Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Jigoro Kano Geboren Am 28. Oktober 1860 Gestorben Am 4. Mai

Jigoro Kano geboren am 28. Oktober 1860 gestorben am 4. Mai Wer war Jigoro Kano? Jigoro Kano wurde am 28. Oktober 1860 als dritter Sohn in der Stadt Mikage (in der Nähe von Kyoto) in Japan geboren.

   EMBED

  • Rating

  • Date

    June 2018
  • Size

    1.5MB
  • Views

    2,070
  • Categories


Share

Transcript

Jigoro Kano geboren am 28. Oktober 1860 gestorben am 4. Mai Wer war Jigoro Kano? Jigoro Kano wurde am 28. Oktober 1860 als dritter Sohn in der Stadt Mikage (in der Nähe von Kyoto) in Japan geboren. Er hatte noch vier weitere Geschwister, 2 Jungen und 2 Mädchen zog er mit seiner Familie nach Tokyo, wo er dann 1877 mit dem Studium an der Tokyo Teikoku der Kaiserlichen Universität begann und später seinen Doktortitel in der Philosophie und Politikwissenschaften ablegte. Im Jahre 1877 begann Kano mit dem Training des Ju-jitsu, obwohl er mit 17 Jahren schon alt war lernte er schnell und konnte sein Wissen durch mehrere Meister festigen gründete Kano seine eigene Schule, die er KODOKAN - Halle zum Studium des Weges - nannte. Die Disziplin die er dort lehrte nannte er JUDO, welche eine Kampfkunst ist, die vom Ju-jitsu und vielen anderen Kampfkünsten beeinflusst und geprägt wurde. Am 4. Mai 1938 starb Jigoro Kano auf einem Schiff an einer Lungenentzündung, als er von einem Treffen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) nach Hause fahren wollte. Das Ziel von Kano war es, ein Erziehungssystem zu schaffen, welches den Körper und den Geist formt und stärkt. Daher formulierte er zwei Prinzipien für das Judo: Sei-Ryoku-Zen-Yo - das technische Prinzip Das technische Prinzip kann als Bester Einsatz von Geist und Körper oder als Bester Einsatz der vorhandenen Kräfte übersetzt werden. Kano wollte nicht, dass derjenige gewinnt, der die meiste Muskelkraft hat, sondern es sollte derjenige gewinnen, der seine Kraft am besten einsetzen kann. Siegen durch Nachgeben war das Zauberwort. Ein kleiner, schwacher Judoka kann seinen großen, starken Gegner besiegen, indem er seinen eigenen Schwung und die Bewegung des Gegners ausnutzt. Auf der nächsten Seite findet ihr hierzu eine kleine Geschichte Ji-Ta-Kyo-Ei - das moralische Prinzip Die Übersetzung des moralischen Prinzips kann man als Gegenseitige Hilfe zum wechselseitigen Fortschritt und des beidseitigen Wohlergehens deuten. Was wollte Kano damit sagen? Der Satz klingt fürchterlich kompliziert aber er ist eigentlich ganz einfach. Der Partner ist nicht irgendein Übungsgerät, sondern er ist dein Freund, der dir hilft im Judotraining weiterzukommen. Du bist für deinen Partner verantwortlich, dass er sich nicht verletzt, denn wenn du nicht auf ihn aufpasst, könnt ihr beide nicht weiterkommen und neue Sachen lernen. Man hilft sich also gegenseitig beim Erlernen der Techniken und passt auf, dass man dem anderen keinen Schaden zufügt. 2 Siegen durch nachgeben eine kleine Geschichte Es lebte einmal vor vielen, vielen hundert Jahren ein kleiner Junge namens Wun weit weg von hier in Asien. Er lebte wie ihr und viele andere Kinder auf der Welt es auch tun: Er ging zur Schule, er raufte sich, er spielte mit seinen Freunden, er machte Streiche. Das Leben hätte herrlicher für ihn sein können, wenn ja, wenn er nicht so klein gewesen wäre. Immer war er der Kleinste und Leichteste und zog bei Kampfspielen in seiner Klosterschule und bei Balgereien mit anderen immer den Kürzeren. Er hatte schon alles versucht: Er hatte mittags und abends die doppelte Menge Reis und Gemüse gefuttert, er hatte alle möglichen Übungen gemacht es half nichts. Da geriet er eines Tages auf dem Weg von der Schule nach Hause in einen Sturm, einen Taifun, wie sie in Asien häufiger vorkommen. Abgerissene Äste wirbelten durch die Luft und krachten ihm um die Ohren. Er versteckte sich, um nicht vom Wind umgedrückt zu werden. Zusammengekauert beobachtete er, wie große Bäume von der Gewalt der Windstöße entwurzelt wurden und einfach umfielen. Aber er sah inmitten der großen, umgebrochenen Bäume auch ein kleines, junges Bäumchen, das sich unter der Gewalt des Sturmes flach und geschmeidig auf den Boden schmiegte und wieder aufrichtete, wenn der Wind nachließ. Sobald er konnte, floh er vor dem Sturm nach Hause in die Hütte seiner Eltern. Am nächsten Morgen strahlte die Sonne vom Himmel. Nichts erinnerte Wun auf seinem Weg zur Schule mehr an den Sturm, außer den vielen umgebrochenen Bäumen um ihn herum. Auch das kleine Bäumchen sah er wieder: Ein wenig zerzaust und angegriffen sah es aus, aber sonst stand es heil und gerade in der Verwüstung rings umher, als ob es den großen Sturm vom Vortag nie gegeben hätte. An dieses Bäumchen musste Wun denken, als im Sportunterricht der Schule wieder die Kampfspiele ausgetragen wurden. Wieder bekam der kleine Wun wie gewöhnlich einen viel stärkeren und größeren Gegner, aber dieses Mal stemmte er sich nicht wie sonst vergebens gegen die Kraft des anderen. Als sein Gegner ihn überlegen lächelnd auf den Boden drücken wollte, da gab er einfach nach. Der Größere stolperte, verlor sein Gleichgewicht und fiel durch seine eigene Kraft auf den Boden: Der kleine Wun hatte seinen ersten Kampf gewonnen. [1] [1] Quelle: Judo Das gesamte Standprogramm von weißgelb bis braun von Sander / Deling 3 Die wichtigsten Regeln für das Benehmen im Judotraining Ein guter Judoka, eine gute Judoka... ist immer pünktlich.... grüßt beim Betreten des Dojo.... betritt die Matte nur im Judogi.... ist immer gepflegt, seine/ihre Fuß- und Fingernägel sind kurz geschnitten.... trägt immer einen sauberen Judogi.... zieht sich Schlappen an, wenn er die Judomatte verlässt, damit die Füße sauber bleiben.... legt alles ab, was seine Partner oder ihn selber gefährden könnte.... lutscht im Training keine Bonbons und kaut kein Kaugummi.... befolgt die Anweisungen der Judo-Lehrer/innen und der höher Graduierten.... konzentriert sich stets voll auf das Training.... spricht während des Trainings nicht über andere Dinge.... ist bestrebt, mit besseren Judoka zu üben; er/sie darf diese dazu höflich auffordern.... übt nur die vom Trainer/ von der Trainerin gezeigten Techniken.... ist stets hilfsbereit und unterstützt seine Partner.... steht oder sitzt immer in korrekter Haltung und liegt nie auf der Matte.... entwickelt Selbstdisziplin und beachtet alle bestehenden Regeln.... ist fair, kein überheblicher Sieger und ein guter Verlierer.... wendet Judo-Techniken außerhalb des Trainings nur an, um sich oder andere zu schützen.... beachtet auch außerhalb des Dojo das Prinzip Freundschaft und gegenseitige Hilfsbereitschaft. 4 Wie kniet man sich zum angrüßen richtig hin? Das An- und Abgrüßen im Judotraining ist eine gute alte Tradition: Eine Geste des Respekts, der Anerkennung und der Höflichkeit. So wie sich z. B. Boxer oder Ringer die Hände schütteln, Turner die Hand heben, Reiter ihre Kappen lüften, grüßen die Judoka nach japanischer Tradition mit der Verbeugung im Stand oder im Kniesitz. In der mystischen Vergangenheit der Samurai wurden Kampftechniken geheimgehalten und nur von Lehrer zu Schüler mündlich weitergetragen. Mit dem Wissen um Techniken sind auch Traditionen weitergegeben bzw. erhalten worden. Ein Beispiel dafür ist das Abknien: Zuerst mit dem linken Bein, dann mit dem rechten Bein - beim Aufstehen genau umgekehrt. Warum? Würde Kevin sich mit dem falschen Bein (also mit dem rechten Bein zuerst) hinknien, dann würde er sich als Samurai, wenn er einen Überraschungsangriff abwehren müsste, erst einmal gründlich mit seinem Schwert ins Bein schneiden! Kniet er richtig ab (linkes Bein zuerst), dann kann nichts passieren. Beim aufstehen ist es genau umgekehrt, zuerst das wird das rechte Bein aufgestellt, dann das linke. Übrigens gehört auch das Ablegen der Hände auf die Oberschenkel in diese Kategorie: Bei Bedarf waren die Hände schnell am Schwert... 5 Die Judowerte zum ausmalen Hilfsbereitschaft Hilf deinem Partner, die Techniken korrekt zu erlernen. Sei ein guter Uke. Unterstütze als Höhergraduierter oder Trainingsälterer die Anfänger. Hilf den Neuen, sich in der Gruppe zurecht zu finden. 6 Die Judowerte zum ausmalen Mut Nimm im Randori und im Wettkampf Dein Herz in die Hand. Gib Dich niemals auf auch bei einer drohenden Niederlage oder bei einem scheinbar übermächtigen Gegner. 7 Die Judowerte zum ausmalen Respekt Begegne Deinem Lehrer / Lehrerin und den Trainingsälteren zuvorkommend. Erkenne die Leistung derjenigen an, die schon vor deiner Zeit Judo betrieben haben. 8 Die Judowerte zum ausmalen Selbstbehrrschung Achte auf Pünktlichkeit und Disziplin bei Training und Wettkampf. Verliere auf der Matte nie die Beherrschung auch nicht bei Situationen, die du als unfair empfindest. 9 Die Judowerte zum ausmalen Wertschätzung Erkenne die Leistung jedes anderen an, wenn dieser sich nach seinen Möglichkeiten ernsthaft anstrengt. 10 Die Judowerte zum ausmalen Ehrlichkeit Kämpfe fair, ohne unsportliche Handlungen und ohne Hintergedanken. 11 Die Judowerte zum ausmalen Bescheidenheit Spiele dich selbst nicht in den Vordergrund. Sprich über deinen Erfolg nicht mit Übertreibung. Orientiere dich an den Besseren und nicht an denen, deren Leistungsstand du bereits erreicht hast. 12 Die Judowerte zum ausmalen Ernsthaftigkeit Sei bei allen Übungen und im Wettkampf konzentriert und voll bei der Sache. Entwickle eine positive Trainingseinstellung und übe fleißig. 13 Die Judowerte zum ausmalen Höflichkeit Behandle deine Trainingspartner und Wettkampfgegner wie Freunde. Zeige deinen Respekt gegenüber jedem Judoka durch eine ordentliche Verneigung. 14