Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Marienreisen Und Marienverehrung. Anmerkungen Zu Einer Ton-eulogie In Monza, In: Ars Auro Gemmisque Prior, Festschrift Für Jean-pierre Caillet, Turnhout 2013, 69-76

   EMBED


Share

Transcript

MARIENREISEN UND MARIENVEREHRUNG. ANMERKUNGEN ZU EINER TON-EULOGIE IN MONZA Jutta Dresken-Weiland J. Dresken-Weiland c/o Lehrstuhl für Alte Kirchengeschichte und Patrologie Universität Regensburg D-93040 Regensburg The article deals with clay eulogia, produced with a variety of images in the 6th century in Palestine in great quantities. Only a few of them possess inscriptions which inform about the places where they are from. The inscription of an eulogia in Monza, decorated with the annunciation at the source, which mentions the veneration of Mary in a place called Boudiam has never been examined before. The article offers three possible localisations of this place in Palestine and Egypt and therefore illustrates the veneration of Mary out of the traditionally known places. The bottom of a copper vessel in a private collection in Munich, adorned with the annunciation, mentions a sojourn of Mary in Konstantini, today Viranºehir in Turkey. Both objects show that there were traditions of legendary journeys of Mary, only faintly echoed by theological and apocryphical literature. Key words: eulogia, Monza, Bobbio, Palestine, vénération de Marie, voyages de Marie, annonciation à Marie, pèlerinage, apocryphes, Boudiam, Konstantini, Viranşehir Kleine Reliefmedaillons, in der Regel nicht größer als 5 cm, waren wohl die mit Abstand am häufigsten hergestellten Pilger-Andenken1. Ihre Bestandteile, zu denen immer Erde gehört und zu denen Ton und andere Materialien in wechselnden Quantitäten zugefügt werden, sowie ihre Produktion – in der Sonne getrocknet und gebacken oder im Ofen gebrannt2 – variieren, so dass die Erhaltung dieser einstmals in hohen Stückzahlen produzierten Ton-Medaillons, die auch zu Heilzwecken konsumiert wurden3, auf keine Weise ihre ehemalige Relevanz widerspiegelt. Die Reliefmedaillons zeigen zahlreiche Szenen aus dem Leben Jesu, darunter auch die Verkündigung an Maria (Abb. 1), und Bilder von Heiligen. Man geht davon aus, dass diese Eulogien in Syrien oder Palästina in der Nähe ihrer Produktionsorte bzw. der dort befindlichen Heiligtümer entstanden. Sie konnten an unterschiedlichen Orten erworben werden und waren, wie der Fund von Eulogien in einem Geschäft in Beth Shean (Skythopolis) zeigt, auch außerhalb der Heiligtümer zu kaufen. Dem Fund in Beth Shean kommt besondere Wichtigkeit zu, weil mitgefundene Münzen auf eine Datierung in der ersten Hälfte des 6. Jhs. hinweisen4. Eine Herstellung der Eulogien im 6. Jh. bestätigt auch ihre Erwähnung bei Gregor von Tours5, der ihre Produktion für die Grabeskirche bezeugt. Eine Beziehung zwischen Bildthemen 1 Zu dieser Gattung s. zuletzt A. ARBEITER, Nahöstliche Terrakotta-Eulogien aus einem Altardepot in Lusitanien, in: INA EICHNER/ V. TSAMAKDA (Hg.), Syrien und seine Nachbarn von der Spätantike bis in die islamische Zeit, Wiesbaden 2009, 197-213. 2 Zur Herstellung ARBEITER a.O. 197f. 3 ARBEITER a.O. 200. 4 Y. TSAFRIR, Four Eulogia Tokens found in Bet Shean-Scythopolis, in: Akten des XIV. internationalen Kongresses für Christliche Archäologie, Wien, 1999, Wien-Città del Vaticano 2005, 731. 5 Gregor von Tours, De gloria martyrum I, 7. 69 Abb.1 London, British Museum, Verkündigung an Maria (© Trustees of the British Museum) und Pilgerheiligtum scheint es nicht zu geben, da in Beth Shean eine Basilius-Kirche besucht wurde, während die Eulogien die Anbetung der Magier, die Taufe Jesu und Salomon abbilden6. Keines dieser Tonmedaillons trägt eine Inschrift. Ein Bezug auf ein bestimmtes Heiligtum liegt auch bei mit Inschriften versehenen Pilger-Andenken nur selten vor, da ja auch die bekannten Bleiampullen meist mehrere heilige Stätten darstellen und in der Inschrift auf das „Öl von den heiligen Stätten“ verweisen, die von den Pilgern in Jerusalem und Palästina besucht wurden. Die Herkunft einer Eulogie von einem bestimmten Ort bringen m.W. nur zwei Ton-Medaillons zum Ausdruck. DIE ELISABETH-EULOGIE IN BOBBIO Abb.2 Bobbio, Eulogie mit Flucht der Elisabeth (Abb. nach CELI, Anm. 7) Zuerst soll die gut bekannte und eingeordnete Eulogie in Bobbio (Abb. 2) besprochen werden, weil sie die Grundlage für die Interpretation des Monzeser Stückes bildet. Die ca. 6 cm große Eulogie in Bobbio bildet die Flucht der Elisabeth mit dem kleinen Johannes ab, wie sie das Protevangelium des Jakobus 22 schildert7: Elisabeth flüchtet vor der Verfolgung des Herodes ins Gebirge und wird von einem Berg aufgenommen und versteckt. Die nur selten dargestellte Ikonographie8 lässt sich gut ablesen: links neben einem florealen Element steht ein frontal wiedergegebener Soldat, der mit der Rechten sein erhobenes Schwert schwingt und in seiner angewinkelten Linken einen langrechteckigen Gegenstand festhält. Elisabeth ist größer als der Soldat dargestellt, dem sie ihren Kopf zuwendet, und läuft in schnellem Schritt nach rechts auf eine Bergformation zu. Sie hält vor TSAFRIR a.O., 731-734. Eine vierte Eulogie könnte die Verehrung des Kreuzes gezeigt haben, so Tsafrir 733. G. CELI SJ, Cimeli Bobbiesi, Rom, 1923, 46-50 Abb.16; C. CECCHELLI, La cattedra di Massimiano, Rom, 1936, 185 mit Abb.; G. DE JERPHANION, Sur la chaire d’ivoire de Ravenne, in: RendPARA 14, 1938, 35-37 Abb. 6; A. GRABAR, Ampoules de terre sainte, Paris, 1958, 44 Taf. 61; RBK III, 1978, 635 s.v. Johannes Baptistes (K. WESSEL); E. DESTEFANIS in: Tesori della Postumia. Archeologia e storia intorno una grande strada romana alle radici dell‘Europa, Mailand, 1998, 655 Nr. VII.27 (6.-7. Jh.); J.-P. SODINI, La terre des semelles: images pieuses ramenées par les pèlerins des Lieux saints (Terre sainte, Martyria d’Orient), in: Journal des Savants 2011, 83. 8 Ein weiteres Beispiel hat sich in den Malereien der Kirche von Deir Abu Hennis (J. CLÉDAT, Notes archéologiques et philologiques, in Bulletin de l’Institut Français d’archéologie orientale 2, 1902, 52 Taf. I; RBK III 635 s.v. Johannes Baptistes [K. Wessel]; N. THIERRY, Les peintures de Deir Abu Hennis près d’Antinoë, in: Solidarité Orient 207,1998, 6 7 70 ihrem Körper den kleinen, mit einem langärmeligen Gewand bekleideten und nimbierten Johannes, der seine Hände zum rettenden Felsen ausstreckt. Über Elisabeth sind der Oberkörper und Kopf eines Engels zu erkennen, der einen Arm mit einem Stab ausstreckt und von oben auf den Felsen deutet. Die Deutung der Ikonographie bestätigt die umlaufende Umschrift: EULOGIA KUR(IOU) APO THS KATA(FUGHS THS) AG(IA)S ELISABEQ (Segen des Herrn vom Zufluchtsort der heiligen Elisabeth) So schloss bereits Celi in der ersten Publikation des Stückes9, dass diese Ton-Eulogie vom Zufluchtsort der heiligen Elisabeth stammt, der in Ain Karem lokalisiert wird10 und von dem auch andere Reliquien bekannt sind. Die Liste der Reliquien der Sancta Sanctorum nennt einen „lapidem de spelunca ubi Elisa…“ oder „Terra di spilunca Elisabet cum Ioanne“11. An Bauten an diesem Ort erwähnt der russische Pilger Daniel im 11. Jh. über der Höhle zwei kleine Kirchen, von denen eine wohl bereits im 6. Jh. von Pilgern besucht worden sein dürfte12. DIE VERKÜNDIGUNGS-EULOGIE IN MONZA Weniger Aufmerksamkeit erhielt eine ebenfalls mit Inschrift versehene, ca. 4 cm große Ton-Eulogie in Monza (Abb. 3)13, die X. Barbier de Montault um 1883 in ein Säckchen gewickelt in einer Schublade in Räumen der Kirche fand14. Das Bildthema stammt auch hier aus den Apokryphen und zeigt die Verkündigung an Maria an der Quelle nach dem Protevangelium des Jakobus (11,1). Rechts auf der Eulogie erscheint Maria, mit einem langen Gewand und dem Maphorion bekleidet, von dem ein fliegendes Ende links sichtbar ist. Das stark gebeugte rechte und das weit nach hinten geschobene linke Bein weisen darauf hin, dass Maria kniend dargestellt ist, und zwar vor einem in parallelen Linien angedeuteten Gewässer, das sich unter einem über ihr abgebildeten Baum befindet. Sie hat ihre rechte Hand mit dem Krug vorgestreckt und bewegt die Linke in einem Gestus des Erschreckens. Ihr nimbierter Kopf wendet sich um und dem Engel zu. Der Engel schwebt über Maria, ist nimbiert, trägt links einen Stab und führt Abb. 3 Monza, Tesoro, Eulogie mit Verkündigung an der Quelle (Abb. nach GRABAR, Anm. 13) einen Redegestus aus. Unter dem Engel und ne8, Abb.38; S. PASI, La pittura cristiana in Egitto, Ravenna 2008, 84f.) erhalten, ebenso in der Roten Kirche von Peruštica, A. FROLOW, L’église rouge de Peruštica, in: The Bulletin of the Byzantine Institute 1, 1946, 33f. Taf. 11; s. auch eine Pyxis im Louvre, VOLBACH a.O. Nr. 186 Taf. 93; und eine Darstellung wird für die Kathedra des Maximian beschrieben (CECCHELLI a.O. 184f.; DE JERPHANION a.O. 31-41). 9 CELI a.O. 49; DE JERPHANION a.O. 36f. 10 CELI a.O. 49. 11 CELI a.O. 50. 12 DE JERPHANION a.O. 37. 13 X. BARBIER DE MONTAULT, Le trésor de la basilique royale de Monza, in: Bulletin monumental 1883, 132-138; G.B. DE ROSSI, Bullettino di archeologia cristiana 1884-1885, 136f., 137 Anm. 1; DACL I, 2, Paris, 1907, 2260-2262; La basilica e il tesoro di S. Giovanni Battista in Monza, Monza, 1956, 42, Abb. auf Umschlagrückseite; GRABAR, 1958, 31 Taf. 31; Tesoro del duomo di Monza, Monza, 1974, 10f. Abb.2; G. MERATI, Il duomo di Monza e il suo tesoro, Monza, 1982, 246f. mit Abb.; K. URBANIAK-WALCZAK, Die „conceptio per aurem“. Untersuchungen zum Marienbild in Ägypten unter besonderer Berücksichtigung der Malereien in el-Bagawat, Altenberge, 1992, 138; M. AL-RAWI KÖVARI, Die Verkündigungsszene in der frühbyzantinischen Kunst, Teil II, in: Journal of Coptic Studies 10, 2008, 158 Abb. 73. 71 ben Maria ist als Beischrift der Gruß des Engels CERE KECARITOMHNI zu lesen, den der Engel zum ersten Mal an der Quelle ausspricht. In der umlaufenden Beischrift ist wie auf der Elisabeth-Eulogie der Bezug auf Maria und den Ort, an dem sie verehrt wird, genannt: + EULOGIA THS QEOTOKOU THS PETRAS BOUDIAM15 (Segen der Gottesgebärerin von dem Stein [Felsen, Gebirge] Boudiam) ZUR LOKALISIERUNG DES GENANNTEN ORTES Obwohl bereits Grabar 1958 eine korrekte Lesung der Inschrift bietet, hat man sich bisher noch nicht die Mühe gemacht, eine Identifikation des Ortes anhand der aus der frühchristlichen Zeit und dem Frühmittelalter bekannten Pilgerführer und topographischen Materialien zu versuchen. Bei deren Durchsicht ergeben sich mehrere Möglichkeiten: – Im Onomastikon des Eusebius 46,4 wird der Ort Bouq£n in Bezug auf Num 33,6 genannt16, eine Station der Söhne Israels in der Wüste. Leider konnte dieser Ort weder seitens der alttestamentlichen Forschung identifiziert werden17, noch ist ein byzantinischer oder moderner Ort unter diesem Namen bekannt18. Aus dem Kontext im Buch Numeri geht lediglich hervor, dass dieser Ort in Ägypten liegen muss, denn das Volk Israel beginnt seinen Weg durch die Wüste in Rameses, der Hauptstadt Ramses II., die heute den Namen Khatana Qantir trägt19; Bouq£n befindet sich zwei Tagesreisen davon entfernt in der Wüste. Das wenige, was sich über diesen Ort in Erfahrung bringen lässt, spricht nicht gegen eine Identifikation mit der auf der Eulogie genannten Örtlichkeit: Es könnte sein, dass es an diesem Ort in der Wüste eine besondere Felsformation gab, auf die sich die Beischrift bezieht. – Als weitere Möglichkeit ist zu erwägen, ob der bei von Eusebius für Jos 13,26 genannte Ort Botn…a gemeint sein könnte20, der nach der Zuteilung des Mose zum Land des Stammes Gad gehört. Botn…a, das moderne Batania (Khirbet Batneh, englisch Betonim)21, liegt östlich des Jordans in der Nähe von Amman. Der Ort wird von Petrus dem Iberer in dessen um 500 verfasster Biographie erwähnt: Petrus hielt sich dort zur Feier des Pfingstfestes auf22. Da sich dieser Ort in einer gebirgigen Region befindet, kommt er ebenfalls in Frage. – Der Vollständigkeit halber sei auch die zwischen 518 und 530 verfasste Schrift des Archidiakon Theodosius erwähnt, der einen Berg mit dem Namen Buzana erwähnt: „De porta purgu usque ibi Dauid cum Golia in monte Buzana, quod interpretatur lucerna, milia XV.“23 Der Pilger von Piacenza, der um 570 ins Heilige Land reiste, nennt den Ort des Kampfes zwischen David und Goliath unter einem andern Namen: das Gebirge Gelbua24. Ob ein Ort gemeint sein kann, der nur kurze Zeit unter einem entfernt ähnlichen Namen geführt wurde, muss offen bleiben. BARBIER DE MONTAULT a.O. 132. BARBIER DE MONTAULT a.O. 135 und ihm folgend H. LECLERQ in DACL I,2, 1907 lesen das letzte Wort der Inschrift als „Adam“, was sich anhand des bei GRABAR a.O. Taf. 31 abgebildeten Fotos falsifizieren lässt. 16 E. KLOSTERMANN (ed.), Eusebius. Das Onomastikon der biblischen Ortsnamen, Hildesheim, 1966 (=GCS 11,I [Eusebius III,1]) 46. 17 B. A. LEVINE, Numbers 21-36. A new translation with an introduction and commentary, New Haven-London 2000, 516. 18 G.S.P. FREEMAN-GRENVILLE, R.L. CHAPMAN III, J.E. TAYLOR, The Onomasticon by Eusebius to Caesarea, Jerusalem 2003, 123; R. S. NOTBY, Z. SAFRAI, Eusbius, Onomasticon. A triglott edition wirth notes and commentary, Leiden 2005, 47 Nr. 207, 172. 19 LEVINE a. O. 515. 20 KLOSTERMANN a.O. 48. 21 FREEMAN-GRENVILLE u.a. a.O. 122; NOTBY a.O. 49 Nr. 218, 173. 22 R. RAABE, Petrus der Iberer, Leipzig 1895, 92. 23 P. GEYER (ed.), CCL 175, Turnhout, 1965, 116. 24 H. DONNER, Pilgerfahrt ins Heilige Land, 2. Aufl. 2002, 192 Anm. 20, 274. 14 15 72 Wo auch immer die Örtlichkeit zu lokalisieren ist, wobei nicht ausgeschlossen werden kann, dass es sich um einen uns unbekannten Ort handelt, ist doch bemerkenswert, dass die Eulogie die Verehrung Marias an einem Ort bezeugt, der nicht zu den auf den Bleiampullen erscheinenden „heiligen Orten“ gehört. Was könnte der Anlass zur Schaffung einer neuen Verehrungsstätte gewesen sein? Bekannt ist die Verehrung des Rastplatzes der Maria auf dem Weg nach Bethlehem: Wie im Protevangelium des Jakobus (17,1-3) berichtet, bittet Maria Josef kurz vor Erreichen Bethlehems, sie vom Esel zu heben, um sich ausruhen zu können. Der Fels, auf den sich Maria setzte, wird in dem Kathisma genannten Kultzentrum im Mittelpunkt einer Kirche verehrt25. Es liegt daher nahe, auch den in der Beischrift genannten Stein mit einer Reise Marias in Verbindung zu setzen. Da sich Maria nach Ausweis der einschlägigen Legenden im Haus ihrer Eltern, im Tempel oder im Haus des Josef aufhält, von dem Besuch bei Elisabeth abgesehen, und sie in der Beischrift als Gottesgebärerin bezeichnet wird, kann sie diesen Ort erst nach der Geburt Jesu besucht haben. Man kann an den Weg der heiligen Familie nach Ägypten denken, auf dem diese bei einem Felsen Rast gemacht haben könnte. Die in Ägypten bzw. auf dem Weg dorthin gelegenen Orte sprechen zumindest nicht dagegen. Im arabischen Kindheitsevangelium wird die Rast an einer Sykomore in Matarija in Ägypten erwähnt26, und im Pseudo-Matthäusevangelium ist die Rede von einer Palme, unter sich der Maria auf dem Weg nach Ägypten ausruht und die ihre Krone neigt, um der heiligen Familie Früchte anzubieten27. Alternativ ist es möglich, dass eine Rast auf der Rückkehr der heiligen Familie aus Ägypten gemeint gewesen sein könnte28. Es dürfte also noch weitere, ähnliche Erzählungen gegeben habe. Vielleicht bezieht sich die Eulogie auf eine legendäre, nicht in anderen Texten erwähnte Reise, die Maria nach Auferstehung und Himmelfahrt Jesu durchführte. DER BODEN EINES KUPFERGEFÄSSES IN DER SAMMLUNG C. S. Den geographischen Raum der aus den neutestamentlichen Texten anzunehmenden Reisemöglichkeiten Marias überschreitet deutlich der Boden eines Kupfergefäßes (Abb. 4), der sich in der Sammlung C.S. in München befindet und einen Aufenthaltsort Marias in der heutigen Osttürkei erwähnt29. Der Gefäßboden mit einem Durchmesser von 15 cm stammt wohl von einem Gefäß zur Aufnahme geweihten Brotes. Dargestellt ist wiederum die Verkündigung, dieses Mal innerhalb eines Hauses. Im Bildfeld ist links der geflügelte Engel zu sehen, wie Maria nimbiert, in Tunika und Pallium gekleidet, in der Linken den Stab, die Rechte im Redegestus erhoben. Maria wird frontal wiedergegeben, mit einer Ärmeltunika, einer Haube und einem Maphorium bekleidet. Sie hat die Rechte in einem Abwehrgestus erhoben und fasst mit der Linken die Wolle, die in einem Körbchen liegt, ein Motiv, das auf den Einfluss des Protevangeliums des Jakobus hinweist (11,2-3). Die außen umlaufende Inschrift, die sicher ergänzt werden kann, lautet: R. AVNER, The initial tradition of the Theotokos at the Kathisma: Earliest Celebrations and the Calendar, in: L. BRUBAKER, M. B. CUNNINGHAM, The cult of the mother of god in Byzantium, texts and images, Farnham 2011,9-29. 26 G. SCHNEIDER (Hg.), Apokryphe Kindheitsevangelien (= Fontes Christiani 18), Freiburg, 1995, 182 (arab. Kindheitsevangelium 24). Matarija ist ein Dorf in der Nähe des alten Heliopolis in der Nähe von Kairo, SCHNEIDER 182 Anm. 29. 27 Ebda. 236, 238 (Ps.-Matthäus 20). 28 Auf diese Möglichkeit machte mich Thomas Karmann, Universität Regensburg, aufmerksam. 29 Sammlung C.S. Inv. 854. L. WAMSER, G. ZAHLHAAS, Rom und Byzanz. Archäologische Kostbarkeiten aus Bayern, Ausst.-Kat. München, 1998, 28-30 Nr. 20 (CH. SCHMIDT); M. VASSILAKI (Hg.), Mother of God. Representations of the Virgin in Byzantine Art, Ausst.-Kat. Athen 2000, 269 Nr. 5 (B. PITARAKIS); CH. STIEGEMANN (Hg.), Byzanz, Licht aus dem Osten. Kunst und Alltag im Byzantinischen Reich vom 4. bis 15. Jahrhundert. Ausst.Kat., Paderborn 2001,142-144 Nr. I 45 (CH. SCHMIDT); L. WAMSER (Hg.), Die Welt von Byzanz – Europas östliches Erbe. Glanz, Krisen und Fortleben einer tausendjährigen Kultur. Ausst.-Kat., München 2004, 115 Nr. 147 (CH. SCHMIDT); AL-RAWI-KÖVARI a.O. 131 Abb. 29. 25 73 EULOGIA THS AG(IA)S MARIAS DIA[MONHS THS KON]STANTINHS (Segen der heiligen Maria von ihrem Aufenthaltsort in Konstantini) Der genannte Ort Konstantini30, in der Antike ein Bischofssitz, heute Viranşehir, liegt im nördlichen Mesopotamien in der heutigen Osttürkei in der Provinz Şanlıurfa. Im 6. Jh. war er ein wichtiger Stützpunkt während der Perserkriege31. Die Interpretation der Beischrift auf einen Aufenthalt Marias an diesem Ort ist evident. Der Gefäßboden aus Konstantini regt dazu an, nach weiteren schriftlichen Quellen zu Reisen Marias zu suchen. Ein eher indirektes Zeugnis bietet Epiphanius von Salamis in seinem zwischen 374 und 377 geschriebenen „Panarion omnium haeresium“ 78. Dort geht er auf das Syneisaktentum, auf in geistlicher Ehe lebende Männer und Frauen, ein und legt dar, dass das Zusammenleben von Maria und Johannes allein auf göttlichen Willen zurückgehe; von einer gemeinsamen Reise von Maria und Johannes könne keine Rede sein. Epiphanius weist in der Folge darauf hin (Pan. 78,11), dass die Schrift über das weitere Schicksal Marias schweigt und verdeutlicht somit, dass zu seiner Zeit keine akzeptierte und verbreitete Tradition dazu existiert32. Ein koptischer Papyrus in Wien, dessen Vorlage wohl „früh“ einzuordnen ist, überliefert die Abb. 4 München, Sammlung C.S. singuläre und innerhalb der Transitus-Ma(Abb. nach WAMSER, Anm. 29) ria-Literatur33 allein stehende Vorstellung, dass Maria mit den Aposteln in die Welt zog, um zu predigen34. Nach dem Marienleben des Maximus Confessor begleitet Maria für kurze Zeit den Apostel Johannes auf seinen Reisen und kehrt dann nach Jerusalem zurück35. Für Ephesos ist ein besonderes Gedächtnis der Maria und des Johannes in einem Brief des Jahres 431 an die Kirche von Konstantinopel durch das Konzil von Ephesos unter der Leitung des Kyrill von Alexandrien erwähnt, doch erlaubt diese Passage nicht, weiterführende Schlüsse auf die Art und Weise der Erinnerung zu schließen36. Die Bestattung der Maria in Ephesos erwähnt Oxford Dictionary of Byzantium, I, 1991, 497 s.v. Constantina mit Hinweis auf G. BELL, The churches and monasteries of Tur Abdin. With an introduction and notes by M. MUNDELL MANGO, London, 1982, 154-157. Westlich der Stadt befindet sich ein oktogonaler, in das 6. Jh. datierter Rundbau mit einer Krypta, bei dem es sich um eine Pilgerkirche gehandelt haben kann, s. ebda. 155-157. 31 Ebda; BELL, MANGO a.O. 154. 32 H. FÖRSTER, Transitus Mariae. Beiträge zur koptischen Überlieferung. Mit einer Edition von P. Vindob. K 7589, Cambridge Add 1876 8 und Paris BN Copte 12917ff. 28 und 29 (=GCS N.F. 14, Neutestamentliche Apokrpyhen II), Berlin, 2006, 162-165. 33 Für den Hinweis auf diese Texte danke ich herzlich Th. Karmann. Einen Überblick über diese Textgruppe bietet TH. KARMANN, „Wahrlich, es ist Gottes Sohn, der geboren wurde aus der Jungfrau…“. Passions- und Ostermotive in der Dormitio Mariae des Ps-Johannes, in: T. Nicklas, A. Merkt, J. Verheyden, Gelitten, gestorben, auferstanden, Tübingen 2010, 166-169. 34 FÖRSTER a.O. 129-131, 137, 147, 149, 154f. 35 FÖRSTER a.O. 136. 36 FÖRSTER a.O. 146f., s. auch S. 164. 30 74 erst ein syrischer, in das Jahr 874 datierter Text37, und erst im 17. Jh. wird von Sébastien Le Nain de Tillemont die These des Mariengrabs in Ephesos vertreten38, während ein Haus Marias in Ephesos erst im ausgehenden 19. Jh. ohne ausreichende Argumente angenommen wird39. Neben diesen Texten, die Reisen Marias andeuten bzw. berichten, dürfte es Legenden gegeben haben, die Ortsveränderungen Marias schilderten, auch wenn diese nicht schriftlich erhalten sind. Die Verehrung Marias kommt bereits in dem in der zweiten Hälfte des 2. Jhs. verfassten Protevangelium des Jakobus zum Ausdruck, das eine sehr weite Verbreitung erreichte, und auch aus einer Reihe weiterer Texte40. Da das Protevangelium die Vorgeschichte Marias bis zur Geburt Jesu und zum Kindermord des Herodes und der Ermordung des Zacharias erzählt, ist es denkbar, dass der Wunsch, etwas aus dem Leben Marias nach der Himmelfahrt Jesu zu erfahren, zum Abfassen weiterer Texte oder auch nur zur Schaffung von Legenden anregte, um die Gottesmutter auch an weiteren Orten verehren zu können. Es könnte sich auch um Geschichten handeln, die vor Ort konzipiert und nicht weiter verbreitet wurden. ZUM BILDTHEMA DER VERKÜNDIGUNG AN MARIA Es bleibt noch zu kommentieren, warum gerade das Bildthema der Verkündigung an Maria auf diesen beiden Denkmälern, die die Verehrung Marias außerhalb der heiligen Stätten dokumentieren, zur Darstellung ausgewählt wurde. Das Bildthema der Verkündigung wird in der frühchristlichen Kunst zum ersten Mal im zweiten Drittel des 3. Jhs. in der Priscilla-Katakombe dargestellt41. Einige weitere Beispiele gehören dem 4. Jh. an, während die Mehrzahl der Stücke in das 5. und 6. Jh. datiert. Das Thema ist in allen Gattungen verbreitet, im Grab eher selten42. Es ist besonders auf Schmuck beliebt, und zwar auf Ringen43, Armbändern44, Enkolpien45 und Gemmen und ist somit ein Bild, das ganz besonders bei Frauen beliebt S.C. MIMOUNI, Dormition et assomption de Marie. Histoire des traditions anciennes, Paris 1995, 588f. MIMOUNI a.O. 586-588. 39 W. GESSEL, Art. Ephesos, in: Marienlexikon 2, St. Ottilien, 1989, 370; MIMOUNI a.O. 591-594. 40 W. DELIUS, Geschichte der Marienverehrung, München, 1963, 35-148. Texte sind gesammelt von DERS., Texte zur Geschichte der Marienverehrung und Marienverkündigung, Berlin, 1973. 41 Zuletzt F. BISCONTI, Le pitture delle catacombe romane. Restauri e interpretazioni, Todi 2011, 20 Abb. 27. 42 Drei Beispiele in den römischen Katakomben: in der Priscilla-Katakombe (s.o.), in der Katakombe der Heiligen Petrus und Marcellinus, A. NESTORI, Repertorio topografico delle pitture delle catacombe romane, Città del Vaticano, 1993, 52 Nr.17; in der anonymen Katakombe an der Via Latina, F. BISCONTI, L’ipogeo di via Dino Compagni, in: RACr 78 (2002) 65 Abb. 50-51; F. BISCONTI, Il restauro dell’ipogeo di via Dino Compagni: nuove idee per la lettura del programma decorativo del cubiculo A (Città del Vaticano 2003) 48, 52f. Abb. 50-51, 56 Abb. 54, 84. Zwei in Mausoleen in Bawit: in der Kuppel der „Chapelle de la Paix“ (Mausoleum 80), G. CIPRIANO, El-Bagawat. Un cimitero paleocristiano nell’alto Egitto, Todi 2008, 225; PASI a.O. 60f. Abb. 39; im Mausoleum 50: PASI a.O. 123, 286 Abb. 131; J. CLÉDAT, Le Monastère et la nécropole de Bawit, Nachdruck Kairo, 1999, 113, 127 Abb.109. – Auf einem stadtrömischen Sarkophag: J. DRESKEN-WEILAND, Repertorium der christlich-antiken Sarkophage II, Mainz, 1998, Nr. 20. – Auf einem ravennatischen Sarkophag: DRESKEN-WEILAND a. O. Nr. 376. 43 Ringplatte eines Goldrings mit Niello-Einlagen in Athen, Museum Benaki, I. BALDINI LIPPOLIS, L’oroficeria nell’impero di Costantinopoli tra IV e VI secolo, Bari, 1999, 206 Nr. 20; zwei Beispiele in Nikosia, Cyprus Museum, A. PIERIDES, Jewellery in the Cyprus Museum (=Picture Book No. 5), Nicosia, 1971, 58 Taf. 40,1-2, 58, Taf. 40,3-4; Silberring in London, O. M. DALTON, Catalogue of Finger Rings, Franks Bequest, London, 1912, Nr. 111; ehemals in der Sammlung Forrer, R. FORRER, Die frühchristlichen Altertümer aus dem Gräberfelde von Achmin-Panopolis, Straßburg 1893, 19f. Taf. 13 Nr. 6a-b; Bronzering in Syrakus, BALDINI LIPPOLIS a.O. 200 Nr. 18; auf dem Ringband von “Hochzeitsringen” in Baltimore, Walters Art Gallery, G. VIKAN, Early Byzantine Pilgrimage Art, Washington 2010, 66f. Abb. 46; Washington, Dumbarton Oaks, G. VIKAN in: Age of Spirituality. Late Antique and Early Christian Art, Third to Seventh Century. Ausst.-Kat. New York, 1979, Nr. 446; London, CH. ENTWISTLE in: D. BUCKTON (Hg.), Byzantium. Treasures of Bizantine Art and Culture for British Collections, London, 1994, 99 Nr. 106; Palermo, C. CECCHELLI, L’anello bizantino del Museo di Palermo, in: Miscellanea Guillaume de Jerphanion, Orientalia Christiana Periodica 13, 1947, 40-56 (Datierung zu spät). 37 38 75 ist. Häufig wird es im Kontext von Szenen aus dem Leben Marias bzw. im Kontext eines Leben JesuZyklus dargestellt46. In diesem Kontext erscheint es auf Diptychen47 und auf Pyxiden48. Bei letzteren liegt eine liturgische Verwendung nahe, kann aber nicht zwingend angenommen werden. Auf Ringen und Kameen49 wird es auch einige Male ohne weitere Bilder dargestellt, was auf die Bedeutung des Bildthemas hinweist, denn andere Szenen wie die Heimsuchung werden nicht aus dem Leben JesuZyklus gelöst. Es lässt sich somit schließen, dass die Verkündigung, der Moment, in dem Maria zur Gottesgebärerin und -mutter wird, Maria in besonderem Maß charakterisiert. Dieser Jean-Pierre Caillet zum 65. Geburtstag gewidmete Beitrag präsentiert die ersten Ergebnisse des an der Universität Regensburg angesiedelten Projektes „Novum testamentum iconographicum“, das eine systematische Aufarbeitung von Darstellungen aus dem Neuen Testament vornimmt. Das Projekt gehört in den Kontext des von Prof. Dr. Andreas Merkt, Prof. Dr. Tobias Nicklas und Prof. Dr. Joseph Verheyden geleiteten Projektes „Novum testamentum patristicum“, das sich umfassend der Rezeption und Auslegung des Neuen Testamentes in frühchristlicher und spätantiker Zeit widmet. Wie dieser Beitrag zeigt, verspricht das Projekt reiche und weiterführende Ergebnisse. Die Bearbeitung der Ikonographie führt zu einem vertieften Verständnis der Bilder und Bildthemen sowohl in Hinblick auf die Menschen, die sie schufen, als auch auf ihren Wert als historische und theologische Quelle. Für die Verehrung Marias bezeugen diese Denkmäler, dass die Gottesmutter an mehr Orten als bisher bekannt, verehrt wurde, und wie viel an legendarischer Überlieferung verloren gegangen ist. Armreif aus Silber, Columbia Museum of Art, G. VIKAN, Early Byzantine Pilgrimage Art, Washington 2010, 66f. Abb.45; zwei silberne Armreife in Kairo: G. VIKAN, Two Byzantine Amuletic Armbands and the Group to which they belong, in: The Journal of the Walters Art Gallery 49/50, 1991/ 92, 40 Nr. 7, Nr. 8; aus Silber oder Bronze, ehemals in Paris: VIKAN a.O. 41 Nr. 18; Armband aus Bronze, Baltimore, Walters Art Gallery, VIKAN a.O. 33f. Nr. 47 Abb.7; zwei Armbänder in Bronze, Ann Arbor, Kelsey Museum of Archaeology, VIKAN a.O. 37, 45 Abb. 3; Armband aus Bronze in München, G. ZAHLHAAS in: WAMSER (Anm. 29) 326 Nr. 626. 45 Zwei Enkolpia in Istanbul: A. B. YALÇIN, I due medaglioni di Adana nel Museo archeologico di Istanbul, in: A. IACOBINI, E. ZANINI, Arte profana e arte sacra a Bisanzio, Rom, 1995, 525-555; in Berlin: G. PLATZ-HORSTER in: WAMSER (Anm. 29) 288 Nr. 484; in der Sammlung C.S.: STIEGEMANN (Anm. 29) 292f. Nr. IV.12 (J.G. Deckers/ J. Witt). 46 Pilger-Ampullen: A. GRABAR, Ampoules de terre sainte, Paris, 1958, 18f. Nr. 2 Taf. 4-5; 40f. Nr. 18 Taf. 47; 41f. Nr. 19 Taf. 51; s. auch zwei Pilger-Ampullen aus Terrakotta: CH. STRUBE in: Land des Baal. Syrien, Forum der Völker und Kulturen. Ausst.-Kat. Berlin, Mainz, 1982, 244f. Nr. 225. 47 Diptychon in Mailand, Domschatz, W. F. VOLBACH, Elfenbeinarbeiten der Spätantike und des frühen Mittelalters, Mainz, 1976, Nr. 119 (A. CUTLER, The Matter of Ivory and the Movement of Ideas: Thoughts on some Christian Diptychs of Late Antiquity, in: H. G. Meredith [Hg.], Objects in Motion: The Circulation of Religion and Sacred Objects in the Late Antique und Byzantine World, Oxford, 2011, 60f. Anm. 46 weist darauf hin, dass dieses Diptychon das einzige spätantik-frühchristliche Elfenbein, bei dem eine ursprüngliche Verwendung als Bucheinband wahrscheinlich ist); Erevan, Matenadaran, VOLBACH a.O. Nr. 142, J.-P. CAILLET, Remarques sur l’iconographie Christo-Mariale. Des grands diptyches d’ivoire du VIe siècle. Incidences éventuelles quant à leur origine, in: G. BÜHL, A. CUTLER, A. EFFENBERGER (Hg.), Spätantike und byzantinische Elfenbeinwerke im Diskurs, Wiesbaden 2008, 26 Abb.2; Paris, Bibliothèque Nationale, VOLBACH a.O. Nr. 145, CAILLET a.O. ; Paris, Musée du Louvre, VOLBACH a.O. Nr. 126, Moskau, Museum der schönen Künste, VOLBACH a.O. Nr. 130. 48 Pyxis in Berlin, VOLBACH Nr. 174, G. Bühl in: WAMSER (Anm. 29) 268 Nr. 404; Cleveland, VOLBACH a.O. Nr. 184; St. Peterburg, VOLBACH Nr. 187. 49 Zu den Ringen s. o.; Kameen: Houston/ Texas, Ferrell Collection, J. SPIER, Late Antique and Early Christian Gems (= Spätantike, frühes Christentum, Byzanz. Kunst im ersten Jahrtausend, Reihe B, Studien und Perspektiven, 20), Wiesbaden 2007, 141 Nr. 774 Taf. 109; drei Beispiele in Paris, Bibliothèque Nationale, SPIER a.O. 141 Nr. 771-773 Taf. 108; zwei Beispiele in St. Petersburg, Eremitage, SPIER a.O. 141 Nr. 775-776 Taf. 109; Bergkristall für einen Ring in einer Privatsammlung, SPIER a.O. 115 Nr. 666. 44 76