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B. Maurina, Waidbruck In Der Römerzeit: Die Archäologischen Zeugnisse In Gemeinde Waidbruck (ed.), Dorfbuch Waidbruck. 750 Jahre (1264-2014), Waidbruck 2014

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Waidbruck in der Römerzeit: Die Archäologischen Zeugnisse Barbara Maurina1 Historische Einführung auf der orografisch rechten Talseite, die Ausgrabungen von Villanders, wo ein großes Dorf aus der Jungsteinzeit Die lateinischen Quellen und Inschriften überliefern uns (5. Jahrtausend v. Chr.) belegt ist, von Feldthurns, wo es die Existenz antiker Völker, die Isarker und Breuner Funde aus einer Siedlung der Jungsteinzeit, aus der dar- genannt wurden und in römischer Zeit wahrscheinlich auffolgenden Kupferzeit (3. Jahrtausend v. Chr.) und das mittlere und untere Eisacktal und die Gegend um vom Ende der Bronzezeit (12.–10. Jahrhundert v. Chr.) den Brennerpass besiedelten . gibt, und von Barbian, wo Spuren von Hütten aus der Archäologische Belege jedoch weisen darauf hin, dass Jungsteinzeit und vom Ende der Bronzezeit gefunden dieser geografische Abschnitt dank seiner für die wurden. Auch auf der orografisch linken Talseite fehlt es menschliche nicht an archäologischen Belegen für eine vorgeschicht- 2 Besiedelung ausnehmend günstigen Bedingungen bereits lange vor der Römerzeit seinen liche Besiedelung. Anthropisierungsprozess erfahren hatte und die gut Dazu zählen etwa die Funde von Gufidaun, wo mensch- gelegenen, sonnenbeschienenen Talhänge schon in liche Spuren ab der späten Jungsteinzeit (4.000–3.500 v. vorgeschichtlicher Zeit von zahlreichen, Landwirten und Chr.), zwischen der späten Kupferzeit und dem Beginn Viehzüchtern übersät der Bronzezeit (2.500–2.000 v. Chr.) sowie in der jünge- waren . Einer sporadischen, menschlichen Präsenz in ren Eisen- und in römischer Zeit nachgewiesen sind, und der mittleren Steinzeit, als die Inbesitznahme der oro- die von Lajen, wo die Ausgrabungen menschliche Spu- grafischen Terrassen des Mittelgebirges begann, folgte ren aus der Jungsteinzeit und bronzezeitliche, eisenzeit- in der Jungsteinzeit eine allgemeine Kolonisierung; ver- liche, römerzeitliche und mittelalterliche Siedlungsreste streute Siedler lassen sich vor allem in der späten Kup- zutage förderten. Im Brixner Talkessel schließlich lässt ferzeit nachweisen, während in der frühen und mittleren sich die Präsenz des Menschen archäologisch seit der Bronzezeit eine Stabilisierung der Besiedelung erfolgte, Mittelsteinzeit nachweisen (8.000–5.500 v. Chr.) und die von da an oft bis in die Zeit der Romanisierung hin- setzte sich die ganze Vorgeschichte lang fast ununter- ein fortdauerte. Zeugnisse dafür liefern insbesondere, brochen bis in jüngste Zeit fort4. Für die antiken Bewoh- bewohnten Bergsiedlungen 3 28 Die Archäologischen Zeugnisse ner des Eisacktals und alle, die in früher Zeit hindurchzo- verorten (an einer archäologisch noch nicht bestimmten gen, stellte der Ort an der Stelle des heutigen Waidbruck Stelle)8, handelte es sich um eine einzige Straße, die dem gewiss schon vor Beginn der Frühgeschichte eine obli- Etschtal nach Norden folgte. Von dort aus führte die gate Durchgangsstelle dar. Durch seine besondere topo- Straße durch den Vinschgau nach Raetien, wo sie in der grafische Lage nahe am Eingang zum Grödnertal, an römischen Stadt Augusta Vindelicum (Augsburg) einer Engstelle des Eisacktals, die im Norden durch die endete. Am Pons Drusi zweigte auch die Straße ins Talenge von Klausen geschützt ist, muss der Ort schon Eisacktal ab9, deren Bedeutung die der Hauptader durch früh eine hervorragende verkehrsstrategische Stellung den Vinschgau mit der Zeit sogar übertraf10. eingenommen haben. Seine Bedeutung nahm zweifel- So sehr, dass sie schließlich, neben der Route Aqui- los in der Römerzeit zu, besonders in der Zeit des Augus- leia-Veldidena, in den römischen Kartenwerken11 als ein- tus, als das Interesse für die Alpen, die bis dahin als rau zige Straße aufschien, die die Region in Richtung Nor- und unzugänglich galten , allmählich anstieg, auch und den durchquerte, und damit sogar den griechischen vor allem durch die Notwendigkeit, diese Gegend wäh- Geografen Strabon verwirrte, der um die Zeitenwende rend der Feldzüge zu kontrollieren, die in den letzten lebte und den Eisack als wichtigsten Fluss der Region Jahrzehnten des 1. Jahrhunderts v. Chr. die transalpinen und die Etsch als seinen Nebenfluss bezeichnet12. Diese Stämme in Noricum, Raetien und Vindelicien definitiv antike Straße, die den Weg zum Brennerpass überwie- unterwarfen und befriedeten. gend im Talboden zurücklegte, muss das Gebiet des Auf die Zeit des Augustus lässt sich auch der Ausbau des heutigen Ortes Waidbruck durchquert haben. Hier war, Straßennetzes in dieser Region zurückführen; in diesen begünstigt durch die geografische Lage und die Gege- Jahren erfolgte die Befestigung der wichtigsten Verkehrs­ benheiten des Ortes, schon in den frühesten Phasen der ader, die die raetischen Alpen durchquerte und damit Romanisierung eine Siedlung entstanden, die während die Poebene und die adriatische Küste mit dem Donau- der gesamten römischen Kaiserzeit Teil eines ausge- raum verband, und der Gesamtheit ihrer Nebenstraßen. dehnten Verkehrs- und Handelsnetzes war. Diese Straße, die von den römischen Generälen Tiberius Dieses Bild ergibt sich aus den archäologischen Entde- und Drusus 15 v. Chr., also während der Feldzüge gegen ckungen, die in mehreren Etappen vor Ort gemacht die transalpinen Stämme , angelegt worden war, aber wurden; insbesondere, wie noch ausgeführt werden wohl eine sehr viel ältere Route aufnahm und perfektio- wird, aus den Informationen, die in den 1920er Jahren nierte, wurde 46–47 n. Chr. unter Kaiser Claudius vollen- während der Arbeiten für das Eisack-Staubecken durch det und nach ihm Via Claudia Augusta benannt. Ob man die Elektrizitätsgesellschaft SIDI13 und, in jüngerer Zeit, nun die Ansicht teilt, dass der erste Abschnitt dieser Kai- bei den Notgrabungen des Südtiroler Amts für Boden- serstraße zweigeteilt war (Via Claudia Padana und Alti- denkmäler in den Jahren 2003–2007 im Ortsteil Burg- nate) und ihre Anfangspunkte in Hostilia und in Altinum frieden gesammelt wurden. Tatsächlich befand sich die lagen – zwischen dem Municipium Trient und dem Boz- Siedlung bei Waidbruck nach den erfolgreichen Feldzü- ner Talkessel, in dem die antiken Karten den Pons Drusi gen gegen die transalpinen Stämme und der von Kaiser 5 6 7 29 Historische Einführung Augustus in den letzten Jahren des 1. Jahrhunderts v. form, die Marcus Aurelius vornahm. Dieser hatte, nach- Chr. vorgenommenen Neuordnung der Provinzen dem die Verwaltung des portorium unter Trajan oder genau an der Grenze zwischen der Regio X (genauer Hadrian von den societates vectigaliae oder societates gesagt, dem Gebiet des Municipium Tridentum) und publicanorum (Gesellschaften der Steuereintreiber) an den transalpinen Provinzen Noricum im Osten und Rae- private conductores (generell drei) übergegangen war, tia im Westen . Diese privilegierte Lage begründete ihre 14 strategische Bedeutung für die gesamte römische Kaiserzeit, wie unter anderem drei wichtige in der Gegend gefundene Inschriften belegen, die uns darüber unterrichten, dass auf dem Gebiet der heutigen Gemeinde Waidbruck die östlichste Zollstation des dem Publicum Portorii Illyrici unterworfenen Zollbezirks ihren Sitz hatte; diese Steuer, deren Höhe unterschiedlich quantifiziert wird, wurde auf durchreisende Waren erhoben15. Ihre Zollstationen hatten die Römer an strategisch bedeutenden Stellen wie Häfen, Furten, Bergpässen, Klausen und Talengen errichtet, überwiegend in der Nähe der Provinzgrenzen, doch manchmal auch im Landesinneren16. Das Gebiet des Publicum Portorii Illyrici ist aus den Quellen seit der Zeit des Claudius bekannt, aber vermutlich älter und entstand als Teil eines Systems von Zollbezirken, das schon in republikanischer Zeit in Kraft war17; es umfasste die Donauprovinzen des Reiches, Noricum, Dalmatien, Pannonien, Dakien, die beiden Moesien, Ripa Thraciae (am Unterlauf der Donau) und in früher Zeit auch Raetien, das später der Quadragesima Galliarum unterworfen wurde, also der Steuer auf durchreisende Waren, die in den gallischen Provinzen Weiheinschrift an Isis Myrionima. erhoben wurde18. die sie durch Sklaven in ihrem Besitz erledigen ließen, Die drei erwähnten Inschriften wurden zum ersten Mal die Zolleintreibung unter seine direkte Kontrolle gestellt, von dem bayrischen Humanisten Aventinus beschrie- indem er sie procuratores anvertraute, denen er kaiserli- ben, der sie 1515 in der Pfarrkirche St. Jodok sah19, und che Sklaven zur Seite stellte, vilici und praepositi20. Zwei sind in die zweite Hälfte des 2. Jahrhunderts n. Chr. zu der von Aventinus dokumentierten Inschriften müssen datieren, wahrscheinlich in die Jahre rund um die Zollre- kurz vor der kaiserlichen Reform entstanden sein; sie 30 Historische Einführung sind in zwei Altarsteine geschnitten, die ursprünglich Inschriften von Waidbruck sind in einem Fall nur durch Votivstatuen als Basis dienten, die der Kassier der Zoll- Festinus unterzeichnet24, im anderen durch Festinus und station, Festinus, bei zwei verschiedenen Gelegenheiten seinen Kollegen Fortunatus, der ebenfalls in der Zollsta- der Göttin Isis weihte , die er einmal Isis Augusta nennt, tion als Kontrolleur (contrascriptor) arbeitete und bei das andere Mal Isis Myrionyma („mit den tausend dieser Gelegenheit mit der Aufstellung der Votivstatue 21 beauftragt wurde25. Die Inschrift nennt sie beide servi, also Sklaven, des Zollpächters Titus Iulius Saturninus, der also mit dem Titel conductor publici portorii Illyrici benannt wird. Dieser Saturninus ist uns auch aus anderen Quellen bekannt, aus denen wir wissen, dass er seine Karriere als scriba tribunicius und apparitor des Antoninus Pius begann, dann conductor und praefectus vehiculorum wurde und sich schließlich mit zwei weiteren Kollegen, C. Antoninus Rufus und Q. Sabinius Veranus, die Verwaltung dieses Zollbezirks teilte26. Die dritte von Aventinus dokumentierte Inschrift, ein weiterer Altarstein (der heute im zweiten Innenhof der Trostburg als Kapitell wiederverwendet ist), muss in eine Zeit (kurz) nach der Reform des Marcus Aurelius datiert werden27; mit dem Text weiht Mercurialis, ein kaiserlicher Sklave, der mit den Aufgaben eines Verwalters (vilicus) in der Zollstation beschäftigt war, dem Mars Augustus eine Marmorstatuette aus Dank für die unversehrte Errettung aus nicht näher benannter Gefahr28. In Anbetracht der unzweifelhaften geografischen und wirtschaftlichen Bedeutung, die Waidbruck in römischer Zeit zukam, und wegen des Alters und der Vielzahl der Weiheinschrift an Isis Myrionima. hier gefundenen archäologischen Zeugnisse stimmt ein Namen“), um ihre vielen Qualitäten hervorzuheben Der großer Teil der Forscher, angefangen bei Karl Mayr und Kult dieser ursprünglich ägyptischen Gottheit war in der Adrian Egger29, darin überein – wenn auch mit bedeu- römischen Bevölkerung seit Mitte des 2. Jahrhunderts n. tenden Ausnahmen –, diese Fundstätte mit der mansio Chr. sehr beliebt22 und verdankte seine schnelle Verbrei- (Straßenstation) Sublabio/Sublavio zu identifizieren, die tung auch den orientalischen Sklaven, die zum Verwal- (in diesen beiden Schreibweisen) durch immerhin zwei tungspersonal der Zollstationen gehörten . Die zwei Kartenwerke der spätrömischen Kaiserzeit belegt ist, die 23 31 Historische Einführung uns als mittelalterliche Kopien erhalten sind, das Itinera- Zahl (die heutige Entfernung beträgt rund 43 km, also rium Antonini und die Tabula Peutingeriana . Bei der 29 römische Meilen), die von den meisten schlicht als Tabula Peutingeriana handelt es sich um ein itinerarium Kopierfehler31 oder als Folge des Wegfalls einer Zwi- pictum, also eine wahrhaftige, gemalte Straßenkarte; sie schenstation32 interpretiert wird. Erwähnenswert ist gibt die Entfernung der mansio mit XIII Meilen (19,2 km) aber auch eine Meinung, die sich von dieser favorisier- von Pons Drusi und XXXV Meilen von Vepitenum an, was ten Interpretation abhebt, zur Zeit aber eher isoliert gut übereinstimmen mag mit den rund 20 km, die Waid- erscheint33, nach der auch die in der Tabula Peutingeri- bruck heute von Bozen, und den 52 km, die es von Sterz- ana genannten Entfernungen von der Eisacktaler man- 30 sio nicht korrekt seien. Dieser Theorie zufolge befinde sich die überzeugendste und natürliche Position für die einzige Straßenstation zwischen Bozen und Sterzing auf etwa halbem Weg zwischen den beiden Orten, also im heutigen Gebiet von Brixen, wo in den letzten Jahren zahlreiche Siedlungs­ spuren aus römischer Zeit zutage gefördert wurden, darunter ein Wohnhaus mit Thermenanlage in der Nähe eines antiken Straßenstücks. Die Entdeckungen von 1927 und die Zerstörung des archäologischen Kontexts Für die archäologischen Entdeckungen, die 1927 bei den Aushubarbeiten für das Eisack-Staubecken gemacht wurden, ist uns als einziges Zeugnis der Bericht des BrixDas Eisack-Staubecken und, im Hintergrund, das Ausgrabungsgelände 2003-2007. ner Prälaten Adrian Egger erhalten, eines leidenschaftlichen Archäologen, der, wenn auch spät, zum Augenzeugen der Freilegung und der Zerstörung des Fundkontexts ing trennen. Das andere Dokument hingegen, ein itine- und der freigelegten Funde wurde. rarium adnotatum, also eine Art Wegbeschreibung für Egger, der damals das Amt eines Inspektors ehrenhalber Reisende, gibt die Entfernung zwischen der mansio der Regia Soprintendenza alle Antichità delle Venezie Endidae (die mit Neumarkt identifiziert wird), einem bekleidete, tat, was in seiner Macht stand, um die Schän- Zwischenhalt auf dem Weg nach Tridentum, und Subla- dung des archäologischen Erbes zu verhindern, indem vio mit XXIIII Meilen an (rund 35,5 km): Eine zu niedrige er die Nachricht der Entdeckung schnellstens den 32 Entdeckungen von 1927 1927 von Adrian Egger dokumentierte Funde (in: Archivio per l’Alto Adige XXIII, 1938). 33 Entdeckungen von 1927 zuständigen Behörden meldete, doch leider reichten wurde), insbesondere Knochen und Ziegelfragmente, sein Einsatz und sein guter Wille nicht aus, um mehr als aber auch römische Münzen, Eisengegenstände, Frag- einen geringsten Teil der Fundstücke zu retten. Wie man mente von Hohlziegeln (tubuli), von bemaltem Wand- sich leicht vorstellen kann, wäre es unmöglich gewesen, putz, von Glasgefäßen und Keramik, darunter Stücke aus die Arbeiten an dem großen Bauvorhaben, die das terra sigillata (der typischen roten Feinkeramik, so faschistische Regime mit dem Ziel der Modernisierung genannt wegen der häufig in Boden oder Wände einge- und Industrialisierung der Provinz durchführte, aufzu- drückten „Siegel“ oder Fabrikantenzeichen)37. Eggers halten oder auch nur zu verlangsamen der arme Prälat Bericht verzeichnet weiter, dass an der Stelle “esserci Egger musste also hilflos mitansehen, wie die Fundstätte state moltissime anfore” und dass “ i lavoratori racconta- systematisch zerstört und die Funde vernichtet wurden, vano che la draga aveva sollevato in alto anfore intere, und konnte nur schriftlich festhalten, was er selbst vor lasciandole poi cadere nei vagoni a bilico, così che si Ort gesehen hatte. In seiner detaillierten Beschreibung erano del tutto frantumate“38. der Ereignisse, die 1928 in der Zeitschrift Archivio per Diese Information ist sehr interessant, jedoch schwer zu l’Alto Adige erschien , erzählt der Gelehrte, wie er auf gewichten, vor allem, da sie der Forscher selbst als Wis- die Nachricht hin, ein Bauer habe zufällig bei Ponte all’Is- sen aus zweiter Hand bezeichnet; in jedem Fall könnte, arco (Waidbruck) “una grande quantità di frammenti di wenn sie auch nur zum Teil stimmt, das Vorhandensein terracotta“ gefunden , am 6. April 1927 schnell vor Ort einer großen Menge von Amphoren, also Transportbe- geeilt sei. Er war zu Fuß Richtung Kollmann gegangen hältern für den Handel (die vielleicht in eigenen Magazi- und hatte auf den Wiesen nördlich des Dorfes (also auf nen der Station lagerten?), plausibel mit der Zollfunk- dem linken Eisackufer, an der Stelle, wo der Fluss zu tion der Siedlung in Verbindung gebracht werden. Einer jener Zeit eine Schleife Richtung Westen bildete) ent- Siedlung, die, so Egger, der sie eine “Colonia romana” deckt, dass die Aushubarbeiten der Eisack-Elektrizitäts- nennt, auf einem Schuttkegel aus Ablagerungen des gesellschaft SIDI bis in eine Tiefe von einem halben bis Eisacks und seines Zuflusses Ganderbach errichtet war einem ganzen Meter unter der Trittebene eine Kultur- und “cominciava […] verso settentrione, a circa cin- schicht freigelegt und bereits zerstört hatten, die quanta metri al di sotto dei Masi Ilva, i quali stanno ursprünglich bemerkenswert ausgedehnt gewesen sein presso la strada a nord del bastione di terra. L’abitato musste, von der jedoch nur noch ein kleiner Zipfel im s’estendeva verso mezzogiorno per circa centosessanta Südwesten übrig geblieben war. metri lungo il declivio del monte, mentre la larghezza Dieser Überrest einer Schicht, der kurz darauf eingeris- massima era di circa cinquanta metri” . Aus den “poche sen wurde, bestand aus Branderde, die reich an Kohlen, osservazioni e scoperte che si potevano ancora com- Knochen, Scherben, Kieseln und Bruchstücken ver- piere“, nachdem die Stätte systematisch zerstört worden brannter römischer Dachziegel war36; ihr konnten zahl- war, schloss der Gelehrte, dass sich im Norden des Sied- reiche Fundstücke entnommen werden (von denen ein lungsgebiets die prachtvollsten Wohnhäuser befanden, kleiner Teil dem Brixner Diözesanmuseum übergeben die aus Steinen mit Kalkmörtel gemauert und mit 34 35 34 Die Funde von 1982 bemalten Wänden und einem Hypocaustum ausgestat- logischen Belege gegeben hatte41. Die neuen materiel- tet waren (einer Warmluftheizung unter dem auf Ziegel- len Zeugnisse hingegen lieferten, so Egger, endlich eine pfeilern hochgelagerten Fußboden), während im Süden Bestätigung dieser Identifizierung und belegten die Siedlung Sublavio mit großer Wahrscheinlichkeit als “una doppia Stazione le cui parti, giacenti lungo le rive del fiume, comunicavano tra loro a mezzo d’un ponte“. Die These, es habe eine Brücke gegeben, die recht wahrscheinlich ist und auch in jüngerer Zeit von verschiedenen Forschern vertreten wird42, ist in Wirklichkeit noch durch keine Funde belegt; andererseits zwingt das bis heute völlige Fehlen archäologischer Spuren auf der rechten Flussseite dazu, eine Ausdehnung der Siedlung auf diese Seite bis zum Beweis des Gegenteils auszuschließen. Die antike Siedlung, die vom 1. bis zum 5. Jahrhundert n. Chr. bewohnt gewesen sei, müsse durch einen schrecklichen Brand vernichtet worden sein, dessen sichtbare Spuren in einer dicken Zerstörungsschicht aus Kohle und Asche erhalten blieben43. Diese Zerstörung kann laut Egger mit den verheerenden Folgen der Barbareneinfälle in Verbindung gebracht werden, die das Römische Reich im 5. Jahrhundert erschütterten und vor allem die Siedlungen und Landstriche in den 1927 von Adrian Egger dokumentierte Funde (in: Archivio per l’Alto Adige XXIII, 1938). Grenzgebieten heimsuchten; speziell mit den Raubzügen der Goten, die mehrmals in den alpinen Raum vor­ drangen und sich 401–402 n. Chr. unter Alarich und und Osten die architektonisch weniger anspruchsvollen 405–406 unter Radagaisus in Norditalien ausbreiteten44. Häuser lagen, die aus mit Erdmörtel verbundenen Trockenmauern bestanden40. Aus dieser archäologischen Evidenz folgerte der Forscher schließlich, wie bereits Die Funde von 1982 angedeutet, dass die Fundstätte von Kollmann/Waidbruck mit der in den antiken Wegbeschreibungen Subla- Auch in jüngerer Zeit wurden archäologische Spuren bio oder Sublavio genannten Station zu identifizieren aus der Römerzeit in Kollmann entdeckt, und zwar im sei, eine These, die damals bereits von vielen Forschern März 1982, als eine abgerutschte Stützmauer an dem vertreten wurde, für die es aber bis dahin keine archäo- terrassierten Hang unterhalb der Straße zur Trostburg, 35 Die Funde von 1982 etwa hundert Meter vor der Burg, zufällig einen stratigraphischen Kontext zutage förderte, der sich sofort als archäologisch interessant erwies. Durch sofortige Maßnahmen des Landesamtes für Bodendenkmäler konnte eine mittelalterliche Mauer identifiziert werden, die parallel zur modernen Mauer verlief, und darunter eine ältere Schicht, die aufgrund der ersten geborgenen Funde in römische Zeit datiert werden konnte. Es wurde also eine Notgrabung beschlossen und auf der Höhe der Funde ein rund 12 Meter langer Grabungsschnitt gezogen. Bei der Grabung, die die Brixner Società di Ricerche Archeologiche Rizzi durchführte, konnten zahlreiche Fundstücke geborgen werden, darunter Fragmente von Keramikgefäßen aus rätischer Produktion (2. Jahrhundert v. Chr.–2. Jahrhundert n. Chr.) und aus terra sigillata. Die terra sigillata-Fragmente, teils glatte, teils mit Barbotine- und Reliefmustern verzierte Ware, konnten nach eingehender Analyse45 einer Reihe von Manufakturen zugeordnet werden, die im 2.–3. Jahrhundert n. Chr. in den deutschen Orten Rheinzabern, Westerndorf und Pfaffenhofen tätig waren und durch die Fabrikantenstempel, die die Töpfer an ihren Gefäßen anbrachten, allgemein bekannt sind. Ein solcher Stempel findet sich auch unter den Fundstü- Altarstein mit Weiheinschrift an Mithras/Sol. cken der Ausgrabung und nennt den Namen eines VIC- ähnlichen Keramikgefäßen, die in anderen Ausgra- TOR , Töpfer in Rheinzabern (Tabernae Rhenanae), wo bungsstätten mit Bezug zu orientalischen Kulten und zwischen dem letzten Viertel des 2. und der zweiten insbesondere dem Mithraskult gefunden wurden, legte Hälfte des 3. Jahrhunderts n. Chr. das größte und bedeu- den Schluss nahe, dass die Fragmente aus Kollmann mit tendste Produktionszentrum für terra sigillata in den einer möglichen mithräischen Kultstätte in der Umge- nördlichen Provinzen des Römischen Reiches seinen Sitz bung des heutigen Ortsgebietes in Verbindung stehen hatte. Eine Besonderheit unter den Funden dieser Gra- könnten47. Zur Stützung dieser These wurde ein kleiner bung hingegen stellen einige Bruchstücke eines Ge­­ Altar aus dem 3. Jahrhundert n. Chr. angeführt, der fäßes aus grober Keramik dar, dessen Oberfläche mit ebenfalls in der Trostburg aufbewahrt wird und eine einem Schlangenrelief verziert war. Der Vergleich mit Weiheinschrift an Mithras/Sol trägt; unterzeichnet ist 46 36 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Ausgrabungen in der Kirche St. Jodok. diese von einem Valentinus, Sohn des Secundio und Mit- ehrt (in deren Gefolge sie vom Orient in den Westen glied eines Kollegiums von cultores der Gottheit, von kam)50, aber auch von den Zollbeamten des Portorium dem nicht auszuschließen ist, dass er zum Personal der Illyrici51, die, wie bereits festzustellen war, mit Vorliebe den Zollstation gehörte48. Erlösungskulten orientalischen Ursprungs anhingen. Diese Inschrift, die, neben den drei bereits erwähnten Inschriften, 1515 von dem bayrischen Humanisten Aventinus in der Kirche St. Jodok in Waidbruck entdeckt Die Grabungen der Jahre 2003–2007 wurde49, bestätigt die Verbreitung des Mithraskultes in dieser Siedlung und ganz allgemein in Südtirol; die Gott- Neue archäologische Zeugnisse einer Siedlung mit heit wurde besonders von den römischen Soldaten ver- einem Straßenstück und möglicherweise einer Nekro37 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 pole aus römischer Zeit wurden vor wenigen Jahren in römischer Zeit52. Diese bestand aus einer Terrakot- der Waidbrucker Fraktion Burgfrieden und in der Kirche ta-Urne mit den kalzinierten Knochen des Verstorbenen, St. Jodok entdeckt, also einige hundert Meter weiter bestattet in einer einfachen Grube, die mit der Bran- nördlich als die Fundstätte von 1927. 2003 ergab eine derde aufgefüllt war; darin vermischt fanden sich einige Reste einer Brandbestattung in der Kirche St. Jodok. Sondierungsgrabung, die anlässlich der Fußbodenres- durch das Feuer stark beeinträchtigte Artefakte, darun- taurierung in den Seitenschiffen der Kirche unter der ter eine Haarnadel aus Bein, Sandalennägel, ein Bruch- Leitung von Umberto Tecchiati vom Landesamt für stück dünnwandiger Keramik und Teile einer Öllampe Bodendenkmäler durch die Società di Ricerche Archeo- aus Terrakotta mit dem Fabrikantenstempel CERIALIS, logiche Rizzi durchgeführt wurde, in einer Tiefe von rund der einer Paduaner Werkstatt zugeordnet werden kann, 30 cm unter der derzeitigen Trittebene die Reste zweier die im 2. Jahrhundert n. Chr. tätig war53. wohl ins 17. Jahrhundert zu datierenden Gräber, die Im Laufe der Arbeiten wurde in der Nähe der Kirche wahrscheinlich zu einem größeren, größtenteils zerstör- außerdem ein Bruchstück einer lateinischen Inschrift ten Gräberfeld gehörten, und eine Brandbestattung aus gefunden, die höchstwahrscheinlich eine Widmung an 38 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Fragment einer römischen Inschrift, gefunden 2003 bei der Kirche St. Jodok. den Gott Saturn enthielt54. Im selben Jahr, während der ausgeprägte archäologische Stratifikation freigelegt55, urbanistischen und verkehrstechnischen Neugestaltung die sofort großes Interesse erregte, so dass auf diese Ent- des Ortsteils Burgfrieden, wurde bei Erdarbeiten für die deckung zwischen 2003 und 2007 eine Reihe von Gra- Verbreiterung der heutigen Friedhofstraße zufällig eine bungskampagnen folgten, die zunächst von Katrin Mar39 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Ausgrabungsstätte an der Friedhofstraße. zoli und später von Umberto Tecchiati geleitet wurden. die im Laufe von mindestens vier Jahrhunderten – zwi- Die von der Società di ricerche archeologiche Rizzi schen dem 1. und dem 5. Jahrhundert n. Chr. – im Rah- durchgeführten Grabungen dehnten sich allmählich auf men regelmäßiger Ausbesserungs- und Wartungsarbei- das gesamte Gebiet zwischen der Friedhofstraße im ten aufeinandergelegt worden waren (es wurden 14 Osten und der neuen Zugangsstraße zum Dorf im Wes- Schichten von insgesamt rund 1,4 m Stärke gezählt). Die ten aus, insgesamt etwa 575 Quadratmeter, die vollstän- Ausgrabung des Schotterbetts führte, wie üblich bei dig von einem Fundkomplex aus der römischen Kaiser- dieser Art von archäologischen Kontexten, zur Bergung zeit eingenommen werden. Die Grabungen förderten einer bedeutenden Menge an mobilen Artefakten, viele einen Abschnitt der römischen Straße zutage, die durch davon wahrscheinlich von Reisenden verlorene und das Tal führte; dieser ist in Nord-Süd-Richtung ausge- nicht wiedergefundene Gegenstände, wie Sandalennä- richtet und etwa 90 Meter lang. gel, Schlüssel, Schnallen und Münzen (die überwiegend Die durchschnittlich 2,5 Meter breite Fahrbahn war dem 4. und dem Beginn des 5. Jahrhunderts n. Chr. durch zwei parallele Mauern begrenzt und bestand aus zuzuordnen sind). In geringer Entfernung von der Straße gut verdichteten Schichten von Steinen, Kies und Sand, wurde ein inschriftenloser Meilenstein aus Sandstein 40 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Die römische Straße während der Ausgrabung. gefunden; die ursprünglich 2,20 Meter hohe Steinsäule Wohnhäusern wie etwa der Feuerstellen (zu bedenken war in drei Teile zerbrochen und in ein Straßenbett aus bleibt, dass die Räume nur oberflächlich und nur in dem moderner Zeit geworfen worden, das den archäologi- an die Straße grenzenden Teil untersucht wurden) zu der schen Kontext durchschnitt, stammte aber wohl aus der Vermutung geführt, es könne sich um Wirtschaftsge- unmittelbaren Nähe. bäude handeln, etwa Unterstände für Werkzeug und Der Straßenverlauf wurde zu beiden Seiten von Gehwe- Tiere, Lagerräume oder auch Läden. gen und von einer Reihe von Bauten flankiert, die teils Diese These könnte durch die gefundenen Fragmente gemauert, teils in Mischtechnik ausgeführt waren (stei- von Schmelztiegeln, Terrakotta-Formen und von Abfäl- nerner Sockel mit hölzernem Aufbau) und über deren len, die vielleicht bei der Metallverarbeitung anfielen, genaue Art und Funktion noch nichts Definitives gesagt gestützt werden. Zugleich gebietet die große Zahl der werden kann, da die Auswertung der während der Gra- gefundenen Münzen, eine kommerzielle Nutzung bungen freigelegten Funde noch andauert. In den meis- zumindest für einen Teil der Gebäude nicht auszuschlie- ten Fällen hat die Verwendung „ärmlicher“ Techniken ßen. Tatsächlich hat die Grabung eine außergewöhnlich und vor allem das Fehlen typischer Bauelemente von große Zahl von Münzen ergeben (538 von insgesamt 41 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 835 Funden), die teilweise senkrecht im Erdreich steckten, wahrscheinlich, weil sie zwischen die Ritzen von hölzernen Dielen gefallen waren, mit denen der Boden ausgelegt war. Es handelt sich fast ausschließlich um Bronzemünzen, doch gibt es auch Ausnahmen, etwa zwei silberne Denare, der eine von Trajan (98–117 n. Chr.), der andere von Hadrian (117–138 n. Chr.), und einen Aureus des Kaisers Pertinax (193 n. Chr.). Ein großer Teil dieser Münzen stammt aus den Nutzungsschichten eines an der Westseite der Straße gelegenen Holzgebäudes, das als polyfunktionaler Raum gedeutet wird, der vor allem der Warenlagerung und als Unterstand für Tiere diente. Für ein einziges Gebäude an der Ostseite der Straße („Raum A“) scheint eine (überwiegende) Nutzung als Wohnhaus vorstellbar. Es unterscheidet sich von den anderen Bauten durch seine sorgfältigere architektonische Gestaltung mit solide gemauerten Außenmauern, die innen wie außen mit einem farblosen Kalksandgemisch verputzt waren, das auf Sockelhöhe unregelmäßig erhalten blieb. Dass unter den verbrannten Resten eines Bretterbodens ein Würfel und zahlreiche Spielfiguren aus Bein gefunden wurden, neben einigen landwirtschaftlichen Geräten aus Eisen und einer beachtlichen Menge von tierischen Resten (Ziege, Schaf, Geflügel, Fisch und Ochse), die in manchen Fällen Spuren der Schlachtung trugen, nährt die Vermutung, in dem Gebäude könne sich eine taberna befunden haben, also eine Art Gasthaus mit Laden, das direkt an der Straße lag. Aus den im Inneren der Gebäude ausgegrabenen Stratigraphien (Fußbodenschichten, Brandschichten von Bretterböden, Nutzungsschichten, Aufgabe- und Einsturzschichten) konnten unter anderem zahlreiche FragAureus des Kaisers Pertinax. 42 mente der in der Siedlung gebräuchlichen Alltagskera- Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Ausgrabung der sogenannten „Räume“ B (oben) und C (unten). Ausgrabung im „Raum A“. 43 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Bruchstücke von Gefäßen aus terra sigillata. mik geborgen werden, die verschiedenen Klassen zuzuordnen ist, darunter grobes Kochgeschirr und Küchengerät (Ollae, Töpfe, Schüsseln, Schalen, Trinkkrüge, Deckel), Transportamphoren, feine Tischkeramik und Öllampen. Unter den Letztgenannten sind die gefundenen „Vogelkopflampen“ und vor allem die sogenannten „Firmalampen“ erwähnenswert, deren Böden meist mit einem Fabrikantenstempel versehen sind. Zu diesen gehört ein Fragment mit dem Herstellernamen VIBIANI, der einen der aktivsten Produzenten Norditali44 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Schmuckstück aus Silber: Haarnadel ens im 2.–3. Jahrhundert n. Chr. bezeichnet56 und der dem abschließenden Eierstabfries mit Bildmotiven ver- auch bei der Ausgrabung von 1982 nachgewiesen ziert ist, in denen Putten, laufende Tiere, Gladiatoren wurde . Bei den Gefäßen aus Feinkeramik überwiegt und florale Motive zu erkennen sind. die terra sigillata, vor allem mit norditalienischen und Auch bei den Transportamphoren handelt es sich zur südgallischen Erzeugnissen . Unter den im 1. und 2. Gänze um Importware. Diese zweihenkeligen Terrakot- Jahrhundert n. Chr. in Norditalien hergestellten Formen tagefäße wurden in der Antike, und besonders in römi- finden sich kegelstumpfförmige Schalen mit senkrech- scher Zeit, für den Handel mit Waren in flüssigem oder tem Rand der Art Conspectus 7 = Goudineau 2, zwei- halbflüssigem Zustand, überwiegend Lebensmitteln henkelige, reliefverzierte Sariusschalen (so benannt wie Wein, Olivenöl, Oliven, Datteln, Obstkonserven, nach dem Namen des bekanntesten Herstellers, L. Sarius Fischsaucen (garum, liquamen, muria, allec) und gepö- L. l. Surus) und glatte Paterae mit flachem Boden oder keltem Fisch (salsamenta), aber auch, in geringerem Standring, die manchmal einen Stempel in planta pedis Maße, für Salben, Balsame und anderes verwendet. Die tragen. Unter den südgallischen Keramiken, die seit dem Verwendung von Amphoren bedeutete nicht, dass für 2. Jahrhundert n. Chr. verbreitet waren, finden sich den Transport von Lebensmitteln vor allem im regiona- sowohl glatte als auch reliefverzierte Formen; besonders len Handel, der mit Karren und Flößen erfolgte, nicht bemerkenswert sind die Schalen vom Typ Dragendorff auch andere Behälter wie Schläuche und Holzfässer ein- 37, die einen hohen, glatten Rand, einen kräftigen Fuß gesetzt wurden. Tatsächlich ist die Verwendung von Fäs- und einen kugelförmigen Bauch aufweisen, der unter sern im alpinen und insbesondere im Südtiroler Raum 57 58 45 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 Schmuckstück aus Silber: Fibel durch archäologische Funde seit der Eisenzeit belegt servierendem organischen Material, im Gegensatz zur und für die Römerzeit mangelt es nicht an reichlichen Terrakotta, die nahezu unzerstörbar ist. literarischen ebenso wie bildlichen Belegen ; dabei Daraus ergibt sich, dass Amphoren die wichtigste handelt es sich jedoch um Artefakte aus schwer zu kon- archäologische Evidenz für antiken Handelsverkehr dar- 59 46 Kopfzeile Schmuckstück aus Silber: Halsreif 47 Die Grabungen der Jahre 2003–2007 stellen. Wie meist in den Trentiner und Südtiroler Aus- fixieren, und die in verschiedenen Varianten vom 1. bis grabungsstätten stammte auch in Waidbruck die abso- zum 4./5. Jahrhundert n. Chr. erhalten sind. Unter den lute Mehrheit der Transportamphoren aus dem Exemplaren aus Bronze finden sich Scheibenfibeln, kräf- Adriaraum und diente dem Transport von Wein und Oli- tig profilierte Fibeln und Zangenfibeln; aus Silber gefer- venöl. Das ist nicht verwunderlich angesichts der erst- tigt hingegen sind, wie immer, die Armbrustscharnierfi- klassigen Verbindung der antiken Siedlung zu dem adri- beln aus dem 3./4. Jahrhundert, die vielleicht dem atischen Handelszentrum Altinum, sei es über die Via militärischen Bereich zuzuordnen sind61. Ebenfalls aus Claudia Augusta durch das Etschtal, sei es über die Silber ist ein mit einem Noppenmuster verzierter offener Straße, die (als Teil der Abkürzung zwischen Aquileia Halsreif mit zu Ösen gebogenen Enden, der in seiner Art und Veldidena in Raetien, die das Itinerarium Antonini und wegen der Qualität seiner Ausführung einen außer- 60 „per conpendium“ nannte ) Aquileia mit Aguntum in ordentlichen Fund darstellt, der eine eingehende Unter- Noricum verband und durch das Pustertal ins Eisacktal suchung mit dem Ziel einer exakten chronotypologi- führte. In Altinum wurden Waren aus dem gesamten schen Einordnung verdient. Mittelmeerraum und vor allem aus den östlichen Provin- Typisch für die materielle Kultur der Siedlung sind auch zen in Empfang genommen und in das Hinterland wei- die überaus zahlreichen tierischen Funde (Ziege-Schaf, terverteilt; es mag also nicht verwundern, dass bei der Ochse, Geflügel, Fischgräten), die zum Teil deutliche Ausgrabung neben Behältern aus dem adriatischen Spuren der Schlachtung tragen und die uns, zusammen Raum auch, wenn auch in geringerem Maße, Weinam- mit den archäobotanischen Funden, am Ende der For- phoren aus den Regionen am Ägäischen Meer gefunden schungsarbeit wichtige Informationen über die Essge- wurden. wohnheiten und die Lebensmittelwirtschaft in dieser Diese Evidenz belegt die zumindest gelegentliche Ein- Siedlung liefern und damit unser Bild von den Lebens- fuhr von Waren, die als Luxusgüter betrachtet werden umständen und -gewohnheiten der antiken Einwohner können, und damit einen relativ hohen Lebensstandard von Waidbruck vervollständigen werden. der Einwohner dieser Siedlung. In den ausgegrabenen Gebäuden wurden auch zahlreiche Gebrauchsgegenstände gefunden, die uns neben Hinweisen auf alltägliche Tätigkeiten interessante Ein- Alle Bilder, mit Ausnahme der Abb. 3 und 4, stammen aus dem Archiv des Amtes für Bodendenkmäler der Autonomen Provinz Bozen – Südtirol, dem ich für die freundlich gewährte Abdruckgenehmigung danke. zelheiten über Bräuche und Kleidung der antiken Einwohner und der anderen Personen liefern, die die Siedlung in römischer Zeit besuchten: Erwähnenswert sind Anmerkungen etwa die Haarnadeln aus Bein und aus Silber, die die Frauen benutzten, um ihre Frisuren festzustecken, 1. Ich danke Umberto Tecchiati vom Amt für Bodendenkmäler der Auto- Anhänger, Fingerringe mit geschnitzten Gemmen sowie nomen Provinz Bozen – Südtirol und Gianni Rizzi von der Società di Ricer- Fibeln, die dazu dienten, die Zipfel des Umhangs zu che Archeologiche Rizzi, Brixen, für die wertvollen Hinweise und Ratschläge 48 Anmerkungen bei der Abfassung dieses Aufsatzes und für die Bereitstellung und Abdruck- 2005, 116. genehmigung der Bilder, die den Text ergänzen. 9. Zu dieser Straße siehe insbesondere Luciano Bosio, Le strade romane 2. Breuni und Isarci werden von Plinius unter den Alpenvölkern genannt della Venetia e dell’Histria, Padova 1991, 93, und, zuletzt, Pesavento Mat- (Naturalis Historia III, 20), ebenso am Tropaeum Alpium, einem Siegesdenk- tioli, Il sistema stradale, 26–27. mal, das Augustus 7–6 v. Chr. in La Turbie in den Seealpen errichten ließ, um 10. Zur Bedeutung und zum Alter der Straße längs des Eisacks im Talboden die Unterwerfung der Alpenvölker zu feiern; die Breuni sind auch bei Stra- siehe insbesondere Luciano Bosio, Aica e Tires in rapporto alle comunicazi- bon erwähnt (Geografia, IV, 6, 8). Siehe dazu Gioia Conta, Romanizzazione oni stradali nell’area compresa fra il basso corso dell’Isarco e l’alta valle di e viabilità nella regione altoatesina, in: La Venetia nell’area padano-danu- Fassa, in: Tires e Aica. Necropoli di epoca romana, hg. von Guido Rosada/ biana. Le vie di comunicazione, Atti del Convegno Internazionale (Venezia, Lorenzo Dal Ri. Verona 1985, 292; Conta, Romanizzazione e viabilità, 227; 6-10 aprile 1988). Padova 1990, 224. Guido Rosada, La viabilità tra decima regio, Raetia e Noricum come sis- 3. Für eine umfassende Darstellung der Besiedelung Südtirols in vorge- tema territoriale, in: Archäologie der Römerzeit in Südtirol. Beiträge und schichtlicher Zeit siehe zuletzt Umberto Tecchiati, Il frutto di un buio seme. Forschungen / Archeologia Romana in Alto Adige. Studi e contributi, hg. Riflessioni sulla formazione del paesaggio antropizzato nel Neolitico e von Lorenzo Dal Ri/Stefano di Stefano. Bozen 2002, 50–52; Laura Allavena nell’età del Rame dell’alto bacino dell’Adige, in: Atti dell’Accademia Rovere- Silverio/Gianni Rizzi, La strada romana di Elvas nella viabilità antica della tana degli Agiati 26 2, IX, II, A (2012), 61–102. Valle Isarco, in: Archäologie der Römerzeit in Südtirol. Beiträge und For- 4. Zu den archäologischen Zeugnissen im Brixner Talkessel siehe insbe- schungen / Archeologia Romana in Alto Adige. Studi e contributi, hg. von sondere Lorenzo Dal Ri/Gianni Rizzi, Evidenze di viabilità antica in Alto Lorenzo Dal Ri/Stefano di Stefano. Bozen 2002, 515–519; Di Stefano/Iane- Adige, in: Atti del Convegno di Studio Itinerari e itineranti attraverso le Alpi selli, La viabilità romana, 116–117. Gebührend hervorzuheben ist die dall’antichità all’Alto medioevo (Studi Trentini di Scienze Storiche, LXXXIV, I, archäologische Bestätigung der Existenz vorrömischer Straßenebenen 4, S). Trento 2005, 38–42. unter den römischen Schichten in den Ausgrabungsstätten von Blumau 5. Zum Beispiel bei Polybios III, 47, 99. (Radiokarbondatierung; persönliche Auskunft von Gianni Rizzi) und von 6. Alpibus bello patefactis heißt es in den Inschriften der Meilensteine, die Brixen, wo sich dieser Fund an mehreren Stellen wiederholt (Dal Ri/Rizzi, in Rabland bei Meran und in Cesiomaggiore im Piavetal gefunden wurden: Evidenze di viabilità, 38–41). Stefania Pesavento Mattioli, Il sistema stradale nel quadro della viabilità 11. Siehe infra. dell’Italia nord-orientale, in: Storia del Trentino II, L’età romana, hg. von 12. Strabon, Geographie, IV, 6, 9. In diesem Zusammenhang siehe Conta, Ezio Buchi. Bologna 2000, 32. Romanizzazione e viabilità, 229. 7. Die Frage findet sich zusammengefasst in Pesavento Mattioli, Il sistema 13. Adrian Egger, La stazione romana “Sublavio” presso Colma, in: Archivio stradale, 33–35, mit vorhergehender Bibliografie. per l’Alto Adige, XXIII (1928), 73–89. 8. Eine Zusammenfassung der Frage findet sich in Pesavento Mattioli, Il 14. Nach dem jüngsten Vorschlag von Bernd Steidl muss das Gebiet auf der sistema stradale, 25–26; siehe desweiteren Stefano Di Stefano/Giovanna linken Seite des Eisacks zu Noricum, das auf der rechten Seite zu Raetien Ianeselli, La viabilità romana in Alto Adige: tracciati viari e infrastrutture. Il gehört haben, während auf der Höhe von Blumau die Grenze zur Regio X punto della situazione sulla base delle fonti, in: I territori della Via Claudia verlief: Bernd Steidl, Zum Grenzverlauf zwischen Noricum, Raetien und der Augusta: incontri di archeologia / Leben an der Via Claudia Augusta: Regio X im Eisacktal, in: Bayerische Vorgeschichtsblätter 76 (2011), 157– Archäologische Beiträge, hg. von Gianni Ciurletti/Nicoletta Pisu. Trento 176. 49 Anmerkungen 15. Sigfried J. De Laet, Portorium. Étude sur l’organisation douanière chez Bibliografie; Buonopane, Società, economia, religione, 183; D’Ambrosio, les Romains, surtout à l’époque du Haut-Empire, Bruges 1949. Nachdruck Epigrafia romana, 44. New York 1975, 242–245. 26. De Laet, Portorium, 238; D’Ambrosio, Epigrafia romana, 43; desweite- 16. De Laet, Portorium, 175–245. Der Autor identifiziert Sublavio mit ren Elena Banzi, Sistema daziario sulla rete viaria romana nel territorio „Seben“ (sic), wo er auch den Fund der drei Inschriften verortet (Ebd., 177, altoatesino: vecchi e nuovi dati epigrafici, in: I territori della Via Claudia 182–183, Anm. 7). Augusta: incontri di archeologia / Leben an der Via Claudia Augusta: 17. Ebd., 230–231. Archäologische Beiträge, hg. von Gianni Ciurletti/Nicoletta Pisu. Trento 18. Ebd., 1949, 125–173; desweiteren Ezio Buchi, Dalla colonizzazione 2005, 176. della Cisalpina alla colonia di „Tridentum“, in: Storia del Trentino II, L’età 27. Conta, Romanizzazione e viabilità, 233; D’Ambrosio, Epigrafia romana, romana, hg. von Ezio Buchi. Bologna 2000, 91–92. 44. 19. Aventinus, 1515, Münchner Cod. lat. 967, fol. 15v. 28. Aventinus, 1515, Münchner Cod. lat. 967, fol. 15V; Corpus Inscriptionum 20. De Laet, Portorium, 236–242; auch Conta, Romanizzazione e viabilità, Latinarum V, 5081; Ausserhofer, Die römischen Weihesteine, 144–146, Nr. 9; 233; Buchi, Dalla colonizzazione, 91. Buchi, Dalla colonizzazione, 91 und Anm. 373, mit Bibliografie; desweite- 21. Einer der beiden Altäre, deren genauer Fundort unbekannt ist, wurde ren Banzi, Sistema daziario, 177. 1570 nach Schloss Maretsch gebracht und ist heute verschollen, der andere 29. Karl Mayr, Die Römersteine der Trostburg, in: Der Schlern, 7, 12 (1926), ist auf der Trostburg vermauert. 486; Egger, La stazione romana. Mit dieser Identifizierung stimmen, unter 22. Alfredo Buonopane, Società, economia, religione, in: Storia del Trentino anderen, überein: Bosio, Aica e Tires, 292; ebd., Le strade romane, 92; Conta, II, L’età romana, hg. von Ezio Buchi. Bologna 2000, 183–185. Im Gemeinde- Romanizzazione e viabilità, 234 und 236; D’Ambrosio, Epigrafia romana, gebiet von Waidbruck wurde auch eine Bronzefigur des Horus, des Sohnes 44; Buchi, Dalla colonizzazione, 91; Pesavento Mattioli, Il sistema stradale, der Isis, gefunden: Elisabeth Walde Psenner, Die figürlichen Bronzen aus 27; Steidl, Zum Grenzverlauf, 166, 174; und zuletzt Stephan Leitner, Römi- Südtirol in den „Inscriptiones“ von Anton Roschmann (1756), in: der Schlern sche Straßenstationen in Südtirol. Eine kritische Revision der archäologi- 50, 10 (1976), 572–573, Abb. 1. schen Zeugnisse, in: Südtirol in Wort und Bild, 57, 4 (2014), 22–23. 23. Luigi D’Ambrosio, Epigrafia romana in Alto Adige, Religione e confini, 30. Dazu siehe zuletzt Di Stefano/Ianeselli, La viabilità romana, 119–121. in: Geschichte und Region / Storia e Regione I (1992), 43 e 45–49; Gian- 31. Bosio, Le strade romane, 92–93. Vgl. dazu auch die bereits von Adrian franco Paci, La dedica isiaca da Mama d’Avio e la diffusione dei culti egizi in Egger formulierten Anmerkungen (Egger, La stazione romana, 85). Trentino ed Alto Adige, in: Annali dei Musei Civici di Rovereto, 5 (1989), 32. Pesavento Mattioli, Il sistema stradale, Anm. 111. 20–24. 33. Lorenzo Dal Ri, Römerzeitliche Funde im Brixner Stadtgebiet, in: Der 24. Corpus Inscriptionum Latinarum V, hg. von Theodor Mommsen, Bero- Schlern 58, 8 (1984), 449–451; Gianni Rizzi, Una mansio sulla via romana a lini 1872, 5079; Maria Ausserhofer, Die römischen Weihesteine in Südtirol, Bressanone, in: Studi Trentini di Scienze Storiche, LXXXII (2003), 201-204; in: der Schlern 50, 3 (1976), 141–142, Nr. 6; Buchi, Dalla colonizzazione, 91, Dal Ri/Rizzi, Evidenze di viabilità, 39; zuletzt auch Maximilian Ciresa, Die Anm. 371, mit Bibliografie; Buonopane, Società, economia, religione, 183; Via Claudia Augusta und ihre Nebenstraßen, in: Südtirol in Wort und Bild, D’Ambrosio, Epigrafia romana, 44. 57, 4 (2014), 29. 25. Corpus Inscriptionum Latinarum V, 5080; Ausserhofer, Die römischen 34. Egger, La stazione romana, 73. Weihesteine, 142-144, Nr. 8; Buchi, Dalla colonizzazione, 91, Anm. 372, mit 35. Ebd., 73. 50 Anmerkungen 36. Ebd., 81. 51. Banzi, Sistema daziario, 178. 37. Ebd., 78–81. 52. Grabungsbericht, hg. von Umberto Tecchiati in: Denkmalpflege in Süd- 38. Ebd., 79. tirol 2003, Bozen 2004, 274–275. 39. Ebd., 74. 53. Maria Cristina Gualandi Genito, Le lucerne antiche del Trentino. Trento 40. Laut Lorenzo Dal Ri (Mitteilung im Rahmen der Studientagung über 1986, 271–272. Waidbruck, Bozen, 16. April 2010) ist nicht auszuschließen, dass diese 54. Denkmalpflege 2003, 274. Von der ursprünglichen Inschrift sind nur die Unterschiede mit einem diachronen statt einem synchronen Ansatz zu Buchstaben SATUR deutlich lesbar erhalten, die Banzi als weiteren Hinweis betrachten sind, so dass sie nicht auf gesellschaftlich verschieden konno- auf den Zollpächter Saturninus interpretiert (Banzi, Sistema daziario, 182). tierte, gleichzeitig bewohnte Ortsteile hinweisen, sondern auf verschiedene Die Inschrift wird derzeit von Alfredo Buonopane untersucht, dem ich für Phasen in der Entwicklung der Siedlung; den gemauerten, architektonisch die Informationen danke, die er mir freundlicherweise vorab zur Verfügung anspruchsvolleren Häusern aus der römischen Kaiserzeit würden also stellte. bescheidenere Bauten aus Spätantike und Frühmittelalter nachfolgen. 55. Grabungsberichte in Denkmalpflege 2003, 272–275; Denkmalpflege in 41. Egger, La stazione romana, 83–89. Südtirol 2004 / Tutela dei Beni Culturali in Alto Adige 2004. Bozen 2005, 42. Etwa, zuletzt, Ciresa, Die Via Claudia Augusta, 29, und Leitner, Römi- 240–243; Autonome Provinz Bozen – Südtirol. Denkmalpflege. Jahresbe- sche Straßenstationen, 23. richt 2005–2006. Bozen 2007, 356–360; desweiteren Dal Ri/Rizzi, Evidenze 43. Egger, La stazione romana, 88–89. di viabilità, 813. 44. Lorenzo Dal Ri, Ritrovamenti di età romana nel quartiere di Stufles a 56. Gualandi Genito, Le lucerne antiche, 296–297. Bressanone, in: Atti del convegno Romanità del Trentino e di zone limitrofe 57. Veneri, Terra sigillata, 708, Abb. 11. (Atti dell’Accademia Roveretana degli Agiati, VI, 19, A). Rovereto 1979, 363. 58. Die vorläufige Identifizierung der Terra sigillata-Keramiken ist Elena 45. Das Material war Gegenstand einer Diplomarbeit von Petra Veneri, Banzi zu danken, der in den Jahren 2009–2011 für die Funde von Waid- deren Zusammenfassung vor einigen Jahren publiziert wurde: Petra Veneri, bruck zuständigen Studienleiterin und Autorin einer ersten Übersicht über Terra sigillata aus der Grabung von Waidbruck, in: Archäologie der Römer- die bei der Grabung geborgene Feinkeramik, die bei der Studientagung zeit in Südtirol. Beiträge und Forschungen / Archeologia Romana in Alto über Waidbruck am 16. April 2010 in Bozen präsentiert wurde. Aktuell wird Adige. Studi e contributi, hg. von Lorenzo Dal Ri/Stefano di Stefano. Bozen das Material von Silvia Polla untersucht. 2002, 699–745. 59. Vgl. Barbara Maurina, Contenitori da trasporto, in: La Villa Romana di 46. Veneri, Terra sigillata, 710, Abb. 13, 729, Taf. 5.7. Isera, ricerche e scavi (1973–2004), hg. von Mariette De Vos / Barbara Mau- 47. Ebd., 716–722. rina. Rovereto 2011, 211, mit bibliografischen Angaben. 48. Corpus Inscriptionum Latinarum V, 5082; Ausserhofer, Die römischen 60. Conta, Romanizzazione e viabilità, 227; Bosio, Le strade romane, 93 Weihesteine, 146–148, Nr. 10; D’Ambrosio, Epigrafia romana, 48; Buono- und 173. pane, Società, economia, religione, 185 (mit vorhergehender Bibliografie). 61. Elisabeth Ettlinger, Die römischen Fibeln in der Schweiz. Bern 1973, 138, 49. Aventinus, 1515, Münchner Cod. lat. 967, fol. 15V. Heute wird der Stein Typ 56. in der Trostburg aufbewahrt, wo er in der Brüstung einer internen Treppe vermauert ist. 50. Buonopane, Società, economia, religione, 184–186. 51