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Sasanidische Bleimünzen, In: Wolfgang Szaivert, Nikolaus Schindel, Michael Beckers Und Klaus Vondrovec (hrsg.), Toyto Apech Th Xwpa. Festschrift Für Wolfgang Hahn Zum 70. Geburtstag, Wien 2015, S. 303–330

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TOYTO APECH TH XWPA Festschrift für Wolfgang Hahn zum 70. Geburtstag Herausgegeben von Wolfgang Szaivert, Nikolaus Schindel, Michael Beckers und Klaus Vondrovec Veröffentlichungen des Instituts für Numismatik und Geldgeschichte Wien 2015 Band 16 Alle Rechte vorbehalten Copyright 2015 Verlag Österreichische Forschungsgesellschaft für Numismatik c/o Institut für Numismatik und Geldgeschichte / Universität Wien Layout und Druckvorbereitung W. Szaivert Druck DGS GmbH Wien, www.BuchDrucker.at ISBN: 978-3-9501987-5-1 Wolfgango Hahn septuagenario (verkleidet als äthiopischer Memher) Inhaltsverzeichnis Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 Schriftenverzeichnis Wolfgang Hahn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 M B und N H Der Münzhandel in Österreich nach 1945 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 35 G B and N B A Hoard of Folles from Oboda and the Mint of Antioch/Theoupolis . . . . . . . . . . 57 A C Ein unpublizierter Tremissis im Namen des Anastasius I. Probleme der Zuweisung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77 Gü D Zu zwei „neuen“ Silbermedaillonen des Antoninus III. Caracalla . . . . . . . . . . . . 87 H E und J H Ein kleiner Münzfundkomplex der 1. Hälfte des 12. Jahrhunderts aus Frauenhofen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 91 M H und N S Eine osmanische Petitesse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 111 K J und R W Ein Hort republikanischer und augusteischer Denare aus Kerala Ein Zeugnis für den Beginn des römischen Indienhandels . . . . . . . . . . . . . . . . 119 S K Numismatik versus Epigraphik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 141 B K Die Münzen Bayerns in der Ottonenzeit (919–1024) Fingerzeige zu Wolfgang Hahns Grundzügen der Altbaierischen Münz- und Geldgeschichte (GAM). . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145 E P Ein Einzelfundkomplex religiöser Medaillen vom Sonntagberg . . . . . . . . . . . . . 171 B P Österreichische Wallfahrts-Jubiläumsmedaillen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 183 L R Wann sind Abbildungen in numismatischen Publikationen zulässig? Eine Untersuchung der Grundlagen numismatischer wissenschaftlicher Arbeit nach österreichischem Recht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249 R R Der Tiroler Unzialis (Guldiner) Ein Beitrag zur Metrologie der Münzreform unter Erzherzog Sigmund . . . . . . . . . 257 6 Inhaltsverzeichnis M R Mhnzschmuck aus 20-Pfennig-Mhnzen und verwandte Schmuckprägungen . . . . . . 267 S S Die Variantenvielfalt einer Gemeinschaftsprägung im 13. Jahrhundert. Der Brhckenpfennig – Graz, Pettau oder Rann? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281 N S Sasanidische Bleimhnzen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 303 A S -T Khnstlerfeste . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 331 W S und U K Eine Schilddornschnalle mit dem Monogramm des Ostgotenkcnigs Heldebad (540–541) aus Schwetzingen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 339 K S Die Stempelanalyse als Datierungsmethode Fallstudien aus der Medaillonprägung des Commodus. . . . . . . . . . . . . . . . . . 347 F S Qualche nota di metodo sulla deinizione dei criteri tipologici nella numismatica partica. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 363 E S Fundmhnzen aus einem Klosterneuburger Garten Schcmergasse 34 Leopoldstrasse 60 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 377 W S Numismatisches aus dem Krcnungsjahr 1690 Beobachtungen an einigen shddeutschen Barockmedaillen . . . . . . . . . . . . . . . 385 F ç T Archéologie et Numismatique Les cinq découvertes qui ont bouleversé l’histoire monétaire du Qin . . . . . . . . . . 433 K V Justierspuren auf spätrcmischen Buntmetallmhnzen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . 453 H W Die abschnittsweise Prägung bei byzantinischen Kupfermhnzen . . . . . . . . . . . . 461 M P W Zwei unpublizierte postume Mhnzen Alexanders des Gropen im Institut fhr Numismatik und Geldgeschichte sowie weitere Ergänzungen zu Price, Alexander . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 469 B W IO IO TRIVMP und A.P.P.F. Zu zwei Typen rcmischer Buntmetall-Tesserae. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 479 M Z Ein republikanischer Denarhort von Pantelleria/Italien . . . . . . . . . . . . . . . . . 499 Vorwort TOYTO APECH TH XWPA, „dieses mcge dem Lande gefallen“, ist eine häuige Rückseitenlegende in der axumitischen Münzprägung. Wir haben diesen Spruch als Motto der Festschrift für Wolfgang Hahn anlässlich seines 70. Geburtstages aus mehreren Gründen ausgewählt. Einerseits wird damit einer der Arbeitsschwerpunkte des Jubilars genannt; andererseits hoffen wir natürlich, dass Wolfgang Hahn an diesem Band Gefallen inden wird. Darhber hinaus ist die XWPA nathrlich auch die wissenschaftliche Community weltweit, die wir mit dieser numismatischen Festschrift ansprechen, und auch deren Gefallen wir zu erreichen streben. Da Wolfgang Hahn bekanntermaßen einer ausführlichen Würdigung seiner Person abhold ist, möge dieser Band und der Umstand, dass so viele Freunde, Kollegen und Schüler einen Beitrag dazu geleistet haben, für sich sprechen. Ausführlich zu seinem wissenschaftlichen Lebensweg liest man im Sonderheft der Mitteilungen des Instituts für Numsimatik und Geldgeschichte Nr. 41a: Univ.-Prof. Dr. Wolfgang Hahn 20 Jahre am Institut für Numismatik und Geldgeschichte, Wien 2010. Entsprechend den vielfältigen numismatischen Interessen des Jubilars inden sich Beiträge zu nahezu allen Teilbereichen der Numismatik, zu griechischen, römischen, byzantinischen, orientalischen, mittelalterlichen, neuzeitlichen und modernen Münzen sowie zu Medaillen; auch der Mhnzhandel indet Erwähnung. Wie jeder, der jemals einen Sammelband herausgegeben hat, weiß, stimmt die Anzahl der endgültigen Beiträge selten mit der der ursprünglichen Zusagen überein; dennoch sind wir zuversichtlich, dass der vorliegende Band sowohl hinsichtlich seiner Qualität als auch hinsichtlich der thematischen Bandbreite des Jubilars würdig ist. Über das gewaltige wissenschaftliche Œuvre Wolfgang Hahn bietet das vorangestellte Schriftenverzeichnis einen Überblick, fhr dessen Zusammenstellung wir Hubert Emmerig zu Dank verplichtet sind. Die Herausgeber haben die angenehme Verplichtung, einer Reihe von beteiligten Personen ihren Dank dafür abzustatten, dass das Projekt einer Festschrift für Wolfgang Hahn zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht werden konnte. Zunächst einmal seien alle Autorinnen und Autoren bedankt, deren wissenschaftliche Leistungen das Zustandekommen dieses Bandes erst ermöglicht haben. Weiters haben wir dem nationalen und internationalen Münzhandel zu danken, durch dessen Unterstützung das Projekt der Festschrift überhaupt realisiert werden konnte: Rauch (Wien), Künker (Osnabrück), Dorotheum, Sauer, Schöller Münzhandel (alle Wien) sowie Emporium (Hamburg), NGSA (Genf), Lanz (München), Hirsch Nachfolger (München), Meister (Ludwigsburg) und Alain Baron. Für die Beabrbeitung der Bilder dürfen wir Frau Andrea Sulzgruber herzlich danken, wie auch Herrn Marc Philipp Wahl für das Mitlesen der Korrekturen. Die Herausgeber N S Sasanidische Bleimünzen Vorbemerkung Im umfangreichen Œuvre Wolfgang Hahns kommen die Sasaniden eher am Rande vor, als Gegner der Byzantiner und vereinzelt als Vorbildgeber fhr ostrcmische Silberprägungen.1 Wenn auch dieser Beitrag von der hematik her auf den ersten Blick nicht allzu eng mit dem Arbeitsschwerpunkt des Geehrten zusammenzuhängen scheint, so ist Wolfgang Hahns Vorbildwirkung dennoch enorm, und zwar im Besonderen hinsichtlich der Aufassung vom Wertgeldcharakter der byzantinischen Kupferprägung. Auch was das Methodische allgemein betrift, verdanke ich Wolfgang Hahn sehr viel, was in den folgenden Zeilen sicherlich klar werden wird. Bedeutend ist fhr dieses hema aber auch das Werk einer zweiten bedeutenden Forscherperscnlichkeit aus der byzantinischen Numismatik, nämlich Cecile Morrisson. Sie hat nicht nur die bis heute wichtigste Arbeit zur Verwendung von Blei im ostrcmischen Reich verfasst,2 sondern auch mit einem allgemeinen Überblick zu Bleimhnzen in der Antike und im Orient die wichtigsten Fragen zur Verwendung dieses Mhnzmetalls angerissen und teilweise auch beantwortet.3 Morrisson unterscheidet zunächst einmal zwischen Kupfermhnzen mit einem hohen Bleianteil und reinen Bleimhnzen.4 Erstere werden hier nicht behandelt, zum einen, da sie ohne Metallanalyse nicht zweifelsfrei erkennbar sind, und zum anderen, weil derartige Sthcke prinzipiell als Kupfermhnzen ausgegeben wurden. Was die zweite Gruppe betrift, so sind zwei Probleme anzusprechen. Einerseits lässt sich gerade im Bereich der sasanidischen Bleimhnzen aufgrund der zwischen Blei und Kupfer meist gleichartigen Typologie keine so eindeutige Unterscheidung trefen, wie sie etwa im Falle der byzantinischen Bleisthcke des Mauricius mcglich ist.5 Ohne die Angabe des Metalls durch eine Person, die die jeweilige Mhnze in der Hand hatte (und, soweit mcglich, am Rand die Nagelprobe durchfhhrte), ist – gerade auf der Grundlage eines Schwarzweiß-Photos – eine Bestimmung des Mhnzmetalls nicht mcglich. Daher besteht eine gewisse Gefahr, dass manche Bleimhnzen unter Beständen von Kupfermhnzen unerkannt bleiben. Das umgekehrte Problem, dass aufgrund einer grauen Patina Bronzemhnzen (mcgen sie auch eine bedeutende Bleibeimischung aufweisen) als Bleisthcke angesprochen werden,6 ist mir im konkreten sasanidischen Fall noch nicht bekannt. Allgemein nicht selbstverständlich ist es auch, jedes halbwegs runde Bleiobjekt mit Bild oder Aufschrift als Mhnze zu bezeichnen; grundsätzlich sind hier Siegel und Bullen, aber 1 2 3 4 5 6 H /M 2013; H /M 2009; einen (wenn auch nicht mehr vcllig aktuellen) Überblick hber numismatische Wechselbeziehungen zwischen Byzanz und dem Sasanidenreich bietet Gö 1968. M 1981. M 1993. M 1993. M 1981, S. 131. Derartiges indet sich, seit Bleimhnzen in Sammlerkreisen ein gesteigertes Interesse inden und hchere Preise erzielen, allenthalben im Internethandel bei umayyadischen Kupfermhnzen. 304 Nikolaus Schindel auch tesserae, wie sie im antiken Rom,7 aber auch etwa in der frhhislamischen Zeit allenthalben vorkommen,8 aufgrund ihrer grundsätzlich unterschiedlichen Funktion von den Mhnzen – also fhr Zahlungszwecke im normalen Geldumlauf hergestellten Metallobjekten handlicher Grcße und oiziell legitimierten Charakters9 – zu unterscheiden. Anders als etwa im frhhen Islam sind mir aus dem Sasanidenreich noch keine mhnzähnlichen Bleisthcke bekannt, denen man mit hinreichender Wahrscheinlichkeit den Mhnzcharakter absprechen kcnnte, da sie etwa einseitig wären oder einen Fadenkanal aufwiesen.10 Zwei weitere meiner Meinung nach falsche Ansprachen seien noch kurz erwähnt: Sowohl Unvala11 als auch Gcbl12 lassen die Mcglichkeit anklingen, dass es sich bei den Bleimhnzen um Fälschungen von Sechsteldrachmen handeln kcnnte. Dafhr sind aber einerseits die Gewichte der Bleisthcke, wie etwa der untenstehenden Tab. 4 zu entnehmen ist, viel zu hoch;13 zum anderen aber sind ab Shapur II. Sechsteldrachmen Zeremonialmhnzen ohne Bedeutung fhr den alltäglichen Zahlungsverkehr.14 Die große Häuigkeit von Bleimhnzen neben Kupfermhnzen in verschiedenen Grabungen, in denen Sechsteldrachmen fehlen, widerspricht dieser Annahme zusätzlich. In einer anderen Arbeit hat Gcbl die Meinung vertreten, die Bleisthcke kcnnten Mhnzproben sein;15 dagegen ist einzuwenden, dass die hberwiegende Mehrheit der Bleimhnzen nicht die Grcße von Drachmen haben,16 von denen man Proben am zahlreichsten zu erwarten hätte. Wiederum ist auch auf die tatsächlich große Häuigkeit der Bleimhnzen in Grabungen hinzuweisen (Tab. 2), was fhr Mhnzproben nathrlich ganz ausgeschlossen ist. Materialgrundlagen So viel als kurze Einfhhrung in das hema. Kommen wir nun zum wichtigsten Teil jeder numismatischen Arbeit, nämlich zur Materialbasis. Auch wenn sasanidische Bleimhnzen als selten gelten,17 so konnte ich – ohne Vollständigkeit anzustreben – fhr diese Arbeit nicht weniger als 148 Exemplare versammeln. Meine Materialgrundlage waren die bisher erschienen Bände der Reihe Sylloge Nummorum Sasanidarum,18 die unverzichtbare Numismatische Zentralkartei am Institut fhr Numismatik und Geldgeschichte (NZK), verschiedene cfentliche und private Mhnzsammlungen,19 Internetressourcen,20 vor allem aber archäologische Grabungsberichte. Denn während sonst die hberwiegende Masse sasanidischer Silbermhnzen in privaten oder cfentlichen Sammlungsbeständen 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20 Vgl. etwa R 1903. Hierzu grundsätzlich S 2012; fhr eine mcgliche umayyadische tessera S 2007. Dies frei nach der Mhnzdeinition bei Gö 1978, Bd. 1, S. 29. Bleibullen und -siegel sind dem sasanidischen Iran wesensfremd; G 1989. U 1943, S. 43. Gö 1960, S. 42 f. Fhr die Gewichte der Sechsteldrachmen Schindel 2004, Bd. 1, S. 113–116, Tab. 47 und Schindel 2014, S. 15–17. S 2004, Bd. 1, S. 114 f.; S 2014, S.16 f.. Gö 1971, Prägetabelle 6 („lead proofs known“). So schon S 2004, Bd. 1, S. 119. M 1993, S. 251; keine Bleisthcke sind verzeichnet bei Paruck 1924; bei Gö 1971 tauchen sie nur versteckt in Prägetabelle 6 (Shapur II.) mit der Bemerkung „lead proofs known“ auf. A /G 2003; A /G 2012; B /S /R 2012; S 2004; S 2009; S 2014. Ich bin Vesta Curtis vom British Museum, London, den Kuratoren der in SNS publizierten cfentlichen Kabinetten sowie Francois Gurnet, Robert W. Schaaf und Susan Tyler-Smith zu herzlichem Dank fhr die Übermittlung von Bildern und Daten von Mhnzen in ihren Sammlungen verplichtet. www.zeno.ru; www.coinarchives.com. Sasanidische Bleimhnzen 305 keine Provenienz aufweist,21 so ist es bei den Bleimhnzen genau umgekehrt: Hier stammt die hberwiegende Mehrheit aus archäologischen Grabungen. Von den 148 hier versammelten Mhnzen stammen 44 aus einem Schatzfund,22 und 72 aus verschiedenen archäologischen Grabungen. Lediglich bei 32 Mhnzen (22 %) waren keine Informationen zur Materialherkunft verfhgbar,23 ein Verhältnis, von dem man fhr sasanidische Drachmen nur träumen kann. Der folgende Überblick soll die verschiedenen Quellen aufschlhsseln und zugleich zeigen, wie ungleichmäßig die Materialgrundlagen der orientalischen Numismatik eben immer noch sind. Prägeherr SNS 1, 2, 3 AE Ardashir I. (224–240) Shapur I. (240–271/2) Ohrmazd I. (271/2–273) Wahram I. (273–276) Wahram II. (276–293) Narseh (293–302/3) Ohrmzad II. (302/3–309/10) Shapur II. (309/10–379) Ardashir II. (379–383) Shapur III. (383–388) Wahram IV. (388–399) Yazdgerd I. (399–420) Wahram V. (420–438) Yazdgerd II. (438–457) Peroz (457–484) Walkash (484–488) Kawad I./1. Reg. (488–496) Zamasp (496–499) Kawad I./2. Reg. (499–531) Gesamt 120 69 2 9 11 10 7 48 4 4 24 8 19 23 7 1 3 1 25 28 374 Pb 2 3 1 1 2 9 24 Gesamt 320 312 34 130 179 180 203 333 31 100 164 182 144 109 311 66 68 46 356 3268 SNS Schaaf Pb Grabungen Susa 1 2 1 1 1 1 7 2 5 4 1326 Masdschidi Suleyman 1 1 36 3827 Schindel 4 8 6 52 2 2 4 45 6 12928 Tab. 1. Materialgrundlagen 25262728 21 22 23 24 25 26 27 28 In S 2004 etwa stammen lediglich 40 von den 1450 katalogisierten Mhnzen der drei Sammlungen Paris, Berlin und Wien aus Grabungen, wenn man die Schatzfunde beiseitelässt. U 1943; hier Nr. 78, 80–119. Man mag sich fragen, ob die Mehrzahl der Sthcke des Peroz mit der weiter unten besprochenen Sigle (Nr. 124–128) vielleicht auch aus einem kleinen Fund stammt. Drei Exemplare (S 2004, Bd. 2, S. 214, Nr. 100–102) erscheinen mit heute dubios und wurden dementsprechend hier nicht berhcksichtigt. Typ Ie/1a gehcrt tatsächlich in die erste Regierung (dort nunmehr Ib/1), S 2014, S. 42 f. Dazu kommt noch ein Beleg mit unsicherem Prägeherren, hier Nr. 130. Dazu kommt noch ein Beleg mit unsicherem Prägeherren, hier Nr. 132–148. Dazu kommen noch 17 Belege mit unsicherem Prägeherren, hier Nr. 130–148. Nikolaus Schindel 306 Bei der Gesamtschau der ersten drei SNS-Bände29 blieben zeitgencssische sowie moderne Falsa unberhcksichtigt. Zu den Grhnden fhr die Unterschiede bei den nach Kcnigen aufgeschlhsselten Belegzahlen aus den Grabungsberichten siehe weiter unten. Vergleicht man die Belegzahlen der Bleimhnzen mit den Gesamtsummen pro jeweiligem Kcnig in den Bänden der SNS-Hauptreihe, so mcgen sie verschwindend klein erscheinen. Betrachtet man jedoch das Verhältnis zwischen Kupfer- und Bleimhnzen ab Wahram II., so zeigt sich, dass die Bleimhnzen keineswegs eine quantité négligeable darstellen. Deutlicher wird dieser Eindruck noch, wenn man die Bestände an Kupferund Bleimhnzen von den beiden bedeutenden Grabungen von Susa30 und Masdschid-i Suleyman31 mit einander vergleicht: Prägeherr Wahram II. (276–293) Narseh (293–302/3) Ohrmzad II. (302/3–309/10) Shapur II. (309/10–379) Unbestimmbar Insgesamt Susa/AE Susa/Pb 1 3 1 9 14 2 5 4 1 11 Masdschid-i Suleyman/AE 4 3 1 39 93 140 Masdschid-i Suleyman/Pb 1 1 36 17 55 Tab. 2. Kupfer- und Bleimhnzen in Susa und Masdschid-i Suleyman Soweit mcglich, habe ich die Bestimmungen anhand der Abbildungen kontrolliert; im Detail werden meine Änderungen bei den Zuweisungen der Bleimhnzen im nächsten Abschnitt besprochen. Soviel aber wird hier bereits klar: Die Sthckzahlen von Kupfer- und Bleimhnzen sind sehr ähnlich; Blei spielte also – zumindest während einer gewissen Periode in der sasanidischen Geldgeschichte – eine durchaus bedeutende Rolle im Kleingeldverkehr. Um aber diese Periode genauer eingrenzen zu kcnnen, mhssen wir die Mhnzen nach dem Gesichtspunkt der Typologie und der Prägeherren genauer betrachten. Prägeherren und Typen Laut der bisherigen Literatur beginnt die Prägung von Bleimhnzen unter Shapur I. Unvala publizierte insgesamt drei Mhnzen, die er dem zweiten Sasanidenkcnig zuwies.32 Diese Bestimmung blieb bisher unwidersprochen und wurde etwa von Mitchiner33 oder Alram34 akzeptiert.35 Tatsächlich aber ist sie, zumindest im Fall der beiden abgebildeten Sthcke, eindeutig falsch; als Vorwegnahme der folgenden Diskussion sei bereits hier gesagt, dass eine gerade in der älteren Literatur nicht eben seltene Verwechslung von Shapur I. und seinem späteren Namensvetter Shapur II. vorliegt. Am klarsten ist dies anhand von Nr. 23 zu beweisen: Am Revers ist einerseits klar zu erkennen, dass die linke Assistenzigur nach rechts, also zum Feueraltar hin, gewendet ist, und zudem ein Barsombhndel in den Händen hält. Eine derartige Gestaltung indet sich unter Shapur I. noch nicht; 29 30 31 32 33 34 35 A /G 2003; A /G 2012; S 2004. F ÿ 1928; F ÿ /B /U 1934; U 1938; Gö 1960. A /C /L R 1979. F ÿ /B /U 1934, S. 124, Taf. 7, Nr. 224 (= Nr. 22), S. 124, Taf. 7, Nr. 225 (= Nr. 23); U 1938, S. 25, Nr. 3 (o. Abb. = Nr. 130). M 1977, S. 161 f. A 2008, S. 22. M 1993, S. 251 meint, dass Bleimhnzen von Wahram II. bis Wahram V. belegt wären, diskutiert die ältere Zuschreibung an Shapur I. aber nicht. Man weiß also nicht, ob er diese Zuweisung einfach nicht kennt, oder aber sie zurhckweist. Sasanidische Bleimhnzen 307 dort sind die Assistenziguren stets vom Altar abgewendet und halten lange Szepter.36 Kanonisch ist diese Darstellung hingegen unter Shapur II.37 Zudem aber kann man in den Altarlammen noch die Umrisse einer Bhste erkennen. Dieses Bilddetail fhhrt erst Ohrmazd II. in die sasanidische Typologie ein;38 es ist charakteristisch fhr den häuigsten und binnenchronologisch spätesten Grundtyp des Shapur II.39 und bestätigt in Verbindung mit der Mauerzinnenkrone am Avers mit absoluter Sicherheit, dass diese Mhnze unter Shapur II., nicht aber unter Shapur I. geprägt wurde.40 Auch auf Nr. 22 lassen sich noch Reste der Bhste in den Flammen erkennen; auch hier ist der Prägeherr somit ohne Zweifel Shapur II., wobei hier auch noch die Aulcsung der Brustpartie in drei Kugeln als zusätzliches Argument erwähnt sei. Diese Gestaltung indet sich derartig klar bei Shapur I. auch noch nicht. Bleibt noch ein weiterer, von Unvala beschriebener, aber nicht abgebildeter Beleg (Nr. 130). Ohne die Mcglichkeit einer Überprhfung kann klarerweise keine vcllig sichere Zurhckweisung seiner Bestimmung stattinden. Der Umstand, dass die beiden anderen, oben besprochenen Belege vom selben Autor falsch bestimmt wurden, das Fehlen eindeutig dem Shapur I. zuweisbarer Bleimhnzen (mag dies auch ein argumentum ex silentio sein) sowie der Umstand, dass Unvala im selben Aufsatz eine Bronzemhnze des durch seine Reverstypologie doch auch schon 1938 leicht identiizierbaren Wahram V. irrigerweise dem deutlich späteren Zamasp zuweist,41 lassen aber immerhin so massive Zweifel an der Richtigkeit der Bestimmung aufkommen, dass wir meines Erachtens mit gutem Gewissen davon ausgehen kcnnen, dass unter Shapur I. tatsächlich noch keine Bleimhnzen geprägt wurden. Werfen wir aber gemäß der Lehren der Wiener Schule der Numismatik einen Blick auf die grcßeren Zusammenhänge des Prägesystems. Oben in Tab. 1 kann man leicht erkennen, dass der Begrhnder der Sasanidendynastie, Ardashir I., mit Abstand am meisten Mhnzen aus unedlem Metall prägen ließ: Immerhin 37,5 % aller in SNS 1 erfassten Sthcke sind Kupfermhnzen. Bleimhnzen inden sich hingegen hberhaupt keine;42 betrachtet man das Verhältnis zwischen Bronze- und Bleiausgaben ab Wahram II., so wären eigentlich Dutzende Bleimhnzen zu erwarten. Hier spricht das Fehlen derartiger Prägungen – argumentum ex silentio hin, argumentum ex silentio her – meines Erachtens deutlich dafhr, dass unter Ardashir Blei noch nicht als Mhnzmaterial verwendet wurde. Unter Shapur I. machen Buntmetallausgaben immer noch etwa 22 % aller Mhnzen in SNS 1 aus; auch hier whrde man sich rein statistisch etliche eindeutige Belege fhr Bleimhnzen erwarten, so es sie denn tatsächlich gegebenen hätte. Auch das vcllige Fehlen von Belegen fhr Ohrmazd I. und Wahram I. sei hier erwähnt. Nun wird man mir entgegenhalten, dass der nämliche Unvala eine Bleimhnze des Wahram I. anfhhrt (hier Nr. 7). Dieses Sthck ist zum Glhck abgebildet, und eine Reihe von Beobachtungen beweist, dass auch diese Bestimmung falsch ist: Zunächst einmal sei erwähnt, dass unter Wahram I. – mit Ausnahme einer einzigen Drachme – die Assistenziguren wie unter Shapur I. stets vom Altar abgewendet dargestellt sind;43 hier weisen ihre Kcrper zum Feueraltar hin. Am Altarschaft inden sich zudem Bänder; dieses Bilddetail, das erstmals unter 36 37 38 39 40 41 42 43 A /G 2003, S. 195–200. S 2004, Bd. 1, S. 215, Tab. 2. A /G 2012, S. 362. S 2004, Bd. 1, S. 218. Die Mauerzinnenkronen der beiden Shapure lassen sich an der fhr Shapur II. typischen Perlenreihe oberhalb des Diadems unterscheiden, S 2004, Bd. 1, S. 212, doch sind die beiden Photos bei F ÿ / B /U 1934 fhr derartig feine Unterscheidungen zu schlecht. U 1938, S. 25, Nr. 11; zur Typologie S 2004, Bd. 1, S. 347, Tab. 24 bzw. S. 452. Ein Sthck mit einer Bleibeimengung von immerhin 16,2 %, A /G 2003, S.89, 294, Nr. 18, sei hier nur der Vollständigkeit erwähnt; M 1993, S. 98, Abb. 10 bildet dieselbe Mhnze (mit um 180° verdrehtem Revers) als Beispiel fhr bleihaltige Kupfermhnzen (richtigerweise aber nicht fhr Bleimhnzen) ab. A /G 2012, S. 156, Tab. 2d; die Ausnahme ist A /G 2012, S. 458, Nr. A58. Nikolaus Schindel 308 Ohrmazd I. auftaucht, aber erst unter Narseh kanonisch wird,44 indet sich unter Wahram I. nie.45 Vor allem aber verstand Unvala die Krone eindeutig falsch: Denn statt der Strahlenkrone des Wahram I. sind hier tatsächlich die drei Palmetten, die Narseh in seinen Prägephasen 1 und 2 oberhalb der Kronenkappe trägt,46 zu sehen. Diese Mhnze gehcrt also in Wirklichkeit dem Narseh an; es ist einigermaßen amhsant, dass Mitchiner trotz seiner Kenntnis von Unvalas Studie eine ganz ähnliche Mhnze ebendieses Herrschers, die nach heutigem Kenntnisstand sogar derselben Mhnzstätte entstammt, als Novum vorstellte.47 Wir kcnnen also mit grcßter Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass die ersten vier Sasanidenkcnige keine Bleimhnzen ausprägen ließen. Der erste Herrscher, von dem uns unbestreitbare Belege vorliegen, ist Wahram II. (Nr. 1–4). Eines der Sthcke (Nr. 1) konnte ich mit Einverständnis des Eigenthmers der Nagelprobe unterziehen, und ein leichter Kratzer bewies, dass diese Mhnze unzweifelhaft aus Blei besteht. Interessant ist nun in Hinblick auf die oben angestellten Überlegungen auch noch, dass alle vier hier katalogisierten Exemplare die Averstypen SNS VI oder VII tragen. Laut Gyselen48 gehcrt Averstyp VI (Nr. 3) in die mittlere, Typ VII (Nr. 1, 2) in die späte Regierungsperiode des Wahram II. Mithin scheint – zumindest beim momentanen, nicht mehr vcllig embryonalen Materialstand – der Beginn der Ausprägung von sasanidischen Bleimhnzen ungefähr in die Mitte der 280iger Jahre zu datieren zu sein. Auf jeden Fall aber halte ich aufgrund der deutlichen Belege der auf Wahram II. folgenden Kcnige Narseh, Ohrmazd II. und Shapur II. und des vclligen Fehlens sicherer Sthck seiner Vorgänger einen Prägebeginn in der Regentschaft eben des Wahram II. fhr gesichert. Da die Mhnzstätten und die Mhnzgewichte weiter unten behandelt werden, kcnnen wir uns nun Narseh zuwenden. Er ist mit acht Mhnzen belegt (Nr. 5–12), deren Bestimmung heute keine Probleme bereitet; die Zuweisung der angeblichen Ausgabe des Wahram I. an diesen Kcnig wurde bereits oben besprochen. Alle Bleimhnzen des Narseh, die mir bekannt sind, tragen seine Averstypen Ia oder Ib. Der seltenere, wenngleich nicht vcllig ephemere Typ II, der ans Ende der Regierungszeit dieses Großkcnigs gehcrt, fehlt bisher.49 Ob dies auf Zufälle der Materialhberlieferung oder eine Prägepause im Blei zurhckzufhhren ist, lässt sich sericserweise noch nicht entscheiden. Ohrmazd II. ist mit immerhin sechs Bleimhnzen belegt (Nr. 13–18); zwei von Unvala abgebildete Sthcke lassen sich problemlos bestimmen – auch nach Typ und Mhnzstätte (Nr. 13, 14). Bei drei weiteren, nicht abgebildeten Exemplaren mhssen wir Unvala vertrauen. Zu diesen fhnf Exemplaren, die allesamt aus den Grabungen in Susa stammen,50 von eher leichtem Gewicht sind und wohl das Typenkombinat Ia/2a tragen, kommt noch ein schwerer Beleg aus Masdschid-i Suleyman, den Curiel dem Shapur II. zuwies (Nr. 15).51 Der nach rechts eingekringelte Flhgel am linken Rand der Krone sowie der zwar undeutliche, aber weiter als jede Mauerzinne nach rechts ins Feld reichende Vogelkopf beweisen aber, dass auf dieser Mhnze nicht die Mauerzinnenkrone des Shapur II., sondern die Falkenkrone des Ohrmazd II. dargestellt ist; genauer gesagt handelt es sich hier um das Typenkombinat Ia/3a. 44 45 46 47 48 49 50 51 A A A M A A U A /G /G /G 2012, S. 290 f. 2012, S. 156, Tab. 2d. 2012, S. 283–286. 1977. /G 2012, S. 270. /G 2012, S. 344, Tab. 38. 1938 S. 25, Nr. 5–9, Taf., Nr. 5 f. /C /L R 1979, Nr. 111. Sasanidische Bleimhnzen 309 Ich habe trotz dieser einen Fehlbestimmung dennoch im Vertrauen auf Raoul Curiel alle hbrigen von ihm Shapur II. zugewiesenen, wenngleich nicht abgebildeten Sthcke im Katalog unter diesem Kcnig aufgefhhrt. Die Bestände aus Masdschid-i Suleyman umfassen 36 Bleimhnzen des Shapur II., mithin mehr als zwei Drittels der mir momentan bekannten 52 Exemplare (Nr. 19–70). Man kcnnte nun glauben, Bleimhnzen des Shapur II. wären hberdurchschnittlich häuig. Doch muss man hier die mit 70 Jahren ja einmalig lange Regierungszeit dieses Kcnigs in Rechnung stellen; betrachten wir, wie häuig Bleimhnzen auf Regierungsjahre umgerechnet sind. Prägeherr Wahram II. (276–293) Narseh (293–302/3) Ohrmazd II. (302/3–309/10) Shapur II. (309/10–379) Ardashir II. (379–383) Shapur III. (383–388) Wahram IV. (388–399) Yazdgerd I. (399–420) Wahram V. (420–438) Yazdgerd II. (438–457) Peroz (457–484) Anzahl Bleimünzen 4 8 6 52 2 2 4 45 6 Bleimünzen pro Regierungsjahr 0,24 0,80 0,86 0,74 0,18 0,10 0,22 2,37 0,22 Tab. 3. Bleimhnzen pro Regierungsjahr Wir sehen, dass der Wert fhr Shapur II. tatsächlich niedriger als der fhr Narseh und Ohrmazd II. ist. Da die Bleiprägung unter Wahram II. ja wohl erst um die Mitte seiner Regierung begann, wird der Wert fhr ihn auch auf etwa 0,50 zu erhchen sein. Im Falle des Yazdgerd II. ist der von Unvala publizierte Schatzfund mit 43 Prägungen dieses Kcnigs fhr die außergewchnlich hohe Belegdichte verantwortlich.52 Lassen wir diesen Hort beiseite, um einen besseren Vergleich mit den anderen, lediglich durch Streufunde oder Material aus dem Handel belegten Kcnige ziehen zu kcnnen, so reduziert sich der Wert von 2,37 Bleimhnzen pro Jahr auf unterdurchschnittliche wenige, nämlich nur 0,11. Kommen wir aber zu Shapur II. zurhck: Die ersten beiden Hauptreverstypen, nämlich 1a und 1b,53 sind im mir vorliegenden Material nicht belegt, auch wenn anzumerken ist, dass bei 23 Mhnzen das Photos des Reverses fehlte. Grundtyp 2 ist drei Mal belegt (Nr. 19–21); alle hbrigen Sthcke, deren Revers hberprhft werden kann, tragen den durch eine Bhste in den Flammen charakterisierten Grundtyp 3.54 Es ist schwer, aus dieser Beobachtung weiterfhhrende Schlhsse zu ziehen, da auch Kupfermhnzen mit den beiden frhhen Reversen sehr selten sind55 und in der materialstärksten Mhnzstätte I/„Ctesiphon“, der auch die Mehrzahl der hier versammelten Exemplare entstammt, hberhaupt fehlen. Auch wenn ich – anders als Gcbl56 – die Laufzeit dieser beiden Reverse aus einer Reihe von Grhnden nicht auf ca. 50 Jahre strecken mcchte, so lässt sich die Dauer ihrer Verwendung sicherlich nicht auf eine vernachlässigbar kurze Zeitspanne von einigen wenigen Jahre reduzieren; ich whrde – im Verhältnis zu Typ 3 gerechnet – eine Prägedauer von etwa 25 Jahren 52 53 54 55 56 Wenn auch U 1943 eine Gesamtzahl von 45 Mhnzen angibt, so ergibt die Addition der Sthckzahlen pro Typ lediglich 44 Exemplare, von denen eines (Nr. 78) Wahram V. zugehcrt. S 2004, Bd. 1, S. 2216 f., mit typologischen Ergänzungen in S 2014, S. 25 f. S 2004, Bd. 1, S. 218. S 2004, Bd. 2 verzeichnet lediglich drei Exemplare. Gö 1984, S. 49 f.; Gö 1993, S. 43 f. 310 Nikolaus Schindel fhr annäherungsweise zutrefend erachten.57 Das bedeutet aber, dass zwischen den Bleimhnzen des Ohrmazd II. und denen des Shapur II. beim momentanen Materialstand eine beachtliche Lhcke von etwa einem Vierteljahrhundert liegt. Erinnern wir uns daran, dass auch unter Narseh der während einiger Jahre verwendete Averstyp II fehlt, so scheint es, dass wir mit teilweisen recht langen Prägepausen in der Bleiprägung zu rechnen haben, falls uns nicht ausschließlich die Materialhberlieferung einen Streich spielt. Lässt man diese typologischen und chronologischen Überlegungen in Tab. 3 einließen, dann ergibt sich paradoxerweise, dass bei einer Prägedauer der Bleimhnzen des Shapur II. von nur etwa 45 statt 70 Jahren der Wert fhr ihn mit etwa 1,15 doch von allen nicht durch Schatzfunde belegten Kcnigen am hcchsten ist. Die Fundmhnzen aus Masdschid-i Suleyman,58 deren Stil recht einheitlich ist, ercfnen die Mcglichkeit, dass sie eine große Prägecharge repräsentieren, die nicht während nahezu fhnf Jahrzehnten, sondern vielleicht nur während einiger Jahre hergestellt wurde. Unterschiedliche Beizeichen lassen auf jeden Fall mehrere unterschiedliche Emissionen erkennen.59 Neben dem Hauptrevers 3a lässt sich auf drei Belegen (Nr. 36, 37, 49) der sonst nur auf Kupfermhnzen belegte Typ 3c beobachten, der durch einen doppelten Bildkreis gekennzeichnet wird. Diese Variante indet sich auch auf etlichen Bleimhnzen des Yazdgerd II. und des Peroz; schwerlich wird dies ein Zufall sein, auch wenn grundsätzlich die Bedeutung des mehrfachen Bildrandes immer noch unklar ist.60 Sehr wichtig ist auf jeden Fall die Feststellung, dass sich genau dieselben Typen sowohl im Kupfer wie auch im Blei inden. Wäre die Stellung der beiden Metalle im Geldverkehr grundsätzlich unterschiedlich gewesen, so whrde man sich eine Unterscheidung der beiden Einheiten erwarten. Bleimhnzen des Ardashir II. und des Shapur III. fehlen bisher; bedenkt man, dass die erste zweifelsfrei Ardashir II. zuweisbare Bronzemhnze in SNS Schaaf vorgestellt wurde,61 und dass auch Kupferausgaben des Shapur III. sehr selten sind,62 so wird man fhr diese doch wohl eher nur scheinbare Materiallhcke eher die Zufälligkeiten der Materialhberlieferung, und nicht eine tatsächliche Prägepause verantwortlich machen. Dafhr spricht der Umstand, dass von Wahram IV., der in SNS 3 wie sein Vorgänger mit nur vier Bronzemhnzen vertreten ist, gleich zwei Bleisthcke bekannt sind (Nr. 71–72).63 Ausnahmsweise sind mir fhr diesen Kcnig außer den beiden in SNS 3 katalogisierten Mhnzen keine weiteren Belege bekanntgeworden. Im Falle von Nr. 71 kann die Zuweisung an Wahram IV. anhand der Reste der Krone und des Reverstyps mit der Bhste in den Altarlammen als gesichert gelten, zumal auch ein hervorragender Mhnzkenner wie Malek Iradsch Mochiri die Mhnze in Händen hielt. Da hingegen die Abbildung zumal des Reverses von Nr. 72 recht schlecht ist, kann hier die Bestimmung nicht als vcllig gesichert gelten. Die verdickte Zeichnung des linken Elements in der Krone lässt an eine qualitätslose Darstellung des Flhgels in der Krone des Wahram IV. denken. Gegen eine Zuweisung an Shapur II. spricht das Fehlen der fhr dessen Krone zwingend erforderlichen mittleren Mauerzinne, gegen Wahram V., dessen Krone aus nur zwei Mauerzinnen besteht, das Fehlen der zu dieser Zeit bereits kanonischen Mondsichel unterhalb des Korymbos, die auch auf Kleinnominalien sonst nie fehlt.64 57 58 59 60 61 62 63 64 S 2004, Bd. 1, S. 216 f. A /C /L R 1979. Die Aversbeizeichen der Kleinnominalien – zumal im Kupfer – sind bisher weitgehend unerforscht, und ihre Funktion hat als vcllig unbekannt zu gelten; fhr eine nicht auf Vollständigkeit ausgerichtete Zusammenstellung S 2004, Bd. 1, S. 81–86. S 2004, Bd. 1, S. 75 f. S 2014, S. 29, Nr. 307. In S 2004 sind lediglich vier Exemplare aufgenommen, wozu noch S 2014, S. 30, Nr. 324 zu zählen ist. S 2004, Bd. 2, S. 168, Nr. A62, S. 170, Nr. A64. S 2004, Bd. 1, S. 346. Sasanidische Bleimhnzen 311 Die beiden Belege des Yazdgerd I. sind klar und eindeutig bestimmbar (Nr. 73–74). Von großer Bedeutung fhr unser Verständnis des Grundcharakters der Bleimhnzen ist meines Erachtens der Revers von Nr. 74: Er zeigt links und rechts der Altarlammen jeweils einen Punkt und darhber eine Mondsichel. Dies ist eine der in der Drachmenprägung hblichen Beizeichenkombinationen.65 Dass sie sich auch auf einer Bleimhnze indet, die zudem – wie auch Nr. 73 – von hervorragendem Stil ist, wie er etwa auch in der Mhnzstätte AS (Asuristan = Ctesiphon, also der Reichshauptstadt) verwendet wird,66 beweist meines Erachtens – neben anderen Indizien –, dass die sasanidischen Bleimhnzen oizielle Produkte regulärer sasanidischer Reichsmhnzstätten sind. Eine imitative, lokale Heckenmhnzstätte hätte sich schwerlich die Mhhe gemacht, die reichsweit einheitlich verwendeten Beizeichen zu verwenden, noch dazu, wenn man bedenkt, wie klein der Schrctling ist. Da viele Drachmen und Kupfermhnzen keinerlei Beizeichen neben den Altarlammen tragen,67 kann man schwerlich behaupten, eine etwaige Heckenmhnzstätte hätte die Beizeichen unbedingt verwenden mhssen, da sich die Sthcke sonst keine Ghltigkeit hätten anmaßen kcnnen. Im Übrigen trägt die stilistisch der Nr. 74 sehr ähnliche Nr. 73 keine Beizeichen. Fhr Wahram V. (Nr. 75–78) mhssen wir uns wieder mit einigen Fehlbestimmungen auseinandersetzen. Unsere Nr. 76 wurde von Mitchiner Peroz zugewiesen,68 obwohl sowohl die Bhste vor dem Altar am Revers wie auch die beiden Mauerzinnen in der Krone am Avers eindeutig die Zuweisung an Wahram V. untermauern. Nr. 78 wurde von Unvala demselben Prägeherren wie alle anderen Sthcke zugewiesen, doch seine Angabe „the Frohar in the lame“69 kann sich allein auf den Reverstyp SNS 2 des Wahram V. beziehen, und wenngleich die Rhckseite nicht abgebildet ist, zeigt der Avers deutlich die nur aus zwei Mauerzinnen bestehende Krone des Wahram V. und die in den Zwischenraum zwischen diesen beiden theophoren Elementen hineinreichende Mondsichel, die im Falle des Yazdgerd II. oberhalb der mittleren Zinne dargestellt sein mhsste. Der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass ein im Internet Wahram V. zugewiesener Beleg tatsächlich von Shapur II. stammt (Nr. 49), wie schon allein die unter Wahram V. unmcgliche Bhste oberhalb des Altartisches in den Altarlammen beweist. Nahezu alle Bleimhnzen des Yazdgerd II. (Nr. 79–123) stammen aus einem Schatzfund aus der Gegend von Ahwaz, den Unvala kursorisch publiziert hat (hier Nr. 80–122).70 Wenngleich er die Gesamtzahl mit 45 Sthcken angibt, ergibt die Addition der Belegzahlen seiner zehn verschiedenen Typen lediglich 44 Exemplare, von denen eines (unsere Nr. 78) bekanntlich Wahram V. zuzuweisen ist. Interessant sind die Mhnzen des Yazdgerd II. vor allem deswegen, weil sie gleich mehrere sonst nicht belegte (und daher auch in SNS 3 fehlende) Typenvarianten zeigen, die allesamt nicht unbedingt zwingend zu erwarten gewesen wären. In Fortfhhrung der Typologie des Yazdgerd II., wie sie in SNS 3 aufgelistet ist, seien hier die neuen Varianten kurz beschrieben. Averstyp Ia3 zeigt sechs Kugeln, die in den Perlkreis eingefhgt sind; dies ist ein neues Element in der sasanidischen Typologie. Auf der einzigen Abbildung bei Unvala lassen sich drei derartige Gebilde bei 8 h, 9 h und 10 h erkennen; laut Unvalas Beschreibung inden sie sich auch rechts der Bhste. Typ Ia4 zeigt das Kcnigsbild statt wie hblich in einem runden Perlkreis in einem gepunkteten Quadrat; an den 65 66 67 68 69 70 S 2004, Bd. 1, S. 323, Tab. 19. Die Reversbeizeichen inden sich auch auf Kupfermhnzen wie S 2004, Bd. 2, S. 212, Nr. 96, auch wenn hier die Materialbasis noch sehr gering ist. S 2004, Bd. 1, S. 332. In S 2004, Bd. 1, S. 327, Tab. 20 ist das Verhältnis von Mhnzen ohne Beizeichen zu solchen mit Beizeichen (gleich, welcher konkreter Kombination) 99 : 148. M 1978, S. 169, Nr. 997. U 1943, S. 45. U 1943; er listet keine einzelnen Sthckgewichte auf und bildet lediglich 20 von insgesamt 88 Mhnzseiten ab. 312 Nikolaus Schindel Ecken ist jeweils eine Kugel, wie wir sie von Variante Ia3 kennen, eingefhgt. Im Fall von Ia5, einer herausragenden Besonderheit, was die geometrische Gestaltung betrift, sind das Quadrat und der Kreis mit einander verbunden. Anders als im Fall von Avers Ia4 sind die Kugeln hier außerhalb der Eckpunkte angebracht. In die Zwickel, die beim Einschreiben des Kreises in das Quadrat entstehen, ist jeweils ein Punkt eingeschrieben. Hinsichtlich der Reverse habe ich zunächst einmal festzustellen, dass ich froh bin, dass die Existenz der in SNS 3 nur durch eine schlecht erhaltene Kupfermhnze belegten Variante 2e mit doppeltem Perlkreis nun reich bestätigt wird71 – nicht weniger als 21 Bleisthcke zeigen diese Rhckseite, wobei freilich nur zwei Exemplare bei Unvala abgebildet sind. Bei Revers 2f wird das Reversbild von einem Punktquadrat begrenzt; in der Mitte der oberen Seite ist eine nach oben weisende Mondsichel angebracht. Im Fall von Typ 2g scheint es, dass oberhalb der Altarlammen eine Mondsichel angebracht ist; allerdings ist der einzige Beleg, den Unvala abbildet, durch einen Doppelschlag etwas undeutlich. Fhr die Beschreibung von Variante 2h muss ich mich ganz auf Unvala verlassen, der schreibt: „circle of grenetis divided into four parts by four big pearls“.72 Parallelen dazu bietet Averstyp Ia3. Gerade noch in seinen Umrissen erkennbar ist Revers 2i: Hier wird das Bild von einem gepunkteten Dreieck eingefasst, an dessen Eckpunkten jeweils eine Kugel angebracht ist. Ein vergleichbares Sthck ist mir im Kupfer von Shapur II. bekannt.73 Rhckseitenvariante 2j schließlich entspricht voll und ganz Avers Ia5 und ist nur auf einer Mhnze belegt (Nr. 123). Zusammenfassend ist zu sagen, dass gerade einmal eine Bleimhnze des Yazdgerd II. ein außerhalb der Prägung in unedlem Metall belegtes Typenkombinat, nämlich Ia1/2c, zeigt (Nr. 79). Kommen wir nun zu Peroz. Da der Eintrag bei Mitchiner74 – wie bereits erwähnt – tatsächlich Wahram V. zuzuweisen ist, konnte ich in SNS 3 nur auf die von Vesta Curtis genannten,75 aber nicht abgebildeten Bleimhnzen dieses Kcnigs verweisen.76 Heute hingegen liegen mir immerhin sechs Exemplare vor (Nr. 124–129). Ein Beleg trägt die zweite Krone (Nr. 129), die hbrigen die dritte, wobei beide Aversvarianten – IIIa (Nr. 124, 125) und IIIb (Nr. 126–128) – vorkommen.77 An Reversen begegnen 1c und 1g,78 letzterer wohl eher deswegen, weil die Legende bei 9 h weggelassen wurde. Dazu kommt noch ein neuer, in SNS 3 nicht belegter Typ, nämlich (in Fortfhhrung der dortigen Zählung) 1h, der Reste des Peroznamens auf 9 h trägt und somit Revers 1c ähnelt, sich davon aber durch einen doppelten Perlkreis – vergleichbar den Varianten 3c des Shapur II. und 2e des Yazdgerd II. – unterscheidet (Nr. 124, 125). Bei Nr. 129, die sich auf beiden Seiten durch einen sehr groben Stempelschnitt auszeichnet, fehlen die seit Narseh kanonischen Altarbänder. Die anderen fhnf Mhnzen hingegen weisen eine hohe khnstlerische Qualität auf, sodass allein der im Vergleich zu den Dinaren doch geringere Stempeldurchmesser (16 mm im Blei gegenhber 21 mm beim Dinar) beweist,79 dass nicht beide Nominalien mit denselben Stempeln geprägt wurden. 71 72 73 74 75 76 77 78 79 S 2004, Bd. 1, S. 371, Bd. 2, S. 270, Nr. 41. U 1943, S. 44. S 2004, Bd. 2, Taf. 4, Nr. 53. Hier ist der Avers von einem Dreieck eingefasst, wobei dieses Detail nur in der Sthckbeschreibung vermerkt ist, aber keinen Eingang in die Grundtypologie gefunden hat. M 1978, S. 169, Nr. 997. C 1999, S. 304. S 2004, Bd. 1, S. 402. S 2004, Bd. 1, S. 390–392. S 2004, Bd. 1, S. 392–395. Etwa S 2014, S. 14, Nr. 477. Sasanidische Bleimhnzen 313 Peroz ist der letzte Sasanidenkcnig, von dem ich Bleimhnzen kenne. Unter seinem Nachfolger Walkash sind auch Bronzeausgaben so selten, dass das Fehlen von Bleisthcken fhr sich genommen noch kein absolut sicheres Argument gegen ihre Existenz ist.80 Dasselbe gilt fhr Zamasp.81 Aus der ersten Regierung des Kawad I. hingegen sind Kupferausgaben nicht so selten,82 dass beim oben in Tab. 1 beobachtbaren Verhältnis zwischen AE-Prägungen, die in SNS 1, 2 und 3 katalogisiert sind, und den hier versammelten Bleiausgaben die Absenz der letzteren allein mit dem Hinweis auf die zu schwache Materialbasis erklärt werden kann. Auch wenn von Kawads 2. Regierung bis zum Ende des Sasanidenreichs Kupfermhnzen relativ und absolut nicht so häuig wie in den ersten 150 Jahren der Dynastie sind, so muss man doch davon ausgehen, dass das vcllige Fehlen von nach Peroz datierbaren Bleimhnzen bedeutet, dass die Prägetätigkeit in diesem Metall aufgegeben wurden. Als Ausblick in die frhhislamische Zeit sei noch gesagt, dass sich meines Wissens unter den gut erforschten arabo-sasanidischen Buntmetallprägungen keinerlei Bleisthcke inden,83 und dass Blei als Mhnzmetall im iranischen Bereich erst im 8. Jhdt. in Gurgan und in Siraf nachweisbar ist.84 Meiner Meinung nach ist es sehr wahrscheinlich, dass bereits Kawad I. keine Bleimhnzen mehr prägte; ob sich dereinst derartige Sthcke des Walkash inden, sei dahingestellt. Das Auftauchen von nach 488 geprägten sasanidischen Bleimhnzen whrde mich aber doch in hohem Ausmaß hberraschen. Münzstätten und Fundorte Nachdem wir nun einen halbwegs verlässlichen Überblick gewonnen haben, welche Sasanidenkcnige denn eigentlich Bleimhnzen herstellen ließen, und inwieweit diese Ausgaben in das jeweilige Typenspektrum passen, wollen wir nun in einem nächsten Schritt die Frage betrachten, wo die Bleimhnzen hergestellt wurden. Nun tragen allein die Ausgaben des Peroz Mhnzstättenangaben (Nr. 124–128), während fhr alle anderen Sthcke nur die Stilanalyse Aufschlhsse hber den Herstellungsort liefern kann. Da wir, wie eingangs erwähnt, im Falle der Bleimhnzen in der glhcklichen Lage sind, fhr die Mehrzahl der Sthcke (78 %) Fundorte zu kennen, kcnnte uns dies auch bezhglich der Mhnzstättenfrage vielleicht helfen. Fhr die Analyse des Umlaufs sind diese Informationen klarerweise unverzichtbar. Allerdings mhssen wir uns vor Augen halten, dass die Fundsituation sehr unausgeglichen und verglichen mit anderen Weltgegenden vcllig unzufriedenstellend ist. Daher mhssen, so nicht neue archäologische Grabungen im Iran und im Irak unsere Materialkenntnis erheblich erweitern, viele Fragen zur sasanidischen Mhnz- und Geldgeschichte im Allgemeinen und zu den Bleimhnzen im Speziellen unbeantwortet, ja sogar unbeantwortbar bleiben. Betrachten wir aber zunächst die mcglichen Mhnzstätten im Detail, bevor wir unseren dem grcßeren Bild zuwenden. Im Falle der schlecht erhaltenen Nr. 1 des Wahram II. lässt sich am Altarschaft ein Dreipunkt erkennen. Dieses Beizeichen ist in SNS 2 nur fhr Stil A belegt,85 wenn auch dort der Dreipunkt nach oben weist (‫)؞‬, während die Anordnung auf unserem Sthck umgekehrt ist. Das Wenige, was sich von der Portraitgestaltung erkennen lässt, legt gleichfalls eine Einreihung in die große Stilgruppe A, die mit dem „atelier central“ und damit der Reichshauptstadt Ctesiphon 80 81 82 83 84 85 Ich kenne nur zwei Bronzemhnzen des Walkash: S 2004, Bd. 2, S. 350, Nr. 43 und S 2014, S. 41, Nr. 522. Auch von ihm sind mir nur zwei AE-Prägungen bekannt, nämlich S 2004, Bd. 2, S. 376, Nr. 29 und S 2014, S. 43, Nr. 536. Zwei Exemplare bei S 2004, Bd. 2, S. 364, Nr. 47 f., weitere bei S 2014, S. 42, Nr. 526, Nr. 528–530; zur Umreihung der nun als Averstyp Ib gezählten Variante von der 2. in die 1. Regierungszeit des Kawad S 2014, S. 42. G 2009. S 2012, S. 266 f. bzw. 267 f. A /G 2012, S. 217, Tab. 3b. 314 Nikolaus Schindel gleichgesetzt wird,86 nahe. Ähnlich liegen die Dinge im Fall von Nr. 2: Der sehr gut erhaltene Avers scheint mir stilistisch in dieselbe Stilgruppe A zu gehcren. Eine Besonderheit ist freilich die eingeringelte oberste Feder der Kcnigskrone; hblicherweise verläuft sie als waagrechter Strich nach links. Die nächsten Parallelen dazu scheinen mir zwei Sthcke mit Stil Abis zu tragen.87 Nr. 4 kcnnte vielleicht aufgrund des hohen Gewichts und großen Durchmessers mit Nr. 2 zusammengehcren; allerdings ist das Photo so schlecht, dass dies eine reine Vermutung bleiben muss. Unter Narseh scheinen zwei verschiedene Stile vorzukommen, nämlich A/1 (Nr. 5–7) und B oder F (Nr. 8); es muss wohl nicht extra betont werden, dass bei den oft schlecht erhaltenen Bleimhnzen die Bestimmung des Stils oft schwierig und daher allenthalben nur approximativ ist. Im Falle des Ohrmazd II. ist es wiederum der häuigste Stil A/1 (Nr. 13, 14), der klar fassbar ist. Dazu kommt noch ein schweres Sthck, fhr das ich Stil A/? angeben whrde (Nr. 15). Fhr Shapur II. machte bereits Gcbl zwei verschiedene Mhnzstätten fest, die Bleimhnzen herstellten: Die Masse der Belege stammt aus Mhnzstätte I/ „Ctesiphon“ (Nr. 19–42),88 ein isoliertes Exemplar hingegen aus Mhnzstätte II/ „Westen“ (Nr. 43).89 Die beiden Sthcke des Wahram IV. weisen einen stark vergrcberten Stil auf, der keine Zuweisung ermcglicht (Nr. 71–72), während sich fhr die beiden Belege des Yazdgerd I. im Gegenteil ein feiner Stil, wie ihn etwa AS oder BBA in der Drachmenprägung zeigen,90 beobachten lässt (Nr. 73–74). Die Bleimhnzen des Wahram V. sind stilistisch uneinheitlich; zum Avers von Nr. 75 etwa sind mir aus der Drachmenprägung keine Parallelen bekannt, so man nicht eine ofensichtlich irreguläre Drachme aus SNS 3 zum Vergleich heranziehen will, deren Revers freilich anders gestaltet ist.91 Am Avers scheint sich eine Aufschrift zu inden, die ich allerdings nicht lesen kann. Da von den vielen Mhnzen des Yazdgerd II. nur wenige Sthcke abgebildet sind, muss hier vieles unklar bleiben. Trotz der typologischen Vielfalt halte ich es aber fhr unwahrscheinlich, dass diese Partie eine Vielzahl unterschiedlicher Prägestätten repräsentiert. Nr. 123 weist auf jeden Fall neben der spektakulären Typologie auch einen hervorragenden Stil auf, den man unter diesem Kcnig viel eher auf einem Edelmetallteilsthck als auf einer Kupfer- oder Bleimhnze erwarten whrde.92 Einmal ist zu konstatieren, dass nur eine reguläre Reichsmhnzstätte eine derartige Mhnze produzieren kann; stilistische Anknhpfungspunkte inden sich in AW und AY sowie der damit verbundenen unsignierten Stilgruppe B, wenn auch dieser Stil nicht vcllig auf Khuzistan beschränkt ist.93 Dennoch legt diese Evidenz eine Zuweisung in diese Region zumindest nahe. Unter Peroz schließlich haben wir uns dem Problem zu stellen, dass zwar zum ersten Mal Mhnzstättensignaturen vorhanden sind, dass aber deren Lesung – wie oft bei Buntmetallausgaben – erhebliche Probleme aufwirft. Schuld daran ist nun gar nicht so sehr die schlechte Erhaltung, als vielmehr eine durchgehend unsaubere Schreibung der Buchstaben, die in einem gewissen Widerspruch zu den qualitätsvoll ausgefhhrten Portraits steht. Betrachten wir Mhnze fhr Mhnze: Auf Nr. 124 inden sich zwei Buchstaben, die man als AW, ŠY, oder ŠW lesen kann – letzteres aber ist eine rein theoretische Mcglichkeit, weil es eine solche Sigle in der Drachmenprägung nicht gibt. Ganz ähnlich liegen die Dinge bei Nr. 125. Die schlecht lesbare Signatur von Nr. 126 mag an AW 86 87 88 89 90 91 92 93 A /G 2012, S. 260 f. A /G 2012, S. 464, Nr. A13, A16. Gö 1984, Taf. 134, Nr. 1237/1. Gö 1984, Taf. 135, Nr. 1263/1. S 2004, Bd. 1, S. 332, Bd. 2, Taf. 46 f., 49. S 2004, Bd. 2, S. 244, Nr. A43. Zu den unterschiedlich sorgfältig ausgefhhrten Stempeln fhr Edelmetallteilsthcke und AE-Mhnzen S 2014, S. 43, Tab. 15. S 2004, Bd. 1, S. 376, 383, Bd. 2, Taf. 60, 74. - Sasanidische Bleimhnzen 315 oder GW erinnern. Im Falle von Nr. 127 scheint eine Lesung als ŠY wahrscheinlich,94 während bei Nr. 128 mcgliche Lesungen AY, ŠY oder aber auch AS sind. Der Vollständigkeit halber sei noch vermerkt, dass Nr. 129 beidseitig anepigraph ist. Meiner Meinung nach kcnnen wir von zwei Annahmen ausgehen: Es ist fhr mich nahezu undenkbar, dass die Bleimhnzen eine in der Drachmenprägung des Peroz oder hberhaupt in der sonstigen sasanidischen Mhnzgeschichte nicht belegte Prägestätte nennen, auch wenn es mit den Kupfermhnzen aus AMW gerade unter diesem Herrscher eine Parallele gibt – aber bekanntlich bestätigen ja Ausnahmen die Regel.95 Weiters halte ich es fhr extrem unwahrscheinlich, dass fhnf verschiedene Mhnzen vier oder fhnf unterschiedliche Signaturen tragen – entia non sunt multiplicanda sine necessitate. Handelte es sich um Drachmen, lägen die Dinge anders, da selbst kleine Partien eine Vielzahl unterschiedlicher Signaturen belegen kcnnen.96 Da aber alle Bleimhnzen des Peroz aus nur zwei Privatsammlungen stammen und vielleicht sogar auf denselben Fund zurhckgehen, scheint es mir sinnvoller, die an sich ja nur minimal verschiedenen, von Stempel zu Stempel leicht unterschiedlich ausgefhhrten Siglen auf eine einzige Grundform zu reduzieren. Der erste Buchstabe ähnelt stark einem Š: Einerseits ist fast immer rechts des ersten vertikalen Elements ein waagrecht Strich sichtbar, andererseits weisen auf Nr. 127 die ersten beiden senkrechten Striche die fhr die Sollform dieses Buchstabens hbliche geschwungene Gestalt auf. Eine Alternative, die allerdings paläographisch gesehen unwahrscheinlicher ist, wäre eine Lesung als A. Der zweite Buchstabe ähnelt einem W; der fhr das inale Y unter Peroz hblich lange waagrechte Strich nach links fehlt durchgehend. Solange man nun nicht aus den beiden wahrscheinlicheren Lesungen der Einzelbuchstaben eine sonst nicht belegte Signatur ŠW erschafen will, bieten sich zwei Mcglichkeiten an: Entweder AW (Ohrmazd-Ardashir in Khuzistan, das heutige Ahwaz)97 oder ŠY (Shiraz in Fars).98 Rein von der Paläographie her ist meiner Meinung nach keine eindeutige Entscheidung mcglich, auch wenn man auf der Grundlage von Nr. 127 eine gewisse Präferenz fhr ŠY entwickeln mag. Betrachten wir aber, bevor wir zu einer Antwort gelangen, zuerst die Evidenz der archäologischen Grabungen. Wie oben kurz angedeutet, stammt die Mehrzahl der Bleimhnzen aus Grabungen bzw. verfhgt hber eine Herkunftsangabe – dies gilt fhr 116 von den insgesamt 148 hier katalogisierten Mhnzen. Zahlenmäßig an erster Stelle steht, wie man Tab. 2 entnehmen kann, das Heiligtum von Masdschid-i Suleyman:99 Von dort stammen 55 Bleisthcke, die zeitlich von Narseh bis Shapur II. reichen. In Susa wurden im Laufe der Kampagnen von den 1920iger bis in die 1950iger Jahre zwclf Bleimhnzen gefunden (Tab. 2);100 hier reicht das Prägeherrenspektrum von Wahram II. bis Shapur II. Zwei weitere Exemplare stammen aus Bard-i Nischandah (Nr. 61, 66);101 es sind dies die einzigen bestimmbaren sasanidischen Mhnzen von diesem Ort. Neben diesen drei archäologischen Grabungen verdient auch der von Unvala publizierte Schatzfund Erwähnung; zwar stammt er aus dem Mhnzhandel, doch gab der Autor an, dass der Hort in der Nähe des heutigen Ahwaz gefunden worden wäre.102 Ein wenig skeptisch bin ich, ob Nr. 12 aus den Grabungen in Uruk/Warka tatsächlich 94 95 96 97 98 99 100 101 102 So auch die Meinung von Robert W. Schaaf, der im Gegensatz zu mir dieses spät in die Sammlung Schaaf gelangte Sthck auch in der Hand hatte. S 2004, Bd. 1, S. 149, 407. A /S (im Druck). S 2004, Bd. 1, S. 131, 151. S 2004, Bd. 1, S. 144, 168 f. A /C /L R 1979. Die meisten Sthcke sind heute vcllig korrodiert, ja teilweise zu Staub zerfallen, und daher in SNS 3 nicht aufgenommen, S 2004, Bd. 1, S. 222. F ÿ /B /U 1934, S. 124, Nr. 224 f.; U 1938, S. 25, Nr. 3–10; Gö 1960, S. 42, Nr. 10, S. 43, Nr. 14. A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 1 f. U 1943, S. 43. 316 Nikolaus Schindel aus Blei besteht;103 der nicht gerade als Sasanidenexperte ausgewiesene homas Leisten ercfnet zwar die Mcglichkeit, dass es sich um eine Bleimhnze handelt, doch will es mir scheinen, dass es sich ebensogut – wenn nicht sogar wahrscheinlicher – um eine korrodierte Drachme handeln kann. Die kursorische Beschreibung und der große Durchmesser von 23 mm104 deuten eher darauf hin, weshalb dieses Sthck nicht so zweifelsfrei wie erforderlich als Beleg fhr Bleimhnzen in Asuristan herangezogen werden kann. Nun gibt es eine Reihe weiterer Grabungen, die sasanidische Mhnzen – und zwar gerade Buntmetallausgaben – in bedeutenden Zahlen hervorbrachten, aber keine Bleisthcke. An erster Stelle ist hier der von Miles vorgestellte Bestand aus Stakhr zu erwähnen, einer Stadt in Fars: Hier fanden sich zwei Drachmen und 66 Kupfermhnzen.105 Die Ausgrabungen in Siraf am Persischen Golf, gleichfalls in Fars gelegen, erbrachten zwar eine große Zahl frhhislamischer Bleimhnzen,106 aber keine sasanidischen Pendants, obwohl immerhin 32 sasanidische Bronzemhnzen (zum großen Teil unbestimmbar) nebst einer Drachme gefunden wurden.107 Zahlenmäßig bedeutend sind die Kupfermhnzen, die bei den Grabungen in Marw in der sasanidischen Region Khorasan gefunden wurden: Aus Einzel- und Schatzfunden stammen fhr die Periode von 309 bis 531 nicht weniger als 391 Bronzeprägungen (neben lediglich fhnf Drachmen), doch wird keine einzige Bleimhnze erwähnt.108 Auch wenn sich aufgrund der viel zu geringen Zahl von Grabungen und dokumentierten Mhnzen das Gesamtbild in Zukunft noch erheblich verändern kann und alle auf einer dermaßen schmalen Materialbasis beruhenden Schlhsse notwendigerweise hypothetisch sind, so zwingt sich einem doch der Gedanke auf, dass Bleimhnzen eine lokale Spezialität der Region Khuzistan sind. Susa heißt in der Sasanidenzeit Eran-khwarrah-Shapur, und prägt mit der Sigle AY eine große Zahl von Mhnzen.109 Wie bereits erwähnt prägt Ahwaz unter der Signatur AW, die fhr den oiziellen Namen Ohrmazd-Ardashir steht. Beide Städte sind wichtige Zentren von Khuzistan, und auch Masdschid-i Suleyman liegt in derselben Provinz; diese drei Orte bilden ein Dreieck von jeweils etwa 100 Kilometern Seitenlänge. Und auch der vierte Fundort von Bleimhnzen, Bard-i Nischandah, liegt in Khuzistan. Zugegebenermaßen stammt in Stakhr laut Miles die Mehrzahl der bestimmbaren Belege von Khusro II.,110 und auch die Incerta weist er dem 6./7. Jhdt. zu, weshalb man theoretischen meinen kcnnte, die spätere Zeitstellung wäre fhr das Fehlen von Bleimhnze verantwortlich. Fhr Marw gilt dies aber ebensowenig wie fhr Siraf. Wenn wir nun diese Fundevidenz besprechen, dhrfen wir nathrlich die am Beginn dieses Abschnittes angerissene Mhnzstättenfrage nicht vergessen. Im Falle des Peroz bzw. der undeutlich ausgefhhrten Sigle seiner meisten Bleimhnzen, die entweder als AW oder als ŠY gelesen werden kann, mag man aufgrund der Häuigkeit von Blei in Khuzistan (wo ja AW = Ohrmazd-Ardashir liegt) der ersten Variante den Vorzug gegenhber Shiraz in Fars geben,111 von wo mir noch kein sasanidisches Blei bekannt ist. Fhr die frhheren Belege von Wahram II. bis Shapur II. liegen die Dinge allerdings erheblich komplizierter, wobei wir hier ganz grundsätzliche Fragen zur 103 104 105 106 107 108 109 110 111 L 1986, S. 361, Nr. 89. Die eine große Bleimhnze des Narseh (Nr. 12) wiederum hat mit 27 mm einen deutlich grcßeren Durchmesser. M 1959, S. 23–25, Nr. 20–87. L 1985, S. 27–30, Nr. 105–158, S. 34–39, Nr. 203–239. L 1985, S. 12–15, Nr. 6 (Drachme des Khusro II.), 7 f. (AE des Yazdgerd I.), 9 (AE des Yazdgerd II.), 9–37 (unbestimmbar). L /N 1993/1; L /N 1993/2; zusammenfassend S 2004, Bd. 1, S. 191 f., Tab. 68. S 2004, Bd. 1, S. 132, 152. M 1959, S. 25, Nr. 31–87. Eine Lesung als AW bestätigt mir anhand der Originale freundlicherweise auch Francois Gurnet. Sasanidische Bleimhnzen 317 sasanidischen Mhnzprägung anreißen mhssen. Es stammen nämlich, soweit die Erhaltung Klarheit zulässt, acht der 13 abgebildeten Bleimhnzen von Wahram II. bis Ohrmazd II. aus der Stilgruppe A, die fhr jeden dieser drei Kcnige die zahlenmäßig stärkste ist. Diese Hauptmhnzstätte wird von Gyselen und Alram (in unterschiedlicher Deutlichkeit) mit Ctesiphon gleichgesetzt.112 Im Falle des Shapur stammen 25 von insgesamt 52 bzw. von 31 abgebildeten Bleimhnzen aus Mhnzstätte I/ „Ctesiphon“, und auch wenn man in einzelnen Fällen diese Zuweisung bestreiten mag, so beweist doch die Verwendung des typologisch und stilistisch sicher mit „Ctesiphon“ verbundenen Averstyps Ib2 bzw. des Reverstyps 3c,113 dass die Zuweisung an die Hauptmhnzstätte dieses Kcnigs sehr wahrscheinlich ist. Wenn nun Mhnzen, die Alram, Gyselen und ich aus prinzipiellen Erwägungen Ctesiphon zugewiesen haben, bisher ausschließlich in Khuzistan gefunden wurden, dann ergeben sich einige teilweise recht beunruhigende Erklärungen. Am einfachsten ist es, anzunehmen, dass allein aufgrund der Willkhr der Materialhberlieferung in Ctesiphon und Umgebung – anders als in Khuzistan – Bleimhnzen noch nicht gefunden wurden, doch scheint mir dieser Gedanke denn doch zu simpel. Das Gegenteil wäre, aufgrund der Evidenz der Bleimhnzen, die Hauptmhnzstätte von Ctesiphon in Asuristan nach Khuzistan zu verschieben; dafhr freilich ist diese die isolierte Beobachtung der Bleimhnzen jedoch ohne Zweifel nicht tragfähig genug. Da etwa Masdschid-i Suleyman bereits im Bergland liegt und nicht gerade auf die einfachste Art und Weise von Asuristan aus erreicht werden kann, ist auch der Gedanke, man habe Khuzistan ohne Aufwand von Ctesiphon aus Mhnzen beliefern kcnnen, abzulehnen, zumal ja gerade Khuzistan ab Wahram IV. mit AW, AY und WH hber drei recht materialstarke Mhnzstätten verfhgt, die den Geldverkehr eben lokal decken.114 Eine andere Erklärung wäre, dass Mhnzarbeiter aus Ctesiphon in den Shdosten gereist wären und dort kurzfristig lokal Bleigeld hergestellt hätten. Da aber gerade unter Shapur II. mehrere verschiedene Beizeichen auftauchen,115 dhrfte sich die Prägung doch hber einen längeren Zeitraum erstreckt haben. Nach den Usancen des späteren 3. und 4. Jhdts. hätte man sich dann eher die Errichtung einer kleinen lokalen Mhnzstätte mit eigenständigem Stil erwartet,116 doch wird eben diese Annahme vom Material widerlegt. Dass hbrigens Bleimhnzen in seltenen Fällen tatsächlich in kleinen, provinziellen Prägestätten hergestellt worden sein kcnnten, legen so qualitätslose Produkte wie etwa Nr. 129 des Peroz nahe. Warum nun in die Khuzistan gefundenen Bleimhnzen stilistisch Ctesiphon angehcren, vermag ich hier noch nicht befriedigend zu beantworten. Immerhin aber ergibt sich beim aktuellen Kenntnisstand, dass die Bleimhnzen nicht notwendigerweise ein „Geld mit lokalem Charakter waren“,117 sondern reichsweit – oder doch zumindest in verschiedenen Regionen – als Kleingeld verwendet wurden. Statt einer klaren Antwort (die aufgrund der Komplexität des hemas notwendigerweise hbersimpliizierend ausfallen muss) ist es vielleicht besser, sich auf die sicherere Lcsung des „non liquet“ zu beschränken und sich einmal mehr bewusst zu machen, welche grundsätzlichen Fragen in der sasanidischen Numismatik noch nicht keiner befriedigenden Klärung zugefhhrt werden konnten. Metrologie Kommen wir nun aber zu den letzten noch ausständigen numismatischen Parametern, den Gewichten und mcglichen Wertverhältnissen. Wenn auch fhr eine zweifelsfreie statistische Auswertung die Datenmenge grcßer sein mhsste, erlaubt meines Erachtens das versammelte Material doch einige 112 113 114 115 116 117 A /G 2012, S. 260 f., 348, 425. S 2004, Bd. 1, S. 218. S 2004, Bd. 1, S. 294, Tab. 15. A /C /L R 1979, Taf. 19 f. S 2005; S 2011. So noch S 2004, Bd. 1, S. 119. 318 Nikolaus Schindel Einblicke, aus denen sich in der grcßeren Zusammenschau mit anderen mhnzprägenden Staaten bedeutende Rhckschlhsse auf den Charakter des sasanidischen Buntmetallgeldes gewinnen lassen. Sinnvoll lassen sich nur die Gewichte der Bleimhnzen des Shapur II. in graphischer Form darstellen; insgesamt basiert Tab. 4 auf 50 Einzelgewichten. Tab. 4. Gewichte der Bleimhnzen des Shapur II. Da man bei Mhnzen aus unedlem Metall keine allzu feine Justierung erwarten kann, habe ich als Einheit 0,5 g gewählt. Zunächst einmal fallen die insgesamt vier Belege mit Gewichten um die 10,0 g am rechten Ende der Tabelle auf: Hier wird es sich um eine eigene, von der Masse der hbrigen Belege abgesetzte Mhnzgrcße handeln. Zu den vier Sthcken des Shapur II. hat man noch Nr. 2 und 4 des Wahram II. (10,68 g bzw. 14,68 g), Nr. 9 des Narseh (16,74 g) und Nr. 15 des Ohrmazd II. (9,99 g) hinzuzuzählen. Diese großen, schweren Bleisthcke lassen sich zwanglos mit Kupfermhnzen von vergleichbarem Gewicht und ähnlicher Grcße in Verbindung setzen.118 Die Masse der Belege des Shapur II. jedoch weist Gewichte im Bereich von 1,50 g bis 2,49 g auf (21 von 50 Sthck). Auch dazu passen die hbrigen Sthckgewichte seiner Vorgänger hervorragend. Zunächst einmal legt diese Evidenz nahe, dass auch die Bleimhnzen einen festgelegten Gewichtsstandard hatten; wo genau dieser liegt, ist schwer festzustellen, da wir mit einer tendenziellen Untergewichtigkeit zu rechnen haben. Deutlich hber 3,00 g wird aber wohl nicht gelegen haben, sondern knapp hber 2,50 g. Die schweren Sthck mcgen das Vierfache oder aber das Sechsfache der Grundeinheit repräsentieren. Eine einfache Anknhpfung an das Drachmengewicht sehe ich nicht: Das Sollgewicht liegt etwas hber dem einer Halbdrachme (unter Shapur II. 2,10 g), ist aber nathrlich vom Wert der Drachme (4,20 g) weit entfernt.119 Doch auch die gut dokumentierten Kupfermhnzen des Ardashir I. folgen nicht – wie dies etwa im Rom des 4. Jhdts. hblich ist – den 118 119 A /G 2003, S. 163, Tab. 9, 271 f.; A S. 117, 222. S 2004, Bd. 1, S. 103–113. /G 2012, S. 342, 422 f.; S 2004, Bd. 1, Sasanidische Bleimhnzen 319 Gewichten der Edelmetallprägungen.120 Weiters ist festzuhalten, dass die klare Verteilungskurve – neben Typologie, Stil und Fundaufkommen – zusätzlich beweist, dass es sich bei den Bleimhnzen um reguläre Produkte oizieller sasanidischer Mhnzstätten handelt Kommen wir aber nun zum Vergleich mit den Gewichten sasanidischer Bronzemhnzen, auch wenn wir hier erneut an die Grenzen unserer Materialbasis stoßen. Die in den Grabungen in Marw häuig gefundenen lokalen Ausgaben des Shapur II. weisen einen deutlichen peak bei 1,50 g bis 1,99 g auf,121 liegen also um vielleicht 20 % unter dem Wert der Bleimhnzen. Freilich mag es in Marw lokale Gewichtsstandards gegeben haben.122 Bei den Bronzemhnzen aus Mhnzstätte I/„Ctesiphon“ liegen die meisten Gewichte zwischen 1,50 g und 2,49 g;123 es herrschen also dieselben Verhältnisse wie bei den Bleimhnzen, wobei zur Sicherheit noch darauf hinzuweisen ist, dass ja die hberwiegende Mehrzahl der Bleisthcke, fhr die Photos vorliegen, aus derselben Mhnzstätte stammen. Das bedeutet, dass die Blei- und Bronzemhnzen aus Mhnzstätte I nicht nur dieselbe Typologie verwenden, sondern auch auf demselben Gewichtsfuß stehen. Da sie auch zusammen gefunden werden, ergibt sich meines Erachtens nicht nur einmal mehr, dass die Kupfer- und Bleimhnzen dieselbe Funktion – Kleingeld fhr den alltäglichen Geldverkehr – hatten. Es drängt sich aufgrund der typologischen und metrologischen Verhältnisse nachgerade der Schluss auf, dass Kupfer- und Bleimhnzen gleichwertig nebeneinander stehen. Die Grabungen in Masdschid-i Suleyman und Susa beweisen, dass Bleimhnze keinerlei ein außergewchnliches und seltenes Phänomen sind. Ganz im Gegenteil: Die nahezu gleich großen Belegzahlen fhr Kupfer und Blei in Masdschid-i Suleyman beweisen (Tab. 2), dass der Kleingeldverkehr zumindest in manchen Teilen des Sasanidenreichs vom späteren 3. Jhdt. bis ins spätere 4. Jhdt. zu einem erheblichen Ausmaß (im Fall von Susa fast 50 %) auf Bleisthcken beruhte. Es ergibt sich aber noch ein anderer, fhr unser Verständnis des Buntmetallgeldes bei den Sasaniden hcchst wichtiger Schluss: Wenn im Geldverkehr Kupfer und Blei gleichwertig nebeneinander stehen, dann kann das Kleingeld keinen Wertcharakter gehabt haben! Fhr das byzantinische Reich hat Wolfgang Hahn ja den Wertgeldcharakter in hberzeugender Art und Weise belegt.124 Einen wie ich glaube schlagenden Beweis dafhr, dass sogar noch im auf dem byzantinischen Vorbild fußenden umayyadischen Geldwesen des 8. Jhdts. der Wertcharakter gewahrt blieb, liefern umayyadische Bleimhnzen aus Ba’albek. Die mir bekannten Sthcke weisen ungewchnlich hohe Gewichte von 7,21 g und 6,25 g sowie (bei einem stark korrodierten Sthck) 3,29 g auf.125 Der Reverstyp dieser Mhnzen indet sich – nathrlich mit einem anderen Mhnzstättennamen – auch in Damaskus und Amman. Die dortigen Belege weisen nun Gewichte von ca. 2,00 g auf,126 was bedeutet, dass das Verhältnis im Gewicht zwischen Kupfer und Blei in etwa 1 : 3 bis 1 : 3,5 entspricht. Dieser Wert liegt nun aber so nahe an dem von Morrisson angegebenen Verhältnis der beiden Metalle von hblicherweise etwa 1 : 3 bis 1 : 4, dass wir keinesfalls an einen Zufall glauben dhrfen.127 Ganz ofensichtlich war eben ein umayyadischer Bleifals ungefähr dreimal so schwer wie ein Bronzefals, da das Metall Kupfer ungefähr drei Mal so wertvoll war wie Blei. 120 121 122 123 124 125 126 127 A /G 2003, S. 163, Tab. 9; zumindest AE/2 und AE/4 lassen sich nicht ohne Weiteres mit dem Drachmengewicht in Verbindung setzen, mag auch die Einheit AE/3 in der Nähe des Gewichts der Halbdrachme liegen. S 2004, Bd. 1, S. 118, Tab. 49, auf der Basis von L /N 1993/1, S. 248 f., 269–263. S 2004, Bd. 1, S. 117. S 2004, Bd. 2, S. 34 f., Nr. 33–53. H 1973, S. 22–27; H 1975, S. 14–17; H 1989, S. 15–18 mit Anm. 30; H /M 2013, S. 6–20; H /M 2009, S. 9–14. S 2012, S. 264. S 2012, S. 265 nach B 2000, S. 200, Tab. 51. M 1993, S. 80–83. 320 Nikolaus Schindel Wenn nun die sasanidischen Bleimhnzen des Shapur II. aus Mhnzstätte I/„Ctesiphon“ im Gegensatz dazu dasselbe Gewicht wie die Bronzesthcke aufweisen, so ergibt sich der Schluss, dass beide den gleichen Wert hatten, so man nicht annehmen will, die Bleisthcke hätten im Geldumlauf nur ein Drittel des Werts der AE-Prägungen gehabt. Diese Mcglichkeit kann man zwar nicht vollständig ausschließen, doch scheint es mir doch wahrscheinlicher, dass eben kein Unterschied im Wert bestand, wofhr auch idente Typologie und gleiches Gewicht sprechen. Dann aber sind die Bleimhnzen klarerweise als Kreditgeld anzusprechen, und wenn das eine Element im Kleingeldumlauf – eben das Blei – keinen Wertcharakter besaß, dann liegt es nahe, auch dem anderen – dem Kupfer – diesen Charakter im Verhältnis zum Edelmetall abzusprechen. Die Frage, ob dies von Beginn der sasanidischen Mhnzprägung an so war, oder ob die Einfhhrung des Bleigeldes unter Wahram II. mit einer Änderung im Gesamtverständnis der unedlen Mhnzmetalle in Verbindung zu setzen ist, scheint mir im Moment nicht mit Sicherheit beantwortbar. Wenn nun aber das sasanidische Kupfergeld keinen Wertcharakter besaß, dann erklären sich einige Phänomene wie von selbst. Zunächst einmal die große Seltenheit von Kupferschatzfunden: Wenn Kupfermhnzen keinen nennenswert inneren Metallwert hatten, dann waren sie nicht zur hesaurierung und somit zur Bewahrung eines unzweifelhaften Wertes geeignet. Weiters erklärt sich auch die ab dem 5. Jahrhundert beobachtbare Neigung der Sasaniden zu sehr kleinen und dhnnen Mhnzen: Da das Gewicht fhr den Wert und die Stellung im Umlauf eine vernachlässigbare Grcße darstellte, verwendete man aus Grhnden der Sparsamkeit mcglichst wenig Material pro Mhnze. Die fortgesetzte Ausprägung erheblich grcßerer und schwerer Kupfermhnzen im Osten des Sasanidenreichs – zumal in Sakastan128 – wird man mit der Nähe zu den schweren und ofensichtlich als Wertgeld anzusprechenden kushanischen Kupfermhnzen begrhnden kcnnen.129 Die zahlreichen Funde kushano-sasanidischer Kupferschatzfunde deuten auch darauf hin,130 dass es sich hierbei um Wertgeld handelt. Diese Mhnzgruppe, die während weniger Jahrzehnte fhr ein begrenztes Gebiet geprägt wurde, ist nebenbei bemerkt (auch, aber nicht nur wegen der massiven hesaurierung) erheblich häuiger als die fhr ein Großreich während mehr als vier Jahrhunderten ausgeprägten sasanidischen Kupfer- und auch Bleimhnzen.131 Insgesamt also bieten die sasanidischen Bleimhnzen interessante Einblicke in den Geldverkehr und die Geldpolitik dieses iranischen Großreiches vom 3. bis ins 5. Jhdt. Es bleibt abzuwarten, inwieweit in der Zukunft neu auftauchendes Material die hier aufgestellten Hypothesen untermauern oder aber widerlegen wird. Katalog Der Katalog ist gegliedert nach Prägeherr, Mhnzstätte bzw. Stilgruppe und Typenkombinat. Innerhalb desselben Typs erfolgt die Reihung nach fallenden Gewichten. Soweit mcglich sind angegeben Gewicht in Gramm, Durchmesser in Millimetern und die Stempelstellung nach dem Zifernblatt der Uhr. Weiters sind der Standort und etwaige frhhere Vercfentlichungen vermerkt. So die hier gebotene Bestimmung von der in der Erstpublikation abweicht, so ist dies in Klammen dazugesetzt. Mit * gekennzeichnete Sthcke sind abgebildet, wobei ich vorzugsweise unpublizierte Belege aus Privatsammlungen ausgewählt habe;132 Mhnzen, die bereits in der SNS-Hauptreihe abgebildet sind, habe ich hier nicht noch einmal reproduziert. 128 129 130 131 132 S 2011, S. 95. Hierzu immer noch grundlegend Gö 1984, auch wenn dort die Metrologie zu kurz kommt. S (im Druck). S (im Druck) basiert auf 3963 kushano-sasanidischen Kupfermhnzen, die allesamt aus Schatzfunde stammen, eine Zahl, von der wir beim sasanidischen Buntmetall nur träumen kcnnen. Da bei etlichen Abbildungen weder ein Maßstab vorhanden noch ein Durchmesser angegeben war, sind nicht alle Mhnzen exakt im Maßstab 1 : 1 wiedergegeben. Sasanidische Bleimhnzen 321 Wahram II. (276–293) Stil A (?) Typ VIIa oder VIIb/5a 1*. 2,34 g. 15 mm. 4 h. Privat Stil A/Abis (?) Type VIIb/6a (?) 2*. 10,68 g. 25 mm. 9 h. Slg. Schaaf; SNS Schaaf S. 130, Nr. 159 Stil/Münzstätte unsicher Typ VI/? 3. 1,62 g. 16 mm. Paris/FM Susa; SNS 2, S. 486, Nr. 84 (o. Abb.; dort beschrieben als “AE…Corrodée Plomb?”) = A /C /L R 1979, S. 172, Nr. 47 (o. Abb.) Typ VI oder VII/? 4. 14,10 g. 27 mm. 3 h. 78 % Pb, 22 % Cu. Paris/FM Susa; SNS 2, S. 486, Nr. 73 Narseh (293–302/3) Stil A/1 Typ Ia(?)/1a(?) 5*. 0,85 g. 17 mm. 9 h. Paris/FM Susa; SNS 2, S. 490, Nr. 14 = Gö 1960, S. 42, Nr. 10 (dort irrig „Vraisemblablement falsiication contemporaine d’une obole. Plomb?“) 6. 2,48 g. 17 mm. Mitchiner 1977 = M 1978, S. 156, Nr. 863 Typ Ib/4? 7*. 2,80 g. 17 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 4 (dort irrig Wahram I.) Stil B oder F Typ Ib/4a 8*. 2,77 g. 17 mm. 3 h. London/BM 1992.0908.2 Stil/Münzstätte unsicher Typ Ia(?)/1a(?) 9. 16,74 g. 27 mm. 9 h. Paris/FM Masdschid-i Suleyman; SNS 2, S. 520, Nr. 64 = A /C /L R 1979, S. 173, Nr. 49 10. 2,55 g. 17 mm. 3 h. Wien; SNS 2, S. 520, Nr. 68 Typ Ia/1? 11. Privat Typ unsicher 12. 23 mm. FM Uruk/Warka; Leisten 1986, S. 361, Nr. 89 (o. Abb.; dort beschrieben als „Material?... (Blei?)“; wohl eher korrodierte Drachme als Bleimhnze) Ohrmazd II. (302/3–309/10) Stil A/1 Typ Ia(?)/2a(?) 13*. 2,25 g. 14 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 6 14. 2,02 g. 16 mm. 3 h. Paris/FM Susa; SNS 2, S. 524, Nr. 8 = U Stil A/? Typ Ia/3a 15*. 9,99 g. 22 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R irrig Shapur II.) Stil/Münzstätte unsicher Typ unsicher 16. 1,45 g. 14 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 9 (o. Abb.) 17. 1,35 g. 12 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 8 (o. Abb.) 18. 1,15 g. 15 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 7 (o. Abb.) 1938, S. 25, Nr. 5 1979, S. 179, Nr. 111 (dort 322 Nikolaus Schindel Shapur II. (309–379) Münzstätte I/”Ctesiphon” Typ Ib1/2a 19*. 9,70 g. 24 mm. 3 h. Slg. Tyler-Smith 20. 1,74 g. 17 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 182, Nr. 139 Typ ?/2a 21. 1,89 g. 19 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 137 (Avers o. Abb.) Typ Ib1/3a 22*. 4,55 g. 17 mm. FM Susa; F ÿ 1934, S. 124, Nr. 224 (dort irrig Shapur II.) 23*. 3,51 g. 19 mm. FM Susa; F ÿ 1934, S. 124, Nr. 225 (dort irrig Shapur II.) 24. 3,20 g. 18 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 10 25*. 2,46 g. 15 mm. 8 h. Slg. Tyler-Smith 26. 2,45 g. 19 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 124 27. 2,12 g. 18 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 133 28. 1,66 g. 15 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 182, Nr. 142 29. 1,65 g. 3 h. FM Susa; Gö 1960, S. 43, Nr. 14 (dort irrig „Falsiication contemporaine d’une obole (?). Plomb?“) 30. 1,42 g. 18 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 138 31. 1,35 g. 14 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 182, Nr. 143 Typ Ib1(?)/? 32. 4,67 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 180, Nr. 115 (Revers o. Abb.) 33. 3,69 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 180, Nr. 118 (Revers o. Abb.) Typ Ib2/3a 34. 2,07 g. 18 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 134 35. 1,71 g. 17 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 182, Nr. 141 Typ Ib2/3c 36. 1,63 g. 17 mm. 2 h. Paris; SNS 3, S. 68, N308 (dort Mhnzstätte unsicher) 37*. Handel; Gö 1984, Taf. 134, Nr. 1237/1 Typ Ib2(?)/3c 38. 5,10 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 180, Nr. 114 Typ Ib2/3? 39. 1,99 g. 17 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 182, Nr. 140 Typ Ib2/? 40. 3,69 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 180, Nr. 120 (Revers o. Abb.) 41. 1,40 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 132 (Revers o. Abb.) Typ Ib?/? 42. 1,30 g. 15 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 182, Nr. 144 Typ ?/3a 43. 3,08 g. 19 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 181, Nr. 123 (Avers o. Abb.) Münzstätte II/Westen Typ Ib1/3a 44. London; Gö 1984, Taf. 135, Nr. 1263/1 Münzstätte unsicher Typ Ib1/2a 45*. 1,82 g. 15 mm. Handel Typ Ib1/3a Sasanidische Bleimhnzen 46. 47. 48. 49. 323 11,69 g. 29 mm. 3 h. Slg. Schaaf; SNS Schaaf, S. 152, Nr. 283 5,19 g. 17 mm. 3 h. Slg. Schaaf; SNS Schaaf, S. 152, Nr. 284 2,10 g. Handel 1,41 g. Privat; http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=21274 (dort irrig Wahram V.) Typ unsicher 50. 11,07 g. 24 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A Abb.) 51. 10,86 g. 24 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A Abb.) 52. 4,80 g. 19 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 53. 4,43 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 54. 3,38 g. 22 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 55. 3,22 g. 20 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 56. 3,22 g. 19 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 57. 2,86 g. 23 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 58. 2,75 g. 21 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 59. 2,53 g. 22 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 60. 2,38 g. 17 mm. FM Bard-i Nischandah; A /C 61. 2,28 g. 18 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 62. 2,16 g. 22 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 63. 2,12 g. 21 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 64. 1,99 g. 19 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 65. 1,95 g. 18 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 66 1,65 g. 15 mm. FM Bard-i Nischandah; A /C 67. 1,64 g. 22 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 68. 1,14 g. 13 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 69. 1,12 g. 18 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A 70. 1,07 g. 15 mm. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 180, Nr. 112 (o. /C /L R 1979, S. 180, Nr. 113 (o. /C /C /C /C /C /C /C /C /L /L /L /L /L /L /L /L /L R /C /L /C /L /C /L /C /L /C /L /L R /C /L /C /L /C /L /C /L R R R R R R R R R R R R R R R R R 1979, S. 180, Nr. 116 (o. Abb.) 1979, S. 180, Nr. 117 (o. Abb.) 1979, S. 180, Nr. 119 (o. Abb.) 1979, S. 180, Nr. 121 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 122 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 126 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 125 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 128 (o. Abb.) 1979, S. 184, Nr. 2 (o. Abb.) 1979, S. 182, Nr. 146 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 129 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 130 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 135 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 136 (o. Abb.) 1979, S. 184, Nr. 1 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 127 (o. Abb.) 1979, S. 182, Nr. 145 (o. Abb.) 1979, S. 181, Nr. 131 (o. Abb.) 1979, S. 182, Nr. 147 (o. Abb.) Wahram IV. (388–399) Münzstätte unsicher Typ Ia(?)/2b 71. SNS 3, Bd. 2, S. 168, Nr. A62 = M 1977, S. 338, Nr. 1122 Typ Ib(?)/3(?) 72. 2,69 g. 14 mm. SNS 3, Bd. 2, S. 170, Nr. A64 Yazdgerd I. (399–420) Münzstätte unsicher Typ Ia1/1a 73*. 3,97 g. 18 mm. 3 h. Slg. Tyler-Smith Typ Ia1/1a, Var. 5 74. 3,00 g. 17 mm. 2 h. SNS Schaaf, S. 174, Nr. 399 Wahram V. (420–438) Münzstätte unsicher Typ Ia/2 75*. 4,15 g. Album Auktion 19, 15. 5. 2014, Nr. 42 = http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=137869 76*. 3,08 g. 20 mm. 3 h. Slg. Schaaf; SNS Schaaf, Nr. 433 77. M 1978, S. 169, Nr. 997 (dort irrig Peroz) 78. 1,87 g. U 1943, S. 45, Typ 9 (Revers o. Abb.) 324 Nikolaus Schindel Yazdgerd II. (438–457) Münzstätte unsicher Typ Ia1/2c 79*. 1,57 g. 18 mm. 3 h. Slg. Schaaf; SNS Schaaf, S. 186, Nr. 455 Typ Ia1/2e 80. 2,05 g. U 1943, S. 44, Typ 2 (Abbildung von Avers und Revers passen nicht zusammen) 81. U 1943, S. 44, Typ 3 (Revers o. Abb.) 82. U 1943, S. 44, Typ 3 (Revers o. Abb.) 83*. U 1943, S. 44, Typ 3 (Avers o. Abb.) 84. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 85. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 86. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 87. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 88. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 89. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 90. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 91. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 92. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 93. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 94. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 95. U 1943, S. 44, Typ 3 (o. Abb.) 96. 1,95 g. U 1943, S. 44, Typ 5 (Revers o. Abb.) 97. 0,97 g. U 1943, S. 44, Typ 5 (Avers o. Abb.) Typ Ia1/2f 98. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (Revers o. Abb.) 99. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (Revers o. Abb.) 100*. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (Avers o. Abb.) 101. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 102. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 103. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 104. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 105. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 106. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 107. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 108. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) 109. U 1943, S. 43 f., Typ 1 (o. Abb.) Typ Ia1/2g 110. U 1943, S. 44, Typ 4 (Revers o. Abb.) 111. U 1943, S. 44, Typ 4 (Revers o. Abb.) 112*. U 1943, S. 44, Typ 4 (Avers o. Abb.) Typ Ia3/2h 113*. U 1943, S. 44, Typ 6 (Revers o. Abb.) 114. U 1943, S. 44, Typ 6 (Avers o. Abb.) 115. U 1943, S. 44, Typ 6 (o. Abb.) 116. U 1943, S. 44, Typ 6 (o. Abb.) 117. U 1943, S. 44, Typ 6 (o. Abb.) Typ Ia4/2e 118*. U 1943, S. 44, Typ 7 (Revers o. Abb.) 119. U 1943, S. 44, Typ 7 (o. Abb.) 120. 1,7 g. U 1943, S. 45, Typ 10 (Revers o. Abb.) Typ Ia1/2i 121. 1,85 g. U 1943, S. 45, Typ 8 (Revers o. Abb.) Sasanidische Bleimhnzen 122. 1,62 g. U 1943, S. 45, Typ 8 (Avers o. Abb.) Typ Ia5/2j 123*. 2,86 g. 23 mm. http://www.zeno.ru/showphoto.php?photo=63394 Peroz (457–484) AW (?) Typ IIIa/1h 124*. 1,32 g. 15 mm. 11 h. Privat 125. 1,12 g. 13 mm. 12 h. Privat Typ IIIb/1c 126*. 1, 43 g. 14 mm. 5 h. Privat Typ IIIb/1g 127*. 1,90 g. 16 mm. 5 h. Slg. Schaaf; SNS Schaaf, S. 196, Nr. 503 128. 1,11 g. 14 mm. 3 h. Privat Münzstätte unsicher Typ II?/1? 129*. Privat Prägeherr unsicher Münzstätte unsicher Typ unsicher 130. 2,35 g. 15 mm. FM Susa; U 1938, S. 25, Nr. 3 (o. Abb.) 131. 1,58 g. 14 mm. London/1906.1107.51 132. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 243 (o. Abb.) 133. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 244 (o. Abb.) 134. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 245 (o. Abb.) 135. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 246 (o. Abb.) 136. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 247 (o. Abb.) 137. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 248 (o. Abb.) 138. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 249 (o. Abb.) 139. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 250 (o. Abb.) 140. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 251 (o. Abb.) 141. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 252 (o. Abb.) 142. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 253 (o. Abb.) 143. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 254 (o. Abb.) 144. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 255 (o. Abb.) 145. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 256 (o. Abb.) 146. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 257 (o. Abb.) 147. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 258 (o. Abb.) 148. FM Masdschid-i Suleyman; A /C /L R 1979, S. 184, Nr. 259 (o. Abb.) Abkürzungsverzeichnis FM Fundmhnzen o. Abb. ohne Abbildung SNS Sylloge Nummorum Sasanidarum SNS 1 A /G 2003 SNS 2 A /G 2012 SNS 3 S 2004 SNS Schaaf S 2014 325 Nikolaus Schindel 326 Literaturverzeichnis A /S (im Druck) D. A /N. S , Sylloge Nummorum Sasanidarum. A Late Sasanian Hoard from Orumiyeh (im Druck). A 2008 M. A , Early Sasanian Coinage, in: V. C he Sasanian Era, London 2008, S. 17–30. A /G M. A 2003 /R. G , SNS Paris-Berlin-Wien I: Ardashir I. – Shapur I., Wien 2003. A /G M. A 2012 /R. G , SNS Paris-Berlin-Wien II: Ohrmazd I. – Ohrmazd II., Wien 2012. A /C /L R 1979 C. A /R. C /G. 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