Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

"mein Digitales Leben Vom Mensch Zur Maschine" (der Tagesspiegel, 25.2.2016)

   EMBED


Share

Transcript

Mein digitales Leben: Vom Mensch zur Maschine - Zeitung Heut... http://www.tagesspiegel.de/zeitung/mein-digitales-leben-vom-m... Mein digitales Leben 25.02.2016 17:39 Uhr Vom Mensch zur Maschine Cyborgs sind keine Zukunftsvision mehr. In der Medizin gibt es bereits „Körpermodifikationen“, bald könnte daraus ein Trend werden. Ein Stück aus der Tagesspiegel-Serie "Mein digitales Leben". VON KURT SAGATZ Durch die Datenbrille. Jan Claas van Treeck ist Wissenschaftler an der HU. Er beschäftigt sich nicht nur theoretisch mit Cyborgs –... FOTO: KITTY KLEIST-HEINRICH Das Ding in seinem linken Unterarm sieht verstörend aus. Der US-Amerikaner Tim Cannon hat sich einen Miniaturcomputer implantieren lassen. Die kleine Platine sitzt gut sichtbar knapp unter der Haut und misst unter anderem die Körpertemperatur. Bei starken Veränderungen schickt der Chip eine Warn-Mail. Als sich der Amerikaner im Jahr 2013 den Computer einpflanzen ließ, war das eine kleine Sensation, weil es keine medizinische Notwendigkeit für den Eingriff gab. Auch jetzt noch, drei Jahre später, gehen nur wenige Biohacker so weit wie er. Jan Claas van Treeck arbeitet als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Medientheorien an der Humboldt-Universität in Berlin. Eines seiner Forschungsfelder sind Cyborgs, also Menschen, die wie Tim Cannon ihren Körper modifizieren. Van Treeck ist einer der wenigen Wissenschaftler, die sich mit diesem Themengebiet beschäftigen. Dabei ist der Begriff Cyborg schon weit über fünfzig Jahre alt: Das Kunstwort setzt sich aus den Begriffen cybernetic und organism zusammen und bezeichnet ein Mischwesen aus lebendigem Organismus und Maschine. Cyborgs werden oft verkürzt als Mensch-Maschinen bezeichnet. Der Begriff Cyborg stammt aus der Raumfahrt-Forschung Geprägt wurde der Begriff in den 1960er Jahren von den Wissenschaftlern Manfred Clynes and Nathan S. Kline. Hintergrund war der Weltlauf zum Mond, der viele Fragen aufwarf: Wie muss sich ein Mensch an seine neue Umwelt anpassen, wenn er in den Weltraum geschossen wird? Wird der Mensch, der in seinem 1 von 3 30.06.16, 17:50