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Mittelalterliche Kloster In Riga Im 13.-16. Jahrhundert, In: Lubecker Kolloquium Zur Stadtarchaeologie Im Hanseraum, 2014

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Mittelalterliche Klöster in Riga im 13.-16. Jahrhundert von Ieva Ose, Riga Der Rigaer Dom mit seinem am Ende des 19. Jahrhunderts restaurierten Kreuzgang und einzelnen erhaltenen mittelalterlichen Räumen im Ostflügel ist das einzige ehemalige Kloster der Stadt, von dem noch größere Reste an Bausubstanz über der Erde zu sehen sind. Nur in diesem Klosterhof haben umfangreiche archäologische Ausgrabungen stattgefunden. Von anderen mittelalterlichen Klöstern Rigas sind nur spärliche schriftliche Quellen und wenige Architekturreste vorhanden. Topographie der mittelalterlichen Klöster in der Stadt In Riga gab es im Mittelalter vier Klöster mit speziell errichteten Bauten und eigenen Kirchen (Abb. 1). 1201 verlegte Bischof Albert seinen Dom und das Domkapitel von Uexküll nach Riga (Chronicon VI, 3). Der erste Dom wurde in den Grenzen der ersten Stadt gebaut (Chronicon XIII, 2), seine Lage ist jedoch nur ungefähr bekannt. Nach Meinung des Historikers Friedrich Benninghoven hat er sich im Viertel zwischen der jetzigen Šķūņu-/Scheunenstraße, Amatu-/Gildstubenstraße, Meistaru-/Kleine Schmiedestraße und Laipu-/Stegstraße befunden, da eine Urkunde des 13. Jahrhunderts ein Steinhaus der Domherren erwähnt, das an die Stadtmauer am Ufer des Rige-Flusses angebaut war (Benninghoven 1961, 45). 1211 weihte Bischof Albert den Platz für den Bau des neuen Domes und Klosters am Ufer der Daugava/Düna (Bunge 1853, Nr. 21). Von diesem Domkloster haben sich beachtliche Bauteile erhalten. Die nach den Regeln der Prämonstratenser (1210-1373), danach denen der Augustiner (1373-1394) und später nach den Abb. 1 Riga im Spätmittelalter: A – Kirchen; B – Klöster; 1 – Dominikaner und St. Johanniskirche; 2 – vermutlich der Ort des ersten Domes; nach 1258 das Kloster der Franziskaner und St. Katharinenkirche; 3 – Zisterzienser-Nonnenkloster und St. Marien-Magdalenen-Kirche; 4 – Domkloster und der Dom St. Marien; 5 – St. Petrikirche, 6 – St. Jakobskirche (Entwurf: I. Ose). 509 510 Abb. 2 Riga. St. Johanniskirche des ehemaligen Dominikanerklosters mit dem am Ende des 15. Jahrhunderts gebauten gotischen Prachtgiebel (Foto: I. Ose). Statuten des Deutschen Ordens lebenden Domherren wohnten neben der Kathedrale. 1234 schenkte Bischof Nicolaus von Riga seinen alten Hof am Ufer der Rige den Dominikanern. Die Klosterkirche wurde zum ersten Mal 1297 erwähnt und war Johannes dem Täufer geweiht. Es wird vermutet, dass die Klosterkirche an der Stelle der Kapelle des früheren Bischofshofes gebaut wurde. Das Kloster wurde neben der ersten Ordensburg im Viertel zwischen der jetzigen Skārņu-/Scharrenstraße-, Jāņa-/Johannisstraße und Kalēju-/Schmiedestraße angelegt. Die St. Johanniskirche wurde am Ende des 16. Jahrhunderts umgebaut und erweitert, aber ihr älteres Langhaus hat sich bis in unsere Tage noch ziemlich gut erhalten. Die Kirche besitzt einen gotischen Prachtgiebel aus dem Ende des 15. Jahrhunderts (Abb. 2) sowie in der südlichen Fassade zwei aus Stein gehauene Mönchsköpfe mit geöffneten Mündern – Luken für die Belüftung des Raumes oberhalb der Gewölbe (Abb. 3). Von den ehemaligen Klosterbauten haben sich über der Erde nur einzelne Fragmente erhalten – das Klostertor mit einem spätgotischen dekorativen Bogen sowie einige Gewölbe, die in den Bauten der Neuzeit eingemauert sind (Caune/Ose 2010, 269ff.). Das Zisterzienser-Nonnenkloster wurde in Riga zum ersten Mal 1255 erwähnt, jedoch betont der Forscher der baltischen Zisterziensergeschichte Wolfgang Schmidt, dass die Stiftung des Klosters nur mit der am 1. Mai 1257 vom Erzbischof Albert Suerbeer herausgegebenen Dotationsurkunde zu verbinden sei (Schmidt 1941, 158). Indirekte Hinweise auf das Bestehen der Klosterkirche St. Marien-Magdalenen haben sich nur aus dem Jahr 1359 erhalten (Bruiningk 1904, 475). Dieses Kloster war in Riga der Wohnort der unverheirateten Töchter und Witwen des Adels und der reichen städtischen Bürgerschaft. Man nannte es das Kloster der singenden Jungfrauen. Der Turm der Stadtmauer neben dem Kloster hat den Namen „Jungfernturm“ bekommen. Das Kloster hat sich neben der St. Jacobskirche im Stadtviertel zwischen der jetzigen Mazā-Pils-/ Kleine Schlossstraße, Arsenāla-/Arsenalstraße und Torņa-/Turmstraße befunden. Durch das ehemalige Areal des Klosters führt noch heute die stark gebogene Klostera-/Klosterstraße. Über der Erde hat sich nur die stark barockisierte St. Marien-Magdalenen-Kirche erhalten (Caune/ Ose 2010, 314ff). Den Franziskanern begegnet man in Riga zum ersten Mal 1258, als sie ein Grundstück an der Stadtmauer am Ufer des Rige-Flusses vom Domkapitel kauften (Bunge 1853, Nr. 318). Ihre St. Katharinenkirche wird seit 1312 urkundlich erwähnt. Das Kloster lag im Stadtviertel zwischen der jetzigen Šķūņu-/ Scheunenstraße, Amatu-/ Gildstubenstraße, Meistaru-/ Kleine Schmiedestraße und Laipu-/ Stegstraße. Die Baureste des Klosters wurden in der Neuzeit teils abgebrochen und teils in neuen Häusern verbaut. Als in den 1960er Jahren eine umfangreiche Renovierung dieses Stadtviertels durchgeführt wurde, hat man schriftliche Quellen und Architekturreste erforscht. Es wurde festgestellt, dass die St. Katharinenkirche dreischiffig gewesen ist und Abb. 3 Riga. St. Johanniskirche des ehemaligen Dominikanerklosters. Aus Stein gehauener Mönchskopf in der südlichen Fassade (Foto: I. Ose). 511 512 Abb. 4 Riga, Dom. Südwestecke des Kreuzganghofes vor dem Umbau von 1888 (aus: Rechenschaftsbericht 1898-1900). einen langen Polygonalchor hatte. Der Grundriss des Klosters wurde von den Architekten Gunars Jansons und Gunars Erdmanis graphisch rekonstruiert, damalige kleine Schürfungen wurden nur sehr knapp dokumentiert (Caune/Ose 2010, 305ff.). Andere Kongregationen haben wenig Spuren in der Geschichte der Stadt hinterlassen. Schon 1202 gründete Bischof Albert das Kloster der Zisterzienser in Dünamünde, etwa 10 km nördlich von Riga. Aus den Schriftquellen ist bekannt, dass die Zisterzienser im 13. Jahrhundert einige Häuser in der Stadt besessen haben (Benninghoven 1961, 64). 1305 verkauften die Zisterzienser ihr Kloster in Dünamünde dem Deutschen Orden und zogen nach Padis unweit Tallinn/Reval um. In den Urkunden wird im 13. Jahrhundert auch der Konvent der Beginen in Riga erwähnt, sie wohnten in einem Haus im Bereich des PetriFriedhofs (Benninghoven 1961, 73). Der genaue Ort dieses Hauses ist unbekannt. Von den Klöstern der Dominikaner, Franziskaner und Zisterzienserinnen haben sich in Riga nur schriftliche Quellen und nur wenige Baures- te erhalten. Es wurden keine bedeutenden Ausgrabungen durchgeführt, weshalb im Weiteren nur das Domkloster ausführlicher behandelt wird. Ergebnisse der archäologischen Ausgrabungen im Domkloster Wie bereits erwähnt weihte Bischof Albert den Bauplatz für den neuen Dom St. Marien und das Kloster der Domherren in Riga im Jahr 1211. Der Beginn der Bauarbeiten zog sich bis 1215 hin, da die Chronik Heinrichs berichtet, dass im März desselben Jahres in der Stadt ein großer Brand ausbrach und der erste Dom vernichtet wurde. Deshalb begannen die Domherren, die neue St. Marienkirche und das Kloster außerhalb der Stadtmauer zu bauen (Chronicon XIII,3). 1226 war die Kirche schon so weit gebaut, dass dort ein päpstliches Konzil vom päpstlichen Legat gehalten wurde. Es gibt keine genauen Quellen über den Bau des Doms und des Klosters, aber es wird angenommen, dass der Baukomplex im Laufe des 13. Jahrhunderts vollendet wurde. 513 Abb. 5 Riga, Dom. Südwestecke des Kreuzganghofes nach der Wiederherstellung von 1888-1893 (aus: Rechenschaftsbericht 1898-1900). Gleichzeitig mit der Kirche wurde der Ostflügel des Klosters mit den Wohnräumen der Domherren in zwei Geschossen, der Südflügel mit der Küche und Wirtschaftsräumen sowie der Westflügel für die Domschule um den 38 x 40 m großen Innenhof gebaut (Abb. 4, Abb. 5 und Abb. 6). Im späten 19. und in der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts wurden Ausgrabungen im und am Dom sowie im Bereich des Klosterfriedhofs durchgeführt. Im Innenraum des Domes fanden einzelne Grabungen schon während der Restaurierung der Kirche am Ende des 19. Jahrhunderts statt, als Fragmente der Grabplatten gesammelt und mehrere Bestattungen freigelegt wurden. Leider hat man damals bis auf kurze Beschreibungen und Abzeichnungen der Reliefs fast keine andere Dokumentation vorgenommen (Busch 1896). Einige Schürfungen wurden im Dom auch während der Renovierung von 1960 von der Archäologin Tatjana Pāvele gemacht. Aufgrund der Rekonstruktion des Domplatzes wurden 1986-1989 vom Archäologen Andris Caune Forschungen außerhalb der Kirche an ihrer Nord- und Ostseite durchgeführt, wo auf dem so genannten Grauen Friedhof die Armen der Gemeinde seit dem 14. Jahrhundert bestattet wurden (Caune/ Tilko 1990). Im Westflügel des Kreuzganges wurden begrenzte Grabungen 1980-1983 von Baiba Eglāja durchgeführt. Seit 1986 wurden fast 15 Sommer lang umfangreiche Forschungen vom Archäologen Andris Celmiņš baubegleitend zur Konservierung der Fundamente der Außenwände und der Einrichtung eines Entwässerungssystems durchgeführt (Celmiņš 1988; 2002b). Seit 2006 finden im Dom Restaurierungsarbeiten statt und von Zeit zu Zeit werden einige Schürfungen im Zuge der Festigung von Pfeilern und Wänden im Kirchenschiff gemacht, unter der Leitung von Spezialisten des Rigaer Museums für Stadtgeschichte und Schifffahrt. Da die Ergebnisse der Ausgrabungen im Dom und Klosterhof noch nicht bearbeitet und ausgewertet sind, kann man hier nur eine kurze Übersicht über die Hauptergebnisse geben, die sich auf publizierte Vorberichte und Beiträge stützten. In der Zeit von 1986 bis 2000 (mit einigen Unterbrechungen) wurde bei den Ausgrabungen fast der gesamte Hofbe- reich des Domklosters erforscht sowie kleinere Schürfungen im südlichen Flügel vorgenommen und etwa die Hälfte des westlichen Kreuzgangflügels freigelegt. Die Kulturschicht konnte in mehr als 1200 m2 Fläche und in einer Mächtigkeit von 2–2,5 m erforscht werden (Celmiņš 1988; 1996; 2000b; 2002b). Arkadenwand des Kreuzgangs verursacht hat, sein nördliches Ende verlief in einer geraden Linie nach Osten mit einer Abweichung von 14°. Da das alte Steinhaus im unteren Horizont der Kulturschicht freigelegt wurde, hat man angenommen, dass es schon vor dem Bau des Klosters, also vor 1215 bestanden hat (Celmiņš 1997, 92, 96). 514 Abb. 6 Riga. Der östliche Flügel des Domkreuzgangs. Ansichtskarte aus dem Anfang des 20. Jahrhunderts. Mittelalterliche Baureste Zuerst sind die neuen Entdeckungen zur Baugeschichte des Domklosters zu erwähnen (Abb. 7). In den Ausgrabungen unter der Arkade des westlichen Kreuzgangflügels wurden ältere Fundamente eines 12 x 20 m großen zweiräumigen Hauses mit 2,17–2,39 m starken Wänden aus Dolomitstein in Zweischalenmauertechnik freigelegt. Die Innenräume waren 7,5 x 5,6 m und 7,5 x 7 m groß. Die große Stärke der Wände könnte auf mehrere Geschosse des Gebäudes hinweisen. Diese Fundamente haben sich bis in 1,5 m Höhe erhalten, da sie z. T. im unteren Bereich der Arkade des Kreuzgangs eingemauert waren. Der Leiter der Ausgrabungen Andris Celmiņš vermutete, dass gerade die Wiederverwendung der alten Fundamente die Bruchstelle in der Mitte der westlichen Bedeutende Zeugnisse wurden auch von dem anfangs geplanten, aber nie vollendeten Nordflügel des Kreuzgangs gewonnen. Im Hof hat man alte Fundamente in etwa 1,5 m Tiefe unter dem Erdniveau parallel zur Südwand der Kirche etwa 3 m von ihr entfernt freigelegt. Diese bis 1,6 m starke Mauer hatte sich in 0,2–0,4 m Höhe erhalten. Um die Außenseite der Mauer wasserdicht zu machen, hat man sie mit blauem Lehm bestrichen. Im östlichen Teil waren diese Fundamente mit der Wand des Ostflügels des Kreuzgangs verbunden und es wurde archäologisch festgestellt, dass der Bau der beiden Flügel gleichzeitig begonnen worden war. Die Fundamente wurden in Zweischalenmauertechnik gebildet: Grob behauene Dolomite wurden an die Seiten gelegt, in der Mitte hat man kleine Bruchstücke von roten Ziegeln und Dachsteinen sowie Steine mit Kalk- Abb. 7 Riga. Grundriss des Doms und Klosters. A – unter dem westlichen Flügel des Kreuzgangs während der Ausgrabungen freigelegte Fundamente eines Steingebäudes aus dem frühen 13. Jahrhundert; B – freigelegte Fundamente des unbeendeten nördlichen Flügels des Kreuzgangs; 1 – Fundamente der Mauer; 2 – 1986 bis 1996 archäologisch freigelegte Fläche (nach: Celmiņš 1997). mörtel verlegt. Teile von Ziegeln und Dachsteinen weisen indirekt darauf hin, dass die Arkade des Kreuzgangs einige Zeit nach dem Baubeginn der Kirche angelegt wurde, als bereits zerbrochene Ziegel vorhanden waren. Es wurde auch festgestellt, dass der Bau der Fundamente des Nordflügels 6,7 m vom Westflügel entfernt eingestellt wurde, der Nordflügel des Kreuzgangs also nie beendet wurde (Celmiņš 1997, 94; 2000b, 317f.). Bestattungen Während der Ausgrabungen hat man den größeren Teil des so genannten Grünen Friedhofs im Klosterhof erforscht. Da der Friedhof mehr als fünf Jahrhunderte lang fast vom 2. Jahrzehnt des 13. Jahrhunderts bis zum Verbot des Bestattens in der Stadt im Jahr 1772 verwendet wurde, hat man während des Grabens der neuen Grabgruben die älteren Bestattungen oft zerstört. Die ausgegrabenen alten Knochen wurden dann in Knochengruben bestattet. Mehrere solcher Knochengruben wurden während der Ausgrabungen freigelegt. Die Zahl der archäologisch freigelegten, ganz oder teils erhaltenen unzerstörten Bestattungen beträgt 1954. Sie wurden in fünf bis neun Schichten übereinander freigelegt (Celmiņš 2002b, 344). Die oberen Horizonte der Kulturschicht bestanden hauptsächlich aus Bauschutt der Neuzeit. Darunter wurden Bestattungen in einer grauen Sandschicht freigelegt. Über dem natürlichen Boden lag eine Schicht von wasserdichtem Lehmsand, in der sich Reste von Holzsärgen gut erhalten hatten. Da der Leiter der Ausgrabungen leider keine vollständige Auswertung des Materials des Friedhofs beenden konnte, kann man hier nur einige publizierte Erkenntnisse über die Ergebnisse der Forschungen einiger Grabungskampagnen erwähnen. Man hat festgestellt, dass die Toten hauptsächlich in Holzsärgen bestattet wurden, die mit eisernen Nägeln zugenagelt wurden. Daneben gab es auch Bestattungen ohne Särge. In den unteren Horizonten der Kulturschicht hat man neun Ziegelsärge freigelegt (Celmiņš 2000a). Ihre Wände hatten sich in der Höhe von ein bis drei Ziegelreihen erhalten, die gestapelt oder mit Kalkmörtel gemauert waren. In einem Fall bestand auch der Fußboden aus Ziegeln. Die Ziegelsärge wurden mit einer Länge von 180–217 cm und 28–62 cm Breite im Innenmaß angelegt (Abb. 8). Im Grundriss waren sie rechteckig oder trapezartig und besaßen eine Kopfnische oder einen breiteren Teil um den Kopf des Verstorbenen. Nach der Länge der Ziegel (28-30 cm) 515 wurden diese Särge in den Zeitraum von der Mitte des 13. Jahrhunderts bis zum Anfang des 14. Jahrhunderts datiert. Nach Meinung des Ausgräbers wurden in den Ziegelsärgen Priester des unteren Ranges, vielleicht Einwanderer bestattet (Celmiņš 2000a, 155, 157). ler der Domschule bestattet wurden. Die wenigen Frauengräber sind eher eine Ausnahme. Die höhere Geistlichkeit wurde meistens unter dem Fußboden des Doms bestattet, aber schon 1891 hat man eine gemauerte Gruft mit der Bestattung einer adligen Person in der südwestli- 516 Abb. 8 Riga. Im Friedhof des Domklosters freigelegtes Ziegelgrab Nr. 129 – Grundriss und Seitenwände. A – Fuge zwischen den gemauerten Ziegeln; 1 – grober Sand; 2 – lehmiger Sand – natürlicher Boden; 3 – Kalkmörtel (nach: Celmiņš 2000a). Die Ergebnisse der anthropologischen Untersuchung der Skelette aus den 1996-1998 durchgeführten Ausgrabungen zeigten, dass man von 146 freigelegten Bestattungen des 13.-14. Jahrhunderts für 131 das Geschlecht bestimmen konnte – darunter gab es 73,3 % erwachsene Männer, 6,9 % Frauen, 9,9 % Halbwüchsige und 10,6 % Kinder über sechs Jahre. Dem anthropologischen Typ nach handelte es sich um Norddeutsche und Skandinavier (Zariņa 2000, 139). Die Verteilung der Geschlechter zeigt, dass auf dem Friedhof des Klosters im Mittelalter hauptsächlich Männer, vermutlich Domherren sowie Lehrer und Schü- chen Ecke des Klosterhofs freigelegt. Die damals ausgegrabenen sterblichen Überreste wurden in einem Zinksarg in derselben Gruft wieder bestattet. Da in der so genannten Kleinen Bischofschronik erwähnt wurde, dass der Erzbischof Michael Hildebrand im Westflügel des Kreuzgangs am früheren Eingang zur Domschule begraben wurde, hat man diese Bestattung mit ihm verbunden. 1988 und 1989 wurde das Grab wieder freigelegt und erforscht. Man hat Fragmente von prächtiger Kleidung, einen gestrickten Handschuh aus Leinengarn sowie Überbleibsel von Seide, Samt und Brokat festgestellt (Žeiere 2003). Nach der anthropologischen Analyse des Skeletts wurde aber festgestellt, dass es sich um einen germanischen Mann handelt, der im Alter von 50-60 Jahren gestorben ist. Seine stark gebogenen Oberschenkelknochen wurden mit langen Reisen zu Pferde erklärt (Zariņa 2003). Für eine Datierung des Grabes in die 2. Hälfte des 15. Jahrhunderts lieferte die gefundene Münze des Bischofs von Dorpat (1441-1459) den Hinweis. Das anthropologisch festgestellte Alter des verstorbenen Mannes mit 50-60 Jahren ist allerdings wesentlich niedriger, als die in den Schriftquellen angegebene Lebenszeit des Erzbischofs Michael Hildebrand (1433-1509), der im Alter von 76 Jahren starb. Deshalb bleibt die Persönlichkeit dieser bestatteten adligen Person unklar (Celmiņš 2003, 102). Sachfunde Im Laufe der Ausgrabungen wurden mehr als 2000 Artefakte geborgen, die in die Zeit vom 13. bis zum 19. Jahrhundert zu datieren sind. Inventar wurde nur in 198 Gräbern, also 10 % aller freigelegten Bestattungen festgestellt. Andere Sachfunde wurden in der Zuschüttung der Gräber oder in der vermischten Schicht des Friedhofs gefunden. Nach Meinung des Ausgräbers ist ein Teil der Funde mit zerstörten älteren Bestattungen, der andere Teil mit den im Klosterhof zufällig verlorenen oder im Abfall ausgeworfenen Sachen zu verbinden. Ein weiterer Teil könnte mit der zugeführten Erde zur Aufschüttung des Friedhofs dorthin gelangt sein (Celmiņš 2000a, 324). Unter dem Grabinventar kann man metallene Details der Kleidung und Schmuck wie kleine bronzene Haken, Halsschmuck aus Glasperlen, Schnallen, Spangen und Fibeln nennen (Abb. 9). In einigen Gräbern gab es Murmeln, Münzen oder andere kleine Funde, z. B. im Grab Nr. 80, der Bestattung eines 20-jährigen Jünglings, wurde ein knöcherner Schreibgriffel (Celmiņš 1998), und im Grab Nr. 95 mit der Doppelbestattung eines Knaben und Mädchens eine Maultrommel gefunden (Celmiņš 2002a). Besonders reich war das Grab Nr. 140, in dem ein Mann mit 60 Münzen aus dem Ende des 13. / Anfang des 14. Jahrhunderts und einem Würfel bestattet war (Berga/Celmiņš 1998). Eine große Gruppe der Sachfunde bildet Nähzeug – insgesamt hat man 44 Nähnadeln (eine eiserne, andere bronzene) und 17 bronzene Fingerhüte gefunden. Nur sechs Nähnadeln und ein Fingerhut voll Münzen wurden im Grabinventar gefunden, andere hat man in gemischten Schichten geborgen. Die Nähnadeln wurden fast mit der ganzen Belegungszeit des Friedhofs vom 13. bis zum 17. Jahrhundert, Fingerhüte dagegen mit dem 15.–17. Jahrhundert datiert. Nach Meinung des Ausgräbers wurde ein Teil des Nähzeugs für das Zunähen der Leichentücher benutzt, obwohl man gebrochene Nadeln auch mit dem Bestattungsritual verbinden könnte (Celmiņš 2005). Im Westflügel des Klosters befand sich die Domschule. Ein erster indirekter Hinweis darauf scheint ein 1239 urkundlich genannter Lehrer Henricus scholasticus zu sein (Bunge 1853, Nr. 162). Mit den Schreib- und Lesekundigen der Klosterschule kann man die während der Ausgrabungen gefundenen bronzenen Beschläge von Bucheinbänden und 43 Stili, knöcherne, bronzene und eiserne Schreibgriffel aus dem 13.15. Jahrhundert, verbinden. Auch die sechs gefundenen Maultrommeln konnte man vielleicht für die musikalische Ausbildung verwenden. Während der archäologischen Ausgrabungen hat man keine direkten Hinweise auf die Wasserversorgung und Kanalisation des mittelalterlichen Domklosters gefunden. Drei im Klosterhof freigelegte hölzerne Brunnen wurden in das 17.-18. Jahrhundert datiert. Es ist aber möglich, dass an der Stelle des 1995 in der südöstlichen Ecke des Hofes freigelegten Brunnens, der im 18. Jahrhundert angelegt wurde, zuvor ein älterer Brunnen gewesen ist (Celmiņš 1996, 46). Es gibt keine archäologischen Funde, die von der Wirtschaft des Domklosters zeugen könnten. Auch die schriftlichen Quellen geben wenig Hinweise darauf. Man kann nur erwähnen, dass in den Urkunden des 13. Jahrhunderts die Besitzungen der Domherren außerhalb des Klosters, Gärten (stifts garten) an der alten Stadtmauer und außerhalb der Stadt sowie mehrere Äcker auf der Insel Steinholm erwähnt werden (Benninghoven 1961, 50, 66, 73). Die Domherren besaßen den so genannten Kelleracker (Ager cellarius) südlich der Stadt, von dem das Domkapitel im 13.-16. Jahrhundert mit Gemüse und Obst versorgt wurde. 517 518 Abb. 9 Riga. Während der Ausgrabungen im Friedhof des Domklosters 1996 und 1997 gefundene Artefakte: 1-4 – Schreibgriffel aus Knochen, Bronze und Eisen; 5, 6 – Nähnadel; 7 – Löffelchen für die Reinigung der Ohren; 8, 9 – Fibel; 10 – Fingerhut; 11 – Schnalle; 12, 13 – Fragmente der Fibel; 15-17, 19 – bronzene Beschläge; 18 – Würfel; 20, 21 – Murmel; 22 – bronzener Griff; 23 – Griff aus Knochen; 24 – Maultrommel; 25 – Fragment eines Griffes aus Knochen (nach: Celmiņš 1998). Aufgabe und Umnutzung der Klöster nach der Reformation Seit 1521 begannen in Riga evangelische Predigten, die eigentliche Reformation brachte das Jahr 1524. Am 6. März kam es zu Ausschreitungen der Lutheraner gegen das Katharinenkloster und der Stadtrat schloss die Kirchen der Franziskaner und Dominikaner für die öffentliche Predigt. Am 16. März kam es zum Bildersturm in den Kirchen St. Peter und St. Jakob, am 2. April wurden Franziskanermönche – und vielleicht gleichzeitig auch die Dominikaner – aus der Stadt verwiesen. Anfang Mai hat der Stadtrat den Domschatz eingezogen, am 8. August wurde der Dom verwüstet, danach wurden die katholischen Priester aus der Stadt vertrieben (Arbusow 1921, 292ff.). Dann blieben die Gebäude der Klöster einige Zeit unbewohnt. Nach dem Tod des Erzbischofs Thomas Schöning im Jahr 1539 hat die Stadt das zerstörte Franziskanerkloster übernommen und die Gebäude an Privatpersonen vermietet. Die Bücher der Franziskaner bildeten den Anfang der Rigaer Stadtbibliothek (Gutzeit 1865, 347). Die Katharinenkirche wurde umgebaut und heute kann man nur einzelne Bauteile in den Wänden der Häuser der Neuzeit finden. Die geschlossene Johanniskirche des Dominikanerklosters wurde einige Zeit als Pferdestall verwendet. Als Riga unter polnische Herrschaft kam, schenkte König Stefan Batory 1582 den Jesuiten die St. Jakobskirche. Da diese Kirche nach der Reformation von der lettischen Gemeinde genutzt wurde, hat die Stadt den Letten die alte Johanniskirche gegeben. Sie wurde mit einem Anbau erweitert und danach als lutherisches Gotteshaus verwendet. Das Zisterzienserinnenkloster blieb während der Reformation unverwüstet, aber in den folgenden Jahrzehnten verringerte sich die Zahl der Nonnen in Riga. 1583 wurde das Kloster liquidiert und vom polnischen König den Jesuiten übergeben. Nach den Zerstörungen im Grossen Nordischen Krieg hat man im 18. Jahrhundert die St. Marien-Magdalenenkirche stark umgebaut und dort eine orthodoxe Kirche eingerichtet, die aber 1923 wieder einer katholischen Gemeinde übergeben wurde (Caune/Ose 2010, 314ff.). Während der Reformation wurde das Domkloster geschlossen. Nach langen Verhandlungen mit dem Rigaer Rat hat der Erzbischof Wilhelm von Brandenburg 1551 auf den Dom verzichtet, 1582 wurde diese Kirche vom polnischen König der Stadt Riga geschenkt. Die Stadt vermietete den Kreuzgang und den Kapitelsaal des geschlossenen Domklosters den Kaufleuten als Lagerund Handelsstätte. Dazu wurde der Kreuzgang mit Zwischenwänden unterteilt und die Säulen der Arkaden vermauert oder ausgebrochen (Caune/Ose 2010, 256). 1778-1779 hat der Rigaer Baumeister Christoph Haberland den Säulensaal für die Stadtbibliothek im ersten Stockwerk des Ostflügels des ehemaligen Domklosters errichtet. 1885 bis 1910 wurden umfangreiche Restaurierungsarbeiten in Dom und Kreuzgang durchgeführt (Rechenschaftsbericht 1886-1911). Man hat den Treppenanbau in der südwestlichen Ecke des Hofes abgetragen, einen aus dem Mittelalter erhaltenen Abschnitt der Arkade freigelegt und die Säulen in den Kreuzgangarkaden wiederhergestellt. Über den Kreuzgangflügeln wurde ein Obergeschoss gebaut (Abb. 4 und Abb. 5). Heute ist der alte Dom die Kathedrale des lutherischen Erzbischofs von Lettland. In den Räumen des ehemaligen Klosters befindet sich das erweiterte Dommuseum, das jetzt die Bezeichnung Rigaer Museum für Stadtgeschichte und Schifffahrt trägt. Nach den umfangreichen Ausgrabungen und Instandsetzungen wurde der ehemalige Klosterhof und der alte Kreuzgang vor einigen Jahren den Besuchern geöffnet, im Dom wird die Restaurierung fortgesetzt. Summary During the Middle Ages Riga had four monasteries with special buildings and own churches. In 1201 Bishop Albert relocated his cathedral to Riga and consecrated the building site of a new cathedral and its connected monastery at the banks of the river Düna in 1211, while the erecting of the church began in 1215. Yet there are considerable remains in situ preserved. Furthermore there had been excavations done by the archaeologist Andris Celmiņš in the years from 1986 to 2000 and nearly the whole area of the cloistered courtyard and even parts of the cloister itself. In the courtyard the cemetery was revealed that was used from the 2nd decades of the 13th century until burials in the city were prohibited in 1772. All in all 1954 intact burials were found being stratified in five to nine layers. Besides there had been lots of demolished burials whose bones were found in the covering layers. The results of the anthropological analyses of the skeletons from the campaigns between 1996 and 1998 show that it had been individuals from North Germany and Scandinavia. During the excavations more than 2000 artefacts were recovered dating from the 13th to 19th century. Inventories could just be found in 198 burials, altogether in 10 % of all burials. Only a few written sources and architectural remains of the Riga monasteries have survived until today. In 1234 the Dominicans settled in Riga and the nave of their St John’s church is still standing. The Cistercian nunnery was mentioned the first time in 1255. It had been the domicile of unmarried daughters and noble widows as well as of rich citizens. The Franciscans could be proven in Riga from 1258 onwards. Their St Catharine’s church is only to be found in sparsely remains. At the Reformation in Riga in 1521 the monasteries were closed, only a few Cistercian nuns still lived in their monastery until 1583. Literatur Arbusow 1921 L. Arbusow, Die Einführung der Reformation in Liv-, Est- und Kurland, Leipzig/Riga 19191921. Benninghoven F. Benninghoven, Rigas Entstehung und der 1961 frühhansische Kaufmann, Hamburg 1961. Berga/Celmiņš T. Berga und A. Celmiņš, 14. gadsimta 1998 apbedījums ar brakteātiem un spēļu kauliņu Rīgas Doma pagalma kapsētā, in: Senā Rīga 1, Rīga 1998, 224-234. Bruiningk 1904 H. 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