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Die Auslandsgermanistik Im Albanophonen Sprachraum Athena

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lv1ariu de rv1aaeis, Brikena KadLadej\ Jürgen Röhling (1-Igg.) unrer Mitarbeil von lnkt. Schühler Die Auslandsgermanistik im albanophonen Sprachraum ATHENA [)er Beitrag der Nonünalphra~e zur generischen Interpretation des deutschen Satzes l \ ~ f 1 < 1 ., 1 cura Abrashi, Universität Prishtina ' Der Gegenstand dieses Beiuags sind Äußerungen de~ Typs: (l) Der Hund 1 ist ein l Iaustier. Der Hund wird hier so verstanden, dass sein Referent kein individueller partikulärer I Iund, sondern die Spezies I Iund ist. Diese Äußerung wird als generischer nominaler Ausdruck bezeichnet. Laue Gerstner-Link (1995: 79) können generische nominale Ausdrücke im Deutschen fünf verschiedene morphosyntakrische Gestalten haben. (2) (3) (4) (5) Ein Hund 1 ist ein Haustier. Die Hunde I sind Haustiere. Hunde 1 sind HausEiere. Gold ist wertvoll. 1 (1) ist ein definiter singularischer generischer nominaler Ausdruck, (2) ist ein indefiniter singularischer generischer nominaler Ausdruck, (3) ist ein deflniter pluralischer generischer nominaler Ausdruck, (4) ist ein bloßer pluralischer generischer nominaler Ausdruck und (5) ist ein bloßer singularischer generischer nominaler Ausdruck. Eine Gemeinsamkeil besitzen sämtliche obige Beispiele: Sie referieren nicht auf ein konkretes Objekt (wie Rex oder auf eine spezifische Menge Gold), sondern an eine Gattung als Ganzes, oder eine Stoffbezeichnung. In vielen Grammatiken, Lehrbüchern und selbst im Lehrprozess (der deutschen Sprache) finden sich die Ausführungen zu gern:rischen Äußerungen (als ein sprachliches Phänomen) gewöhnlich im Zusammenhang mit den Begriffen Determination und Referenz bzw. mit dem Artikelgebrauch, sodass der Eindruck enrsteht, dass nur der Artikel zusammen mit dem Substantiv für die generalisierende Interpretation der Äußerung verantwortlich ist. So stehen für Helbig/Buscha (1996: 370) der bestimmte, unbestimmte Artikel sowie der Nullartikel vor Substanliven, »wenn die ihnen entsprechenden Objekte der Realität durch Generalisierung identifiziert sind.« 236 - Dabei nenm cL1s Subsrnrniv das Lltmem einer hL1.sse, em< Deutsch als Fremdsprache (em Deutsch als Fremdsprache 2009), ist als eine der FunkLioncn des Anikels die Generalisierung zu signalisieren: »Die Seerose ist eine Wasserpjlctnze« (S. 22). Im 1Iandbuch der deutschen Grammatik behaupten I Ientschel und Weydt, für den generischen Gebrauch in dem Satz: Das Pferd wurde 1;on den Spaniern in Amerika eingeführt, kann und muss der bestimmte Artikel benutzt werden, da es nur ein einziges Genus Pferd gibt und dieses deshalb nicht verwechselt werden kann (Hentsd1el/Weydt 1994) . l ~i i ' ~·; Für flämig in »Grammatik des Deutschen« isr eine der Funktionen des unbestimmten Artikels die Generalisierung. Der unbestimmte Arti- •tl ~-· '1 kel kann jedoch auch einzelne Individuen oder Gegenstände als Vertreter einer Klasse charakLerisieren: Eine Sonate ist ein instrumentales Musikstiirl< ...r„ aus drei bis vier Sätzen (Flämig 1991) . Auch Duden verknüpft die Generalisierung ., 111 Zusammenhang mit der Semantik und Funktion der Artikel bzw. mit dem Artikelgebrauch. Weil der Artikelgebrauch bestimmten Bedingungen unterliegt, lassen sich lau t Duden (1995) vier Typen der Generalisierung unterscheiden: extensionale, intensionale, exemplarische und klassifizierende Gen eralisierung. Die neue 7. Auflage des Duden (Duden 2005: 393) ordnet die Generalisierung (Verallgemeinerung) unter »eine besondere Variante des freien Gebrauchs« und »simplifiziert« dabei die vorherige Klassifizierun g ,, 1 •' l. . ~:i ~1 lt 1 ·'· in (nur) zwei 'lypen (exemplarische und intensionale) Generalisierungen. Sollte die Generalisierung nur durch den Artikel und das Substantiv eintreffen, dann müssten eigentlich auch die folgenden Beispiele gern:risch interpretiert sein . Dt.!r Beitrag der l7) (8) r (9) ( 1t)) ~orni11alpli1asl' zur i;cncrischl·n !mcrprerarion Der Hund 1 don, gehön unserem Nachbarn. Ein Hund 1 ha( gestern Abend die ganze Zeit gebcllL. Die Hunde 1 don, gehören 11nsere11 Nachbarn. Hunde 1 die gestern Abend gebellt haben, sind heute verscl1wunden. t { l (1 l) Diese Menge Gold 1 isr wertvoll. Es ist evident, dass dies nicht der Fall ist, obwohl die gleichen Nominalphrasen mit denselben Konstituenten verwendet wurden, wie in den Beispielen (1) bis (5). Oie Nominalphrasen in den Beispielen (7-11) referieren (diesmal) auf konkrete partikuläre Objekte. Deswegen sind Beispiel (12) (und viele andere Sätze) ambig in Bezug auf partikuläre vs. generische Interpretation: ( 12) Der Hund frisst Fleisch. Wenn der Hund unserer Nachbarn Fleisch frisst, dann ist das Subjekt dieses Satzes nur partikulär zu imcrpretieren, aber wenn der Hund auf die Gattung Hund bezogen ist, dann ist das Subjekt dieses Satzes im Sinne einer typischen Eigenschaft (frisst rleisch) ZU verstehen. Das fazit bislang diskutierter Beispiele lautet: im Deutschen (und in allem anderen bekannten Sprachen 1) gibt es kein morphosymaktisches Elemem, das ausschliefüich die Generalisierung markiert. Wie der obige Vergleich der Beispiele gezeigt hac, findet man genau die gleichen Konstruktionstypen von Nominalausdrucken wieder, die die Sprache grundsätzlich zur Verfügung stellt und die man auch in vielen anderen Bedeutungen und Kontexten antrifft. Folglich handelt es sich bei der General isier ung um ein Phänome n de r Lesart eines A usdrucks, sodass d ie gener ische Lesart von Nominalausdrücken (oder auch. von Sätzen) oft nur als eine unte r mehreren Lesarten zu ve rstehen ist. In diesem Fall kann die Kategorie Numerus des generischen Nominalausdrucks nicht seine übliche quancitative Bedeutung haben. Chur (1993) unterscheidet zwischen s(emancisch) -generischen und p(ragmacisch) -generischen Äußerungen und vermutet, dass bei s-generischen Äußerungen die generische Lesart durch kontextinvariante Bedeutungsbeschreibungen bewahrt werden sollte. Während sie sich bei Cf Gerstner-Link & Krifka (1993: 967), Gerstner-Link (1995), Cohen (2002: 15) 237 .!.38 Tcuta :\hraslli p-gcnc risc.hen Augerungen erst aus ~chlussfolgernngcn im K0111munikiLio11skonrcxt ergibt. '" In diesem S inn <.> isl in d em Beispiel· (13) Der g...„meinsarne Vorg~ n ger aller Kulrnrrl'rben ist die \Vildbc>t1'. dit kursiv gekennzeichnete Nl~ d;e ~'('ildbetf, ein s-gcne ri schcr l\!o 111 in<1I . au~d rn c k , wjhrend in Beispiel (14), (H) Alle Jvlewthen sind sccrblich. alle Menschen, ein p-generisch e r Nominalausdrnck~ isr. An welche sprachl iche Einheit ist die generische Lesart gekn i.1p ft? Wie schon erwähnt, kommt kein spezifisches Merkmal vor, das >eine Urncrscheidung verschiedener Kategorien von Generalisierungen sprechen wo hl manche gULen Griinde; die wichtigsten liegen darin, dass mEigen< hinzugefügt von T. A. 10 Cf. Abney (1987) über das Konzept der DP Phrase ;J l '~~ . .,. 1 ' ' 2/i 1 i 111111 t c 1\rri kel kc111c grarnma tischcn ;\tkrkrnalc (wie Ka.)t1S, Nu mu LS .. s\ 11·" Gl · , , ( lcnu., a,_, LI 11 C.1 ', :. 1 "-J ach Ka11. & Zarnparelli (2005) könllle das rh;i11omen der Ccnerali_1.c.:rung: besser erkLin \verclcn, wenn es i11 ·1wci Bereichen vorgdegt wi.irde: d;;i.s eine stärker verbunden mit dem NcJminalbercich und das andere "rl·er verbunden mir