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Alleinerziehende Väter

Alleinerziehende Väter Referenten: Johanna Hub Heiko Lenz Gliederung Alleinerziehende Väter - Allgemein - Juristisch - Familien mit Kindern unter 18 Jahren, Vergleich: Alte und neue Bundesländer - Alleinerziehende

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Alleinerziehende Väter Referenten: Johanna Hub Heiko Lenz Gliederung Alleinerziehende Väter - Allgemein - Juristisch - Familien mit Kindern unter 18 Jahren, Vergleich: Alte und neue Bundesländer - Alleinerziehende im Vergleich für alleinige Elternschaft - Hauptursache Scheidung Gliederung - Definition Lebensführung - Akzeptanz Alleinerziehender - Materielle Ressourcen Alleinerziehender - Soziale Bindung Alleinerziehender - Lebensorientierung Alleinerziehender - Charakteristika Alleinerziehender - Übergang zur Familie mit einem Elternteil - Alltag von Kindern Alleinerziehender Definition Allgemeine Definition: Alleinerziehender Vater = Vater, der mit seinen Kindern in einem Haushalt zusammenlebt und hauptverantwortlich für deren Betreuung und Erziehung ist, während die Mutter nicht (mehr) Angehörige dieser Haushaltsgemeinschaft ist. Definition Juristische Definition: Alleinerziehender Vater = Vater und seine Kind(er) Einelternfamilie (Vaterfamilie) = Vater, neue Lebenspartnerin und seine Kind(er) Zahlen Familien mit Kindern unter 18 Jahren - Alte Bundesländer - Jahr Familien insgesamt (1000) Alleinerziehende (1000) % aller Familien 7,6 8,4 10,3 12,8 13,4 14,1 15,7 16,4 17,1 17,4 18,6 18,8 Familien mit Kindern unter 18 Jahren - Alte Bundesländer Familien insgesamt Alleinerziehende Familien mit Kindern unter 18 Jahren - Neue Bundesländer - Jahr Familien insgesamt (1000) Alleinerziehende (1000) % aller Familien 21,5 23,4 25,9 27,5 28, , , ,6 Familien mit Kindern unter 18 Jahren - Neue Bundesländer Familien insgesamt Alleinerziehende Alleinerziehende im Vergleich Frauen Männer Lebens führung Alleinerziehende insgesamt BRD 8,5 % 15,3 % 35,6 % 40,6 % ledig geschieden getrennt lebend verwitwet Alleinerziehende Väter 11,2 % 16,4 % 36 % 36,4 % ledig geschieden getrennt lebend verwitwet Ursachen Ursachen Tod der Frau Adoption Trennung Scheidung Scheidung ist die häufigste Ursache alleinerziehender Vaterschaft. Scheidung Unterscheidung zwischen Männern, die das Sorgerecht aktiv suchen und durch Zuerkennung erhalten ( seekers ) und Männern, die das Sorgerecht akzeptieren und durch Zuweisung erhalten ( assenters ). Scheidung Es wird vermutet, dass suchende Väter schon während der Ehe stark an der Erziehung der Kinder beteiligt waren. Möglich ist auch, dass manche Väter das Sorgerecht aktiv suchen, um sich an der Mutter des Kindes/der Kinder zu rächen oder um der Unterhaltszahlung für die Ex-Frau zu entgehen. Lebensführung Lebensführung Definition: Die alltägliche Lebensführung wird als Prozess verstanden, in dem sich ein Mensch mit den ihm begegnenden Verhaltenszumutungen im Rahmen bestimmter Gegebenheiten auseinandersetzt, sie in Einklang miteinander, sowie mit seinem eigenen Interesse zu bringen sucht und dabei in spezifischer Weise auf sein soziales und räumliches Umfeld wie Familienangehörige, Arbeitsstätte, Nachbarn, Nutzung von Verkehrsmitteln usw. einwirkt (Bolte, 1993) Lebensführung Alltägliche Lebensführung steht eng im Zusammenhang mit dem Konzept des alltäglichen Tätigkeitszusammenhangs: Praxis, die für gewisse Zeit stabile Formen des Alltags umfasst wie z.b. Routinen, Regelmäßigkeiten, Gewohnheiten etc. Gibt Regeln an, dass sich die Gewohnheiten aus bestimmten Gründen heraus ergeben, was durch oberflächliches Beobachten nicht zu erfassen ist Lebensführung Lebensführung kann nicht beliebig verändert werden, da sie sozial eingebunden ist und abhängig ist von: Objektiven Verhältnissen Soziokulturellen Einflüssen Sozialen Beziehungen Lebensführung Allg. Gemeinsamkeiten der Lebensführung Alleinerziehender: Ökonomische Absicherung als Zeichen der Unabhängigkeit und Zufriedenheit Einelternfamilie meist ärmer als normale eheliche Familien Akzeptanz Noch immer entscheidet sich in der BRD die Mehrheit der Bevölkerung für ein Zusammenleben mit Kindern in einer auf Vollständigkeit beruhenden Familie. (Bundesregierung 1994) Akzeptanz Alleinerziehende Väter besondere Wertschätzung Unverständnis anderer Väter erst seit 1998 ohne Adoption Möglichkeit Erziehungsberechtigter zu sein Alleinerziehende Mütter gelten als keine besondere Erscheinung mehr Medien konzentrieren sich v.a. auf alleinerziehende Mütter = man sieht sozialpolitischen Handlungsbedarf = soziale Ausgrenzung Materielle Ressourcen Unterstützung vom Staat steuerrechtliche Vorteile Erziehungsgeld, das nicht auf Sozialhilfe angerechnet wird Wohngeld geld Freistellung zur Pflege erkrankter Kinder Unterhaltsvorschuss auf 6 Jahre in den ersten 12 Lebensjahren eines Kindes Materielle Ressourcen Einkommen 1996 hatten 2/3 aller Alleinerziehenden unter 2000 DM netto davon 41,9 % der Männer unter 2000 DM 71,8 % der Frauen unter 2000 DM sind alleinerziehende Männer arbeitslos stehen sie schlechter da als alleinerziehende Frauen wegen geringerer Unterhaltszahlung 31% der Mütter, 8,9% der Väter beziehen Sozialhilfe Die Soziale Bindung Veränderung des sozialen Netzwerks (verwandtschaftliche Kontakte intensiviert, Freundschaften des Paares gehen zu Bruch...) Familie mit Funktion materieller Unterstützung Freunde mit Funktion emotionaler Unterstützung als Bedürftige der emotionalen Unterstützung, aber auch als Geber Häufig Haushaltsgemeinschaft mit Dritten (Oma, nichtehelicher Partner, etc) Lebensorientierung Wohlbefinden und Zufriedenheit als Indikatoren für Lebensorientierung wissenschaftliche Skala des Wohlfühlens (0 = sehr unzufrieden 10 = sehr zufrieden) = Alleinerziehende: 7,2 (26% voll zufrieden) = Verheiratete: 7,9 (63,2% voll zufrieden) Lebensorientierung Alleinerziehende Männer: sind häufig Stolz auf ihre erbrachtes Management nehmen Übergang zur Einelternfamilie weniger entscheidend wahr Mehrheit sieht Nachteil in Erwerbstätigkeit + Haushalt (Rückgriff auf soziales Netzwerk) und neue Rollenanforderung Vermehrtes Klagen über chronischen Stress Lebensorientierung Alleinerziehende Frauen: Wohlbefinden nach Scheidung stärker beeinträchtigt (Ängste, Verzweiflung, Depression) Starke Einschnitte durch finanzielle Abstriche Meistern aber Alltag ähnlich wie zuvor Knüpfen Kontakte zu anderen Alleinerziehenden Müttern Charakteristika Schwierigkeiten bei Annahme der neuen Rolle Stress wegen alleiniger Verantwortung in allen Lebensbereichen Problem der Mehrzahl an Arbeitsplätzen (Vater/Ernährer/Haushälter) = Neugestaltung des Alltags, flexibleres Handeln, deutlich weniger Freizeit Charakteristika Beispiel Hausarbeit Männer: 34,2 Stunden Frauen: 40,3 Stunden Alleinerziehenden stehen im Schnitt 1-1,5 Stunden weniger Zeit zur Hausarbeit zur Verfügung, dafür Mehrarbeit von 2-3 Stunden Charakteristika Erziehung Männer bekommen nach Scheidung meist die Älteren Kinder = Entlastung im Haushalt = Weiterführund des Berufs Einstellung von Haushaltshilfen (26%) ältere Kinder helfen jüngeren Geschwistern Kinder Übergangssituation Übergang von der Familie mit beiden Eltern zur Familie mit einem Elternteil ist immer leidvoll für Kinder. Untersuchungen haben allerdings gezeigt das Kinder die Situation (je nach Ursache des Verlustes) unterschiedlich verarbeiten. Übergangssituation Bei einer Scheidung können sich vielfältige Übergangssituationen ergeben. Arbeiten die Eltern während und nach der Scheidung kooperativ zusammen wird den Kindern der Übergang erleichtert. Wenn Scheidung allerdings von elterlichen Feindseligkeiten oder elterlichem Unglück begleitet ist, sind negative Auswirkungen wahrscheinlich. Alltag Zeit nach der Scheidung verlangt von Kindern große Anpassungsleistung, da sich die Struktur der Familie und die Rahmenbedingungen ändern. Alleinerziehende Väter berichten jedoch, dass die Zuerkennung des Sorgerechts positive Auswirkungen auf die Eltern-Kind- Beziehung hat. Alltag Befragung von Kindern im Alter von 12 bis 18 Jahren (Schlesinger, 1982) zur Situation in einer Familie mit alleinerziehendem Elternteil. Alltag Positiv: + besseres Verhältnis zu alleinerziehendem Elternteil + mehr Selbständigkeit Negativ: - oft allein sein - mehr Aufgaben im Haushalt - Nichtsorgeberechtigter nur zu bestimmten Zeiten verfügbar Literatur Peuckert, Rüdiger: Familienformen im sozialen Wandel. Opladen 2002, 4. Aufl. Stiehler, Sabine: Alleinerziehende Väter. Sozialisation und Lebensführung. Weinheim und München 2000