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Fachhochschule Für öffentliche Verwaltung Nrw Abteilung Gelsenkirchen, Studienort Hagen

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW Abteilung Gelsenkirchen, Studienort Hagen Familienbewusste Personalpolitik und Work-Life-Balance in Verwaltung und Wirtschaft Projektarbeit im Rahmen des Projektes

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Fachhochschule für öffentliche Verwaltung NRW Abteilung Gelsenkirchen, Studienort Hagen Familienbewusste Personalpolitik und Work-Life-Balance in Verwaltung und Wirtschaft Projektarbeit im Rahmen des Projektes Befragung Lüdenscheider Unternehmen im Rahmen des lokalen Bündnisses für Familie Projektleiter: Ulrich Grote vorgelegt von Sven Blum, Polizeivollzugsdienst, P 05/02, Einstellungsjahrgang 2005, Landrat Märkischer Kreis, Stefanie Dohle, Kommunaler Verwaltungsdienst, K 05/1, Einstellungsjahrgang 2005, Stadt Lüdenscheid, Rebekka Hampel, Kommunaler Verwaltungsdienst, K05/1, Einstellungsjahrgang 2005, Märkischer Kreis, Julia Katharina Hartmann, Kommunaler Verwaltungsdienst, K 05/1, Einstellungsjahrgang 2005, Märkischer Kreis, Manuela Renneckendorf, Kommunaler Verwaltungsdienst, K05/1, Einstellungsjahrgang 2005, Stadt Lüdenscheid Lüdenscheid, Dezember 2007 Inhaltsverzeichnis Vorwort 4 1 Erläuterung des Themas Einleitung in das Thema Definitionen und weitere Erläuterungen Lokales Bündnis für Familie 12 2 Hauptteil Methodische Vorgehensweise Der Fragebogen und die Wertigkeit der Fragen Rückläufe und Resonanz der Unternehmen Ergebnisse und Auswertung Dienstleistungssektor Einzelhandelssektor Gewerblicher Sektor Vergleich aller drei Sektoren RANKING Empfehlungen, Innovative Ideen 48 3 Schlussteil 51 Fazit 51 Nachwort zum Projektablauf 53 Danksagung 54 Literaturverzeichnis 56 Quellenverzeichnis 57 1 4 Anlagen Anschreiben vom Fragebogen 2 Vorwort Wir wollen dazu beitragen, dass Frauen und Männer ihre Lebensvorstellungen verwirklichen können. Die große Mehrheit will sowohl beruflichen Erfolg, als auch Kinder haben. ( ) Politik hat den Menschen nicht vorzuschreiben, wie sie leben sollen, sondern Rahmenbedingungen zu schaffen, damit junge Menschen - so wie sie es wollen - sich für Kinder und Familie entscheiden können. (Koalitionsvertrag zwischen CDU, CSU und SPD, 11. November 2005) Die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist nicht nur ein Anliegen, das ausschließlich Eltern oder Politikern am Herzen liegt. Gerade die Arbeitgeber stehen in der Verantwortung, die dafür nötigen Rahmenbedingungen zu schaffen, von denen sowohl ihre Mitarbeiter, als auch die Unternehmen selbst profitieren. In letzter Konsequenz verbessern sich dadurch die Lebensqualität der Menschen, die Attraktivität eines Standorts, sowie dessen wirtschaftliches Entwicklungspotenzial. 3 1 Erläuterung des Themas 1.1 Einleitung in das Thema Die Frage nach der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist keine Frage, die nur die Eltern beschäftigen sollte. Auch Unternehmen werden durch den Ausfall qualifizierter Arbeitskräfte belastet. Daher sind betriebliche Maßnahmen für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf das ökonomische Gebot unserer Zeit. Vor diesem Hintergrund ist das Projekt Familienbewusste Personalpolitik und Work-Life-Balance in Verwaltung und Wirtschaft der Stadt Lüdenscheid und dem Lokalen Bündnis für Familie in Lüdenscheid entstanden. Von einer familienfreundlichen Unternehmenspolitik profitieren sowohl die Mitarbeiter als auch die Unternehmen. Familienfreundliche Maßnahmen senken die Personalkosten durch niedrigeren Krankenstand, geringere Fluktuation sowie hohe Motivation. Sie tragen zur Flexibilitäts- und Effizienzsteigerung bei und stellen einen Wettbewerbsvorteil bei der Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte dar. Ziel dieses Projektes ist es, die Unternehmen in Lüdenscheid hervorzuheben, die bereits zukunftsweisende Maßnahmen von familienbewusster Personalpolitik ergriffen haben. Zudem möchte die Projektgruppe besondere Betriebsangebote für Väter heraus kristallisieren. 4 Das Projekt ist somit eine Sachstandsanalyse, auf dessen Basis zukünftige Maßnahmen und Ideen noch gezielter und effektiver eingebracht und umgesetzt werden können. Die beispielhafte Präsentation der Auswertungsergebnisse soll richtungsweisend für andere Unternehmen sein, um diesen innovative Ideen zur eigenen Umsetzung aufzuzeigen und sie im Idealfall zur Mitarbeit im Lokalen Bündnis für Familie in Lüdenscheid zu motivieren. 1.2 Definitionen und weitere Erläuterungen Work-Life-Balance Work-Life-Balance kommt aus dem englischen und besteht aus drei Wörtern: Arbeit, (Privat-) Leben und Gleichgewicht. Dieses Konstrukt steht für ein ausgewogenes Verhältnis von Arbeit und Privatleben bzw. für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Der Begriff Work- Life-Balance wird vor allem in Bezug auf familienfreundliche Maßnahmen am Arbeitsplatz verwendet. Diese Maßnahmen können das Betriebsklima positiv beeinflussen, zum Beispiel durch Betriebsfeiern mit organisierter Kinderbetreuung. Auch können diese zur Steigerung der Arbeitszufriedenheit und -leistung führen. Dennoch gilt dieser Begriff auch für Singles, da ein Gleichgewicht im Allgemeinen bezeichnet wird und diesen durch Work-Life-Balance die Familienplanung erleichtert werden kann. 5 Das Spektrum konkreter Work-Life-Balance-Instrumente ist dementsprechend breit. Überblickartig lassen sie sich in drei Gruppen gliedern: 1) Maßnahmen zur intelligenten Verteilung der Arbeitszeit im Lebensverlauf zu einer ergebnisorientierten Leistungserbringung 2) Maßnahmen zur Flexibilisierung von Zeit und Ort der Leistungserbringung (bspw. Gleitzeitmodelle, Telearbeit, unterschiedliche Modelle der Arbeitseinsatzplanung) 3) Maßnahmen, die auf Mitarbeiterbindung durch individuelle Laufbahnplanung, Förderung der Qualifikation und eine umfassende Sicherung der Beschäftigungsfähigkeit bei sich wandelnden Tätigkeitsanforderungen zielen (Personalentwicklung, Gesundheitsprävention, flankierende Serviceleistungen). 1 Unternehmen Im Rahmen dieser Projektarbeit ist ein Teil der Lüdenscheider Unternehmen und Betriebe bezüglich ihrer familienfreundlichen Maßnahmen befragt worden. 1 Work-Life-Balance: Motor für wirtschaftliches Wachstum und gesellschaftliche Stabilität, Prognos AG, Berlin Juni 2005, Volkswirtschaftlich ist unter einem Unternehmen eine Wirtschaftseinheit zu verstehen, die das Ziel hat, Güter und Dienstleistungen zu erstellen und diese auf dem Markt anzubieten. Zudem fragt ein Unternehmen Produktionsfaktoren, hierbei insbesondere die Faktoren Arbeit und Kapital, auf dem Markt nach. 2 Aus betriebswirtschaftlicher Sicht ist ein Unternehmen eine planvoll organisierte rechtliche Einheit, die darauf ausgelegt ist, wirtschaftliche Zwecke zu verfolgen. Hier ist der Unterschied zwischen Unternehmen und Betrieben zu sehen, da aus betriebswirtschaftlicher Sicht Unternehmen renditeorientierte, wirtschaftliche Entscheidungszentren sind. Betriebe dagegen sind produktionsorientierte Stätten zur Verwirklichung der Unternehmensziele. 3 Die Befragung der Projektarbeit stützt sich sowohl auf Unternehmen als auch auf Betriebe, um ein möglichst facettenreiches Bild zu erlangen, wie die aktuelle Situation im Wirtschaftsstandort Lüdenscheid beschaffen ist. In diesem Projekt dient die Befragung als wissenschaftliche Methode, da eine möglichst präzise Erhebung von Daten und Informationen erreicht werden soll. Bei der Befragung der Lüdenscheider Unternehmen wird dieselbe Frage an möglichst viele Unternehmen gestellt, um quantitative Umfragedaten zu gewinnen Familienfreundlichkeit Familienfreundlichkeit hat nicht nur eine enorme Bedeutung für Arbeitnehmer, sondern wird zunehmend auch zu einem bedeutenden Faktor für die Unternehmen. Hierbei geht es den Unternehmen nicht primär um eine Imageverbesserung, sondern vielmehr um die Zufriedenheit ihrer Beschäftigten, sowie die stärkere Verbundenheit der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und ein gutes Betriebsklima. Familienfreundliche Maßnahmen wirken sich allerdings nicht nur auf die oben genannten sozialen Betriebsfaktoren aus. Vor allem führen sie bereits nach kurzer Zeit zu einem betriebswirtschaftlichen Nutzen für das Unternehmen. Betriebswirtschaftliche Kosten-Nutzen-Analysen zeigen deutlich, dass durch familienfreundliche Maßnahmen die Unternehmen Kosten einsparen können, die entstehen würden, wenn die Beschäftigten Familie und Beruf nicht miteinander verbinden könnten. Die Kosten, die durch die Überbrückung der Elternzeitphase, familienbedingte Fluktuation oder Wiedereingliederungsmaßnahmen nach der Elternzeit entstehen, können durch familienfreundliche Maßnahmen reduziert oder teilweise auch ganz vermieden werden. 5 Mögliche familienfreundliche Maßnahmen sind Teilzeitangebote und flexible Arbeitszeitregelungen, Telearbeitsplätze und betriebliche beziehungsweise betrieblich unterstützte Kinderbetreuung. Dies bringt einen weiteren Vorteil für die Unternehmen, da zufriedene Eltern in den Unternehmen besser, motivierter, produktiver und konzentrierter arbeiten. Somit profitieren die Unternehmen sowohl innerhalb als auch außerhalb ihres Betriebes. Dies bringt ihnen Wettbewerbsvorteile gegenüber anderen Unternehmen an ihrem Wirtschaftsstandort. Sie profitieren innerhalb, da sie qualifiziere Arbeitskräfte für ihr Unternehmen halten und außerhalb, da familienfreundliche Unternehmen in der Öffentlichkeit als attraktive und verantwortungsvolle Arbeitgeber wahrgenommen werden. Eine solche verbesserte Balance zwischen Familie und Arbeit ist ein Erfolgsfaktor für alle hierbei betroffenen Parteien. Den Unternehmen bringt familienorientierte Personalpolitik Wettbewerbsvorteile und Kosteneinsparungen, den Familien bringt sie einen Vorteil, da diese bei der Koordination von Berufs- und Privatleben unterstützt und entlastet werden. Und auch der Staat profitiert, da er durch eine höhere Erwerbsbeteiligung mehr Steuern und Sozialabgaben einnimmt Familienbewusste Personalpolitik Familienbewusste Personalpolitik ist ein vielseitiges Zukunftsthema. Ihr erklärtes Ziel ist eine bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Mit der Zeit sind die Unternehmen zu den klassischen Akteuren der Familienpolitik hinzugetreten, da die familienfreundliche Personalpolitik immer mehr zu einem betrieblichen Interesse wird. Die Unternehmen streben an, dass sie Beschäftigte mit familiären Verpflichtungen an ihr Unternehmen binden und den Weggang von jüngeren Mitarbeitern vermeiden. Die Beschäftigten solcher Arbeitgeber, die sich durch ihre Familienfreundlichkeit auszeichnen, verbinden eine höhere Identifikation mit ihrem Arbeitgeber. Der Imagegewinn des Unternehmens ist ein nachhaltiger Vorteil gegenüber anderen Unternehmen. Für eine solche familienfreundliche Personalpolitik ist das Lüdenscheider Unternehmen Metoba im April 2007 mit dem Dortmunder Personalmanagement-Prädikat für Personalpolitik ausgezeichnet worden. Das Lüdenscheider Unternehmen legt großen Wert auf ein gutes Arbeitsklima und die Zufriedenheit und Motivation seiner Mitarbeiter. Metoba hat für seine Beschäftigten ein flexibles Arbeitszeitmodell eingeführt und spezielle Lösungen entwickelt, um Mitarbeiter während der Elternzeit an das Unternehmen zu binden. In Notfällen ermöglicht das Unternehmen sogar eine spontane Kinderbetreuung für seine Beschäftigten. Die Geschäftsführung sieht die familienfreundliche Personalpolitik bei Metoba als einen Erfolg an, der sich durch das gute Arbeitsklima, die 10 hohe Leistungsmotivation, geringe Mitarbeiterfluktuation, einen niedrigen Krankenstand und die Umsatzsteigerung zeigt. 1.3 Lokales Bündnis für Familie Das Lokale Bündnis für Familie ist eine Initiative des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. Die Initiative wurde im Januar 2004 mit dem Ziel gegründet, die Familienfreundlichkeit auf lokalen Ebenen zu verbessern und ein besseres Klima für Kinder und Eltern zu schaffen. Familien müssen sich dort wohl fühlen, wo sie leben und arbeiten. Nur so kann auch die Geburtenrate wieder langfristig angehoben werden. Kommunen gestalten das Wohnumfeld, betreiben Krippen, Kindergärten und Ganztagsschulen, stellen Kultur- und Freizeiteinrichtungen. Unternehmen schaffen die Rahmenbedingungen am Arbeitsplatz. Deshalb werden im Lokalen Bündnis alle angesprochen, die mit Familien und deren Strukturen in Berührung kommen. Von Behördenleitern und Verbandsvertretern über Betriebsräte, sowie Kammern, Kindergärten und Wohlfahrtsverbände. Ziel ist auch, dass sich in vielen Kommunen möglichst viele Lokale Bündnisse etablieren. Dafür haben sich Partner aus Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in verschiedenen Kommunen, Kreisen 11 und Regionen zusammengeschlossen, um konkret und vor Ort etwas für Familien zu bewirken. Diese Initiative wird durch eine Vielzahl von Prominenten aus Wirtschaft und Politik unterstützt, was zu einem bundesweiten Engagement von Unternehmen geführt hat. Denn nur im Bündnis können Maßnahmen effizienter gestaltet werden und bringen Nutzen für alle Beteiligten. Unternehmen gewinnen an Image und erreichen eine höhere Mitarbeitermotivation. Es darf auch nicht unerwähnt bleiben, dass Unternehmen Personalbeschaffungskosten sparen und Kosten für Wiedereingliederung, Überbrückung und Fehlzeiten senken. Auch Familienministerin Ursula von der Leyen ist überzeugt vom Lokalen Bündnis für Familie. Sie strebt an, dass Familienfreundlichkeit zu einem Markenzeichen der deutschen Wirtschaft werden soll. 7 Wenn Arbeitnehmern die Vereinbarkeit von Familie und Beruf durch familienfreundliche Unternehmen erleichtert wird, kann die Geburtenrate nachhaltig angehoben werden. Die bedeutet wiederum ein Vorteil für die jeweilige Kommune, die wie alle Städte und Gemeinden im Wettbewerb um Einwohner, Finanzen und Unternehmensansiedlungen mit anderen Kommunen steht. 7 Vorwort der Ministerin in der Broschüre Lokale Bündnisse für Familie im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, Berlin 12 In Lüdenscheid Diese Leitsätze haben auch die Stadt Lüdenscheid dazu bewegt, das Lokale Bündnis für Familie in der eigenen Stadt zu initiieren. Somit wurde das Lokale Bündnis für Familie der Stadt Lüdenscheid gemeinsam mit Vertretern aus Wirtschaft, Politik, Bildung, Kirchen, Gewerkschaften und Verbänden, sozialen Organisationen, Dienstleistungseinrichtungen und Verwaltung am 31. Mai 2006 gegründet, um die Situation der in Lüdenscheid lebenden Familien generationsübergreifend verstärkt in den politischen und gesellschaftlichen Mittelpunkt zu rücken. (...) Mit einer integrativen lokalen Familienpolitik soll Lüdenscheid künftig mehr an Familienfreundlichkeit gewinnen, denn die Kinder sind die Zukunft der Stadt, heißt es in der Gründungserklärung. 8 Ziel ist es vor allem, die familiären Lebens- und Arbeitsbedingungen für die Bürgerinnen und Bürger der Stadt Lüdenscheid zu verbessern. Zu den Handlungsfeldern des Lokalen Bündnisses in Lüdenscheid gehören unter anderem qualifizierte und flexible Betreuung von Kindern, Gründung einer Familienkonferenz, generationsübergreifendes Wohnen und Aufbau eines Netzwerkportals. Als Unterorganisation hat sich die Familie intern gebildet, die unter anderem den Neugeborenenempfang im Lüdenscheider Rathaus durchführt. Ein weiteres Anliegen des 8 Vgl. Info-Flyer Stadt Lüdenscheid Lokale Bündnisse für Familie (Stand 03/2007) und 13 Lokalen Bündnisses in Lüdenscheid ist es, den Rathausplatz familiengerecht zu gestallten. Die Förderung von Familien in der Stadt Lüdenscheid soll zum Einen die Lebensqualität verbessern und das menschliche Miteinander fördern, zum Anderen die wirtschaftlichen Entwicklungsmöglichkeiten optimieren. Somit soll zur Zukunftssicherung des Standortes beigetragen werden, indem sowohl das ökonomische Potential als auch die Attraktivität der Stadt gesteigert werden. Im Rahmen dieses Lokalen Bündnisses in Lüdenscheid ist auch das Thema dieser Projektarbeit entwickelt worden. Ziel ist es fest zu stellen, welche Unternehmen im Raum Lüdenscheid bereits familienfreundliche Maßnahmen umsetzen. Des Weiteren sollen ortsansässige Unternehmen vermehrt in das Lokale Bündnis eingebunden werden. Zudem wird angestrebt, positive Beispiele familienbewusster Unternehmenspolitik an andere Unternehmen weiter zu tragen. Positive Beispiele dienen den Unternehmen mit Nachholbedarf in diesem Bereich als Anhaltspunkt oder auch dazu Kooperationspartner zu finden. 14 2 Hauptteil 2.1 Methodische Vorgehensweise Für die Befragung ist ein Fragebogen mit 23 Fragen (Anlage 2) erstellt worden, der sich in 10 Kategorien gliedert. Gefragt ist nach betrieblichen und auch überbetrieblichen Maßnahmen, welche der Verbesserung der Balance zwischen Familie und Arbeitswelt dienen. Grundlage für den in der Anlage befindlichen Fragebogen war ein erstes Brainstorming innerhalb der Projektgruppe mit Werner Giet, dem Projektbetreuer der Stadt Lüdenscheid, am Hiernach sind die Ideen und Vorstellungen der Projektgruppe mit bereits durchgeführten Unternehmensbefragungen Lokaler Bündnisse in anderen Kommunen verglichen worden. Anhand dieser Eindrücke ist der Fragebogen von der Projektgruppe entwickelt worden. Die Kategorien unterteilen sich in soziodemographische Items, Regelungen der Arbeitszeiten und des Arbeitsortes, Führungskompetenz und Personalentwicklung, Angebote für Familien, über Kinderbetreuung hinausgehende familienfreundliche Maßnahmen, Entgeltbestandteile und geldwerte Leistungen, Familienfreundlichkeit sowie Planung und Anmerkungen. Neben dem Fragebogen ist von der Projektgruppe ein begleitendes Anschreiben (Anlage 1) für die zu befragenden Unternehmen erstellt worden, dass der Bürgermeister der Stadt Lüdenscheid, Dieter Dzewas, geprüft und unterschrieben hat. 15 Bevor der Fragebogen an die ausgewählten Unternehmen versandt worden ist, durchlief dieser einen Pretest. An dem Pretest waren die Südwestfälische Industrie- und Handelskammer (SIHK), vertreten durch Herrn Claus Hegewaldt, der Arbeitgeberverband (AGV), vertreten durch Karl-Friedrich Waffel und Kristina Gahle, sowie zwei große Lüdenscheider Unternehmen beteiligt. Bei diesen Unternehmen handelt es sich um die Firma Kostal, vertreten durch Burkhard Sors als Personalleiter, und die Firma Metoba, vertreten durch Dr. Sven Hering, einen der Geschäftsführer. Diese Unternehmen haben im Rahmen der Unternehmensbefragung auch einen Fragebogen erhalten. Anmerkungen der oben genannten am Prestest Beteiligten, sind bis zur Fertigstellung des endgültigen Fragebogens berücksichtigt worden. Von den insgesamt 1141 Lüdenscheider Unternehmen sind 216 Unternehmen angeschrieben worden, um ein möglichst aussagekräftiges Ergebnis zu erhalten. Die Auswahl der teilnehmenden Unternehmen erfolgte anhand von bereits bestehender Listen der IHK, der Lüdenscheider Wirtschaftsförderung, sowie durch eine zufällige stichprobenartige Auswahl. Dabei wurde darauf geachtet, dass die gewerblichen Unternehmen mehr als 50 sozialversicherungspflichtige Mitarbeiter beschäftigen. 16 Beschäftigtenzahl 96 über 50 Mitarbeiter 120 Rest (keine Angabe und Ausbildungsbetriebe) Die übrigen 120 Unternehmen, die im Rahmen der Umfrage angeschrieben worden sind, sind von der IHK ebenfalls in einer Liste geführt. Diese Unternehmen haben dort keinerlei Angaben bezüglich ihrer Größe gemacht. Für die Umfrage sind diejenigen Unternehmen ausgewählt worden, deren Namen der Projektgruppe bekannt waren. Zu diesen Unternehmen gehören die des Gesundheits- und Pflegewesens, Kleinstbetriebe sowie Einzelhandelsketten. Zudem ist ein Großteil der genannten Unternehmen auch ein Ausbildungsbetrieb. Unternehmensarten Gewerbe Dienstleister 156 Einzelhandel 17 Die ausgewählten 216 Unternehmen teilen sich, wie in der Grafik dargestellt, auf drei Unternehmensarten auf. Diese Einteilung erfolgt, da diese drei Wirtschaftssektoren verschiedenste Produkte anbieten und somit unterschiedliche Unternehmensstrukturen aufweisen. Eine Trennung der befragten Unternehmen nach Wirtschaftssektoren erscheint daher sinnvoll. Parallel zum Pretest sind die Ansprechpartner der ausgewählten Unternehmen für die Durchführung einer solchen Unternehmensbefragung von der Projektgruppe telefonisch erfragt beziehungsweise durch Recherche im Internet ermittelt worden. In diesen Telefonaten haben bereits vier der Unternehmen angegeben, dass sie nicht an der Befragung teilnehmen möchten. Die Begründungen hierfür sind zum Einen, dass die Unternehmensleitung jegliche Teilnahme an Umfragen unters