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Biodesign: Formfindungsprozesse In Natur, Architektur Und Design

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Biodesign Formfindungsprozesse in Natur, Architektur und Design Ingeborg Reichle D ER B LICK IN DIE N ATUR : B IONIK UND B IODESIGN Sowohl für die Kunst als auch für die Wissenschaft und Technik galt die Natur lange als Vorbild, das es nachzuahmen oder gar zu übertreffen galt. Während in der Kunst über Jahrhunderte eine exakte Nachahmung der Formen der Natur – ermöglicht durch ein genaues Studium der Natur – als höchstes Prinzip erachtet wurde, ging es Wissenschaft und Technik weniger um ein Nachbilden der Werke der Natur als vielmehr darum, zu verstehen, wie die Natur funktioniert, und im nächsten Schritt gleichsam wie diese zu verfahren. Lenkt man die Aufmerksamkeit auf aktuelle Forschungszweige wie die Bionik und das Biodesign, so scheinen diese doch höchst unterschiedlichen Zugriffsweisen auf die Natur gegenwärtig zu verschmelzen. Der Blick in die Natur zielt dabei auf das Entdecken und Verstehen von durch evolutionäre Prozesse optimierte Verfahren der belebten Natur, die in der Folge gezielt für die Lösung technischer oder energetischer Herausforderungen in den Natur- und Ingenieurwissenschaften, aber auch der Architektur und des Designs zur Anwendung gelangen sollen. Dabei steht die Übertragung von geeigneten Struktur- und Organisationsprinzipien der belebten Natur in technische Verfahren und Prozesse sowie deren Artefakte oder architektonische Strukturen im Zentrum des Interesses. Die bislang getrennt gedachten Universen technischer und natürlicher Dinge, physis und techné, natura und ars, scheinen sich unaufhaltsam anzunähern, sodass kaum mehr unterschieden werden kann, was noch Natur und was bereits Technik ist. Aktuelle Projekte, die unter dem Ausdruck Biodesign verhandelt werden, führen das Amalgamieren von Natur und Technik deutlicher vor Augen den je. Mit Biodesign gehen Architektur, Design und Biologie eine höchst spannungsvolle Liaison ein und lassen die Herausforderungen, der die Welt des 21. Jahrhundert gegenübersteht, in einem neuen Licht erscheinen. Die treibende Kraft hinter der produktiven Kooperation von Designern und Biologen ist die 208 Ingeborg Reichle Suche nach energieeffizienten, nachhaltigen und nicht zuletzt kostengünstigen Produktionsverfahren für bereits vertraute Materialien sowie neuen Materialien, die diese Kriterien erfüllen. Im Gegensatz zu Ansätzen der Bionik oder des green design nehmen Verfechter des Biodesign insbesondere lebende Organismen und belebte biologische Systeme als essenzielle Komponenten in den Blick, um auf diese Weise die Nachhaltigkeit ihrer Architektur- oder Designprojekte zu befördern (vgl. Myers 2012; Reichle 2009). Neue Wege in der Materialforschung werden beschritten, um energieeffizient, schadstoffarm und rohstoffsparend zu produzieren. Neue biologische Materialien kommen zum Einsatz, u.a. erdacht und konzipiert in den Laboratorien und auf Großrechnern der Synthetischen Biologie. Zugleich werden Prototypen von Produktdesignern entworfen, die unsere Vorstellung vom Zusammenspiel von Form und Funktion einer neuen Perspektivierung unterziehen. Der Einsatz von natürlichen Systemen zur effizienteren und ökologischeren Konzeption und Umsetzung von Projekten in den Bereichen Architektur, Städteplanung und Design hängt mit den drastisch fallenden Kosten der Sequenzierung und Synthetisierung des Codes des Lebens, der DNA, zusammen. Folgt man dem Verlauf der Carlson-Kurve, so ist abzulesen, dass die Kosten von DNA-Sequenzierung und Synthetisierung in den letzten zehn Jahren im gleichen Maße gefallen sind, wie dies bereits beim Kostenverlauf zur Herstellung von Computern und Elektronik seit zwei Jahrzehnten zu beobachten ist und im 19. Jahrhundert bei Rohstoffen wie Stahl und Beton zu beobachten war (Carlson 2010: 63-79). Die Nachahmung der Natur in Architektur und Design hat eine lange Tradition und wurde insbesondere um 1900 virulent. Die Formensprache des Jugendstils wurde im höchsten Maße von Illustrationen populärer Biologiebücher beeinflusst, wie beispielsweise den Tafeln der Publikation Kunstformen der Natur des Zoologen Ernst Haeckel, die er von 1899 bis 1904 in mehreren Heften veröffentlichte (Abb. 1), oder den Abbildungen aus der Publikation On Growth and Form, die der Biologe und Mathematiker D’Arcy Wentworth Thompson im Jahr 1917 vorlegte (Haeckel 1899-1904; Thompson 1917). Während die Rezeption der Natur in Architektur und Design um die Jahrhundertwende formengetrieben war, stets dekorativ blieb und vor allem auf einer symbolischen Ebene verhandelt wurde, orientiert sich Biodesign heute an natürlichen Systemen, die eine optimale Ökonomie von Energie und Ressourcenverbrauch erzielen. Biodesign setzt vornehmlich auf das Entwerfen und Installieren von Systemen, die nachhaltig und perfekt angepasst an ihre Umwelt funktionieren und ihre Auswirkung auf die globalen Energie- und Ressourcenkreisläufe mit einbeziehen. Die Energiekrise der 1960er- und 1970er-Jahre löste ein Nachdenken über den systemischen Zusammenhang zwischen industrieller Fertigung und Ökologie (vgl. McDonough/Braungart 2002) aus und initiierte erste Kooperationen zwischen der eben erst entstehenden Biotechnologieindustrie auf der einen Seite sowie Architekten und Designern (vgl. Benyus 1997; Passino 2004) auf der anderen Seite. Biodesign Abb. 1: Ernst Haeckel: Kunstformen der Natur (1899-1904). Dieses Zusammenspiel von Architektur, Design, Biologie und Ingenieurwissenschaften hat sich über das gesamte 20. Jahrhundert vorbereitet und wurde nicht zuletzt ermöglicht durch den zunehmenden Einsatz hocheffizienter computergestützter Visualisierungs- und Simulationsverfahren in der Biologie und durch die bahnbrechenden Entwicklungen in der Gentechnik. In der Mitte der 1960er-Jahre entstanden die ersten grafikgestützten Computerprogramme zur Modellierung von Molekülen, die es Biologen ermöglichten, Modelle von einzelnen Molekülen mit bis dahin nicht erreichbarer mathematischer Präzision zu entwickeln. Sowohl der Einsatz computergestützter Modelle in der Biologie als auch die Entdeckung von Methoden zur Herstellung rekombinanter DNA in Form der uns heute bekannten Biotechnologie eröffneten Biologen in den 1970er-Jahren die Möglichkeit, Leben auf molekularer Ebene zu manipulieren und in der Folge auch neu zu entwerfen. Der Einzug leistungsstarker Rechner und Simulationsverfahren in die Wissenschaft katapultierte die biologische Forschung in einen neuen epistemologischen Rahmen und brachte neue Weisen der Welterschließung mit sich, die in der Konsequenz dazu geführt haben, dass heute die Welt vornehmlich durch das Prisma der Simulation wahrgenommen wird (Turkle 2009: 4f.). 209 210 Ingeborg Reichle In den 1980er-Jahren hielten computergestützte Arbeitstechniken, wie das computer-aided design, Einzug in den Entwurfsprozess von Architekten und Designern, was zu einer neuen Bildlichkeit in der Architektur und im Industriedesign führte. Insbesondere die Architekturmodelle wurden zunehmend geprägt durch die neuen Bildwelten aus den Laboratorien der Wissenschaft. Die Wissenschaften lieferten Bilder aus der Welt des Nanobereichs, die zum Anstoß einer neuen architektonischen Formensprache wurden. Die Eröffnung neuer Sichtweisen auf bzw. in die Natur barg nicht nur Inspiration für neue Formfindungsprozesse in sich, sondern stellte zugleich neue Perspektiven und Schnittstellen zwischen Architektur, Design und Biologie her (vgl. Hensel/Menges/Weinstock 2010; Hensel 2012). B IODESIGN : V ON B ILDERN UND B AK TERIEN Ein Vorhaben, das diese neue Ausrichtung im Denken von Architekten und Designern widerspiegelt, ist das im Jahr 2007 konzipierte Projekt Dune des schwedischen Architekten Magnus Larsson (Abb. 2), das durch das Zusammenwirken von Architektur und Mikrobiologie der fortschreitenden Wüstenbildung in Nordafrika Einhalt gebieten will: »Dune, is an architectural speculation aimed at creating a network of solidified sand dunes in the desert – a proposition that suggests precisely such an elemental ground manipulation. It also advocates a radical shift in structural thinking, from pre-fabricated or in-situconstructed conglomerations of parts to local densifications within aggregations of granular materials. […] Inside the dunes, we can take care of our plants and animals, find water and shade, help the soil remain fertile, care for the shelterbelt trees, and so begin to green the desert from within. […] This new arenaceous architecture is characterised by new material methods, new construction methods, new methods to mitigate against desertification, and new spatial, programmatic, environmental, performative, and affectual concerns. […] Putting aggregation and erosion together was the starting point for Dune’s use of aggrerosion, a design strategy based on the accumulation and reduction of granular materials. As a building material, grains of sand can be employed across a gradient of conditions: granular mass, solid stone, dynamic medium carried by aeolian forces, compressive membrane, and so on. One of the more fascinating facts about sand dunes is that they are both stable and fluid at the same time.« (Larsson 2011: 431) Larsson, der zunächst in Oxford und anschließend in London an der Architectural Association School of Architecture studierte, intendiert das Errichten einer architektonischen Struktur aus Sand, die sich über 6000 Kilometer erstreckt und sich gleichsam als Barriere gegen die zunehmende Desertifikation und Dürre in der Sahelzone stemmt. 2008 reiste Larsson durch Nigeria, um die fortschreitende Verödung ganzer Landstriche selbst in Augenschein zu nehmen. Biodesign Abb. 2: Magnus Larsson: Dune (2007-2013): Im Entwurf erschafft Dune oasengleiche Einbuchtungen in den Sanddünen, die mithilfe von Bakterien zu Sandstein gehärtet werden. Die Ursachen für die Ausbreitung der Wüsten der Erde gehen hauptsächlich auf menschliches Handeln zurück und werden vor allem bedingt durch Faktoren wie Überweidung, Übernutzung, Abholzung der Wälder und Baumbestände sowie durch falsche Bewässerungsmethoden (vgl. Geist 2005; Imeson 2012). Mit den verheerenden Dürrekatastrophen in der Sahelzone in den Jahren von 1968 bis 1973 rückte die Desertifikation auf die Agenda der Vereinten Nationen (vgl. Middleton/Thomas 1992). Nach einigen Fehlschlägen bei der Bekämpfung der Desertifikation und mit größerer Dringlichkeit durch wissenschaftliche Prognosen eines fortschreitenden Klimawandels wurde, zwei Jahrzehnte nach den ersten Anstrengungen, im Jahre 1994 in Paris das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung in den von Dürre und fortschreitender Wüstenbildung betroffenen Ländern, insbesondere in Afrika unterschrieben. Es war das erste internationale Umweltabkommen zur Vermeidung und Verhinderung von Desertifikation und Landdegradation überhaupt (Holtz 2007). Heute sind im globalen Maßstab betrachtet weit über eine Milliarde Menschen und etwa ein Drittel aller landwirtschaftlich nutzbaren Flächen der Erde von Desertifikation bedroht. Dies gilt auch für die Sahelzone, die das Projekt Dune in den Blick nimmt. Vor allem die anhaltende Dürre in Nordafrika zwingt große Bevölkerungsgruppen zur Migration und führt in der Folge zu politischer Instabilität ganzer Regionen und zu blutigen Konflikten (vgl. Hendrix/Glaser 2007; 211 212 Ingeborg Reichle Anderson/DeLisi 2011) um Land und lebensnotwendige Ressourcen wie Trinkwasser und Brennholz. Der Bedarf an Brenn- und Bauholz ist in Afrika nach wie vor groß, da Holz in Afrika der wichtigste lokal verfügbare Energieträger ist. Vormals initiierte Projekte, wie beispielsweise The Great Green Wall, einem von der African Union konzipierten 7775 Kilometer langen und 15 Kilometer breiten Waldgürtel, der von Dakar bis Djibouti reichen soll, scheiterten bislang an der Armut der ansässigen Bevölkerung, die schon bald nach der Aufforstung das Holz wieder als Brennmaterial verwendete.1 Dune setzt, wie das Projekt The Great Green Wall, ebenfalls auf das Wiederaufforsten der ursprünglichen Flora, zugleich jedoch auch auf die Schaffung von bewohnbaren architektonischen Strukturen durch den Einsatz von lebendigen Bakterien (Sporosarcina pasteurii), die Sand in Sandstein transformieren können und die Wüste damit durch ein Verfahren namens Microbially Induced Calcite Precipitation (MICP) in biologisches Baumaterial verwandeln. Das Bakterium Sporosarcina pasteurii, nach älteren Taxonomien auch bekannt unter dem Namen Bacillus pasteurii, ist ein Mikroorganismus mit der Fähigkeit zur biologischen Zementierung, wobei Kalkspat ausgefällt und auf diese Weise Sand gebunden wird, sofern eine Quelle für Kalzium und Harnstoff (Urea) vorhanden ist. Die Technologie, auf die Dune zurückgreift, basiert auf den Forschungsergebnissen der Arbeitsgruppe um Jason DeJong am Soil Interaction Laboratory, das an das Department of Civil and Environmental Engineering der University of California angegliedert ist (DeJong/Fritzges/Nüsslein 2006).2 Die verwendeten Bakterien produzieren innerhalb von 28 Stunden eine Art von natürlichem Zement, der feinkörnigen, beweglichen Sand zu festem Sandstein verbinden kann und dies zu relativ geringen Kosten. Ein Kubikmeter Beton schlägt in dieser Region der Welt mit Kosten von 90 US-Dollar zu Buche, ein Kubikmeter durch Bakterien erzeugter Sandstein jedoch nur mit etwa 11 US-Dollar. Auf diese Weise entsteht eine architektonische Konstruktion, die die Wanderung von Sanddünen verhindert, die Feuchtigkeit sammelt, Bäume vor Wind und Entwurzelung schützt und Tausenden Menschen angenehm kühlen Wohnraum stiften kann (Abb. 3 bis 5). 1 | Seit Jahrzehnten versuchen eine ganze Reihe von Staaten der Verödung ganzer Landstriche mit groß angelegten Aufforstungsprojekten entgegenzuwirken. Den Anfang nahm das vom US-amerikanischen Präsidenten Franklin D. Roosevelt 1934 ins Leben gerufene Projekt The Great Plains Shelterbelt. Als das Projekt 1942 zu Ende ging, hatte man in nur wenigen Jahren 220 Millionen neue Bäume gepflanzt. 2 | An einem ähnlichen Verfahren, um mit Bakterien Sandstein herstellen zu können, arbeitet auch die Arbeitsgruppe um Leon van Paassen an der Universität von Delft am Department of Geotechnology (vgl. Paassen et al. 2010; 2009). Biodesign Abb. 3: Magnus Larsson: Dune (2007-2013): Das Innere der zu Sandstein transformierten Dünen bietet Schatten und es sammelt sich dort Feuchtigkeit im heißen und trockenen Wüstenklima. Abb. 4: Magnus Larsson: Dune (2007-2013): Die Sanddüne kann wie ein Stück Readymadearchitektur betrachtet werden: Von den teilweise ausgehärteten Wänden und Geschossen werden die überschüssigen Sandmassen entfernt und das Gebäude ist fertig. 213 214 Ingeborg Reichle Seine architektonische Form erhält der Sandstein durch das Ausbringen der Mikroorganismen in den Sandboden mithilfe eines technischen Einspritzverfahrens und durch Umwelteinflüsse, insbesondere durch Windverwehungen, die dadurch zu einer Art unsichtbarer Hand innerhalb des Designprozesses werden. Die Herstellung von Beton aus Bakterien, oder wie in diesem Fall von Sandstein, ist zugleich mit deutlich weniger Schadstoffemissionen verbunden, als durch die herkömmliche industrielle Produktionsweise von Beton verursacht werden. Über 5 % der weltweiten durch den Menschen verursachten CO₂-Emission entstehen durch die Herstellung von Zement als Ausgangsmaterial für die Betonherstellung. Beton war bereits in der römischen Antike bekannt und wurde in der Mitte des 18. Jahrhundert am Vorabend der industriellen Revolution wiederentdeckt mit all seinen Folgen. Abb. 5: Magnus Larsson: Dune (2007-2013): Aus der Vogelperspektive betrachtet wachsen Städte innerhalb des Netzwerkes der bewohnten Dünenlandschaft an strategischen Schnittstellen. Die Intention, von einem ökologisch motivierten Standpunkt aus zu operieren, führt auch zu einer Neubewertung, was Architektur und Design zu Beginn des 21. Jahrhunderts verkörpern könnten: Diese Perspektivierung führt weg vom objektorientierten industriellen Produktdesign hin zu einer Vorstellung von Design, das sich stets in komplexen Systemen bewegt. Die berühmte Frage des Architekten Louis I. Kahn »What does a brick want to be?«, die vor Jahrzehnten Biodesign eine lebhafte Diskussion über zeitgemäße urbane Architekturräume und die Integrität des Materials in der Architektur eröffnete, muss vor diesem Hintergrund neu verhandelt werden, nicht zuletzt aufgrund der Verfügbarkeit neuer Materialien wie beispielsweise BioBricks oder BioConcrete (vgl. Jonkers/Schlangen 2008). Die Schaffung hybrider Architekturen und fluider urbaner Ensembles durch den Einsatz von lebendigen Organismen und deren Effekte und Möglichkeiten im Hinblick auf die Erzeugung neuer Materialien und Baustoffe stellt Vorstellungen von klar benennbaren Grenzen zwischen einem Bauwerk und seiner natürlichen Umgebung infrage. Folgt man Sherry Turkles Diktum, dass wir die Welt nur mehr durch das Prisma der Simulation wahrnehmen, scheint uns ein zukunftsweisendes Projekt wie Dune zu einer Neubewertung des Realen zu zwingen und uns dazu zu bringen, die Welt der Simulation ins Reale zurückzuspiegeln, um schließlich Lösungsstrategien für die globalen Probleme des 21. Jahrhunderts bereitzuhalten. L ITER ATUR Anderson, Craig A./DeLisi, Matt (2011): »Implications of Global Climate Change for Violence in Developed and Developing Countries«. In: Forgas, Joseph/ Kruglanski, Arie W./Williams, Kipling (Hg.): The Psychology of Social Conflict and Aggression. New York: Psychology Press, S. 249-265. Antonelli, Paola (2008): Design and the Elastic Mind. London: Thames & Hudson. Benyus, Janine (1997): Biomimicry. Innovation Inspired by Nature. New York: Morrow. Carlson, Robert C. (2010): Biology is Technology. The Promise, Peril, and New Business of Engineering Life. Cambridge, MA: Harvard University Press. 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Inhalt Vorwort Hermann Parzinger, Stefan Aue, Günter Stock | 11 1 W ISSENSCHAFT UND K UNST : H INTERGRÜNDE UND R EFLEXIONEN EINES V ERHÄLTNISSES | 17 Auftakt Jochen Brüning | 19 1.1 B EZIEHUNGSGESCHICHTEN | 25 Die Rolle der Kultur in der Evolution des Menschen Miriam Noël Haidle, Volker Mosbrugger | 27 Höhlenausgänge Horst Bredekamp | 37 Kunst und Wissenschaft als öffentliches Geschehen im öffentlichen Raum der griechischen Kultur Volker Gerhardt | 57 Gemeinschaftliches Sehen Zur frühneuzeitlichen Zusammenarbeit zwischen Künstlern und Natur forschern Lorraine Daston | 69 Zwischen Akademie und Werkstatt Oder: Wie die moderne Wissenschaft entstand Jürgen Mittelstraß | 83 1.2 I NSPIRATIONSBEGRIFFE | 97 »Nenne mir, Muse …« oder »Komm Gott, Schöpfer, Heiliger Geist«? Inspiration, heidnisch wie christlich Christoph Markschies | 99 Inspiration, Rationalität und Zufall in der Musikpoetik der Moderne Hermann Danuser | 111 Romantische Inspirationsszenen Ernst Osterkamp | 125 »Höhere Wesen befahlen: rechte obere Ecke schwarz malen!« Der Künstler und der Kuss der Muse Alexander Markschies | 135 1.3 I NTERVENTION #1 | 147 Triangulations Ein Ausstellungs- und Forschungsprojekt Tinka Bechert | 149 2 L ABORATORIUM : K UNST UND N ATURWISSENSCHAFTEN | 173 Auftakt Markus Schmidt | 175 2.1 K ÜNSTLICHES L EBEN , LEBENDIGE K UNST | 181 Schaltkreislogik kurzgeschlossen Lebenskunst, die Wissen schafft? Jens Hauser | 183 BioArt? Ar tefakte und Biofakte zwischen Künstlichkeit, Kunst und Technologie Nicole C. Karafyllis | 197 Biodesign Formfindungsprozesse in Natur, Architektur und Design Ingeborg Reichle | 207 Craig Venter war unser Steuermann Julia Diekämper | 217 2.2 V ERNETZUNG | 229 Gehirngespinste! Tomás Saracenos Cloud Cities aus neurobiologischer Sicht Reto Weiler | 231 Modelle der Gehirnfunktion Skizzen zu einer Verlustgeschichte Cornelius Borck | 241 Der Weg zum Memory Tower Timothy J. Senior | 255 2.3 I NTERVENTION #2 | 267 machine body Revital Cohen/Tuur Van Balen | 269 3 B EGEGNUNGEN IN T RANSDISZIPLINARITÄT | 285 Auftakt Transdisziplinarität und die Karriere der künstlerischen Forschung Corina Caduff | 287 3.1 T HEORETISCHE G RENZGÄNGE | 293 Brücke oder Graben zwischen Kunst und Wissenschaft? Ernst Pöppel, Alexandra von Stosch | 295 Experimentalanordnungen in Wissenschaft und Kunst Hans-Jörg Rheinberger | 307 Wirklichkeitsspekulationen in Philosophie, Naturwissenschaft und Kunst Michaela Ott | 321 3.2 T RANSDISZIPLINÄRE P RAXIS IM INSTITUTIONELLEN K ONTEXT | 331 Kunst im Kontext Skizze eines Arbeitsfeldes Michael Fehr | 333 Poesis Zur Arbeit an den Zeichen: das Beispiel der Kosmogramme Bernd M. Scherer | 345 Agora Artes Junge Akademie – ›Drehscheibe‹ für transdisziplinär forschende Bewegung reflektier t (be)zeugenden Zeigens und diverser Diskurse Christian Schneegass, mit einer Einführung von Nele Hertling | 357 3.3 I NTERVENTION #3 | 369 Some Experiments in Art and Politics On the Roof: Cloud City Bruno Latour, Tomás Saraceno | 371 4 W ISSENSTRANSFER UND KURATORISCHE P RAXIS | 391 Auftakt Vermittlung, Inszenierung und Produktion von Wissen. Überlegungen am Beispiel der Berliner Weltverbesserungsmaschine Friedrich von Borries, Jens-Uwe Fischer | 393 4.1 V OM Z EIGEN UND DER D INGLICHKEIT | 399 Sammeln Ordnungsmacht des Wissens Beat Wyss | 401 Die Kraft der Kunst und die Macht der Reflexion Eine Geschichte vom Widerstreit zum Wechselspiel Hermann Parzinger | 413 Körperzwischenräume Künstlerische Inter ventionen im medizinischen Museum Thomas Schnalke | 425 Entre-Pologiste Das ethnografische Museum als Experimentier feld Clémentine Deliss | 435 Zeit/Raum-Forschung: Ausstellung Zu Julie Aults und Mar tin Becks Wiener Installation Beatrice von Bismarck | 451 4.2 P ERFORMATIVITÄT UND W ISSENSPRODUK TION | 467 Praktiken des Performativen Erika Fischer-Lichte | 469 Science&Theatre Ein Experiment an der Schnittstelle von Natur wissenschaft und Kunst Regine Hengge, Günther Grosser | 479 Präsentieren = Forschen? Zur Herleitung eines experimentellen Lecture Theatres Sibylle Peters | 489 Mögliche Welten Oder: Das Archiv im Futur Gerald Siegmund | 497 Wissensinszenierung versus künstlerische Forschung Überlegungen zu einem Missverständnis Heike Catherina Mertens | 509 4.3 I NTERVENTION #4 | 519 Erst als ich hörte, wie du mich verstehst, wusste ich, was ich gesagt habe Hannah Hurtzig/Mobile Akademie Berlin | 521 Autoren | 535 Dank | 543