keine Neuerschaffung gibt, da alles auf die eine oder andere Weise schon vorhanden ist. 13 Eine Innovation ist also nicht zwangsläufig eine Neuerschaffung, sondern kann eine neue Verknüpfung aus bereits Vorhandenem sein, welche stets der Bedürfnisbefriedigung dienen soll Vgl. Harbrecht a.a.o., S. 9. Vgl. Harbrecht ebd. Vgl. Harbrecht ebd. Vgl. Harbrecht ebd. -5- 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business Wenn in den folgenden Abschnitten dieser Arbeit der Begriff Innovation verwendet wird, ist genau diese Definition von Innovation gemeint. Ausschlaggebend ist der dritte Punkt von Brentanos Definition. Da der Unternehmer selbst das Risiko und die Rechnung seiner Taten trägt, darf er somit auch über seine Gewinne verfügen. Dennoch führt er hier einen kleinen, aber äußerst wichtigen Gedanken auf. Der Unternehmer, darf wie schon erwähnt, selbstverständlich über seine Gewinne verfügen, die Art und Weise wie er das tut, muss aber gerechtfertigt sein. 14 Er macht dies an einem Bespiel deutlich. Ein Bauer, welcher seine Lese, nur mit dem Ziel einen höheren Profit mit dem knapperen Rest zu erzielen verbrennt, handelt lt. Brentano nicht als Unternehmer. Dieser Bauer würde nämlich einen hohen Gewinn der Bedürfnisbefriedigung vorziehen. Ein guter Unternehmer aber sollte die Befriedigung von Bedürfnissen stets als oberstes Ziel haben. 15 Brentano ist also wie in der Zusammenfassung zuvor auch der Meinung, dass die Bedürfnisbefriedigung der Abnehmer das höchste Ziel eines guten Entrepreneurs (von Brentano noch als Unternehmer bezeichnet) sein sollte. Führt man diese Auffassung gedanklich weiter, kommt man zu dem Entschluss, dass die Gewinnerzielung natürlich vorhanden ist, aber nicht zwangsweise höchste Priorität für einen Entrepreneur hat. Das absolute Ziel eines Entrepreneurs sollte immer die höchst mögliche Bedürfnisbefriedigung der Endkonsumenten sein. Das soll nicht heißen, dass Entrepreneure kein Interesse am finanziellen Erfolg haben, sondern lediglich, dass die Gründungsidee auf einem Problem basiert, welches es zu lösen gilt. Joseph Alois Schumpeter (Ökonom) hat sich ebenfalls mit dem Phänomen Unternehmer, insbesondere Entrepreneur, auseinandergesetzt. Dieser sah den ökonomischen Wandel als kontinuierlichen und radikalen Veränderungsprozess. 16 Der Verursacher und der Motor in diesem Prozess ist laut Schumpeter der schöpferische Unternehmer (gemeint ist der Entrepreneur), welcher durch die Durchsetzung neuer Kombinationen (Innovationen), die sozial ökonomische Entwicklung vorantreibt. Der Entrepreneur ist für Schumpeters Empfinden der Auslöser Vgl. Harbrecht a.a.o., S.10. Vgl. Harbrecht ebd. Vgl. Harbrecht a.a.o., S 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business schöpferischer Zerstörung. 17 Dieser Begriff ist keinesfalls negativ zu verstehen. Schumpeter ist lediglich der Meinung, dass nur durch kreative Neuerschaffung, von ihm schöpferische Zerstörung genannt, eine Wirtschaft in der Lage ist, Aufschwung zu genießen. Das heißt nur durch die Substitution eines alten Produkts durch ein neues Produkt, kann wirtschaftlicher Aufschwung erfolgen. Also muss das substituierte Produkt lt. Schumpeter schöpferisch zerstört werden. Die Fähigkeit eines schöpferischen Unternehmers sieht Schumpeter allerdings nur in einem kleinen Teil der Bevölkerung Unterschiede zwischen Entrepreneurship und Unternehmertum Ein Unternehmer unterscheidet sich also hauptsächlich von einem Entrepreneur, indem er in erster Linie die Gewinnerzielung anstrebt und keine schöpferische Zerstörung beabsichtigt. Dies kann verschiedene Hintergründe haben. Die Familie ernähren, oder einfach sein eigener Chef sein zu wollen. Der Entrepreneur hingegen stört sich an einem Problem bzw. an einer schlechten Lösungsumsetzung für ein Problem und setzt sich als höchstes Ziel, dieses Problem sinnvoll mit einer Innovation zu bewältigen. In den nächsten Kapiteln werden wir uns solche Lösungen noch einmal detaillierter ansehen Die verschiedenen Arten des Entrepreneurship Im Laufe der Zeit sind viele neue Namen geschöpft worden, um die einzelne Teilbereiche des Entrepreneurships deutlich zu machen. Dabei ist das Grundprinzip immer das gleiche. Das zu charakterisierende Wort wird dem Wort Entrepreneur vorangestellt. 19 So z.b. Educational Entrepreneurship, welches sich mit den Möglichkeiten zur Verbesserung von pädagogischen Aufgaben in Schulen beschäftigt Vgl. Jürgen Howaldt Soziale Innovation - Auf dem Weg zu einem postindustriellen Innovationsparadigma, Wiesbaden 2010, S. 34. Vgl. Harbrecht a.a.o., S. 10. Vgl. Harbrecht a.a.o., S 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business Zudem gibt es noch Bio-Entrepreneurship oder E-Entrepreneurship, welche als branchenspezifische Konzepte bezeichnet werden können. 20 Man kann in diesen sehr unterschiedlichen Definitionen doch ein paar Gemeinsamkeiten wiedererkennen. Alle Ökonomen sind sich nämlich in einem Punkt einig. Entrepreneurship ist der Schlüssel für Unternehmen, sich in einer sich ständig wandelnden Umwelt weiterzuentwickeln und durch Innovation das Unternehmen zum Erfolg zu führen. 21 Ein sehr markantes Unterschiedsmerkmal zwischen dem Entrepreneur und dem Unternehmer ist die Tatsache, dass der Entrepreneur nur für eine begrenzte Zeit Entrepreneur ist. Diese Erkenntnis soll mit der Abbildung 1, dem Produktlebenszyklus, deutlich gemacht werden. Abbildung 1 Produktlebenszyklus 22 Zuvor konnten wir feststellen, dass die Einigkeit der Ökonomen in einem Punkt besteht. Nämlich, dass Unternehmen sich der ständig wandelnden Umwelt mit Innovation und Weiterentwicklung anpassen müssen. 23 Betrachtet man den Produktlebenszyklus eines beliebigen Produkts kann man feststellen, dass in der letzten Phase, der Degenerationsphase, die Kaufbereitschaft abnimmt. Dieser Rückgang der Kaufbereitschaft hat verschiedene Gründe. 24 Zum einen ist das Bedürfnis Vgl. Harbrecht ebd. Vgl. Michael H. Morris et al. a.a.o., S. 5 Vorwort. Quelle: Vgl. Micheal H. Morris et al. a.a.o., S. 3. Vgl. Marc Fischer,Produktlebenszyklus und Wettbewerbsdynamik: -8- 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business bis zu einem gewissen Grad gesättigt. Es ist aber auch Fakt, dass die Innovation gar keine mehr ist. Denn sobald ein Produkt eine gewisse Zeit auf dem Markt ist, folgen naturgemäß mehrere Unternehmen der Produktion, um ihre Absätze zu erhöhen. Somit verliert das Produkt an Innovationsgrad und wird von der Umwelt als selbstverständlich wahrgenommen. 25 Spätestens wenn das Produkt eines Entrepreneurs überholt und neu produziert wird, verliert dieser seinen Entrepreneur Status. Nach dem letzten Abschnitt, sollte zugleich die Einleitung dieses Kapitels verstärkt werden. Nämlich die Tatsache, dass ein Entrepreneur nicht auf ein Unternehmen im rechtlichen Sinne verstanden werden sollte, sondern eher als eine Person, die bereit ist Mut und Verantwortung zu übernehmen. 2.2 Social Entrepreneurship Nachdem wir nun einen ausführlichen Einblick über das Entrepreneurship gewonnen haben, wird in diesem Kapitel der in jüngster Zeit immer öfter vorkommende Begriff Social Entrepreneurship (SE) erläutert. 26 Wie im Abschnitt erwähnt, sind mehrere neue Wörter gebildet worden, um die Teilbereiche des Entrepreneurships zu beschreiben. So auch mit dem Begriff Social Entrepreneurship. Diese Neubildung setzt sich aus zwei Wörtern zusammen. social aus dem Englischen, welches mit sozial bzw. gesellschaftlich ins Deutsche übersetzt werden kann und dem Begriff Entrepreneurship, welches im vorigen Kapitel detailliert beschrieben wurde. Man kann also sagen, dass Social Entrepreneurship als Entrepreneurship für die Gesellschaft steht. Das heißt, der Nutzen der Gesellschaft ist das höchste Ziel eines Social Entrepreneurs, welches es zu erreichen gilt Grundlagen Für Die ökonomische Bewertung Von Markteintrittsstrategien, 2001, Mannheim, S Vgl. Fischer a.a.o., S.179. Vgl. Harbrecht a.a.o., S. 47. Vgl. Yunus, Muhammad: Social Business Von der Vision zur Tat, 2010 New York, S 2 Die Begriffe Entrepreneur-, Social Entrepreneurship und Social Business Auffällig ist die Tatsache,