Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Transcript

SPRACHLICHE EINFLÜSSE DES DEUTSCHEN AUF DAS ALBANISCHE DIPLOMARBEIT zur Erlangung des Magistergrades der Philosophie an der Geistes- und Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien Studienrichtung: Sprachwissenschaft eingereicht von Izer MAKSUTI Wien, Dezember 2002 INHALTSVERZEICHNIS Seite VORWORT ............................................................................ ............................. 4 1. Einleitung ............................................................................ ............................. 5 1.1 Ziel der Arbeit ............................................................................ ................... 8 1.2 Aufbau der Arbeit ............................................................................ ............. 9 2. Zur Terminologie sprachlicher Entlehnung ................................................. 10 3. Zur Geschichte der deutschen Spracheinflüsse im Albanischen ............. 16 3.1 Kulturelle Beziehungen der albanischsprachigen Länder zu den deutschsprachigen Ländern ....................................................................... 16 3.2 Wege der Entlehnungen ............................................................................ . 22 3.2.1 Entlehnungen durch die Vermittlung der Nachbarsprachen .............. 22 3.2.2 Entlehnungen durch den direkten Kontakt beider Sprachen ............. 23 3.3 Zeitliche Schichtung der Entlehnungen....................................................... 24 3.3.1 Entlehnungen mittelhochdeutscher Zeit ........................................... 24 3.3.2 Entlehnungen in neuhochdeutscher Zeit .......................................... 25 3.3.2.1 Entlehnungen übernommen in den letzten dreißig Jahren ................................................................. ................ 26 3.4 Geographische Verbreitung der deutschen Entlehnungen im albanischen Sprachraum ....................................................................... 27 3.5 Kamen die deutschen Entlehnungen durch die Schrift- oder durch die Umgangssprache? ............................................................................ .......... 29 3.6 Zu einigen graphematischen Besonderheiten ............................................. 30 3.7 Zu einigen semantischen Besonderheiten .................................................. 34 3.8 Aufteilung der Entlehnungen nach Sachgruppen ........................................ 36 4. Zu den phonetisch- phonologischen Besonderheiten ................................ 40 4.1 Vokalismus ............................................................................ ...................... 40 4.1.1 Vokale ............................................................................ ................... 40 4.1.2 Diphthonge ............................................................................ ............ 41 4.2 Konsonantismus ............................................................................ .............. 42 4.2.1 Labiale ............................................................................ .................. 42 4.2.2 Dentale und Sibilanten ...................................................................... 42 5. Zu den morphologischen Besonderheiten .................................................. 43 5.1 Substantive ............................................................................ ..................... 43 5.1.1 Genuswechsel ............................................................................ ...... 43 5.1.2 Nominalsuffixe ............................................................................ ...... 45 5.1.3 Komposita ............................................................................ ............. 46 5.2 Adjektive ............................................................................ .......................... 47 5.4 Verben ............................................................................ ............................. 48 6. Bemerkungen zur Integration der deutschen Entlehnungen im Albanischen ............................................................................ .................. 50 7. WÖRTERVERZEICHNIS ............................................................................ ..... 53 7.1 Abkürzungsverzeichnis ............................................................................ ... 53 7.1.1 Siglenverzeichnis ............................................................................ ........ 53 7.1.2 Abkürzungen der Sprachbezeichnungen ................................................ 54 7.1.3 Allgemeine Abkürzungen ........................................................................ 55 7.2 Anmerkungen zum Wörterverzeichnis ....................................................... 56 7.3 Wörterverzeichnis der deutschen Entlehnungen in der albanischen Sprache ............................................................................ ..... 57 7.4 Register der Entlehnungen (Deutsch - Albanisch) ................................... 101 8. Zusammenfassung ............................................................................ .......... 107 9. Literaturverzeichnis ............................................................................ ......... 109 9.1 Wörterbücher ............................................................................ ................ 109 9.2 Studien über den Einfluß des Deutschen auf die anderen Sprachen ....... 111 9.3 Weitere Monographien und Aufsätze ....................................................... 113 ANHANG 1. Textausschnitte auf Albanisch mit deutschem Sprachelement ...................... 120 2. Bibliographie der deutschen, österreichisch-ungarischen, österreichischen und schweizerischen Albanologie................................................................. .. 122 2.1 Abkürzungsverzeichnis ............................................................................ . 173 VORWORT Die vorliegende Arbeit versucht, die deutschen Entlehnungen im Albanischen zu erfassen, zu beschreiben und zu erklären. Im Vordergrund steht hier, eine zusammenfassende Darstellung des deutschen Spracheinflusses auf die albanische Sprache zu präsentieren. Außerdem geht es darum, die deutschen Entlehnungen im albanischen Wortschatz in phonetisch-phonologischer, morphologischer, graphematischer und semantischer Hinsicht zu untersuchen. Ich möchte noch hinzufügen, daß diese Arbeit keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Dennoch dürfte in dieser Arbeit die überwiegende Menge der deutschen Entlehnungen im Albanischen zusammengefaßt sein. Mein besonderer Dank gilt Herrn O.Univ.Prof. Mag. Dr. Wolfgang U. Dressler, der diese Arbeit betreut hat. Sein Rat und sein wohlwollendes Verständnis waren eine wertvolle Hilfe bei der Fertigstellung der Arbeit. Für sachkundige Hinweise und sehr wertvolle Anregungen möchte ich mich bei Ass.Prof. Mag. Dr. Hans Christian Luschützky aufrichtig bedanken. Dank gebührt auch Dr. Skënder Gashi, der einige Einzelheiten dieser Arbeit mit mir diskutiert hat, und mir viele konstruktive Kommentare und Anregungen gab. Für das Korrekturlesen schulde ich meinem Kollegen Herrn Mag. Alexander Halper besonderen Dank. Mein herzlicher Dank gilt meinen Eltern und meiner Familie, durch deren mannigfaltige und langjährige Unterstützung mein Studium und somit auch dessen Abschluß überhaupt erst ermöglicht wurden. Abschließend möchte ich meinen Freunden und Kollegen, aber auch allen, die mir bei der Diskussion der Materialien und durch Hinweise und Informationen geholfen haben, danken. Wien, Dezember 2002 Izer Maksuti 1. Einleitung Das Albanische hat im Laufe seiner Geschichte starke Interferenzen seitens indogermanischer Sprachen (sowohl Griechisch und Latein als auch romanische und südslawische Sprachen) und seitens nichtindogermanischer Sprachen (z.B. Türkisch) erfahren. Die Zahl der Lehnwörter aus dem Lateinischen, aus südslawischen Sprachen und aus dem Türkischen ist im Albanischen sehr groß. Der Anteil der deutschen Entlehnungen in der albanischen Gegenwartssprache ist im Vergleich mit anderen Sprachen deutlich niedriger: es sind nach meinem bisherigen Forschungsstand rund 400 deutsche Entlehnungen, obwohl es heute kaum möglich ist, eine nur annähernd genaue Zahl zu nennen. Motivation für die Aufnahme von Wörtern aus einer Sprachgemeinschaft, die kulturell, technisch und wirtschaftlich überlegen ist, ist das Bedürfnis, neue Begriffe, Gegenstände, Begebenheiten zu bezeichnen, die in der aufnehmenden Sprache unbekannt sind. Die Übernahme von neuen Wörtern für neue Sachen gehört auch zur sprachlichen Bedarfsdeckung. Das Kommunikationsbedürfnis[1] ist das Verlangen eines einzelnen menschlichen Individuums. Die Übernahme fremder Ausdrücke ist nicht unbedingt ein Schwächezeichen; im Normalfall wird die Sprache bereichert, denn zu den neuen Wörtern gehören ja in der Regel neue Dinge, neue Erkenntnisse oder neue geistige Werte. Es gibt aber auch Fälle, wo ein Wort im Albanischen bereits vorhanden ist (etwa ein früher entlehntes fremdes Lexem (siehe Kap. 6 d), das jedoch durch das deutsche Wort ersetzt wird. Unter unterschiedlichen Umständen werden beide verwendet (siehe Kap. 3.4). Das in dieser Arbeit präsentierte lexikalische Material ist nicht nur durch Auswertung der einschlägigen gedruckten Quellen (Fremdwörterbücher, Studien, schöne Literatur, Zeitungen und Zeitschriften) zustande gekommen, sondern auch durch eigene Erhebung als Muttersprachler. Ein guter Teil der deutschen Entlehnungen im Albanischen ist bisher nicht lexikographisch erfaßt. Die haben zum Teil dialektale oder lokale Verwendung und sind großteils auch Entlehnungen jüngeren Datums, wurden aber in dieser Arbeit aufgenommen, wie: auspuh, autoban, binë, bormashinë, curyk, dihtung, drebank, fllashë, frizurë, 1.1 Ziel der Arbeit In erster Linie geht es in dieser Arbeit darum, deutsche Entlehnungen im Albanischen (bzw. im albanischsprachigen Raum) zu erfassen, zu beschreiben und zu erklären. Diese Arbeit möchte also eine zusammenfassende Darstellung des deutschen Spracheinflusses auf die albanische Sprache präsentieren. Außerdem geht es darum, was hingegen zweitrangig bleibt, die deutschen Entlehnungen im albanischen Wortschatz in graphematischer, semantischer, phonetisch-phonologischer und morphologischer Hinsicht zu untersuchen. Weitere Fragestellung zu diesem Thema sind die Wege und die Zeit der Entlehnung, die geographische Verbreitung, die Verwendung nach Sachgebieten und die Integration der deutschen Entlehnungen in der albanischen Literatursprache. Das Thema läßt sich im Augenblick noch schwer zusammenfassend bearbeiten, weil wir überhaupt noch nicht über entsprechende Vorarbeiten verfügen, die eine solche Zusammenfassung rechtfertigen. Ich möchte darauf hinweisen, daß obwohl auch mündliche Belege einbezogen wurden, für diese Diplomarbeit keine systematische Feldforschung im wissenschaftlichen Sinne durchgeführt wurde. Das lexikalische Material wurde von mir selbständig gesammelt und ausgearbeitet. Betonen möchte ich noch, daß das gesamte Wortmaterial keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Dennoch dürfte in dieser Arbeit die überwiegende Menge der deutschen Entlehnungen zusammengefaßt sein. Die gewählte Aufarbeitung des Themas kann vielmehr als Anregung und Vorarbeit für umfangreichere Untersuchungen, möglicherweise im Rahmen einer Dissertation, wo auf jeden Problembereich näher eingegangen werden kann, dienen. 1.2 Aufbau der Arbeit Die vorliegende Arbeit umfaßt sowohl die direkt als auch die indirekt aus dem Deutschen übernommenen Entlehnungen (Kapitel 3.2). Was den Zeitpunkt der Entlehnung betrifft, so ist der größte Teil der deutschen Entlehnungen erst in neuerer Zeit übernommen worden. Von Bedeutung ist die Vermittlerrolle des Bairisch-Österreichischen, über das nicht selten selbst Wörter übernommen werden. (siehe Kapitel 3.3). Die geographische Verbreitung der deutschen Entlehnungen im albanischen Sprachraum wird in Kapitel 3.4 behandelt. Nicht alle Landschaften im albanischsprachigen Raum wurden in gleicher Weise vom deutschen Sprachelement beeinflußt. Die Anzahl der deutschen Lexeme im Albanischen ist von Gebiet zu Gebiet, sogar von Person zu Person oft unterschiedlich. Die meisten deutschen Entlehnungen werden nur in Kosova, West- und Nordmazedonien und in anderen albanischsprachigen Gebieten Ex- Jugoslawiens (Montenegro, Südostserbien) gebraucht. Eine gute Zahl der deutschen Entlehnungen in Albanien sind auf schriftlichem und mündlichem Wege eingedrungen und werden unter anderen fast im ganzen albanischsprachigen Raum verwendet. Formale Kriterien wie Schreibung (siehe Kapitel 3.6), Grad der Integration in das System der aufnehmenden Sprache, Verwendungsbereich der übernommenen Lexeme werden auch erwähnt und kurz behandelt (siehe Kapitel 3.8). Die Mehrzahl der deutschen Lexeme sind durch die mündliche Überlieferung zustande gekommen. Die meisten von ihnen sind nur volkssprachig und werden nicht in der Schriftsprache gebraucht. Bloß eine geringe Zahl der deutschen Entlehnungen im Albanischen sind über die Schriftsprache gekommen. Weiters werden die Grundmuster des vorhandenen Lehnwortschatzes hinsichtlich ihrer phonetisch-phonologischen und morphologischen Besonderheiten analysiert (siehe Kapitel 4 und 5). Bemerkungen zur Integration der deutschen Entlehnungen im Albanischen werden in Kapitel 6 angegeben. Die deutschen Entlehnungen werden in einem Wörterverzeichnis (Kapitel 7.3) mit den entsprechenden semantischen Angaben sowie in Hinblick auf die jeweiligen Sachgebiete vorgestellt und in alphabetischer Reihenfolge angeführt. Der Anhang der Arbeit stellt einen Versuch dar, eine möglichst vollständige Bibliographie der deutschen, österreichisch-ungarischen, österreichischen und schweizerischen Albanologie zusammenzustellung. Dabei werden nicht nur umfangreichere Standardwerke, sondern auch kleinere Artikel berücksichtigt. … 2. Zur Terminologie sprachlicher Entlehnung In der albanischen Sprachwissenschaft ist die Diskussion um die begriffliche Auseinandersetzung und die Definition von Lehnwort und Fremdwort nicht mit solcher Intensität wie in der Germanistik (besonders in den 1970er Jahren) geführt worden. Eine kurze Beschreibung dieser Problematik, Definition und Abgrenzung von Begriffen solle hier den Rahmen der Arbeit abstecken und ihre Zielsetzung verdeutlichen. Mit lexikalischen Transferenzen werden Übernahmen von Lexikoneinheiten, von Lexemen also, aus einer anderen Sprache bezeichnet, und damit sind Fremd- bzw. Lehnwörter gemeint. Laut Duden (1996)[2] sind Lehnwörter in Lautung, Schrift und Flexion völlig angepaßt, während Fremdwörter noch nicht voll der übernehmenden Sprache angeglichene Wörter sind. Der Terminus Fremdwort wurde vom Schriftsteller Jean Paul (1819) geprägt, um fremde oder ausländische Wörter zu bezeichnen, die in die deutsche Sprache aufgenommen werden. Den Begriff Lehnwort gebrauchte das erste Mal im Jahre 1856 Hermann Wilhelm Ebel.[3] --- Deutsche Entlehnungen oder das deutsche Sprachelement werden im Albanischen als Germanismen "gjermanizma" bezeichnet. Laut Duden (1996)[4] ist ein Germanismus: 1. eine sprachliche Besonderheit des Deutschen. 2. eine Entlehnung aus dem Deutschen in eine andere Sprache. Für uns steht demnach die zweite Definition im Vordergrund. Die Wahl des Begriffs Lehnwort, Fremdwort, Entlehnung war ein Problem. Ich habe mich für den Begriff "Entlehnung" entschlossen.[5] --- 7. WÖRTERVERZEICHNIS 7.1 Abkürzungsverzeichnis 7.1.1 Siglenverzeichnis AE = Albanische Etymologie (Demiraj, Bardhyl 1997) AF = Albanische Forschungen (Miklosich 1870): hier in Kap. 9.1 AW = Anglizismen – Wörterbuch (Carstensen, Broder 1993-1996) DELW = direktentlehntes Wort DH-B = DHRIMO,A./BEZHANI, H. (1996) DV = deutsche Vermittlung FB = Fjalor i Bashkimit" Shkodër 1908, Reprint Prishtinë 1978. FFH = Fjalor i fjalëve të huaja. Prishtinë 1988 FGJSH = Fjalor i gjuhës shqipe. Tiranë 1954; Prishtinë: Rilindja 1976. FGJSSH = Fjalor i gjuhës së sotme shqipe. Tiranë 1980 FMN = Ndreca, Mikel: Fjalor fjalësh e shprehjesh të huja. Prishtinë 1986. FSHS = Fjalor i shqipes së sotme. Tiranë 1984. FWSS = Fremdwörter in der slavischen Sprachen, Miklosich 1867. Kos. = Kosova und andere albanischsprachige Gebiete Ehmal.- Jugoslawiens. NWMaz = Nord-, und Westmazedonien. SE = Studime etimologjike SGJ = Studime Gjuhësore. I-II. Prishtinë 1976. SL = Entlehnung, die als Slavismus gesehen wird SSV = südslavische Vermittlung ST = Striedter-Temps, H.: Deutsche Lehnwörter im Serbokroatischen. Slavistische Veröffentlichungen, Bd. 18. Berlin/Wiesbaden 1958. SW = Schneeweis, E.: Die deutschen Lehnwörter im Serbokroatischen in kulturgeschichtlicher Sicht. Berlin 1960. WW = Wanderwörter WBMÖ = Wörterbuch der Bairischen Mundarten in Österreich, 1983. WFK = FIEDLER, W./KLOSI, A.: Wörterbuch Deutsch-Albanisch. Leipzig, Berlin, München, Wien, Zürich, New York 1997. WGM = Wörter, die Geschichte machten: Schlüsselbegriffe des 20. Jahrhunderts. Gütersloh [u.a.]: Bertelsmann Lexikon-Verlag 2001. 7.1.2 Abkürzungen der Sprachbezeichnungen afrz. = altfranzösisch aind. = altindisch alb. = albanisch altnord. = altnordisch bair. = bairisch bulg. = bulgarisch ćech. = tschechisch dt. = deutsch engl. = englisch frz. = französisch geg. = gegërisht germ. = germanisch got. = gotisch gr. = griechisch it. = italienisch kärnt. = kärntnerisch langob. = langobardisch lat. = lateinisch maz. = mazedonisch mhd. = mittelhochdeutsch mnd. = mittelniederdeutsch ndd. = niederdeutsch mlat. = mittellateinisch ndl. = niederländisch nhd. = neuhochdeutsch nlat. = neulatein nndl. = neuniederländisch norv. = norwegisch nschw. = neuschwedisch obdt. = oberdeutsch österr. = österreichisch pers. = persisch rum. = rumänisch rus. = russisch s/k = serbisch/kroatisch schw. = schwedisch span. = spanisch türk. = türkisch ung. = ungarisch wien. = wienerisch 7.1.3 Allgemeine Abkürzungen Abk. = Abkürzung Adj. = Adjektiv Adv. = Adverb Anat. = Anatomie Arch. = Architektur As. = Asylantensprache Bauw. = Bauwesen Bgb. = Bergbau Bio. = Biologie Bot. = Botanik Chem. = Chemie dial. = dialektal El. = Elektrizität Esb. = Eisenbahn Ethn. = Ethnographie f = Femininum fig. = figürlich Fin. = Finanzwesen Flugw. = Flugwesen Gastr. = Gastronomie Geo. = Geographie Geol. = Geologie his. = historisch Inf. = Infinitiv Interj. = Interjektion jmd. = jemandem Kos. = Kosova; kosovarisch Landw.= Landwirtschaft ling. = linguistisch Lit. = Literatur lit. = literarisch lok. = lokale Verwendung m = Maskulinum mar. = Schiffahrt Med. = Medizin mil. = militärisch Min. = Mineralogie Mus. = Musik n = Neutrum Opt. = Optik Phot. = Fotografie Phys. = Physik pl. = Plural Polit. = Politik S. = Seite schw. = Schweiz Tech. = Technik Zool. = Zoologi 7.2. Anmerkungen zum Wörterverzeichnis Das Wörterverzeichnis dieser Arbeit umfaßt mehr als 400 lexikalische Einheiten. Die Entlehnungen werden in alphabetischer Reihenfolge angeführt. Die Betonung wird bei jedem Lemma markiert, da die Betonung im Albanischen und im Deutschen verschieden ist. Die Angabe der Artikelform bei den Substantiva schien mir erforderlich, weil der Artikel im Albanischen postponiert ist. Das Genus der Substantiva wird sowohl im Albanischen als auch im Deutschen notiert. Weiters werden Angaben für Sachgruppen und die Bedeutung des Wortes angegeben; ausführlicher dann, wenn nur eine Bedeutung des Wortes übernommen wurde. Es folgen Belege in anderen Sprachen und die albanische Entsprechung des Wortes. Bei jedem Lemma wird die Literatur angegeben, wo es als Beleg gefunden wurde. Dann werden die Kapitel der vorliegenden Arbeit angeführt, wo die Wörter behandelt wurden. Am Schluß folgt jeweils eine Abkürzungen, welche die Gruppe (siehe Siglenverzeichnis), zu der das Lemma angehört und die Region, wo es benutzt wird, angibt. Beispiele für das Substantivum: báger,-i m (Bagger m) Tech. Maschine zum Ausheben großer Mengen Erde, Sand, Kies u. a. " ndl. bagger, s/k bager, alb. dragë (engl.), ekskavator (engl.). " BINDER 1954, 19; ST, 102; FMN, 72; MURATI 1994, 50. " Kap. 3.2; 3.3.2.1; 3.4a; 6d. (DV; Kos/NWMaz.) lajtmotív,-i m (Leitmotiv n) Mus., lit. leitendes, bewegendes Motiv; Leitgedanke. [Ein Wort, das in viele europäische Sprachen entleht wurde (schw., engl., frz., span., russ., s/k), erscheint auch im Albanischen]. " FMN, 426; FFH, 345; WFK, 416. " Kap. 3.2.2; 3.3.2; 3.4b; 6a (DELW) ybercug,-u m (Überzug m) Bauw. Schicht, mit der etwas überzogen ist. Den Boden mit einem Ü. überziehen. " alb. shtresë e hollë (prej betoni etj.) me të cilën mbulohet dyshemeja e një objekti ndërtimi. " Kap. 3.2.2; 3.3.2.1; 3.4a; 6c. (DELW; NWMaz.) Dafür wird unter anderem die Erläuterung des Wortes im DUDEN (Deutsches Universalwörterbuch. 3 völlig neu bearb. und erweit. Aufl. Manheim 1996.), und die Erläuterung im "Österreichischen Wörterbuch" (39., überarbeitete Aufl., Wien 2001) angeführt. Als schriftliche Quellen für die Sammlung des lexikalischen Materials wurden u. a. die zwei albanischen Fremdwörterbücher (Ndreca 1986 und Fjalor 1988, sowie Studien über deutsche Lehnwörter im Serbokroatischen (Schneeweis 1960; Striedter-Temps 1958) und im Bulgarischen (Parveva-Kern 1999) und andere verschiedene sprachwissenschaftliche Untersuchungen verwendet. Die genauen Angaben zu den schriftlichen Quellen sind aus dem Literaturverzeichnis ersichtlich. 7.3. Wörterverzeichnis der deutschen Entlehnungen in der albanischen Sprache (einschließlich über das Slavische vermittelter Wörter unter Berücksichtigung auch einiger über die deutsche Sprache vermittelten Fremdwörter) A abláut,-i m (Ablaut m) ling. gesetzmäßiger Vokalwechsel in der Stammsilbe etymologisch verwandter Wörter. " alb. apofoni. " FMN, 12; WFK, 27. " Kap. 3.2.2; 3.3.2; 3.4b; 6d. (DELW) abvér,-i m (Abwehr f) kurz für Abwehrdienst [im Zweiten Weltkrieg]. " alb. mbrojtje; njësi mbrojtëse. " FMN, 14. " Kap. 3.2.2; 3.3.2; 3.4b; 6b. ajnc,-i m (Eins f) ein Kartenspiel. " GLOVACKI-B, Z. 1998, 119. " Kap. 3.2.1; 3.3.2.1; 3.4a; 6c. (SSV; Kos/NWMaz.) ajsbérg,-u m (Eisberg m) im Meer schwimmender großer Eisbrocken. Fig. majë, kulm " engl. iceberg. " FFH, 12; WFK, 195. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6a. alpák/ë,-a f (Alpaka n) Chem.; auch Alpacca, frühere Bezeichnung für Neusilber; (Herkunft unsicher). Zool. Als Haustier gehaltene Lamaart Südamerikas. Grundwort ist peruan.-indian. paco »rötlich-braun hell glänzend« in allpaca, etwa »Tier mit rötlichbraunem Fell« Dies gelangte im 18. Jahrhundert durch span. Vermittlung ins Deutsche. Nicht identisch mit Alpaka »Neusidler«; vgl. GONZALEZ 1998, 330. " span. alpaka, engl. alpaca, s/k alpaka, alb. lëndë që përfitohet nga lidhja e bakrit me nikelin, i ngjan argjendit; lloj lame e Amerikës Jugore. " FMN, 33; FFH, 23. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6a. (WW) anllasér,-i m (Anlasser m) Tech. Elektromotorvorrichtung zum Anlassen einer Maschine. Lok. allanser. " s/k anlaser, alb. starter, ndezës. " FMN, 43; ST, 101. " Kap. 3.2.1; 3.3.2.1; 3.4a; 6c, d. (SSV; Kos/NWMaz.) anshlús,-i m (Anschluss m) his. Annektierung; der Anschluß Österreichs an Deutschland 1938. " engl. anschluss, s/k anšlus, alb. bashkim, aneksim. " FMN, 43. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6a, b. auslaút,-i m (Auslaut m) ling. Laut, auf den ein Wort, eine Silbe endet. " alb. tingull fundor. " WFK, 89. " Kap. 3.3.2; 3.4b; 6d. (DELW) auspúh,-u m (Auspuff m) Tech. Vorrichtung zur Ableitung der Abgase von Verbrennungsmotoren. Lok. auch auspúf, auspúk, uspúk. " s/k auspuf, alb. skapamento (it.), 'tymërat', gazrat e shkarkimit. " FMN, 65. " Kap. 3.2.1; 3.3.2.1; 3.4a; 6a, c, b. (SSV; Kos/NWMaz. 7.4 Register der Entlehnungen (Deutsch – Albanisch) A Ablaut - ablaut Abwehr - abver Anlasser - anllaser --- 8. Zusammenfassung Die vorliegende Arbeit ist deskriptiv, konstatiert den vorhandenen Lehnwortschatz und skizziert die graphematischen, semantischen, phonetisch- phonologischen und morphologischen Besonderheiten der deutschen Entlehnungen im Albanischen. Das Wortmaterial dieser Arbeit umfaßt ohne graphische und morphologische Dubletten rund 400 deutsche Entlehnungen in der albanischen Sprache. Das Wortmaterial bezieht sich sowohl auf die direkt, als auch die indirekt (etwa über das Slavische vermittelt) aus dem Deutschen übernommen Entlehnungen. Letztere wurden in die Untersuchung eingeschlossen, da oft diese Wörter wertvolle kulturell-historische Informationen über die Lehnwortbeziehungen liefern. Die deutschen Entlehnungen drangen hauptsächlich während des 20. Jahrhunderts und verstärkt in den letzten dreißig Jahren in die albanische Sprache ein und mehr durch die Vermittlung der südslavischen Sprachen. Die Frage, ob Germanismen im Albanischen jedem albanischen Muttersprachler geläufig sind und ob sie regelmäßig gebraucht werden ist nicht leicht zu beantworten. Nicht jedem sind wissenschaftliche Fachtermini wie fah, fusnotë, kiç, lajtmotiv usw. geläufig. Von rund 400 exzerpierten Germanismen im Albanischen werden nur einige regelmäßig gebraucht und von jedem Albanischsprachigen verstanden. --- 9. Literaturverzeichis 9.1 Wörterbücher 9.2 Studien über den Einfluß des Deutschen auf die anderen Sprachen 9.3 Weitere Monographien und Aufsätze ----------------------- [1] Vgl. Reiter, N. (1994): Grundzüge der Balkanologie. Ein Schritt in die Eurolinguistik. Berlin, S. 92-93. [2] Vgl. Duden (1996): Universalwörterbuch, 3., Aufl. Mannheim, S. 940 & S. 537. [3] Vgl. Parveva-Kern, E. (1997): Deutsche Lehnwörter in der bulgarischen Sprache. Phonetisch-phonologische und morphologische Besonderheiten. Mannheim, S. 11. [4] Vgl. Duden (1996): Deutsches Universalwörterbuch, 3., Aufl. Mannheim, S. 593. [5] Vgl. Schipann, Th. (1984): Lexikologie der deutschen Gegenwartssprache. Leipzig, S. 275-283.