Preview only show first 10 pages with watermark. For full document please download

Soest Im Früh- Und Hochmittelalter

   EMBED


Share

Transcript

MARK MERSIOWSKY Städtische Vor- und Frühgeschichte von Dagobert I. bis Lothar III.: Soest im Früh- und Hochmittelalter Einleitung – Völkerwanderung und Merowingerzeit: Die Thidrekssaga und die Probleme methodisch sauberer Geschichtsrekonstruktion – Frühe Völker im Visier der Forschung – Sachsen und Franken – Kunibert, Dagobert und Soest – Archäologische Spuren des merowingerzeitlichen Soest – Das Vordringen der Sachsen – Soest und die sächsische Expansion um  – Brukterer und Hattuarier um  – Karolingerzeit: Die Eingliederung Sachsens in das Karolingerreich – Köln und Soest zur Zeit der Sachsenkriege – Westfalen im . Jahrhundert – Soest in der Karolingerzeit – Ottonenzeit: Westfalen in der Ottonenzeit – Die Translation des heiligen Patroklus – Der Reliquienforscher Alois Stumpfl alias Bischof Timotheos, Eparch von Aquileja – Die Öffnung des Patroklusschreins am . und . Juli  – Bruno von Köln und Soest – Das Stift Sankt Patroklus – Soest und Köln in der Ottonenzeit – Das ottonische Soest – Salierzeit: Westfalen in der Salierzeit – Die Anfänge städtischer Autonomie – Das salische Soest – Westfalen unter Lothar III. – Schluss Einleitung Es gehört zu den guten Gepflogenheiten moderner Stadtgeschichten,1 nicht nur die Historie der Stadt selbst zu beleuchten, sondern auch ihre Vor- und Frühgeschichte. Natürlich gab es die Stadt Soest als mit Stadtrecht und gewisser Autonomie ausgestattetes Gebilde, als das sie vom . Jahrhundert bis zum Ende des alten Reiches existierte, vor dem . Jahrhundert nicht. Dennoch bedarf die Vor- und Frühgeschichte Soests der Darstellung, denn viele Faktoren, die die Entwicklung auch als Stadt im Vollsinn des Wortes im Spätmittelalter prägten, wurzeln im Früh- und Hochmittelalter, etwa die Salzproduktion, die Bindung Soests an das Erzbistum Köln, die weltliche Herrschaft des Kölner Erzbischofs oder das Kollegiatstift St. Patroklus.2    Doch was gab es überhaupt für Städte in der einstigen Germania libera oder magna, den Gebieten östlich des Rheines, die in der Spätantike nicht von römischer Herrschaft und Zivilisation erfasst wurden, sondern allenfalls als Vorfeld daran partizipierten?3 Was versteht man überhaupt unter einer Stadt? Nach langen Diskussionen wissen wir nun, dass Stadt ein Phänomen ist, das zu unterschiedlichen Zeiten ganz unterschiedlich aussah. Es gibt keine festen und eindeutigen Bestimmungsmerkmale für eine Stadt, sondern wir müssen mit einem jeweils epochenspezifischen Kriterienbündel arbeiten.4 Wichtige Elemente eines solchen Kriterienbündels, etwa die rechtliche Absonderung aus dem Umland, Ausbildung des Stadtrechts, eine gewisse städtische Autonomie, Ausbildung von kommunalen Strukturen, ihrer symbolischen Ausdrucksformen in Siegel und Urkunde, aber auch der Mauerbau können in Soest in der hier zu behandelnden Zeit nicht ausgemacht werden. Dies besagt aber nichts über die Qualität von Soest, denn all diese Elemente bildeten sich frühestens im Zuge des . Jahrhunderts aus.5 In früh- und hochmittelalterlicher Zeit ist es sehr schwierig, überhaupt von Städten zu reden; die Forschung behilft sich mit Formulierungen wie Vororte oder vor- und frühstädtische Siedlungen. Welche Kriterien soll man auch anlegen? Östlich des Rheins gab es – vermutlich mit der Ausnahme Waldgirmes im Lahn-Dill-Kreis – keine alten Römerstädte,6 in denen sich mehr oder minder kontinuierlich ein reduziertes städtisches Leben nach dem Ende der Römerzeit hätte halten können7 . Die neuen Vororte, die sich in karolingischer Zeit heraus zu formen begannen, waren zumeist Bischofssitze oder Orte, die sich im Anschluss an eine Pfalz, ein Stift oder Kloster bildeten8 . Vereinzelt gab es auch Fernhändlersiedlungen.9 Ihnen allen war ein nichtagrarischer Grundcharakter, eine oft mit kirchlichen Steinbauten verbundene Siedlungsverdichtung und – allgemein formuliert – ein gewisser Bedeutungsüberschuss bzw. bestimmte zentralörtliche Funktionen gemein. Oft waren diese Faktoren natürlich miteinander verknüpft. Es gilt, in dieser Vor- und Frühgeschichte der Stadt Soest den Bogen weit zu spannen und die Entwicklungen des Früh- und Hochmittelalters darzustellen, natürlich stets in Hinblick darauf, welche Bedeutung sie für die spätere Stadt Soest hatten, und immer wieder wird unter Rückgriff auf die angesprochenen Definitionsprobleme des Stadtbegriffs die Frage zu stellen sein, als was wir zu bestimmten Zeitpunkten das, was später die Stadt Soest wurde, betrachten müssen. Dabei orientiert sich die Untersuchung an den in der Geschichtswissenschaft konventionellen Epochen und setzt in der Zeit der Völkerwanderung ein. Von der quellenarmen Völkerwanderungs- und Merowingerzeit über die Karolingerzeit, in der die grundlegenden Strukturen des mittelalterlichen West  -   falen entstanden, geht es über die Ottonenzeit, in der Soest erstmals auch in Schriftquellen greifbare wichtige Impulse erhält und die Bindungen zu Köln sichtbar werden, über das Ende der Salierzeit bis zur Regierung des ersten Nichtsaliers Lothar III., der  starb. Meist wird es, zumindest gemessen am hochmittelalterlichen Stadtbegriff, also um die Vorgeschichte der Stadt gehen. In den Jahren der ausgehenden Salierzeit wird erstmals ein wesentliches Element der mittelalterlichen Stadt, die Autonomie der Bürger, fassbar. Somit sind wir spätestens in der Salierzeit in der städtischen Frühgeschichte. Es ist typisch nicht nur für die westfälischen Städte, dass wir bis weit in das . Jahrhundert hinein nur wenige Schriftquellen überhaupt besitzen und diese kaum einen Einblick in die Verhältnisse dieser Orte gestatten.10 Daher ist jede historische Abhandlung auf den Dialog mit den Nachbarwissenschaften, für das Früh- und Hochmittelalter zuvorderst mit der Archäologie, angewiesen. Natürlich lassen sich so manche Doppelungen in diesem Band nicht vermeiden, doch dürften und sollten die Argumentationszusammenhänge durchaus unterschiedlich sein. Gerade in quellenarmen Zeiten und im Spagat zwischen den Disziplinen mit ihrer unterschiedlichen Geschichte, ihren unterschiedlichen Methoden und Fragestrategien sowie ganz unterschiedlicher Fachkultur kann es oft nicht darum gehen, Gewissheiten zu formulieren, oft müssen stattdessen Unsicherheiten klar markiert und bloße Schlüsse oder Hypothesen als solche sichtbar werden. Anders als noch bei Barthold soll es nicht um ein geschlossenes und durchkomponiertes Gesamtbild gehen,11 sondern um einen Versuch, die Bedingtheiten und Fehlstellen unseres Wissens über diese fernen Zeiten adäquat darzustellen. Völkerwanderung und Merowingerzeit Die Thidrekssaga und die Probleme methodisch sauberer Geschichtsrekonstruktion Das Frühmittelalter birgt – gerade für landes- oder regionalgeschichtliche Untersuchungen – zahlreiche Probleme. Da gemeinhin eine quellenarme Zeit, bietet es sich umso stärker als durch Quellen kaum gestörte Projektionsfläche für Geschichtskonstruktionen mehr oder minder solider Bauweise, oft sogar für Schattenspiele zeitgebundener Vorstellungen und Diskussionen an. Auch Soest geriet in das Visier derer, die mangelnde wissenschaftliche Bildung mit vermeintlich gesundem Menschenverstand ersetzen zu können meinen und wider alle methodischen Erkenntnisse sich gerade aus Ortsnamen – natürlich oft ohne solide philologische Fundierung – und beliebigen Zitaten gleich welcher    Herkunft ihren Quellenmix selber herrichten.12 Aus der Erwähnung Soests in der altnorwegischen Thidrekssaga – hier soll sich danach Dietrich von Bern mit dem Hunnen Attila getroffen haben – sind weitreichende Schlüsse gezogen und die Nibelungen gar nach Soest verlagert worden. Natürlich lässt die Erwähnung in einer Saga keine Rückschlüsse auf das Frühmittelalter zu, denn anders, als vor allem in der Zeit des Nationalsozialismus gerne geglaubt wurde, enthalten diese Sagas keine »urgermanischen«, über Jahrhunderte treulich tradierten Inhalte, sondern sind Kompilationen, in diesem Fall des . Jahrhunderts,13 in denen alte Erzählmotive und -stoffe mit mehr oder minder aktuellem Wissen und der Vorstellungswelt der Entstehungszeit verquickt sind. Soests Erwähnung in der Saga ist nicht »altem Wissen« über ferne Zeiten zu verdanken, sondern ist ein Reflex der Bedeutung Soests im über Schleswig laufenden Skandinavienhandel des . Jahrhunderts, dessen Soester Relikt die Schleswiger sind.14 So ist die Thidrekssaga ein Zeugnis für die langanhaltende und prägende Stellung Soests, ein Denkmal des Blicks der Norweger des . Jahrhunderts, nicht aber ein Fernglas ins Frühmittelalter. Die abstrusen Theorien von Heinz Ritter-Schaumburg bedürfen inzwischen wohl keiner Diskussion mehr.15 Umso wichtiger ist es, eine historisch saubere, auf dem heutigen methodischen Stand beruhende Darstellung des Frühmittelalters für Soest zu bieten. Frühe Völker im Visier der Forschung Statt der Nibelungen sind es die frühmittelalterlichen Sachsen und Franken, denen man sich im Rahmen einer Soester Vor- und Frühgeschichte widmen muss. Diese Namen begegnen erstmals im . bzw. . Jahrhundert n. Chr.16 Doch auch hier gilt es vorsichtig zu sein, diesmal allerdings nicht vor historischen Dilettanten, sondern vor der Fachforschung selbst. Dieses Faktum sollte nicht erschrecken, denn hieße es nicht die Notwendigkeit einer Geschichtswissenschaft und zuvorderst der den früheren Epochen zugewandten Teildisziplinen zu negieren, wenn man davon ausginge, es könne keinen Erkenntnisgewinn, keinen Forschungsfortschritt mehr geben? Ganz selbstverständlich müssen die Erkenntnisse der nationalistischen oder gar rassistischen Germanengeschichtsschreibung des . und . Jahrhunderts, deren seit der Romantik gewachsene Geschichtsbilder mühsam seit dem Ende des . Weltkrieges demontiert wurden,17 kritisch betrachtet werden. Das lange sicher scheinende Wissen über die Welt der Franken und Sachsen hat sich überdies in den letzten beiden Jahrzehnten stark gewandelt. Daran waren vor allem zwei wissenschaftliche Disziplinen beteiligt, die Geschichtswissenschaft und die Mittelalterarchäologie. Da  -   bei handelt es sich um zwei sehr unterschiedliche Sparringspartner. Die mittelalterliche Geschichte ist im Zuge des . Jahrhunderts institutionalisiert worden, methodische und heuristische Grundlagen wurden gelegt. Die fundamentalen Techniken der Quellenkritik und der historischen Arbeit wurden damals ausgebildet, die riesige schriftliche Überlieferung des Mittelalters geordnet, gesichtet und über wissenschaftlich gesicherte Editionen handhabbar gemacht. Die Mittelalterarchäologie ist viel jünger. Erst mit der Münzdatierung, der Dendrochronologie, den Fortschritten der Keramikdatierung und der Beachtung der Stratigraphie entwickelte sie ein eigenes, sicheres Instrumentarium, mit dem sie eigengewichtig gegen die lange währende Dominanz der Historiker argumentieren konnte. Voll ausgebaut und im Fach durchgesetzt waren diese Methoden aber erst in den er- und er-Jahren. Die Emanzipation der Mittelalterarchäologie, die sich auf ihre inzwischen ausgebauten eigenen Instrumentarien zur Datierung stützen kann und nicht mehr auf die Vorgaben der Geschichtswissenschaft angewiesen ist, hat zu einem mehrfachen Wandel geführt. Die ältere archäologische Forschung hat sich bemüht, fränkische und sächsische Landnahme- und Eroberungsprozesse zu rekonstruieren. Ihre oft methodisch noch nicht voll abgesicherten Grabungen wurden vielfach nicht wissenschaftlich publiziert, sondern nur Vorberichte mit den Ergebnissen, die aber aufgrund der fehlenden Dokumentationen nur schwer zu überprüfen waren. Dies stellt die moderne Archäologie vor vielfache Schwierigkeiten. Zum einen müssen ältere archäologische Forschungen neu interpretiert werden, muss gefragt werden, ob die damaligen Schlüsse aus den Grabungen noch haltbar sind oder ob sich nicht anhand der Dokumentation bei modernem Kenntnisstand manches anders darstellt. Viele Grabungen sind daher neu oder überhaupt erst einmal aufgearbeitet und zu einer zusammenfassenden Publikation gebracht worden, etwa die Grabungen in Münster und Paderborn.18 Dabei fielen so prominente Denkmäler wie der Paderborner Thronunterbau Karls des Großen, der jetzt nur noch eine schlichte Treppe ist. Auch hat sich gezeigt, dass die ethnische Zuordnung einzelner Gräber und ganzer materieller Kulturen keineswegs unproblematisch ist.19 Gegenüber der Geschichtswissenschaft ist aber die Archäologie insofern im Vorteil, da neue Grabungen an vielen Stellen immer noch neue Quellen erschließen können, während die Archive und Bibliotheken gerade für das Frühmittelalter inzwischen gut durchgearbeitet sind und nur noch selten Unbekanntes zutage tritt. Doch auch in der Geschichtswissenschaft selbst haben sich die Verhältnisse geändert. Dies gilt vor allem für die Vorstellungen der frühmittelalterlichen Gentes, der frühmittelalterlichen »Völker«, zu denen auch Franken und Sach   sen gehören. Ausgehend von der die nationalistische20 und rassistische Germanenkunde überwindenden und die deutschsprachige Frühmittelalterforschung nach  international wieder hoffähig machenden Arbeit von Reinhard Wenskus21 haben Forscher wie Herwig Wolfram und Walter Pohl ältere Ansichten grundlegend revidiert.22 Mit Wenskus trat an die Stelle der Vorstellung vom sich verzweigenden und spaltenden germanischen Stamm die einer Vielzahl von Völkern im Werden. Das Volk wurde nicht mehr als Urgrund gesehen, sondern als soziales Konstrukt, das im Laufe der Zeit vielen Wandlungen ausgesetzt sein konnte. Wenskus untersuchte vergleichend die Bildung und den Zerfall der unterschiedlichen Völker in Spätantike und Frühmittelalter. Er selbst bezeichnete diese Prozesse noch mit dem Begriff »Stammesbildung«. In starkem Maße stützte Wenskus sich auf ethno- und ethnosoziologische Forschungen. Danach waren die Prozesse der Stammesbildung, Eingliederung und Aufgliederung, Ausweitung und Abspaltung ständig im Fluss. Im Prozess der Stammesbildung verschmolzen Gruppen unterschiedlicher Herkunft zu einer neuen ethnischen Gemeinschaft, die überzeugt davon war, aufgrund alter, oraler Tradition einen gemeinsamen Ursprung zu haben und daher nach bestimmten Normen zusammenlebte. Für Wenskus war es der subjektive Faktor des Gemeinschaftsbewusstseins, der den wichtigsten Bestandteil eines Stammes ausmacht. Kleine, traditionstragende Gruppen, die Wenskus »Traditionskerne« nannte, wurden zum Kristallisationspunkt eines Stammesverbandes, der Namen und Identität übernahm. Dieser Traditionskern hatte einen Namen hohen Ansehens und einen Herkunftsmythos, der auf das neue Volk übertragen wurde.23 Das in den Grundzügen von Wenskus entworfene Modell wurde von Herwig Wolfram weiterentwickelt. Wolfram ersetzte den Begriff »Stammesbildung« durch den abstrakteren, unbelasteten Begriff »Ethnogenese« – eigentlich nur ein Rückgriff auf die griechischen Äquivalente »ethnos« und »genesis«. Wolfram versuchte, Elemente der Tradition in Jordanes‘ römisch geprägter Gotengeschichte herauszuarbeiten. Er zeigte die Abfolge von Wachstum und Zerfall gotischer Gruppen, die verschiedenen Ethnogenesen, denen die Goten und ihre Teilstämme im Laufe ihrer jahrhundertelangen Geschichte unterlagen, mit welch vielfachen Brüchen und Neuanfängen sich immer wieder neue Gruppen des Gotennamens und der damit verbundenen Traditionen bedienten. Gleichzeitig erweiterte Wolfram den Betrachtungshorizont gegenüber Wenskus erheblich, indem er die Bedeutung der römischen Welt und ihren Einfluss auf die germanischen Völkerbildungen herauszuarbeiten suchte. Stammesbildung, so hielt Wolfram in seinen Überlegungen zur »Origo Gentis« fest, sei vor allem eine Sache militärischen Prestiges, der besseren Götter und wirkungsvolleren Orga  -   nisationsformen, hier vor allem des Heerkönigtums. Ethnogenesen seien keine Angelegenheit des ›Blutes‹, sondern verfassungsgeschichtliche Ereignisse. Die Anführer und Repräsentanten von bekannten Familien, Sippen, die ihre Herkunft von Göttern ableiten und ihr Charisma durch Erfolge nachweisen können, bilden die Traditionskerne, um die sich Gruppen bilden, abspalten und umbilden. Durch das Bekenntnis zur Tradition, durch Hineingeborenwerden oder Bewährung wird man Teil der Gens.24 Insgesamt haben diese Forschungen das Bild der Völkerwanderung grundsätzlich verändert – auch international. Noch in den heutigen Schulatlanten sind die Wanderbewegungen der einzelnen Völker mit unterschiedlich gefärbten Pfeilen dargestellt. Damit suggerieren sie die stete Wanderung eines Volkes, zum Beispiel der Goten von Skandinavien über das Schwarzmeergebiet bis Südfrankreich und Spanien. Unter Zugrundelegen eines ethnogenetischen Modells verbietet sich eine solche Sicht der Dinge. Statt eines Volkes, das von der Insel Gotiskandia bis an die Säulen des Herkules gewandert ist, müssen wir mit verschiedenen Gruppen, mit Brüchen und Phasen der Neuformierung rechnen, in denen immer wieder an gotische Traditionen angeknüpft, diese im ethnischen Diskurs neu formiert und aktualisiert wurden. Hinter den pfeilartig dargestellten Wanderungen stehen Prozesse ganz unterschiedlichen Charakters und unterschiedlicher Dauer: allmähliche, friedliche Expansionen, militärische Züge eines organisierten Heeres ethnischer Prägung, Fluchten und Raubzüge. Herwig Wolframs Schüler Walter Pohl übertrug die ethnogenetische Betrachtungsweise auf die Awaren, ein Steppenvolk, und betrachtete parallel die bulgarische und slawische Ethnogenese.25 Bestätigte er damit zunächst die Ansätze seines Lehrers, hat er in den letzten zwei Jahrzehnten das Modell der Ethnogenese unter Aufgriff soziologischer Ansätze, die mit den Namen Max Weber und Pierre Bourdieu verbunden sind, theoretisch untermauert und um die Frage nach Distinktionen und ihren Wirkungen, Kommunikation und Diskurs angereichert. Seine Sicht der Dinge formulierte Pohl folgendermaßen: »Ethnische Prozesse sind daher keine naturwüchsigen Entwicklungen, sondern historische Abläufe, in denen sich das Wissen (um ein bestimmtes Volk) und Handeln (die Anpassung an identitätswirksame Merkmale) festigt oder verändert. Ethnische Identität lässt sich als Ergebnis einer ständigen Kommunikation verstehen, in der aus einer Vielfalt von Differenzen zwischen Menschen klare ethnische Unterscheidungen herausgehoben werden«.26 Damit weitet sich das Modell der Ethnogenese über den gentilen Horizont hinaus zur Frage der Gruppenidentitäten und ihrer Wandlungen zwischen Spätantike und Frühmittelalter.    Dieser Ausflug in die weite Welt der Frühmittelalterforschung soll verdeutlichen, dass gerade für die Frühzeit, in der Stämme wie Sachsen und Franken auftraten, sich die Verhältnisse gründlich geändert haben, traditionelles Handbuchwissen neu und kritisch gesichtet und zu einem aktuellen Bild umgeformt werden muss. Ältere Mittelalterarchäologie und Geschichtsforschung haben sich allzu sehr zu Zirkelschlüssen verleiten lassen. Die Archäologen suchten nach Belegen für die von den Historikern vorgegebenen Vorstellungen und fanden sie, was wiederum die Historiker angesichts einer schütteren und keineswegs unproblematischen Quellenlage der Schriftquellen unter heute als überholt geltenden Vorstellungen von dem, was ein Volk ist und was es ausmacht, als Bestätigung und Absicherung ihrer auf unsicherem Fundament ruhenden Ideen betrachteten. Aufgabe moderner Geschichtswissenschaft ist es gerade für das quellenarme Mittelalter, die spärlichen Reste lokaler oder regionaler Quellen immer wieder einmal zu sichten, festzustellen, ob die gängigen Aussagen wirklich auf den Quellen beruhen oder nicht doch sich zeitgebundene Spekulationen eingeschlichen oder gar verselbständigt haben. Anhand des aktuellen Forschungsstandes müssen die Quellen mit modernen Methoden nochmals kritisch befragt und die Erkenntnisse der Nachbarwissenschaften wie der Archäologie überdacht werden, um dann zu einer neuen Synthese zu kommen.27 Sachsen und Franken Der eben in seinen Grundzügen skizzierte grundlegende Paradigmenwechsel in der internationalen Frühmittelalterforschung hat natürlich auch die Kenntnisse zu den Franken und Sachsen verändert.28 Der Frankenname kam am Ende des . Jahrhunderts auf und erwies sich als erfolgreiches, über viele Kulturbrüche und -wandlungen hinweghelfendes Identitätsangebot. Eine Reihe in spätantiken Quellen aufscheinender Gruppen, so etwa Chamaver, Amsivarier, Brukterer, Chatten und Salier, hatten Anteil an der Bildung einer fränkischen Identität und gingen in dieser mehr oder minder auf. Wichtige Schritte der Ethnogenese vollzogen sich auf ehemals römischem Boden, am Niederrhein, im heutigen Belgien und in Nordfrankreich. Es handelte sich nicht einfach um ein Zusammenwachsen älterer Stämme und verfasster Untergruppen. Dennoch blieb die fränkische Identität widersprüchlich, sie war sowohl Pauschalbegriff wie Regionalbezeichnung.29 Auch die Sachsen waren, wie nach dem Vorangeschickten selbstverständlich, kein monolithischer Block. Nach neueren Erkenntnissen waren sie aus einer Vielzahl verschiedener Völkerscharen zusammengewachsen und kleinteilig or  -   ganisiert, sie hatten Kleinkönige, die kleineren Herrschaftsbildungen innerhalb der Siedlungslandschaften vorstanden. Über diese kleineren Herrschaftsgebilde hinaus gab es regelmäßige Treffen solcher Kleinkönige; in militärischen Sondersituationen wurde eine Art Oberkönig als militärischer Führer bestimmt. Allerdings darf man sich dieses Gefüge nicht zu organisiert und systematisiert vorstellen.30 Die Aufteilung der Sachsen in die Herrschaften der Engern, Westfalen und Ostfalen31 ist nach aktuellem Forschungsstand keine in die Frühzeit der Sachsen zurückgehende Einrichtung, sondern Phänomen ethnischer oder politischer Formierungsprozesse in der Auseinandersetzung mit dem Vordringen fränkischer Macht. Neben diesen besonders in fränkischer Perspektive sichtbaren Gruppen der Engern, Westfalen und Ostfalen gab es innerhalb des gentil stark zersplitterten Verbandes der Sachsen noch weitere Großgruppen.32 Wilhelm Winkelmann rechnete damit, dass die Brukterer, Chamaver und Hattuarier als »autonome Gebiete« in das Frankenreich einbezogen waren, er spricht sogar von »Völkerschaftsgauen«. Es gebe zwar relativ wenige Funde und Gräber aus Westfalen, doch ließen diese »die Besonderheiten der fränkischen Kultur klar erkennen«.33 Ein Grundproblem bei seinen Darstellungen ist allerdings, dass er seine Überlegungen auf Deutungen von Grabungen aufbaute, die aber nicht durch entsprechende Publikationen der Grabungsbefunde der wissenschaftlichen Nachprüfung zugänglich waren, sondern nur in Vorberichten greifbar sind, die Befund und Interpretation oft schon vermischen. Erst die im Zuge der letzten Jahrzehnte angestrengten Nacharbeiten etwa der Grabungen in Münster und Paderborn legten tragbare Fundamente wissenschaftlicher Aussagen vor, und oft wichen die erst bei der mühsamen Aufarbeitung der Dokumentation sich abzeichnenden Ergebnisse von den manchmal vorschnellen Interpretationen der Ausgräber ab.34 Außerdem hat Winkelmann wohl oft das archäologisch gefunden, was die Geschichtswissenschaft erwartet hatte. Ein typisches Beispiel ist die vielbesprochene und heute als späte Erscheinung erst unter karolingischem Druck gesehene Dreiteilung Sachsens in Westfalen, Engern und Ostfalen.35 Mit der Emanzipation der Frühmittelalterarchäologie und der Ausbildung einer eigenständigen, tragfähigen methodischen Basis hat sich das Bild jedoch gründlich geändert. Horst Wolfgang Böhme hat vor einigen Jahren das archäologische Material nochmals gesichtet. Er geht nicht von einer frühen sächsischen Expansion nach Westfalen aus, sondern rechnet mit einer wohl reduzierten fränkischen Restbevölkerung in diesem Raum, die anders als die im linksrheinischen Raum und vor allem in Gallien siedelnden Franken nicht so stark christlich beeinflusst wurde und konservativ an heidnischen Formen wie Bestattungsriten festhielt. Diese Vorstellungen entsprechen durchaus den    aktuellen Überlegungen der Historiker zu Ethnogenesen. Während die im spätrömischen Gallien siedelnden Franken eine Ethnogenese, einen komplexen Prozess der Identitätsbildung, durchliefen und so zum Volk der Franken wurden, blieb die ostrheinische Population von diesen Entwicklungen unberührt und in einer für das Merowingerreich peripheren, kleinteiligen, bäuerlich geprägten Welt eigenständig. Seit der Mitte des . Jahrhunderts und verstärkt um  sei es zu einer nachhaltigeren kulturellen und wohl auch politischen Einbeziehung der rechtsrheinischen, fränkisch zu bezeichnenden Gebiete in das Merowingerreich gekommen. Die reichen Kriegergräber von WünnenbergFürstenberg und Beckum interpretierte Böhme als Bestattungen von Angehörigen einer einheimischen Oberschicht, die im Auftrag des fränkischen Königtums die bislang vernachlässigten östlichen Gebiete enger an das Reich binden sollte. Eine Christianisierung dieser Gruppe lässt sich aber kaum und erst Ende des . Jahrhunderts beobachten.36 Das Vordringen der Sachsen gegen Ende des . Jahrhunderts wird gemeinhin als Zäsur im südlichen Westfalen betrachtet, doch werden wir uns dem später noch widmen. Auch die Bevölkerung des Soester Raumes dürfte um  am ehesten zu diesen westfälischen Franken gehört haben, die – länger als die ins ehemalige weströmische Reich abgezogenen Angehörigen dieser Gens – zu einem guten Teil noch heidnisch waren. Gesicherte Hinweise darauf fehlen aber. Die Archäologie hat einzelne Funde im Stadtbereich sichern können, am wichtigsten sind die der Saline am Kohlbrink im Norden der Altstadt, die es noch näher zu beleuchten gilt. Ansonsten sind die Funde des . bis . Jahrhunderts aber wenig aussagekräftig.37 Kunibert, Dagobert und Soest Nun spielt schon seit langem Soest in der Diskussion um die fränkische Präsenz in Westfalen vor der Eroberung unter Karl dem Großen eine wichtige Rolle, gibt es doch schriftliche Quellen, die darauf verweisen. Damit ist das genuine Feld der Historiker berührt. In einer auf den Namen Erzbischof Annos II. gefälschten Urkunde vom . Oktober  (Abb. ) wird der Besitz der Kölner Kirche in Soest auf den Erwerb durch Bischof Kunibert zurückgeführt: de areis vel de curticulis Susaziae, quod eam sanctus Kvnibertus sancto Petro acquisivit. Später habe Erzbischof Herimann den Körper des heiligen Kunibert nach Soest überführt und durch gerichtlichen Zweikampf den Besitz behauptet: [...] et quod pius archiepiscopus Herimannus postmodum effosso corpore sancti Kvniberti et Susaziam translato ab iniustis et inoportunis heredibus eam duello defendit et   -   optinuit.38 Diese Informationen gelten als gefälscht.39 Die Mitteilung, dass König Dagobert an der Übertragung beteiligt gewesen sei, ist noch jünger. Sie begegnet erst in der berühmten Koelhoffschen Chronik von : Die stat Soist quam ant bischdom van Coellen zo disser zit. want als Dagobertus die Sassen verwunnen hadde, so gaf he sinen zuchtmeister sent Cunibertus bischof zo Collen die stat Soist als vur ein Buitpennink.40 Kontakte zwischen Sachsen und König Dagobert sind durch den sogenannten Fredegar belegt.41 Kunibert wurde am merowingischen Königshof in Metz ausgebildet und nach einer kirchlichen Abb. : Gefälschte Urkunde Annos II. von     Karriere zumindest unter Mitwirkung des Merowingerkönigs Chlothar II. und dessen als Unterkönig von Austrasien fungierenden Sohnes Dagoberts I. wohl ab  Bischof in Köln. Intensiv betrieb er die Einbindung der Kölner Kirche in das neustrische Königreich und die merowingische »Reichskirche«. Zunächst war er Berater Dagoberts;  sollte er zusammen mit dem dux Adalgisel auf Dagoberts Befehl als Regent für seinen minderjährigen Sohn Sigibert III. in Austrasien amtieren, verbrachte mehrere Jahre am Metzer Hof und war auch Erzieher Sigiberts. Die Verbindungen von Dagobert I. zu Kunibert waren in St. Kunibert in Köln dank der Vita des Heiligen auch seit spätkarolingischfrühottonischer Zeit bekannt.42 War der Verfasser des ersten Bandes der Geschichte des Bistums Köln, Friedrich Wilhelm Oediger, noch recht skeptisch,43 hielt Kuniberts Biograph Heribert Müller eine Privilegierung der Kölner Kirche durch Dagobert und Sigibert für durchaus plausibel, wenngleich er einräumte, der Umfang der übertragenen Rechte und Besitzungen sei heute nicht mehr nachvollziehbar.44 Auf der Suche nach den Ursprüngen Soests, nach den Anfängen kölnischen Einflusses in Westfalen, ist man vor allem angesichts des archäologischen Befundes im Salinenbereich gerne bereit, diese Nachricht ernst zu nehmen und ihr einen »echten, alten Kern« zu unterstellen.45 Es passt dann doch so wunderbar zusammen! Heribert Müller hielt die Schenkung auch insofern für plausibel, als er sich eine Sachsen- und Brukterermission unter Kunibert durchaus vorstellen konnte.46 Aufgabe von Historikern ist aber nicht, sich ein möglichst passendes Bild der Vergangenheit zu basteln, sondern sie müssen minutiös die vielberufenen Quellen prüfen, ob sie belastbar sind. Gerade wenn die Informationen bei unserem fragmentarischen Kenntnisstand so schön ins Bild passen, muss man besonders aufmerksam sein. So gilt es nicht zuerst zu fragen, ob diese Information denn passe, vielmehr muss man sich genaue Rechenschaft abverlangen, was denn für die Echtheit der Information spreche. Fälschungen muss keineswegs ein echter Kern zugrundeliegen. Wenn dem maliziösen Machwerk eines Fälschers ein solcher Kern innewohnt, dann deshalb, weil er die Fälschung benutzt, um bestehende Rechte ohne entsprechende Beweismittel nun mit Hilfe des Falsifikates belegen zu wollen, oder weil er eine echte Urkunde als Grundlage für seine Fälschungen nahm.47 Heimatforscher führen vermeintlich echte Kerne gerne auf mündliche Tradition zurück. Doch gerade hier muss man sehr vorsichtig sein. Immerhin war zur Zeit der Fälschung der Urkunde von angeblich , im . Jahrhundert, bereits ein halbes Jahrtausend vergangen, die Dagobert-Tradition ist sogar erst von . Bei allem Zutrauen zur mündlichen Überlieferung ist schon ein halbes Jahrtausend eine lange Zeit.48 Überdies enthalten sowohl die Fälschung wie die Koel  -   hoffsche Chronik nur historisches Allgemeingut, so dass der bekanntlich reichsinteressierte und reichsbewusste Verfasser der Chronik49 die losen Fäden verknüpfen und so die Kölner Geschichte mit der des merowingischen Reiches verbinden konnte. Einen weiteren Hinweis auf möglicherweise ältere Wurzeln bietet eine Aufzeichnung vom Beginn des . Jahrhunderts über die Ausstattung der Almosenempfänger des Kölner Hospitals bei St. Lupus. Hier wird bestimmt, dass der Hof Soest verschiedene Leistungen für einen Bruder erbringen soll, auch soll der Meier von Soest zwei Bekleidungen bezahlen.50 Obwohl die Stiftung angeblich auf Bischof Kunibert zurückgehen soll, spiegeln die Aufzeichnungen doch wohl eher die Verhältnisse des . Jahrhunderts wider. Eine Kunibert-Tradition hingegen erscheint nicht plausibel.51 Noch vor wenigen Jahren war auch ich durchaus geneigt, dennoch auf einen echten Kern der Kunibert-Tradition zu schließen. Ebenso wie eine BruktererMission zu Kunibert zu passen schien, so bot sich die Parallele eines unter Dagobert und Sigibert ins rechtsrheinische Gebiet hinein ausstrahlenden königsnahen Bistums an. Das Dagobert verbundene Bistum Speyer schien deutlich in den rechtsrheinischen Raum hineinzuwirken, wie eine Urkunde belegte. So hätte der Analogieschluss auch ein merowingerzeitliches Hineinwirken Kölns in den fränkisch-westfälischen Bereich vorstellbar erscheinen lassen, zumal Kunibert eng mit dem Metzer Hof Dagoberts I. und Sigiberts III. verbunden war. Doch hier hat mir der wissenschaftliche Fortschritt einen Strich durch die Rechnung gemacht. Theo Kölzer hat im Zuge der Edition der merowingischen Diplome die Urkunde Sigiberts III., auf der alle Überlegungen zum Ausstrahlen des Bistums Speyer beruhten, als Fälschung enttarnen können und so jeglichem Analogieschluss die Grundlage entzogen.52 So stehen wir vor dem Dilemma, dass die wenigen Informationssplitter eindeutig in späterer Fassung stecken, und es jetzt eine Frage der Abwägung ist, ob wir die Splitter als authentisch betrachten. Es heißt das Mittelalter wahrlich überschätzen, wenn man davon ausgeht, dass mündliche Traditionen zuverlässig Informationen vom . bis zum . Jahrhundert oder gar bis  konserviert haben.53 Selbst wenn eine Dagobertische Schenkung gut in das moderne Bild von langandauernder fränkischer Präsenz im Hellwegraum54 oder die vermeintliche Konzeption Kuniberts55 passt, so ist es doch ein fundamentaler Unterschied, ob eine Dagobertische Schenkung oder immerhin ein Kunibertscher Erwerb nachweisbar oder nur vorstellbar sind. Historiker postulieren gerne einen »echten Kern«, doch wenn Diplomatiker schon eine Fälschung nachweisen können, müsste man dann nicht die Beweislast umkehren, müssten nicht die Historiker, bevor sie die vermeintlich    wahren Kerne in ihre Argumentationen einpassen, zumindest ein valides Argument für ein echtes Element im Falsum erbringen? Nichts an der im . Jahrhundert gefälschten Urkunde von angeblich  gibt uns einen Anhaltspunkt, dass es einen echten Kern gegeben habe, alles andere bleibt reine Spekulation, so plausibel sie auch scheint. Die Aufzeichnungen über die zwölf Armenpfründen am Hospital St. Lupus zeigen, dass man sich im frühen . Jahrhundert in Fälschungen ohne Grundlage auf Kunibert bezog.56 So lange keine wesentlich neuen Funde gemacht werden, kommen wir hier nicht weiter. Ansetzen könnte man an anderer Stelle, nämlich im Umfeld der Fälschung. Zu fragen wäre, ob nicht an St. Kunibert, wo ja  auch die frühen Westfalenmissionare, die beiden Ewalde, erhoben wurden, im . Jahrhundert eine westfälische Tradition zusammengefälscht wurde. Dann müsste man nach den Motiven dafür forschen.57 Dass dies nicht geschehen ist, hat seine guten Gründe. Otto Oppermann hat in den er-Jahren minutiöse Untersuchungen zu den rheinischen Urkunden vorgelegt, doch schoss er durch seine überzogene Kritik weit über das Ziel hinaus. Indem er viele Urkunden zu Unrecht als Fälschungen abtat, machte er die rheinischen Urkunden über Jahrzehnte zu einem verminten Feld der Forschung, von dem sich die meisten Forscher tunlichst fernhielten.58 Erst Erich Wisplinghoff und seine Nacharbeiter am . Band des Rheinischen Urkundenbuchs haben systematisch zumindest für die Empfängerorte von Aachen bis Köln die Situation bereinigt, doch bleiben noch manche Fragen offen.59 Archäologische Spuren des merowingerzeitlichen Soest Die kölnische Geschichte der Merowingerzeit ist viel zu wenig fassbar, als dass wir aus ihr wichtige Erkenntnisse ableiten könnten.60 So sind wir für die Frage nach der Soester Geschichte in der Merowingerzeit bis ins . Jahrhundert hinein ganz auf die archäologischen Quellen angewiesen. Da diese in den Beiträgen von Gabriele Isenberg und Walter Melzer in diesem Band eingehend besprochen werden, kann ich mich hier kurz fassen. Die Grabungen auf dem Kohlbrink erbrachten den Nachweis einer weit in die Merowingerzeit zurückgehenden Salinenanlage großer Dimension. Die ältesten bei der Grabung erfassten Ofenanlagen reichen ins späte . Jahrhundert () zurück, dabei wurden die ältesten Schichten bei der unter Zeitdruck durchgeführten Grabungskampagne gar nicht erreicht.61 Archäologisch wurde eine Reihe von Öfen nachgewiesen, die immer wieder abgetragen und komplett erneuert wurden, also Standorttreue aufwiesen; durch Umhegungen aus Flechtwerk waren die Arbeitsplätze dieser stabilen Ofenareale zudem voneinander abgegrenzt. Wohl auf Holzlager  -   plätzen lag in kleine Stücke geschnittenes Astholz parat. Man verarbeitete solches Feuerholz, da die für das Salzsieden verwendeten Bleipfannen bei zu hohen Temperaturen selbst Schaden nehmen konnten. Becken und Leitungen für die Sole konnten nicht mit Sicherheit ausgemacht werden.62 Die uniforme Anlage, die Abgrenzung der Öfen voneinander und die erstaunliche, wohl jahrhundertelange Kontinuität von Ofen auf Ofen hat Gabriele Isenberg einleuchtend mit dem Vorhandensein einer Lenkung und Organisation eines Salinenherrn erklärt.63 Eine solche Anlage produzierte nicht für den Eigenbedarf oder ein regionales Umfeld, sondern in größerem Rahmen und musste daher in überregionale Handelsbeziehungen eingebunden sein, wie sie für die Merowingerzeit auch über die Grenzen des Frankenreichs hinaus belegt sind. Allerdings sind gerade die Handelsbeziehungen in den Osten schwer fassbar.64 Der archäologisch gesicherten Saline muss natürlich eine Siedlung für die Salzsieder angeschlossen gewesen sein, die Archäologen vermuten sie in der Nähe der Saline, ein Hof des Salinenherrn könnte nahe des Süßwassers am heutigen Großen Teich gewesen sein. Vielleicht lag der merowingerzeitliche Friedhof auf dem heutigen nördlichen Petrikirchhof, ein Grab um  wurde hier erfasst. Eine frühe Kirche vermuten die Archäologen unter der späteren Marktkirche St. Georg am Platz der Ressource.65 Diese Überlegungen sind plausibel, bleiben aber hypothetisch. Das reiche fränkische Gräberfeld vom Lübecker Ring am südöstlichen Stadtrand von Soest, das  entdeckt wurde, gehört zu den größten und bedeutendsten frühmittelalterlichen Friedhöfen Westfalens. Die Belegung setzt im letzten Drittel des . Jahrhunderts ein und geht bis ins . Jahrhundert, sie weist west-ost-orientierte, Beigaben führende Holzkammergräber auf, die die Archäologen als fränkisch betrachten (vgl. Abb. - im Beitrag von Melzer in diesem Band). Die Beigaben sind reich und lassen daher auf eine adlige Oberschicht schließen, die hier ihre Toten bestattete. Eine zweite Phase ist durch nord-süd-orientierte Bestattungen ausschließlich in Baumsärgen gekennzeichnet, oft überschneiden sie die älteren Gräber.66 Auf älteren Interpretationen aufbauend sah Winkelmann darin die Eingliederung in den sächsischen Machtbereich.67 Heute schließen die Archäologen vorsichtiger auf geänderte politische und religiöse Verhältnisse in der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts. Nord-Süd-Gräber gelten gemeinhin als wichtiges Element der Sachsen, doch muss darauf verwiesen werden, dass sie auch von heidnischen Franken benutzt wurden.68 Ein weiterer Zeithorizont, wieder in West-Ost-Orientierung, ist dem . Jahrhundert zuzuweisen. Dieser Friedhof zeugt von einer relativ dichten und zumindest um  nicht gerade armen Besiedlung des Soester Raumes.    Wenn uns also die schriftlichen Quellen im Stich lassen, so zeigen die archäologischen Forschungen sowohl eine hochspezialisierte wie organisierte Salzproduktion und eine kontinuierliche Besiedlung im späteren Soester Stadtraum. Verbunden mit der von Böhme postulierten stärkeren Einbeziehung der rechtsrheinischen Gebiete in das Merowingerreich ist es durchaus vorstellbar, dass die Absatzgebiete im Westen lagen und ein fränkischer Salinenherr in Soest ein spezialisiertes Gewerbe organisierte, doch bleibt dies hypothetisch. Das Vordringen der Sachsen Für die weitere Geschichte des Soester Raumes ist vor allem die Frage des Vordringens der Sachsen wichtig, das gemeinhin am Ende des . Jahrhunderts angenommen wird. Sicher begünstigten innere Konflikte des Merowingerreiches im . Jahrhundert ein solches Vordringen.69 Ein wesentlicher Schritt dieses Prozesses, den wir aufgrund der schütteren Quellen kaum zu fassen vermögen, ist die um / anzusiedelnde Unterwerfung der Brukterer zwischen Lippe und Ruhr sowie um  der Hattuarier zwischen Ruhr und Lenne.70 Die Berichte sind sehr knapp, so heißt es zu  nur lapidar: »[...] und die Sachsen verwüsteten das Gebiet der Hattuarier«.71 Nicht nur die fränkischen Annalen vermerkten die Niederlage, sondern auch Beda Venerabilis, Verfasser der um  niedergeschriebenen Kirchengeschichte des anglischen Volkes.72 Karl Martell schlug zurück. Zu  vermerken ebenfalls die Annales Petaviani, dass Karl in Sachsen war und das Gebiet bis zur Weser verwüstete,73 zu  berichten sie ebenso wie die Annales Laubacenses über den Krieg gegen die Sachsen.74 Eckhard Freise meinte naheliegenderweise, es handele sich um Rachefeldzüge, wohingegen Matthias Springer betonte, dass die Ziele, die Karl Martell dabei verfolgte, im Unklaren bleiben,75 Paul Fouracre vermutete, es sei dem Hausmeier darum gegangen, sich einer weiteren Expansion der Sachsen entgegenzustellen.76 Züge der Sachsen nach Westen sind nicht zu bezweifeln, doch die Frage, ob mit dem Ausgreifen in Richtung Süden auch eine nachhaltige Landnahme verbunden war, lässt sich schwer beantworten.77 Ebenso wie die schriftliche Überlieferung ist auch die archäologische Quellenlage keineswegs gut.78 Den Archäologen stellt sich das methodische Grundproblem, dass sie Reste der materiellen Kultur zu fassen kriegen, doch ist fraglich, ob die erhaltenen Ausschnitte der materiellen Kultur Schlüsse auf die ethnische Zugehörigkeit erlauben – zumal dann, wenn ethnische Zugehörigkeit, wie dies heutige Historiker erklären, zu einem Gutteil ein Identitätsangebot ist, das sich in Kommunikationssituationen realisierte.79 So ist es wohl kaum möglich, die Expansion der Sach  -   sen im späten . und frühen . Jahrhundert räumlich genau zu erfassen. Die ältere Forschung, vor allem Albert K. Hömberg, ging davon aus, dass die Eroberung von zwei verschiedenen Gruppen, den Westfalen und Engern, vorgenommen wurde, und dass es daher eine systematische Trennung der neu erworbenen Herrschaftsgebiete gegeben habe.80 Wie schon angeführt, betrachtet die heutige Forschung die Heerschaften Westfalen und Engern jedoch als spätere Ausbildungen.81 Folgen wir dieser Interpretation, so hat dies mancherlei Folgen, so z. B. für die angebliche Grenzlinie zwischen den Heerschaften an den Werler Salzquellen.82 Noch von anderer Warte können Vorbehalte gegen diese Vorstellungen geltend gemacht werden. Nach heutigem Stand der Diskussion waren frühmittelalterliche Grenzen wohl nicht als Linien gedacht, sondern als Säume.83 Auch von daher ist die von Hömberg konstruierte Grenzlinie mit Vorsicht zu betrachten. Was für die innere Grenze gilt, gilt natürlich auch für die neue Südgrenze der Sachsen. Unbestritten ist, dass Burgenbau auf Seiten der Franken wie der Sachsen im Sauerland und in Nordhessen zur Sicherung wichtiger Schlüsselpositionen im neuen Grenzsaum im Zuge des . Jahrhunderts eine wesentliche Rolle spielte.84 Militärische Züge können dazu gedient haben, einen solchen Saum zu verschieben oder haben diesen, als nur zeitweise unter eigener Kontrolle, gerade konstituiert. Nach der aktiven sächsischen Expansion nahm unter Karl Martell wie seinen Nachfolgern der fränkische Druck auf den fränkisch-sächsischen Grenzraum zu.  zog Karl Martell selbst noch einmal nach Sachsen,  Karlmann in den Harzraum und  Pippin im Kampf gegen seinen aufständischen Halbbruder Grifo, der sich mit Sachsen verbündet hatte, ins heutige Niedersachsen in den Raum Wolfenbüttel.85  und  unterwarf Pippin Sachsen bei Iburg und Rehme bzw. bei Sythen.86 Soest und die sächsische Expansion um  Natürlich bleibt die Frage, was unter der Expansion der Sachsen zu verstehen ist. Unter traditionellen Vorzeichen ging man von einem Austausch der Bevölkerung aus, das verdrängte Volk verließ unter Druck seine Siedlungsräume, das expandierende Sachsenvolk drang in die Leerräume ein. Nach unserem heutigen Stand der Kenntnisse dürfte es aber eher so gewesen sein, dass eine kleine, neue sächsische Elite die Herrschaft übernahm, diejenigen, die bereit waren, die sächsische Identität anzunehmen, zu einem gewissen Grad absorbierte, die ältere Elite aber verdrängte; dabei dürften große Teile der Bevölkerung unter sächsische Kuratel geraten sein. Durch das Vordringen der Sachsen gegen Ende    des . Jahrhunderts sind die von Böhme als »westfälische Franken« bezeichneten Gruppierungen aus einer gewissen Eigenständigkeit unter sächsische Herrschaft gekommen, wobei er nicht mit einer größeren Landnahme durch Sachsen rechnete, sondern eher mit der Anwesenheit von sächsischen Herrschaftsträgern in geringer Zahl.87 Damit stellt sich die Frage, welche Folgen das Vordringen der Sachsen dann überhaupt hatte. Geht man davon aus, dass es schon im . Jahrhundert eine von Köln ausgehende Mission im Sauerland gab und das Christentum südlich der Lippe Fuß gefasst hatte,88 dann ist angesichts der Tatsache, dass sämtliche christlichen Strukturen in diesem Raum nicht über die Zeit der Sachsenkriege hinaus weiter in die Vergangenheit zu verfolgen sind, die Annahme großer Zerstörungen durch die vordringenden heidnischen Sachsen naheliegend. Doch kann wirklich von einer intensiven Christianisierung des Soester Raumes vor der karolingischen Eroberung die Rede sein? Auch Religion lässt sich nicht problemlos aus materiellen Überresten ableiten.89 Eine Christianisierung der in den reichsten Gräbern fassbaren Gruppe führender »westfälischer Franken« lässt sich kaum und erst Ende des . Jahrhunderts beobachten. Die ersten Zeichen von Christianisierung fallen daher in die Zeit sächsischer Expansion.90 Natürlich haben die Anfänge der Mission stets hohe Beachtung gefunden. Sowohl die Historiker anhand ihrer Schriftquellen wie archäologische Funde machen Missionsbestrebungen und vereinzelte sichere christliche Spuren aus. Konsens scheint darin zu bestehen, dass in jedem Fall die Christianisierung durch das Vordringen der Sachsen um  einen Rückschlag erlitten habe.91 Doch war das wirklich so? Die Neubetrachtung der Grabfunde und Gräberfelder hat keine klaren Unterschiede zwischen Sachsen und Franken aufzeigen können. Die moderne Archäologie interpretiert dies als Zeichen einer friedlichen Koexistenz unterschiedlicher Bevölkerungsgruppen mit unterschiedlichen Sitten, Gebräuchen und Religionen.92 So muss die Frage der Reichweite früher Christianisierung im Lipperaum ungelöst bleiben, die wenigen Spuren lassen aber darauf schließen, dass auch die Welt der »westfälischen Franken« weitgehend heidnisch war und nicht erst unter dem vermeintlichen Ansturm der Sachsen wieder heidnisch wurde. Die Annahme Böhmes, es habe eine »westfälisch-fränkische« Bevölkerung und Elite gegeben, die seit dem . oder . Jahrhundert in der Region ansässig war und nach den sächsischen Eroberungen um  nicht etwa verdrängt oder ausgelöscht wurde, sondern sächsischer Herrschaft unterworfen oder sogar Teil des Sachsenbundes wurde,93 hat manches für sich. Die moderne Beschäftigung mit frühmittelalterlichen »Völkern« hat immer wieder gezeigt, wie flexibel die   -   schwer zu fassenden ethnischen Identitäten waren, wie leicht Völker scheinbar untergehen konnten, indem – aus welchen Gründen auch immer – ihre Angehörigen nicht mehr an älteren Identitäten festhielten, sondern sich in neue oder andere integrierten.94 Die Vorstellung einer gewissen Kontinuität vor Ort hätte für Soest den Vorteil, zu erklären, wieso die archäologisch gut belegte frühmittelalterliche Saline, deren kontinuierliche Existenz ja nicht nur Techniken, sondern auch ihre Träger und überregionale Handelsverbindungen zum Erwerb des Bleis für die Pfannen wie zum Absatz des Salzes und natürlich einen effektiven Schutz nach außen wie Organisation nach innen voraussetzt, die vermeintlichen Verschiebungen anscheinend ungestört überleben konnte, wie die Technologie, die auf römischen Erfahrungen aufbaute, weitergegeben werden konnte. Es kann aber kein Zweifel daran bestehen, dass der Soester Raum nun Sachsen zugeordnet wurde, denn schon die älteste schriftliche Quelle hebt die Zugehörigkeit zu Sachsen hervor. Die Begleiter der feierlichen Überführung des heiligen Vitus kamen nach einigen Tagen in das Sachsenreich und zogen geradewegs in die Ortschaft Soest, wo viele Sachsen zusammengekommen waren: Igitur post dies aliquot regnum Saxonum introeuntes ac recto calle gradientes veniunt in villam, quae Sosat vocatur, ubi multam Saxonum phalangam obviam habuerunt adeo, ut incredibilis videretur exercitus utriusque sexus.95 Brukterer und Hattuarier um  Noch ein weiteres Faktum würde durch Böhmes Annahme erklärt, nämlich wieso die angelsächsischen wie fränkischen Quellen des . und frühen . Jahrhunderts die im westfälischen Raum ansässigen »westfälischen Franken« als Brukterer und Hattuarier bezeichnen. Die Brukterer wurden, wie oben erwähnt, noch im frühen . Jahrhundert zwischen Lippe und Ruhr sowie um  die Hattuarier zwischen Ruhr und Lenne verortet, die Sachsen erscheinen als ihre Gegner.96 Damit griffen die fränkischen, soll heißen linksrheinisch-christlichen Autoren auf Namen zurück, die eigentlich der späten Kaiserzeit entstammten; diese Namen sind uns dank der Konflikte dieser Gruppen mit den Römern gut bekannt.97 Die moderne ethnogenetische Forschung hat immer wieder darauf verwiesen, dass bei frühmittelalterlichen Völkernamen stets zwischen Eigen- und Fremdbezeichnungen zu unterscheiden ist. Überdies hat sich oft erwiesen, dass Nachrichten längst überholte Verhältnisse widerspiegeln.98 Dieses gilt es zu beachten, wenn es um die Frage der Brukterer und Hattuarier geht. Die Brukterer und Hattuarier um  sind Fremdbezeichnungen durch    Autoren, die sich selbst wohl als Franken bezeichnet hätten. Diese Identität der Franken hatte sich in einem langen und vielschichtigen Ethnogeneseprozess am Niederrhein und in der romanisierten Welt des heutigen Belgien und Nordfrankreich herausgebildet. Sie betrachteten die »westfälischen Franken«, die an diesem Formierungsprozess keinen Anteil gehabt hatten, sicher als Fremde, nicht als Angehörige ihres Volks, und als distinktives Merkmal dürfte unter anderem der unterschiedliche Glauben gedient haben. Sie beschrieben diese Fremden, indem sie auf das ethnographische Wissen der Spätantike zurückgriffen und sie mit den dort verfügbaren alten Namen bezeichneten. Über die tatsächlichen Verhältnisse sagt dies aber wenig. Wir wissen nicht, als was sich die »westfälischen Franken« gefühlt und bezeichnet haben. Bisher wurden sie kaum behandelt, sieht man von Böhme ab, denn die Sachsenforscher beschäftigten sich mit den vordringenden Sachsen, die Frankenforscher mit den »klassischen«, d. h. christianisierten und ihre eigene Identität ausgebildet habenden Franken. Die in ihren alten Siedlungsgebieten verbliebenen Gruppen, die nicht über den Rhein in die Germania zogen und dort nicht zu Franken wurden, blieben weitgehend außer Betracht, zumal sie keine Eigenzeugnisse hinterließen, oder wurden von der Nachwelt der einen oder anderen Gruppe, den Sachsen oder Franken, zugeschlagen. Gerade die Überlegung, dass die »westfälischen Franken« eben nicht in die »reichsfränkische« Identität einbezogen waren, würde auch erklären, wieso sie sich den Sachsen unterordnen oder gar in ihnen aufgehen konnten. Die Welt des Frühmittelalters war aber wohl bunter als unsere auf wenigen Überlieferungssplittern aufbauenden Vorstellungen. Karolingerzeit Die Eingliederung Sachsens in das Karolingerreich Grundlegende Veränderungen brachte die Eingliederung Sachsens in das Karolingerreich. Bekanntlich begann sie gewaltsam, Hand in Hand mit der Christianisierung des Raumes, mit den Sachsenkriegen Karls des Großen, die insgesamt  Jahre dauerten. Die Sachsenkriege sind in jüngerer Zeit ausgiebig behandelt worden, so dass zumal im Rahmen dieser städtischen Vor- und Frühgeschichte nur ein knapper Abriss gegeben werden muss. Insgesamt sind vier große Phasen zu unterscheiden, die Anfangserfolge  und die sächsische Reaktion, dann die energischen Eroberungszüge  bis , die Phase der Aufstände unter der Leitung Widukinds  bis  und schließlich die Schlussphase der Sachsenkriege bis .   -   Der erste Sachsenzug im Sommer  war die erste große politische Aktion des jungen Königs Karl, der erst seit  das gesamte Frankenreich beherrschte und zur Festigung seiner Position schnelle Erfolge brauchte. Der Kriegszug scheint erfolgreich verlaufen zu sein, wurden doch die Eresburg (bei Obermarsberg) erobert und die Irminsul, ein engrisches Baumheiligtum, zerstört. Der Siegesoptimismus des jungen Königs war jedoch zu stark, in den beiden folgenden Jahren machten Rachefeldzüge der Sachsen die Erfolge zunichte. Dabei kam den Sachsen Karls Abwesenheit zugute, da er in diesen Jahren das Langobardenreich in Ober- und Mittelitalien eroberte. Nach der Unterwerfung der Langobarden  begannen schon im Herbst dieses Jahres, vor allem aber im Frühsommer  großangelegte Heereszüge Karls nach Sachsen. Sie mündeten in Friedensschlüsse mit einzelnen Großen und Massentaufen an den Lippequellen.  markierte die erste gemeinsame fränkisch-sächsische Reichsversammlung und Synode in Paderborn einen neuerlichen Erfolg. Die nächste Phase der Auseinandersetzungen von  bis  ist durch den sächsischen Widerstand unter der Führung Widukinds gekennzeichnet. Im lockeren, polyzentrischen Verband der Sachsen ohne einheitliche Spitze fühlten sich selbstverständlich manche Große durch das, was andere mit den Franken vereinbart hatten, nicht gebunden. So gab es Gruppen, die mit den Franken kooperierten und sich in fränkische Führungsgruppen zu integrieren suchten, und andere, die mit Widukind energisch Widerstand leisteten. Die Sachsen waren eine segmentäre Gesellschaft mit starker regionaler Autonomie, in der viele Gruppen politisch und rechtlich unabhängig agierten. Die Franken betrachteten die Sachsen ausweislich der fränkischen Annalen als verräterisch, perfide, vertragsund eidbrüchig – weil sie die sächsischen Strukturen nicht verstehen konnten oder gar nicht verstehen wollten, denn so erhielt der Kampf ganz neue religiöse Dimensionen.  hielt Karl der Große wiederum einen Hoftag in Westfalen, diesmal in Lippspringe, ab, sächsische Adlige nahmen an seinem Feldzug gegen ostelbische Slaven teil. Die Unterwerfung Widukinds und seine Taufe in Attigny beendeten diese Phase. In der Schlussphase der Sachsenkriege  bis  verschoben sich die Hauptaktionsgebiete weiter nach Norden, dort kam es zu zahlreichen kleineren Aufständen gegen die Franken. Neben den Aufständischen und denjenigen Sachsen, die aus politischem Kalkül deportiert wurden, gab es aber seit Anbeginn sächsische Adlige, die bereit waren, mit dem Frankenkönig zusammenzugehen und ihre Integration in die karolingische Gesellschaft als Chance sahen.99 Wie schon die frühen Massentaufen und die Paderborner Synode  zeigen, sollte Hand in Hand mit der Eroberung und Integration Sachsens auch die    Missionierung und Christianisierung gehen. Der erste raumbildende Eingriff war die Gründung Paderborns bzw. der Karlsburg wohl  als geistliches wie weltliches Zentrum.100 Schon der Blick auf die ganz unterschiedlichen und bis auf Münster meist nicht eindeutig zu datierenden Einrichtungen der neuen Bistümer macht klar, dass es zwar eine Festlegung der Missionsbezirke und wohl auch der Kräfte, die diese unterstützen sollten, gab, sich aber die konkrete Realisierung sehr unterschiedlich gestaltete. Erst allmählich und meist erst nach den Rückschlägen der Jahre  bis  wandelten sich die Missionsbezirke von räumlichen Wirkungszonen mobiler Missionsbischöfe allmählich und regional unterschiedlich zu ordentlichen Diözesen mit festem Sitz.101 Peter Johanek hat im Katalog der großen Paderborner Ausstellung zum Jahre  verschiedene Schichten der Mission Karls des Großen herausgearbeitet. In einer ersten Phase von  oder  an sollte vor allem das Erzbistum Mainz und dort das dem Erzbischof Lull unterstellte Kloster Fulda die Hauptlast der Sachsenmission tragen, Paderborn war der Angelpunkt dieser Bestrebungen. Diese Politik scheint zunächst erfolgreich gewesen zu sein,  und  machte die Mission große Fortschritte. Durch den totalen Rückschlag  wurde ein Neuansatz nötig.  wurde der Kreis der Beteiligten und Unterstützer erweitert und zwischen  und  fielen die organisatorischen Grundentscheidungen. Die wiedererrichteten oder doch wohl zum größeren Teil neu eingerichteten Missionssprengel erhielten Pateninstitutionen, wie dies im Falle der Kirche von Würzburg für Paderborn ausdrücklich belegt ist.102 In den Missionssprengeln bildeten sich die Bistümer in ganz unterschiedlicher Weise aus, meist war die endgültige Gestalt erst im frühen . Jahrhundert erreicht, wobei wir wenig über die konkrete Verfestigung und Ausgestaltung wissen.103 Dabei machte man sich zu lange zu bürokratische Vorstellungen von einem geordneten Netz karolingischer Urpfarren. Neben den von den Missionaren und Bischöfen gegründeten Pfarren gab es wohl solche von weltlichen wie kirchlichen Eigenkirchenherren, ein vielgestaltiges, uneinheitliches Bild, kein striktes System.104 Wie die frühen Kirchen ausgesehen haben, ist nur schwer auszumachen, weitgehend erhaltene Bauten gibt es nicht. In der Regel bestand die älteste Schicht der Kirchen aus der Missionszeit aus rechteckigen Saalbauten mit einem abgegrenzten, rechteckigen Chor.105 Als materielle Basis der Kirche diente vor allem die von der karolingischen Kapitulariengesetzgebung eingeschärfte Zehntabgabe.106 Oft wurde die Christianisierung durch das Zusammengehen von fränkischem König oder seinen Beauftragten und dem regionalen Adel in Form einer Stifts- oder Klostergründung vorangetrieben,107 etwa zur Zeit Karls des Großen in Müdehorst bzw. Herford,108 während Ha  -   meln doch wohl erst später Kloster wurde.109 Gabriele Isenberg verwies darauf, dass mit dem Aufbau der Kirchenorganisation sich ein grundlegender Wandel in der Siedlungsstruktur Sachsens ergab: Die in heidnischer Zeit am Rande der Siedlung praktizierten Götter- und Totenkulte wurden nun mitten in die Siedlungen verlegt, wurden zum Mittelpunkt der Bevölkerung.110 Aufgrund der vielen kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Franken und Sachsen war Karl der Große, der sein Heer meist persönlich anführte, sehr oft in Sachsen und auch in Westfalen. Zu einer karolingischen Kernlandschaft wurden beide nicht. Nur aufgrund der militärisch-politischen Erfordernisse war das Gebiet Westfalen so stark im Blickfeld des König- bzw. Kaisertums und wurde Handlungsraum. Mit dem Ende des sächsischen Widerstandes verminderten sich die direkten Anwesenheitszeiten der karolingischen Könige und Kaiser, Westfalen wurde zum eher peripheren Gebiet des Reiches.111 Eine Reihe von Hinweisen zeigen Integrationserfolge: sächsische Große glichen sich der fränkischen Adelskultur an, es entstanden familiäre Bande zwischen diesen Gruppen, offensichtlich sogar systematisch vom Königtum bzw. Kaisertum befördert.112 Ein Musterbeispiel eines solchen Sachsen, der die Chancen der Integration sah und nutzte, war Graf Ekbert, ein früher sächsischer Gefolgsmann Karls des Großen, der im fränkischen Heer Verantwortung übernahm, an militärischen Aktionen teilnahm, von Karl dem Großen mit Fernbesitz beschenkt wurde und eine fränkische Hochadlige mit Verbindungen zum Königshaus heiratete. Ekbert hatte nachgewiesenerweise in der Nähe von Soest, nämlich in Herzfeld, Grundbesitz und ließ sich dort bestatten.113 Köln und Soest zur Zeit der Sachsenkriege Betrachtet man die kürzlich von Caspar Ehlers zusammengestellten Belege, so zählte der Soester Raum nicht zu den besonders im Blickfeld der sogenannten fränkischen Reichsannalen stehenden Regionen, auch scheint er nicht zu den wichtigen Kriegsschauplätzen gehört zu haben.114 Allerdings zeigt sich schon  beim Aufmarsch zum karolingischen Gegenschlag die Bedeutung der WestOst-Route des Hellwegs,115 an dem Soest bekanntlich liegt. Mit dem durch die Taufe Widukinds markierten Ende der Phase des Sachsenkrieges scheint, wie die sich jetzt verlagernden Schlachtorte zwischen Franken und Sachsen, die erfolgreichen und lange wirksamen Gründungen von Bistümern und die ersten Klostergründungen ausweisen, das zentrale Kernland Sachsens vom Rhein entlang des Hellweges bis an die Elbe weitgehend befriedet gewesen zu sein.116 Das berühmte Treffen Karls des Großen mit Papst Leo  in Paderborn zeigt    die wesentliche Bedeutung dieses Ortes, aber auch die insgesamt konsolidierte Herrschaft des Frankenkönigs in dieser Region an.117 Es ist schwer auszumachen, welche Rolle das Erzbistum Köln in der Karolingerzeit bei der Integration Sachsens spielte.118 Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass keine Herrscherurkunden der Karolingerzeit für die Kölner Kirche überliefert sind, uns also sichere Anhaltspunkte einfach fehlen. Dieses liegt in erster Linie daran, dass das gemeinsame Archiv von Erzbischof und Domkapitel von Köln kurz vor  fast vollständig wohl durch eine Brandkatastrophe zerstört wurde – vor dem Einsturz des Historischen Archivs der Stadt Köln am . März  die erste große Kölner Archivkatastrophe.119 Der angelsächsische Missionar und spätere Erzbischof von Mainz, Bonifatius, wollte im . Jahrhundert Köln zum Mittelpunkt der Sachsen- und Friesenmission machen und selbst den Erzbischofsstuhl übernehmen, doch gelang ihm dies nicht.120 Schon seine Ambitionen legen nahe, dass Köln sicher eine Rolle gespielt hat, wenn auch für Bonifatius vielleicht die Friesenmission im Vordergrund stand. Noch ein weiteres Faktum spricht für eine aktive Rolle des altehrwürdigen Bistums, denn schließlich vollzog sich der Aufstieg Kölns zum Metropolitansitz im Zuge der Sachsenmission. Bei der Reorganisation der Reichskirche unter Karl dem Großen wurden eine Reihe neugegründeter Bistümer in Sachsen dem neuen Erzbistum zugewiesen.121 Dies dürfte ohne aktive Beteiligung Kölns in der Mission undenkbar sein. Abgesehen von Werden, dem Kloster des späteren Münsterischen Bischofs Liudger, erfolgten in den rechtsrheinischen Teilen der Kölner Diözese die Gründungen von Stiften und Klöstern relativ spät, genannt werden müssen hier Essen um  und Meschede.122 Auffallenderweise steckten hinter beiden nicht der Kölner Erzbischof, sondern wohl Bischof Altfried von Hildesheim und Graf Ricdag. So ist zu überlegen, ob die organisierte und etablierte Diözese Köln in anderer Weise als die erst im Aufbau befindlichen Bistümer die Mission organisierte, nämlich durch systematische Förderung von Pfarren und nicht über Klöster. Vor diesem Hintergrund erscheinen die schwachen Hinweise auf frühe Kölner Präsenz umso wichtiger. Auf solchen Kölner Einfluss kann durchaus das Petruspatrozinium der aufgrund der umliegenden Grabfunde sicher ins Frühmittelalter zurückreichenden Soester Petrikirche verweisen.123 Bei Ausgrabungen unter der  erstmals schriftlich belegten Pfarrkirche St. Petri fand man  Fundamentreste, die der Ausgräber Doms zu dem Grundriss einer schlichten Saalkirche mit eingezogenem Rechteckchor ergänzte und in die Karolingerzeit datierte; außerdem einen Lehmstrich mit dünner Holzkohleschicht, den Doms als Rest einer Holzkirche betrachtete.124 Allerdings waren die damaligen Grabungstechniken entlang der vermuteten Fundamente ohne exakte   -   Untersuchung der Stratigraphie methodisch problematisch und daher die Ergebnisse nur begrenzt aussagefähig. Heute rechnen die Archäologen mit einer dreischiffigen ottonischen Basilika, unter der ein großer einschiffiger Saalbau von  mal  Metern mit eingezogenem Rechteckchor aus der Zeit um  lag, die Existenz einer Holzkirche als Vorgänger dieses Baus dagegen wird abgelehnt.125 Schon Doms schnitt einen älteren Friedhof an, der bei weiteren Grabungen ebenfalls zutage trat.126 Dieser Friedhof ist nun deutlich besser zu datieren. Insgesamt wurden über  Gräber des . und . Jahrhunderts bekannt, viele der Bestatteten zeigten nach anthropologischen Untersuchungen Krankheitserscheinungen und Ernährungsmangel, waren also sicher nicht die reichsten Anwohner. Die dichte Belegung des angeschnittenen Friedhofs interpretiert Walter Melzer als Bestätigung der schriftlichen Bezeugungen über den Bevölkerungsreichtum des karolingischen Soest (vgl. Abb. - im Beitrag von Melzer in diesem Band).127 Wo ein christlicher Friedhof war, ist eine Kirche anzunehmen. Das Petruspatrozinium gehört unzweifelhaft zu den hochrangigen und alten Patrozinien.128 Ob es in die vorkarolingische Zeit zurückreicht, lässt sich zwar fragen, aber nicht gesichert beantworten. Frühe, das heißt als karolingisch geltende Patrozinien auf Petrus finden sich in Brilon, Geseke, auf der Hohensyburg, Hüsten, Medebach, Waltrop und im Kloster Werden, also im Bereich des Erzbistums Köln.129 Im Bereich des Bistums Münster ist vielleicht auf Freckenhorst zu verweisen,130 im Bistum Paderborn nur auf Überlegungen, ob die lippischen Pfarren Bega und Talle bis in die karolingische Zeit zurückgehen, in Corvey wird ein Petruspatrozinium erst im . Jahrhundert erwähnt. Karolingisch dürfte noch das durch Karl den Großen gegründete und  Corvey inkorporierte Peters- und Paulsstift in Obermarsberg sein.131 Natürlich muss man sich auch bei den Patrozinien vor Zirkelschlüssen hüten, dennoch dürfte das starke Auftreten früher Petruspatrozinien im Hellwegraum auf kölnische Missionsbemühungen hinweisen. Allgemein nimmt man an, dass es zwar im Zuge des . Jahrhunderts vor den Eroberungen Karls des Großen Missionsbestrebungen gegeben habe, wohl aber keine bedeutenden Kirchenoder Klostergründungen, und dass die frühen Kirchen wohl erst der Missionswelle nach der karolingischen Eroberung angehörten.132 Möglicherweise war auch der nach heutigem Methodenstand nicht befriedigend ausgegrabene Gründungsbau von Alt-St. Thomä frühkarolingisch,133 das Patrozinium hilft hier nicht weiter.134  wurde ein großes karolingisches Grubenhaus westlich von Neu-St. Thomä ergraben,135 wenige hundert Meter von Alt-St. Thomä entfernt, so dass die karolingische Besiedlung dieses Teils des späteren Stadtraumes nicht unwahrscheinlich ist.    Mit der Gründung in der Zeit um  würde die Soester Petrikirche in jedem Falle in die frühen Schichten karolingischer Christianisierung wie die Versuche der Etablierung eines Kirchennetzes fallen. Die Anlage eines Friedhofes zeigt, dass der von Gabriele Isenberg hervorgehobene grundlegende Wandel in der Siedlungsstruktur, das Hineinholen der Toten in die Siedlungen und die Wandlung von Friedhof und Kirche zum Mittelpunkt der Bevölkerung,136 auch in Soest vonstatten ging, und zwar schon um . Ein in geringer Entfernung liegender zweiter Kirchenstandort, Alt-St.Thomä, würde sogar auf eine besondere Siedlungsballung im späteren Soester Stadtgebiet verweisen. Die Vermutung liegt natürlich nahe, dass der wirtschaftlich mindestens durch seine archäologisch nachgewiesene Salzproduktion hervorgehobene Ort auch Anknüpfungspunkt der Christianisierung war. Ob es sich aber wirklich um ein bistumsähnliches Missionszentrum handelte, wie Hömberg und Rothert meinten und darauf aufbauend postulierten, es müsse bei der Erhebung Kölns zum Erzbistum  in dieses einverleibt worden sein, ist eine bloße Annahme.137 Die spätere Bistumszugehörigkeit zu Köln, der seit der Ottonenzeit nachweisbare massive Besitz der Kölner Kirche im Hellwegraum ließe sich am ehesten mit der frühen Missionsphase erklären, als Besitz sächsischer Großer dem Zugriff des Königtums offenstand und an die Mission betreibenden Einrichtungen vergeben wurde. Anhaltspunkte für ältere Traditionen fehlen jedoch. Westfalen im . Jahrhundert Mit dem Ende der Sachsenkriege und den sichtlich Früchte tragenden Bemühungen um Christianisierung, Diözesanaufbau und Einbeziehung Sachsens in das Karolingerreich treten wir in eine neue Phase der westfälischen Geschichte ein. Die Kaiserzeit Karls des Großen und die seines Sohnes, Ludwigs des Frommen, bildeten eine Phase der Verfestigung fränkischer Herrschaft, fränkischsächsischer Kooperation, Raumerfassung und Christianisierung. Zu Aufständen gegen den Kaiser kam es in Sachsen unter Ludwig dem Frommen nicht mehr; die umfangreiche Privilegierung verschiedener sächsischer Empfänger durch Ludwig spiegelt weitere Integrationsbemühungen wie auch deren Erfolge.138 Viel zu wenig wurde hervorgehoben, in welchem Maße sich Sachsen in diesen Jahren änderte, von einem polyzentrischen, wenig strukturierten Raum ohne klare Grenzen zu einem durch Missionsbezirke, Bistümer, Grafschaften und Vororte sowie Pfarren zwar sicher nicht lückenlos erfassten, aber immerhin strukturierten Gebiet.139 Im Verlauf des . Jahrhunderts fand Westfalen im Zuge eines irreversiblen Kulturwandels, verbunden mit einem grundlegenden   -   Umbau der Gesellschaft, den Anschluss an die fränkischen Kerngebiete links des Rheins.140 Mit der Reichsteilung unter den Söhnen Ludwigs des Frommen  wurde der Soester Raum zum Teil des ostfränkischen Reiches. Unter Ludwig dem Deutschen wie seinen Nachfolgern zählte Sachsen nicht zu den Zonen besonderer räumlicher Aktivität des Königs.141 Innerhalb Sachsens und Westfalens gehört der Soester Raum zu den Gebieten, über die wir kaum etwas erfahren, keiner der regionalen oder überregionalen Großen tritt, wie dies noch Graf Ekbert unter Karl dem Großen tat, hier besonders hervor.142 Natürlich liegt dies am Fehlen der Quellen, denn die wichtigsten frühen westfälischen Überlieferungsträger, Paderborn, Herford, Corvey und später Neuenheerse, hatten keinen Besitz um Soest, und die Kölner Überlieferung ist untergegangen.143 Zu den Mitteln, mit denen die Anbindung der neu christianisierten Gebiete an das übrige Frankenreich gefördert werden sollte, gehören die sogenannten Reliquientranslationen, die feierliche Überführung der sterblichen Überreste Heiliger. Bekanntlich hatte das lange heidnische Sachsenland kaum eigene Heilige, so importierte man sie. Diese Translationen waren in vielfacher Hinsicht von Bedeutung, banden sie doch alten und neuen Ruheort des Heiligen aneinander. Noch heute besteht die Partnerschaft von Paderborn und Le Mans! Die Translationen gaben den Sachsen prestigereiche Heilige und die mittelalterlichen Menschen gingen zweifellos davon aus, dass sich der Heilige auch aktiv um seine neue Heimat bemühen werde.144 Zu den ersten Translationen gehörte die des heiligen Vitus, die in einem bald nach der Überführung abgefassten Bericht, der »Translatio sancti Viti«, dokumentiert und propagiert wurde. Der heilige Vitus war ein Opfer der diokletianischen Christenverfolgung, um die Mitte des . Jahrhunderts waren seine Gebeine aus Süditalien ins nördlich von Paris gelegene, den Karolingern so nahe Kloster Saint-Denis gebracht worden. Abt Warin von Corvey, Vorsteher des ersten Benediktinerklosters in Sachsen, hatte sich mit Erlaubnis Kaiser Ludwigs des Frommen an Abt Hilduin von Saint-Denis, eine der einflussreichsten Persönlichkeiten des kaiserlichen Hofes, gewandt. Dies war ihm durch persönliche Kontakte möglich. Hilduin hatte sich während der Herrschaftskrise Kaiser Ludwigs des Frommen - zeitweilig in Corvey im Exil aufgehalten und stimmte nach seiner Restitution in Saint-Denis den Bitten Warins gerne zu. Am . März  übergab Hilduin in einem feierlichen Gottesdienst die Vitus-Reliquien an den angereisten Abt Warin, der sie persönlich aus Saint-Denis über Meaux, Rebais und Aachen nach Corvey überführte. (Abb. ) Nach längerem Aufenthalt im Kloster Rebais, wo Warin ebenfalls als Abt fungierte, wurden die Reliquien am . Juni  in Corvey feierlich empfangen.145 Die Überführung der Überreste    Abb. : Karte der Reliquien-Translation des hl. Vitus von Saint-Denis nach Corvey, in der Soest erstmals erwähnt wird des heiligen Vitus sind in unserem Rahmen aber nicht nur als eines der frühesten Beispiele einer solchen Anbindung Sachsens an das Kerngebiet des Karolingerreiches von Bedeutung, sondern auch deshalb, weil ihr die Ersterwähnung Soests zu verdanken ist. Soest in der Karolingerzeit Die vielbesprochene und schon erwähnte Erstnennung Soests in der »Translatio sancti Viti« ist nach der Schenkung von drei Gütern an den Grafen Rihdag durch Kaiser Ludwig den Frommen im Jahr  die älteste schriftliche Quelle für die Geschichte des Raumes. Der Zug der Mönche kam nach Sachsen und zog geradewegs nach Soest.146 In diesem zeitnah abgefassten Bericht über die Verbringung der Reliquien des heiligen Vitus von Saint-Denis nach Corvey wird die villa Sosat als volkreicher Ort geschildert und die Bedeutung des Hellweges als überregionale Verbindungsstraße deutlich.147 Die Bezeichnung   -   als villa lässt leider keine größeren Rückschlüsse zu, als dass es sich um eine Ansiedlung handelt.148 Die Gruppe, die die Reliquien überführte, wurde in Soest von einer großen Volksmenge beiderlei Geschlechtes erwartet und übernachtete hier; die von der Menge erwarteten Wunder, mehrere Krankenheilungen, ereigneten sich: ein junger Mann mit einer von Geburt an verkrüppelten Hand wurde geheilt, ein völlig Stummer konnte plötzlich klar und richtig sprechen, und auch eine Frau mit verkrüppelten Beinen wurde kuriert.149 Natürlich gehören Zuläufe des Volkes wie Wunder zu den Topoi karolingischer Translationsberichte.150 Dennoch ist der Bericht nicht ohne Quellenwert. In den knappen Mitteilungen der »Translatio sancti Viti« spiegeln sich die zentralörtliche Funktion Soests als Versammlungsort wie seine günstige Verkehrslage. Noch eine zweite Quelle erwähnt das karolingerzeitliche oder zumindest frühottonische Soest, die Vita der heiligen Ida, die uns weiter unten noch beschäftigen wird. Zu den Wundern am Grab der Heiligen in Herzfeld gehört auch die leider nicht näher datierte und daher nur grob zwischen  und , Todesdatum und Jahr der Abfassung des Berichtes, einzuordnende Heilung einer slawischen Frau aus dem Ort Sosatium, die in Herzfeld von einem Leiden der Knie- und Fußgelenke geheilt wurde. Soest sei ein Ort, an dem eine große Zahl edlen Volkes wohne: Civitas est in Saxonia quae Sosatium appellatur, commanentium populorum frequentia nobilis, ubi etiam mulier de Sclavorum gente oriunda fertur commorari.151 Die gar nicht weiter kommentierte und damit wohl selbstverständliche Anwesenheit einer geborenen Slawin zeigt die überregionale Anziehungskraft dieses Ortes. Das Epitheton ornans nobilis zeigt Soests Bevölkerung als von der normalen Landbevölkerung abgehoben. Gleichzeitig lässt diese Wundergeschichte die Kommunikationsräume des Frühmittelalters erkennen. Die Frau aus Soest wusste von den Wundern in Herzfeld, das heißt: es muss einen Kontakt zwischen dem  Kilometer entfernten Ort an der Lippe, einem Lippeübergang, und Soest gegeben haben, vielleicht bedingt durch die dort verlaufende Nord-Süd-Verbindung, vielleicht aber auch durch Nahmarktbeziehungen. Eine weitere wesentliche Facette des karolingischen Soest haben archäologische Grabungen aufgedeckt. Schon bei den Ausgrabungen am Hohen Hospital fanden sich Hinweise, dass die Befestigung des Soester Stadtkerns noch in die zweite Hälfte des . Jahrhunderts datierte.152  konnten dank der Einrichtung einer Soester Stadtarchäologie beim Abriss eines neuzeitlichen Fachwerkhauses nordwestlich der Petrikirche größere Reste der karolingischen Befestigungsanlage gesichert werden, eine Mauer aus vermörtelten Bruchsteinen, verzahnt mit einem von innen angeschütteten Wall, die auf einem Laufhorizont des ./    . Jahrhunderts errichtet wurden (vgl. Abb.  im Beitrag Melzer). Im Südwesten des ehemaligen Hohen Hospitals hatte bereits Anton Doms eine zweischalige Mauer von , Meter Breite mit einer vorgelegten Berne und mehreren Spitzgräben ergraben, und auch im Bereich der Nikolaikapelle waren Gräben nachgewiesen worden. Mit den Funden  konnte aber die Datierung nach modernen Maßstäben gesichert werden. Während die Befestigung nach Norden an der Hangkante verlief und das Gelände zum Markt hin wohl um vier Meter abfiel, hier also eine starke Mauer mit Gräben entbehren konnte, waren die anderen Flanken stärker befestigt. Im Osten scheint es ein natürliches Hindernis, einen Bachlauf und ein Feuchtgebiet, gegeben zu haben. Insgesamt umschloss die etwa rechteckige Befestigung von etwa  mal  Metern eine Fläche von etwa , Hektar.153 Karolingische Befestigungen dieser Größe lassen auf eine erhebliche Bedeutung des Ortes schließen. Zu den Orten mit karolingischer Befestigung in Westfalen zählen das Stift Vreden und die Domburgen von Paderborn, Münster, Minden und Osnabrück,154 alles Orte, die zu den zeittypischen Bischofs- und Klosterorten gehörten und potentielle Anknüpfungspunkte vorstädtischer Siedlungen waren. Bei einfachen Pfarrkirchen wurden Anlagen dieser Zeitstellung, Art und Größe bisher nicht ergraben. Die Hintergründe für die Befestigung in Soest sind unklar, doch war eine solche Anlage in jedem Falle platz- und vor allem arbeitsaufwendig. War es allein die besondere Bedeutung des Ortes, die eine Befestigung nahelegte, oder muss man nach konkreten Gefahren suchen? Julia Lumpe plädierte dafür, die Befestigung in die Zeit um  zu datieren und damit in den Zusammenhang des Ausbaus von Kirche und Friedhof zu setzen.155 Eine solche Frühdatierung erscheint mir als Historiker und Nichtarchäologen auf der Basis der veröffentlichten archäologischen Untersuchungen nicht zwingend. Der Vergleich mit anderen Anlagen ließe mich für diese frühe Zeit der ausgehenden Sachsenkriege eher an eine Holz-Erde-Befestigung denken, wie sie in Münster, Paderborn und wohl auch Minden ergraben wurde.156 Doch wie immer die Befestigung auch näher zu datieren ist, eines steht fest: Eine Anlage wie in Soest mit einer hohen Mauer von teilweise , Metern Mauerstärke und einem breiten vorgelagerten Spitzgraben bedeutete einen gewaltigen Arbeitsaufwand, für den es gute Gründe und jemanden, der die Macht hatte, aus diesen Gründen umfangreiche Baumaßnahmen anzuordnen, gegeben haben muss. Das . Jahrhundert gilt für Westfalen gemeinhin als relativ ruhige Zeit.157 In den Auseinandersetzungen der Nachfolger Ludwigs des Frommen, seiner Söhne und Enkel, spielte das südliche Westfalen wohl keine wesentliche Rolle. Die Archäologen konnten die Anlage nur ins . Jahrhundert datieren, da sie auf einem Lauf  -   horizont des ./. Jahrhunderts aufsetzte. Geht man nicht davon aus, dass die Befestigung gleich in der Phase der Sachsenkriege angelegt wurde und sucht in den Schriftquellen nach weiteren Hinweisen auf Anlässe, tritt nur einer wirklich hervor. Möglicherweise bestand ein Zusammenhang der Befestigung mit der schon in den er-Jahren spürbaren und um  akut werdenden Gefahr durch die Normannen.  verwüstete eine große, disziplinierte Wikingerflotte die Ufer von Rhein, Maas und Schelde,  wurden die Klöster in den Diözesen Tongern, Arras und Cambrai verwüstet, die Orte Utrecht, Neuss, Jülich, Köln, Aachen und Bonn sowie die Klöster Inden/Cornelimünster und Stablo angegriffen.  wurde das Kloster Prüm geplündert und Trier erobert. / richteten die Normannen in Duisburg, dem am Rhein liegenden Ausgangspunkt des Hellweges, ein Winterquartier ein. Die seit der Mitte des . Jahrhunderts von Normannen angelegten Lager dienten als sicherer Ausgangspunkt für Raubzüge in die nähere und weitere Umgebung, als Zuflucht nach Plünderungsaktionen und als sicherer Aufbewahrungsort für die Beute.158 Diese Gefahr wurde / durch einen großen Abwehrsieg in Sachsen beendet.159 Natürlich hieße es sich der Kritik der Archäologen auszusetzen, wenn man nur aufgrund der Nachrichten über die Normannen auf eine Entstehung der Befestigung in dieser Zeit schließen würde; hier fielen wir in längst überwundene Argumentationsmuster zurück. Im Fall der Normannengefahr sind aber mehrere Befestigungsmaßnahmen nachgewiesen. In Duisburg wurde gegen Ende des . Jahrhunderts eine massive Steinburg errichtet, sicher zur Abwehr weiterer Angriffe an diesem neuralgischen Punkt,160 in den Niederlanden konnte man sie archäologisch nachweisen, auch in Mainz / und Köln / kam es zu Neubauten oder Restaurierungen von römischen Mauern.161 Wenn man also nach einer massiven Bedrohungslage sucht, die nach Auskunft der zeitgenössischen Annalistik auch als solche wahrgenommen162 und nicht erst aus der Retrospektive von fernen Historikern konstruiert wurde und die großräumig zu Befestigungsmaßnahmen führte, ist die Normannengefahr der er-Jahre als Hintergrund für Befestigungsanstrengungen naheliegend. Da mehrere kölnische Orte wie Neuss und Bonn sowie die Kathedralstadt selbst von den Normannen angegriffen wurden und in Köln Befestigungsmaßnahmen nachweisbar sind, wären ähnliche Maßnahmen im kölnisch beeinflussten Soest nicht undenkbar. Eine genauere archäologische Datierung könnte natürlich diese Überlegungen obsolet machen. Was sich innerhalb der ja auch im Grundriss der Stadt bis heute sichtbaren Befestigung außer der Petrikirche und ihres Friedhofs befunden hat, wissen wir nicht. Jegliche Überlegungen zur Existenz einer königlichen Pfalz oder zumin   dest eines karolingischen Königshofes in Soest sind rein spekulativ.163 Hinter diesen Überlegungen steht die von Karl Rübel entwickelte Theorie der Reichshöfe, curtes, mit denen die Franken ihre Aufmarschwege etappenweise gesichert hätten.164 Wie die Urpfarrentheorie hat sich auch diese Vorstellung systematischer Erschließung nicht beweisen lassen.165 Ebenso bleibt zweifelhaft, ob es sich um eine Marktburg mit intensivem Wirtschaftsleben im nichtgeistlichen Drittel gehandelt hat,166 jegliche archäologischen Belege dafür fehlen bisher.167 Nach archäologischen Untersuchungen befand sich im . und . Jahrhundert um die Petrikirche herum, also im befestigten Bereich, ein Gräberfeld.168 Außerhalb des befestigten Bereichs und abseits vom weiterproduzierenden Sälzerquartier hat die Stadtarchäologie in Soest insofern jegliche städtische Mittel, die in sie fließen, mehr als wettgemacht, indem sie in den erJahren eine in der schriftlichen Überlieferung erst viel später fassbare Facette des karolingisch-ottonischen Soest in wahrstem Sinne des Wortes ans Tageslicht gebracht hat, nämlich die gewerbliche Tätigkeit auf dem sogenannten Plettenberg. Der Umfang der Funde zeigt, dass hier in größerem Umfang Buntmetall verarbeitet wurde. Ähnlich wie die Salzproduktion dürfte die auf Erze aus dem Sauerland, so den Vorkommen von Kupfer in Marsberg und Galmei in Plettenberg, Brilon und Iserlohn aufbauende Produktion überregionale Bedeutung gehabt haben.169 So gewinnt Soest eine weitere Facette hinzu: Neben der Salzproduktion, die sowohl auf Holzvorkommen wie die Salzquellen angewiesen ist, wurden offenbar auch die regionalen Erzvorkommen verwertet und über den Hellweg als überregionale Verkehrsverbindung vermarktet. Alles, was wir heute über größere karolingische Siedlungen wissen, wie die hier ausgeführten Befunde, muss uns davor warnen, ein zu festgefügtes Modell des karolingischen Soest vor unserem geistigen Auge entstehen zu lassen.170 Sicher hat aber die Eingliederung Sachsens, die Etablierung des Münzumlaufs, die Einbindung in das sich im . Jahrhundert entwickelnde System regionaler Märkte171 auch dem alten und neuen Vorort Soest wichtige Impulse gegeben. Sowohl die unverhältnismäßig reichere archäologische wie die spärliche schriftliche Überlieferung erlauben nur äußerst eingeschränkte Blicke, und selbst diese Trümmer lassen eine ganze Reihe unterschiedlicher Faktoren aufscheinen: eine hochorganisierte Salzproduktion, die irgendjemand geleitet oder beaufsichtigt haben muss, eine große, in günstiger Verteidigungslage errichtete Befestigung, in der sich wiederum ein kirchliches Zentrum mit früher Kirche und Friedhof befand, vielleicht noch mindestens ein weiteres kirchliches Zentrum, dazu Buntmetallverarbeitung in größerem Maßstab – und das nur anhand des schmalen Korpus unterschiedlicher Quellen, die wir besitzen. Es ist   -   sogar wahrscheinlich, dass wir mit weiteren Elementen rechnen können. Gab es irgendwo einen Herrschaftshof? Gab es Händleransiedlungen?172 Wir können uns diesen volkreichen Ort durchaus als einen multipolaren Siedlungsschwarm173 mit unterschiedlich funktional ausgeprägten Kernen vorstellen, die sich oberhalb des Quellenhorizontes, getrennt von sumpfigen Bachläufen174 in günstigen Lagen entlang möglicher Verkehrswege nach Osten und Westen, aber sicher auch nach Norden und Süden um die Befestigung und die kirchlichen Einrichtungen angesiedelt haben. Es geht sicher zu weit, nach diesen Befunden Soest für die Karolingerzeit als »früh bedeutende[n] Missionsstandort und Nebenresidenz der Kölner Erzbischöfe« zu charakterisieren,175 sicher ist aber eine Vorortfunktion. Wenn wir die Definition der Stadt aufgreifen, so zeigen sich mit der Saline und der Buntmetallproduktion wie der großen Befestigung Hinweise auf einen klaren Bedeutungsüberschuss, auf eine gewerblich geprägte Siedlung, die eine ungewöhnliche Dichte geistlicher Einrichtungen aufwies. Dass Soest sich mit seiner Salzproduktion »von nahezu industriellem Ausmaß« von den übrigen Siedlungen Westfalens klar abhob, hat schon Gabriele Isenberg hervorgehoben, doch zweifelte sie daran, ob man Soest präurbane Qualitäten zumessen dürfe.176 Sie hob bei ihren Betrachtungen zu den frühen Städten in Westfalen vor allem die Funktionen Pilgerzentrum, Bischofssitz und Pfalz hervor, nach der Eingliederung ins Frankenreich kamen auch Salz- oder Erzproduktion hinzu, überdies eine entsprechende rechtliche Ausstattung mit Münz- und Marktrecht.177 Soests wichtigste Faktoren waren die Lage am Hellweg, die Salzquellen, Süßwasservorkommen, die regionalen Ressourcen von Holz und unterschiedlichen Erzen, die an diesem Punkt im Schutze einer Befestigung konzentriert waren und von spezialisierten Handwerkern weit über den regionalen Bedarf hinaus verarbeitet wurden. Da sich der Handel der Karolingerzeit zu einem erheblichen Teil über die Verbindungsnetze der großen Grundherrschaften geistlicher Institutionen wie wohl auch weltlicher Adliger abspielte,178 war es für Grundherren wichtig, an profitablen Orten Besitz und damit Relaisstationen für den Handel zu haben. Im . und . Jahrhundert tritt uns, wie noch zu zeigen sein wird, vor allem Köln als Großgrundbesitzer im Soester Raum entgegen.179 Interessanterweise hat Brilon ebenfalls ein möglicherweise auf Kölner Einfluss verweisendes frühes Petruspatrozinium,180 und das vom Kölner Erzbischof Bruno gegründete Patroklusstift hatte gerade in Brilon Zehntrechte und Besitz.181 Die Galmeivorkommen aus Brilon spielten wohl eine wichtige Rolle für die für die Sälzerei benötigten Bleipfannen wie für die Buntmetallproduktion.182 So ist es durchaus vorstellbar, dass Köln die tragende Kraft Soester Salz- wie Buntmetallproduktion war und zeittypisch Rohstoff   gewinnung, Verarbeitung und wohl auch Handel im Rahmen seiner Grundherrschaft organisierte. Doch wohlgemerkt – dies sind Überlegungen, keine Gewissheiten. Nimmt man einmal zusammen, was sich trotz aller trümmerhaften Überlieferung und lückenhaften Erfassung anhand archäologischer wie schriftlicher Quellen festmachen lässt, kommt doch ein ansehnliches Potpourri zusammen: frühe Pfarre, weitere Kirchen, Salzproduktion in großem Umfang für überregionale Märkte, Buntmetallproduktion, eine massive Befestigung großen Umfangs, Bevölkerungsreichtum, materieller Wohlstand, Bekanntheit: dann kann kein Zweifel daran bestehen, dass Soest – obwohl nicht Bischofssitz – zu den karolingerzeitlichen Vororten Westfalens gehörte, einen erheblichen Bedeutungsüberschuss hatte und mit seiner multipolaren wie multifunktionalen Siedlungsstruktur sicher als präurbane Siedlung bezeichnet werden muss. Ottonenzeit Westfalen in der Ottonenzeit Auch wenn sich die Historiker inzwischen längst darüber einig geworden sind, dass Dynastiewechsel keineswegs historische Einschnitte bedeuten müssen, ist der Übergang der Königsherrschaft von den letzten Karolingern über das Intermezzo des Franken Konrad auf das Haus der Liudolfinger/Ottonen183 nicht ohne Einfluss auf Westfalen gewesen, verschoben sich nun doch die Machtverhältnisse und die politische Raumstruktur im Reich. Herkunft wie wichtigste Besitzkomplexe der neuen Herrscherfamilie, die bis  regierte, lagen in Ostsachsen und damit in einer eher peripheren Zone karolingischer Königsherrschaft.184 Die Anzahl königlicher Besuche in Sachsen stieg stark an,185 wobei aber die Präsenz in Westfalen naheliegenderweise gegenüber Ostsachsen zurückfällt.186 Allerdings ist es methodisch völlig unbegründet, gleich eine Kaiserpfalz in Soest anzunehmen.187 Betrachtet man die von Caspar Ehlers gefertigten Karten über die nachgewiesenen Aufenthalte Heinrichs I., Ottos I., Ottos II., Ottos III. und Heinrichs II., so fällt ins Auge, dass die Herrscher immer wieder den Hellweg als Reiseweg vom Rhein in ihre Zentralräume im östlichen Sachsen, um den Harz und Magdeburg, nutzten und daher an Orten wie Duisburg, Essen, Dortmund, Erwitte, Paderborn und Corvey nachweisbar sind; Otto III. urkundete einmal sogar in Soest.188 Eckhard Müller-Mertens sprach von einem ottonischen Durchzugsgebiet mit einem politischen Integrationsstrang.189   -   Zu den drängendsten Problemen der frühen Ottonenzeit gehörte die Ungarngefahr. Sicher wird sie Soest nicht unberührt gelassen haben. Die Ungarn waren ein Reitervolk in steppennomadischer Tradition, das zunächst in byzantinischen Quellen auftaucht, um  im Schwarzmeerbereich sesshaft wurde und das durch den Niedergang der Awaren und des ihnen nachfolgenden Großmährischen Reiches entstandene Machtvakuum am Rande der eurasischen Steppenzone zu einer eigenen Reichsbildung nutzte. Seit  begannen die Ungarn schnelle, weitreichende Raub- und Beutezüge in die karolingischen Nachfolgereiche. Diese Züge waren nicht auf Eroberung, sondern ökonomische Abschöpfung durch Plünderung und Gefangennahme angelegt.190 Seit  wiederholten sich Ungarneinfälle in Westfalen.191 Auch aus dem Großraum Soest gibt es Hinweise auf ungarische Raubzüge.192 Die Rede ist von der Legende der in Herzfeld an der Lippe, also am Rande des Soester Raumes begrabenen heiligen Ida. Ida war eine karolingerzeitliche Heilige, die um  in Herzfeld nach einer Traumvision eine Kirche auf eigenem Grund gestiftet hatte. Nach dem Tod ihres Mannes, des sächsischen Grafen Ekbert, eines frühen sächsischen Gefolgsmanns Karls des Großen,193 ließ die fränkische Hochadlige ihn an dieser Kirche bestatten und lebte in einem Anbau bis etwa . Idas Lebensbeschreibung und Wunderberichte wurden um  von dem Werdener Mönch Uffing, wohl ein Friese aus Workum, niedergeschrieben und / eindrucksvoll durch archäologische Ausgrabungen bestätigt, die unter der neugotischen Kirche nicht nur die frühkarolingische Kirche, sondern auch das Grab von Ekbert und Ida sowie den Anbau, in dem Ida nach dem Tod ihres Gatten lebte, aufdeckten.194 In ihrer Lebens- und Wunderbeschreibung findet sich eine eindrucksvolle Schilderung ungarischer Beutezüge: »Zur Zeit, als das verabscheuungswürdige Ungarn-Volk alles niederbrannte und verwüstete, drang auch ein gottloser Haufen in die Kirche der heiligen Ida ein; er raubte Kreuze, Gewänder und jeglichen kirchlichen Schmuck. Dann stiegen die Feinde auf die höheren Teile und versuchten an einigen Stellen, die getäfelte Decke anzuzünden, aber durch Gottes Hilfe wurde das Feuer erstickt, nur einige Bretter wurden von den Flammen ergriffen, so dass halbverkohltes Holz ungehindert nach unten fiel. Als sie dieses Werkes überdrüssig wurden, erstiegen sie in vermessener Frechheit den Glockenturm, um wenigstens die Glocken zu rauben. Aber vergeblich versuchten sie sich an ihnen, denn sie konnten sie trotz großer Anstrengung nicht loslösen. Diese, wie man es liest, verstehen es nicht, in Recht und Gerechtigkeit, sondern nur vom Raube zu leben, und verbringen die ganze Zeit ihres Lebens in Lug und Trug. Als endlich ihre Vermessenheit besiegt und ihre Kräfte erlahmt waren, vermuteten sie, dass hier etwas Göttliches seine Hand    im Spiele hatte, und bald, nur auf Flucht bedacht, fliehen sie davon. Was sie mit Gewalt geraubt hatten, fand man nach ihrem Abzuge in ihrem Lager wieder, und alles wurde von den Einwohnern wieder an seinen Platz gebracht.«195 Zerstörungen kirchlicher Gebäude, auf Luxusmaterial und Edelmetalle zielende Plünderung, die auch vor wertvollen Rohstoffen wie der Glocke nicht haltmacht, zeigen die typische Form früher ungarischer Ökonomie, die diese in der eigenen steppennomadischen Kultur nicht produzierten und produzierbaren Güter einfach erbeutete und so am wirtschaftlichen wie technologischen Potential der karolingischen Nachfolgestaaten partizipierte. Da die Güter nicht für sofortigen Verbrauch oder Verkauf auf nahen Märkten bestimmt waren, sondern zurück ins Karpatenbecken gebracht werden sollten, konnten die Verteidiger, wie die Vita berichtet, im Standlager der Ungarn auch diese Beute wiedererobern.196 Nicht nur wegen der gut den bekannten ungarischen Gepflogenheiten entsprechenden Informationen erscheint der Bericht glaubhaft, sondern auch durch andere Beobachtungen. Das ostwestfälische Kloster oder Stift Herford ist  wohl von den Ungarn zerstört worden, was von archäologischen Befunden gestützt wird.197 Ein Ungarnzug, der das nur  Kilometer von Soest entfernte, am Lippeübergang nach Hovestadt gelegene Herzfeld getroffen hat, dürfte in irgendeiner Form auch Soest tangiert haben. Immerhin gehörte Herzfeld, wie in dem schon oben angesprochenen Fall der Heilung einer slawischen Frau sichtbar, zum Soester Kommunikationsraum, doch fehlen uns weitere Quellen. Mit dem berühmten neunjährigen Waffenstillstand, den König Heinrich I. mit den Ungarn schloss, und seiner ebenso berühmten wie schwer fassbaren Burgenpolitik schwand nach  die ständige Gefahr; nach den erfolgreichen Schlachten von  und  endeten die Ungarneinfälle in Sachsen.198 Die Translation des heiligen Patroklus Neue Akzente setzte die Überführung der Gebeine des heiligen Patroklus nach Soest. Zwar waren solche Translationen vor allem in Sachsen ein Phänomen der Karolingerzeit, blieben aber auch im späteren Früh- und Hochmittelalter nichts Ungewöhnliches. Patroklus war ein spätantiker Märtyrer, der wahrscheinlich  unter Valerian bei Troyes enthauptet wurde. Nach Einnahme der Stadt Troyes auf einem Feldzug  erwarb Erzbischof Bruno von Köln, Bruder König Ottos I. und Herzog von Lothringen, durch Schenkung die Gebeine des Märtyrerheiligen. Wohl  und nicht, wie oft zu lesen,  überführte Erzbischof Bruno die Reliquien nach Soest und gründete hier zu einem nicht klarer bestimmbaren Moment ein Stift.199 Bruno war im Juli  zum Erzbischof von   -   Köln gewählt worden und wurde aufgrund einer momentanen Konstellation im September desselben Jahres Herzog von Lothringen. Seit dieser Zeit fungierte er als eine Art Reichsverweser im Westen für seinen königlichen Bruder.200 Die Translation nach Soest ist keineswegs eine isolierte Erscheinung, schon Brunos Biograph hob Brunos aktive Sammeltätigkeit heiliger Gegenstände hervor.201 Der Bericht der Reliquienüberführung202 ist leider nicht besonders aussagekräftig, er hebt die geziemende Feierlichkeit, die persönliche Teilnahme Brunos, seine Gründung und Ausstattung einer Kirche hervor: Unde203 factum est, ut corpus beati martyris a venerabili Brunone archiepiscopo Colonia deductum cum honore maximo et gaudio occurentibus cum clero populis Susato inferretur et repositum est in ecclesia cum divinis laudibus, quam idem pius antistes fundaverat et donis competentibus ditaverat.204 Er schildert also, dass Bruno den Körper des Heiligen von Köln mit großer Ehre und Freude mit Klerus und Volk nach Soest brachte und dort in einer Kirche niederlegte, die Bruno gestiftet und mit ausreichenden Geschenken versehen hatte. Über Hintergründe, Umstände und Beweggründe dieser Handlung wird nichts gesagt. Die Aussagekraft ist umstritten, je nachdem, ob man die Entstehung des Textes für das . Jahrhundert oder noch das . Jahrhundert ansieht. Sollte er noch dem . Jahrhundert entstammen,205 so ist als wichtige Information zu vermerken, dass die Reliquien in einer bereits bestehenden Kirche niedergelegt wurden, die der Erzbischof vorher gegründet und mit entsprechenden Gaben ausgestattet hatte. Immerhin fand der Bericht in einem wichtigen Punkt, nämlich der persönlichen Teilnahme Brunos, eine Bestätigung, und zwar auf recht ungewöhnliche Weise. Der Reliquienforscher Alois Stumpfl alias Bischof Timotheos, Eparch von Aquileja Zwar hat sich keine Gründungsurkunde Brunos erhalten, doch sind wir seit dem . und . Juli  um eine Reihe wesentlicher originaler Quellen reicher. Damals wurde der Reliquienschrein in der Schatzkammer von St. Patroklus geöffnet, und zwar durch Pater Timotheos Stumpfl im Einvernehmen mit dem Erzbischöflichen Ordinariat Paderborn und dem Propst zu Soest, Carl Völlmecke. Anwesend waren weiterhin Dr. Hubertus Schwartz, Senator a. D. der Freien Stadt Danzig, und Egon Schulte.206 Die im Stadtarchiv verwahrte Aufzeichnung über diesen Akt wirkt sachlich und verwaltungsmäßig. Die zuständigen kirchlichen Stellen waren informiert, hatten den Vorgang genehmigt und waren durch einen hochrangigen Geistlichen vor Ort vertreten. Auch die Beteiligung von Hubertus Schwartz unterstreicht die Seriosität, war er doch wohl der    beste Kenner der Stadt- und Kunstgeschichte Soests und arbeitete damals am entsprechenden Band der Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen.207 Interessant ist aber eine andere Person, nämlich Pater Timotheos Stumpfl. Rolf Köhn, dem die grundlegenden Untersuchungen über die Patroklus-Translation und die Gründung von St. Patroklus zu verdanken sind, hat zwar scharfsichtig auf das Protokoll und die Photos im Stadtarchiv Soest verwiesen, sich aber nicht näher mit den genannten Personen beschäftigt.208 Pater Timotheos Stumpfl oder Alois Stumpfl (-), wie er ursprünglich hieß, war eine schillernde Persönlichkeit (Abb. ). Er war mit  Jahren aus der katholischen Kirche ausgetreten, hatte Kontakte zu Altkatholiken und Adventisten und wurde ein Jahr später Baptist. Er lebte in einer häufig ihren Namen wechselnden Gruppe, deren Ziel die »urchristliche Mission« und das Ringen um den Glauben auf Basis der Heiligen Schrift war, an verschiedenen Orten Österreichs, betätigte sich von  bis  als »Bibelbote« der »Österreichischen Bibelgesellschaft«, verkaufte Bibeln und nutzte gerne die Verkaufsgespräche zur Mission, stets misstrauisch beäugt von der katholischen Ortskirche, und auch das Bibelwerk machte sich Sorgen, ob er den Bibelvertrieb nicht zur Werbung für seine eigene Gruppe missbrauche.  ließ er sich von einem syrochaldäischen Bischof in London zum Priester,  in Bern zum »Apostolischen Missionär der Altchristlichen Gläubigen Österreichs und Wanderbischof« weihen. Nach einer von ihm selbst gefertigten Aufstellung war er der . direkte Nachfolger des heiligen Petrus in der syrischen Kirche von Antiochia. Allerdings hatten sowohl Bischof Timotheos wie ein Marburger Theologieprofessor, der die gleichen Weihen empfing, Zweifel an deren Gültigkeit: Daher suchten sie nach einer »reineren Quelle«, so Stumpfl, und wollten sich von einer größeren Kirche rekonsekrieren lassen. Lange nach dem Aufenthalt in Abb. : Soest erhielt Stumpfl in England  Bischof Pater Timotheos Alois Stumpfl die vier niederen Weihen, die Subdia  -   konats-, Diakonats- und Priesterweihe sowie schließlich die Bischofsweihe.209 Vielleicht seit , sicher seit  betrachtete sich Timotheos als Eparch von Aquileja und fühlte sich als Oberhaupt der Apostolischen Kirche von Aquileja.210 Ähnlich interessant wie diese Karriere war seine Qualifikation als Reliquienspezialist. Er hatte nur die Volksschule besucht und war Autodidakt. Seine fachwissenschaftliche Qualifikation wurde von dem Religionswissenschaftler Friedrich Heiler (-) bestätigt, der ihm die Qualitäten eines Dozenten der Theologie bescheinigte und einen Aufsatz von Stumpfl publizieren ließ211 – wobei man allerdings berücksichtigen sollte, dass eben dieser Heiler  wie Stumpfl von Bischof Pierre Gaston Vigué zum Bischof geweiht worden war, wobei Bischof Timotheos als Mitkonsekrator fungierte. Stumpfl wie Heiler einte unter anderem die Sorge um die Wirksamkeit ihrer Konsekrationen.212 Stumpfls Beschäftigung mit frühchristlicher Liturgie entsprang dem Bedürfnis, für die von ihm gegründete »Urchristliche Gemeinde« eine der christlichen Urzeit entsprechende Gottesdienstform zu schaffen.213 Seit Anfang der erJahre interessierte er sich zunehmend für Märtyrerverehrung und Reliquien, wiederum ausgelöst durch sein Interesse an der gottesdienstlichen Gestaltung des Gemeindelebens. Die Märtyrerverehrung war für Stumpfl ein wesentliches Element des Frühchristentums und daher die Wiederherstellung des Märtyrerkultes grundlegend für die Restauration der urchristlichen Kirche. Die Reliquien seien nach der Eucharistie das Heiligste, das die Kirche besitze.214 Begeisterung für die römischen Katakomben brachten Stumpfl immer wieder nach Rom; die Weigerung der römischen Autoritäten, den durch keine wissenschaftlichen Arbeiten ausgewiesenen Enthusiasten Ausgrabungen unternehmen zu lassen, führten Stumpfl wie sein moderner Biograph auf die Abneigung gegen die Konfession von Bischof Timotheos zurück, doch wenn man Stumpfls begeisterte Schilderungen von »erbeuteten Schätzen«215 oder Sand, den er aus Märtyrergräbern sammelte, liest,216 beschleicht einen die Ahnung, dass es vielleicht doch gar nicht so schlecht war, ihm nur eingeschränkt den Zugang zu den archäologischen Stätten zu gestatten. Die wenigen wissenschaftlichen Aufsätze, die Stumpfl unter dem bezeichnenden Pseudonym Amicus Martyrum, Freund der Märtyrer, veröffentlichte, erreichen selten eine zweistellige Seitenzahl.217 Auf seiner achten Romreise  wurde er eines Morgens bei Öffnung in den Katakomben aufgegriffen und man fand in seinen Taschen Steine, die er über Nacht in den unterirdischen archäologischen Stätten losgebrochen hatte. Seinem Arbeitgeber, an den sich die römische Polizei wandte, sagte er, »er hätte ein paar wichtige Zeichen gefunden und die wollte er retten, weil sie ihm wichtig erschienen.«218 Nachdem Stumpfl nach dreiwöchiger Untersuchungs   haft in der Gerichtsverhandlung zwar nicht verurteilt wurde, wohl aber ein Verbot zum Betreten der Katakomben verhängt wurde, wandte er seine »Forschungsinteressen« Aquileja zu.219 Seine echte religiöse Begeisterung für die Märtyrerreliquien ist unbestritten und zeitigte wohl auch Nebenwirkungen, wie sein in seinem Tagebuch niedergeschriebenes spontanes Gebet zeigt: »O Gott, wann wirst Du die Gebeine Deiner Heiligen retten aus der Hand derer, die sie ohne Liebe in ihrer Gewalt haben?«220 Gegenüber den kirchlichen Einrichtungen, die spätantike Reliquien verwahrten, trat Stumpfl ganz seriös auf. Er benutzte Briefköpfe und Briefumschläge mit dem Aufdruck »Forschungsstelle für christliche Reliquienkunde« und ließ sich von den Stellen, wo er bereits die Reliquien untersucht hatte, Empfehlungen ausstellen.221 Es ist aber auch eine Warnung der Kölner Kirchenbehörden  bekannt, die Stumpfl zur Aufgabe seiner Untersuchungen in St. Gereon in Köln zwang.222 Ziel seiner Besuche in zahlreichen Kirchen und Klöstern mit Reliquien von Märtyrern der ersten drei christlichen Jahrhunderte war sicher nicht nur ihre wissenschaftliche Erforschung, die Stumpfl in insgesamt  sogenannten Reliquienprotokollen niederlegte, sondern auch der Erwerb der Überreste von Heiligen. In seiner Hauskapelle verwahrte Stumpfl einen hölzernen Schrein mit vielen kleinen Fächern und einen Reliquienbehälter aus Holz, in denen in Gläsern, Metall- und Holzkapseln, Stoffsäckchen und Papierbeutelchen zahlreiche Reliquien versiegelt lagen, darüber hinaus hatte er in drei großen Truhen . geordnete Reliquien. Diese erbat er und ließ sie sich schenken, insgesamt ca. . Überreste unterschiedlicher Heiliger brachte er zusammen.223 Dieser Exkurs über den die Untersuchung auslösenden »Experten« zeigt, dass die Untersuchung der Soester Patroklusreliquien durch einen wissenschaftlich in keiner Weise ausgewiesenen Enthusiasten mit gelinde gesagt interessantem religiösen Hintergrund erfolgte, der sich als Autodidakt manche Kenntnisse angeeignet haben dürfte, doch wo die Grenze zwischen praktisch Angeeignetem, durch zahlreiche Untersuchungen an Märtyrerreliquien Erworbenem und Scharlatanerie lag, ist im Nachhinein schwer zu sagen. Die Öffnung des Patroklusschreins am . und . Juli  Nachdem der bizarre Hintergrund des Patroklusforschers beleuchtet wurde, soll jetzt die Öffnung des Patroklusschreines betrachtet werden. Das Protokoll von  zeichnet genau das konkrete Vorgehen auf: »Der Schrein war nach dem Herausnehmen einiger Schrauben an den Seiten durch Abnahme des Deckels zu öffnen. Im Innern stand eine Kiste aus Eichenholz ( mal  mal    -   Zentimeter) mit einer Decke von gemustertem Samt auf der Oberseite überzogen. Die Kiste selbst war ordnungsgemäß versiegelt und die Siegel erschienen unverletzt. Der Deckel der Kiste war nur durch zwei Holzzäpfchen mit derselben verbunden und leicht abzuheben. Das Innere der Kiste war zum Großteil mit Watte ausgefüllt, bald aber kamen Urkunden und die in alten Stoff gewickelten Reliquien zum Vorschein. An Urkunden fanden sich: a) Ein Pergamentzettel mit der Aufschrift ›Reliquie sci patrocli mar XII kl. FEBR passi‹. Daran befestigt das Siegel des Erzbischofs Bruno, der die Reliquien um das Jahr  hierher brachte. b) Ein Pergamentstreifen, der in gleicher Schrift den Text zeigt: ›Corpus sacru sci patrocli martiris sub Aureliano passi XII Kl Febr. hic conditu requiescit.‹224 Ferner fand sich ein lose liegendes Siegel des Erzbischofs Bruno mit Lederbändern; auf der Rückseite des Siegels war ein gotisches Bischofssiegel befestigt. Es war damit wohl ein Reliquienbehälter von Erzbischof Bruno versiegelt und das gotische Siegel wurde gelegentlich einer Neuversiegelung angebracht. [...] An Reliquien fand sich das Folgende vor: a) Ein Beutel aus sehr altem, weißem Damaststoff, mit Lederbändern umwickelt, daran das Siegel des Erzbischofs Bruno befestigt ist«. Ein genaues Verzeichnis der heiligen Gebeine schließt sich an, beginnend mit einem »Fersenbein, fragmentiert, wahrschl. linksseitig«.225 Die Beschau der Reliquien kam zu dem Ergebnis, es handele sich um durchaus authentisch und römerzeitlich wirkende Gebeine einer Person, die das . bis . Lebensjahr noch nicht erreicht hatte. Die Gebeine waren »so zart und klein, daß man – auch bei Berücksichtigung der Möglichkeit, daß römische Kinder nicht so kräftig entwickelt waren, als die Kinder aus unserer Gegend etwa, und daß man es vielleicht mit einem besonderen schwächlichen Individuum zu tun hat, – annehmen muss, die Reste gehören einer Person in kindlichem Alter zu, nur schätzungsweise wird man vielleicht das .-. Lebensjahr annehmen können.«226 Die Aussagen zum Alter der Reliquien sind nach Betrachtung der Hintergründe des Reliquienexperten natürlich zu relativieren. »Was die urkundliche Bezeugung der Reliquien anbetrifft, so ist sie denkbar günstig. Die Siegel und Aufschriften aus der Zeit der Translation der Reliquien durch Erzbischof Bruno beweisen die ununterbrochene Tradition der Reliquien bis zum heutigen Tag. Wie man aus den Urkunden ersieht, scheinen die Reliquien auch stets unter Siegel gehalten worden zu sein, so zwar, daß, wenn das frühere Siegel bei Gelegenheit einer Eröffnung abgenommen wurde, nacher [!] gleich wieder ein neues angelegt wurde. Von allen Erhebungen und Eröffnungen, die uns bekannt sind, scheinen auch die Siegel vorhanden zu sein. Wir haben daher jeden Grund zur Annahme, sowohl was den Befund der Gebeine als die bei denselben vorgefundenen Urkunden be   trifft, daß die heute noch vorhandenen Reliquien indentisch [!] sind mit jenen, die ei [!] einst Erzbischof Bruno vor beinahe tausend Jahren nach hier übertrug.«227 Nicht authentisch hingegen erschien der Kommission der Schädel einer Person deutlich höheren Alters in der Patroklus-Büste, übrigens durch keinerlei Aufschriften oder Siegel beglaubigt.228 Ob Bischof Timotheos auch dem Patroklusschrein Gebeine entnahm, ist nicht auszumachen, dem Protokoll nach wurden die Reliquien wieder im Holzschrein verschlossen, und auch unter den . dokumentierten Reliquien aus der Sammlung Stumpfls, die nach seinem Tode schließlich an die österreichische Pfarre Enns-St. Laurenz kamen, findet sich kein Eintrag zu Patroklus.229 Oft machte der Reliquienenthusiast Vorschläge für eine bessere und würdigere Aufbewahrung der Gebeine. Auch in Soest tat er dies, und manche hier dargestellten Beweggründe scheinen durch: »Bezüglich der Beisetzung des Schreines mit den historischen Reliquien des hl. Patroclus möchte ich einen Vorschlag machen: Die Reliquien werden zurzeit in der Schatzkammer untergebracht, eine Art,¸ wie man sie leider häufig in Deutschen Kirchen antrifft. Die würdigste Beisetzungsstätte wäre nach ältestem Herkommen sicher der Altar und die Kirche. Da sich auf der Rückseite des hiesigen Hauptaltases [!] eine Nische mit einem massiven Eisengitter, also eine Art von Confessio, befindet, wäre die Möglichkeit geboten, die altehrwürdigen Reliquien in alter und würdiger Weise beizusetzen.«230 Bruno von Köln und Soest Der unter etwas kuriosen Umständen gemachte Fund im Reliquienschrein des heiligen Patroklus ist für die Geschichte Soests von großer Bedeutung, denn trotz aller Zweifel an der Qualifikation des bizarren Bischofs ist durch den Fund der besiegelten Reliquienauthentiken die Beteiligung Brunos an der Translation der als Reliquien des heiligen Patroklus geltenden Gebeine zweifelsfrei belegt und entsprechende Nachrichten der erzählenden Quellen so bestätigt. Neben dem schon zitierten Translationsbericht231 kann ein Eintrag in einem aus Corvey stammenden Sakramentar im Frauenstift Essen als Beleg für Brunos Beteiligung angeführt werden: et st. patrocli martyris trecas passi, inde a sancte memorie Br[u]none coloniensi archie[piscopi] suosaz translati, ubi [non] [pau]cis claret miracul[is].232 Nachweisbar sind die Patroklusreliquien in Soest .233 Die Fotos der bei der Schreinsöffnung gefundenen Siegel und Pergamentstreifen, die im Protokoll auch genannt werden, sind im Stadtarchiv Soest erhalten234 und damit der wissenschaftlichen Überprüfung zugänglich (Abb. ).   -   Die Originale selbst liegen heute im Hochaltar von St. Patroklus. Es handelt sich um gleich zwei Reliquienauthentiken, Pergamentstreifen mit den Aufschriften Corpus sacrum sancti Patrocli martiris sub Aureliano passi XII Kalendas Februarii hic conditum requiescit bzw. Reliquie sancti Patrocli martiris XII Kalendas Februarii passi, sie weisen die Gebeine dem Märtyrer Patroklus zu und benennen seinen Todestag, einmal auch seinen Tod unter Aurelian. Beigefügt sind drei Siegel des Erzbischofs Bruno.235 Sie dienten jeweils der Beglaubigung der Authentiken sowie vielleicht zum Verschluss und gehören zu den ältesten erhaltenen Siegeln der Erzbischöfe von Köln, sind aber in der maßgeblichen Untersuchung der Kölner Erzbischofssiegel übersehen worden.236 Auch wenn die Soester Funde sehr früh sind, gehören Versiegelungen von Reliquiengefäßen und Bestätigungen von Authentiken zum üblichen Einsatzbereich geistlicher Siegel. Das älteste erhaltene Bischofssiegel des lateinischen Mittelalters überhaupt ist in einem Reliquienbehälter des ehemaligen Stifts Neuenheerse erhalten, zusammen mit Reliquienauthentiken des . Jahrhunderts: ein Siegel Bi- Abb. : Siegel des Erzbischofs Bruno I. im Patroklusschrein    schof Liuthards von Paderborn (-),237 der an der Gründung Neuenheerses beteiligt war.238 Bischöfliche Siegel wie Reliquienauthentiken sollten die Echtheit der Reliquien garantieren. Am Empfangsort Soest kann nach allen verfügbaren Informationen kein Zweifel bestehen, doch enthalten die betrachteten Quellen keine Information darüber, wohin die Reliquien in Soest verbracht wurden. Bestand das Stift überhaupt schon? Wann wurde es gegründet? Manfred Wolf schlug vor, in einem in der später noch zu behandelnden Weihenotiz der Farragines Gelenii zu  erwähnten Oratorium den Bau zu sehen, in den vor der Stiftsgründung die Reliquien verwahrt wurden, erst im Zuge späterer Baumaßnahmen sei dieses Oratorium niedergelegt worden.239 Wichtig für die Frage der Gründung von St. Patroklus ist die Erwähnung von Soest im Testament Brunos, das sein Hagiograph Ruotger überliefert: Monasterio et claustro Sosatio fundando libre C, altari VI vasa, pallia totidem, tapete I ex maioribus, scamnalia II, cappa et casula ex nostris, predium preterea, quod Wodilo de precatu nostro dedit, illud etiam quod domnus Poppo Richildinchuso et Arvite nobis satis naviter adquisivit.240 Die Formulierung Monasterio et claustro Sosatio fundando und der Verzicht darauf, den Stiftspatron anzugeben, dürfte wohl so zu verstehen sein, dass die Gründung des Stiftes beim Tode Brunos noch nicht vollzogen war.241 Norbert Eickermann machte Hinweise namhaft, dass erst Erzbischof Everger (-) den letzten feierlichen Akt vornahm.242 Manfred Wolf hingegen glaubte, schon Brunos Nachfolger Folkmar (⁄-) habe die Gründung vollzogen und Eickermanns Überlegungen beruhten auf einer Fehllesung.243 Sowohl die Übertragung der Patroklusreliquien wie der Plan einer Stiftsgründung und die Berücksichtigung im Testament zeigen Brunos Engagement für Soest. In Westfalen wie in Sachsen überhaupt wurden zwar schon in karolingischer Zeit neben den Bistümern und den Vorläufern ihrer Domkapitel einzelne Klöster und Stifte gegründet, doch brachte gerade das . Jahrhundert einen Anstieg der Gründungen von geistlichen Institutionen.244 Dazu gehört auch St. Patroklus in Soest, vielleicht nur aufgrund der schlechten Quellenüberlieferung immerhin das erste dokumentierte Eingreifen des Kölner Erzbischofs in die westfälischen Verhältnisse.245 Verglichen mit Brunos Hinterlassenschaft für die Domkirche in Köln waren die testamentarischen Schenkungen für das Soester Stift deutlich geringer. Wie Manfred Wolf zu seiner Behauptung kam, sie hätten denen für St. Pantaleon, der von Bruno in Köln gegründeten Benediktinerabtei,246 entsprochen,247 bleibt unergründlich.  Pfund erhielt St. Pantaleon für die Vollendung des Klosters, aber weitere  für die Vergrößerung der Kirche, dazu kamen viele weitere Gaben.248 Wenn Brunos   -   Stiftung St. Pantaleon, in der sich der Erzbischof auch bestatten ließ,249 zumindest für die Konventsbauten dieselbe Geldmenge erhielt wie das in Soest zu gründende Stift, so zeugt dies von der Wertschätzung der noch aufzubauenden Einrichtung, zeigt aber auch, dass die materielle Substanz wohl erheblich geringer war als die von Brunos Hauptgründung. Die neue Soester Institution blieb das erste und einzige männliche Kollegiatstift im westfälischen Teil der Kölner Diözese250 und war nach Enger das älteste in Westfalen.251 Die Gründung des Stiftes St. Patroklus war zweifelsfrei von Bruno von Köln intendiert, wenn sich auch nicht sagen lässt, wann dieser Entschluss wirklich gefasst worden war. Im Testament des Kölner Erzbischofs ist der Plan evident, auch wenn sich die Frage, wie genau sich der Aufbau vollzog, unserer Kenntnis entzieht. Das Stift St. Patroklus Insgesamt darf man wohl Wilhelm Janssen zustimmen, dass die Gründung Brunos zunächst nicht recht gedeihen wollte.252 Über die weitere Ausstattung des Stiftes können wir für das . bis . Jahrhundert wenig Konkretes sagen.  Pfund Silber sind keine geringe Menge, dazu kamen noch liturgische Gefäße und Gewänder und ein Gutskomplex. Dieser Gutskomplex ist das einzige, was sicher von der sonst schwer fassbaren frühen Güterausstattung des Stiftes greifbar ist.253 Bruno ist gerade in Köln als aktiver Initiator und Förderer kirchlicher Einrichtungen und Bauten nachgewiesen.254 Den archäologischen Forschungen zufolge bestand am Platz der heutigen Stiftskirche eine Siedlung des . und . Jahrhunderts, die verlegt wurde.255 Ein Schritt des Ausbaus muss in jedem Falle unter Erzbischof Everger erreicht gewesen sein, denn in der Weihenotiz der Farragines Gelenii zu  ist davon die Rede, dieser habe Reliquien vom Grab des Herrn und der Heiligen Georg, Cyriak, Urban, Primus, Felicianus, Crispinus und Crispinianus in den Altar eines Oratoriums der Stiftskirche gelegt: Continentur autem in in [!] hoc altari sacro a venerabili Evergero archiepiscopo quondam impositae de sepulchro Domini reliquiae, sanctorum martyrum Georgii, Ciriaci, Urbani, Primi et Feliciani, Crispini et Crispiniani.256 Für Köln sah Heribert Müller den Episkopat Evergers als zweite Blütezeit nach Bruno von Köln an, und es fragt sich, ob es Zufall ist, dass Everger sowohl an der Brunoschen Stiftung St. Pantaleon wie auch in St. Patroklus in Soest tätig wurde.257 Genauere Informationen über die Entwicklung des Stiftes vor der zweiten Hälfte des . Jahrhunderts besitzen wir nicht. Unter Anno II. von Köln (),258 der  in Soest eine Urkunde Heinrichs IV. für seine Klostergründung    Siegburg bestätigen ließ,259 lassen sich wieder Zuwendungen des Diözesanherrn an St. Patroklus ausmachen. In das Totenbuch des Stiftes trug man unter dem . Dezember die Notiz vom Tode des Erzbischofs ein, verbunden mit dem Vermerk, er habe dem Stift vier Pfründen gestiftet, d. h. die materielle Grundlage für eine deutliche Erweiterung des Stiftskapitels geschaffen: Obiit Anno archiepiscopus Coloniensis, qui fecit nobis quatuor prebendas.260 Nach Janssen kam das Kollegiatstift erst damit über seine »kümmerlichen Anfänge hinaus«.261 In jedem Falle begann ab  auch baulich ein neuer Abschnitt. Die ursprünglich einschiffige Kreuzkirche wurde durch Krypta, Apsis und Seitenschiffe erweitert, Chorquadrat und Kreuzschiff eingewölbt.262 Unter Erzbischof Sigewin wurde - der Ritter Walter, Bruder Annos II. von Köln, der auf einer bischöflichen Mission getötet worden war, in St. Patroklus bestattet. In einer Urkunde erfahren wir immerhin etwas über die Memorialpraxis in St. Patroklus. Es ist nicht nur seine Grabinschrift bekannt, sondern die Urkunde Sigewins regelte auch feierliche Memorialhandlungen: An jedem Jahrestag Walters, also an seinem Todestag, dem . Oktober, sollte der Propst den Kanonikern eine Gabe reichen und  Pfennige für die Beleuchtung mit Kerzen.263 Diese Nachricht bezeugt auch die normale Verfassung eines Stiftes mit Propst und Kanonikern. Soest und Köln in der Ottonenzeit Die Gründung des Stiftes ist ein klarer Beleg für die kölnische Präsenz vor Ort, der für karolingische Zeit über das Petruspatrozinium der ältesten Soester Pfarrkirche mit gutem Grund angenommen, aber nicht nachgewiesen werden kann.264 Der Erzbischof musste im Bereich der karolingisch-ottonischen Befestigung genügend Einfluss und Besitz gehabt haben, um dort ein Stift zu gründen.265 Wann auch immer dieser Gründungsvorgang abgeschlossen war, fügte er dem Tableau der für uns nur teilweise erkennbaren Strukturelemente des früh- und hochmittelalterlichen Soest ein wesentliches neues Element, eine Stiftskirche, hinzu. Eine solche Kirche war selbstverständlich kein im Raume schwebendes Gebilde, sondern zu seiner Versorgung mit Herrschaftsrechten und Besitz begabt, war also über seine geistliche Funktion hinaus ein Konsumptionsfaktor, zog zumindest während seiner Bauphase spezialisierte Handwerker nach Soest, die dort wiederum versorgt werden mussten, konzentrierte die ökonomischen Überschüsse der stiftischen Grundherrschaft an diesem Ort. Insgesamt dürften von diesem neuen Siedlungsfaktor zahlreiche Impulse ausgegangen sein.   -   Doch blieb es nicht allein bei der Stiftsgründung. Im Westen der Befestigung wurde nach archäologischen Befunden um  der Friedhof der Petrikirche überbaut und ein turmartiger Wehr- und Wohnbau von ca.  mal  Metern Grundfläche errichtet, einer der frühesten und gleichzeitig monumentaler Vertreter des Donjon-Typs in Westfalen (vgl. Abb.  im Beitrag Melzer).266 Er war von einer Ringmauer umgeben.267 Es ist zwar nicht ausdrücklich belegt, doch gilt der Baukomplex gemeinhin als erzbischöfliche Pfalz.268 Die Tatsache, dass diese Anlage auf dem Friedhof von St. Petri errichtet werden konnte, legt nahe, dass Köln Einfluss und Zugriff auf Kirche und Turmbau hatte. Allzu viele Stiftsgründungen dieser Art sind für Bruno von Köln nicht belegt. Wichtige Parallelen zu Soest bestehen im Fall Xantens. In beiden Fällen handelte es sich um Stifte von spätantiken Heiligen, hier Patroklus, dort Viktor. In Xanten ging eine Zerstörung durch die Normannen  voraus. In beiden Fällen wurden die kirchlichen Einrichtungen reich ausgestattet, und in beiden Fällen findet sich in unmittelbarer Nähe des Stiftes eine mächtige Burg, die in späterer Zeit Pfalzfunktion für den Kölner Erzbischof hatte. Nach Hugo Borger, dem Leiter der Ausgrabungen in Xanten, waren Stiftskirche und Burg in ähnlicher Technik fundiert, so dass er von einer gemeinsamen Anlage durch dieselben Bauleute ausging.269 Auch der Xantener Donjon wurde auf einem karolingisch-ottonischen Friedhof errichtet.270 Der Turm der Soester Pfalz weist bekanntlich große Ähnlichkeiten mit dem Xantener Bau auf.271 Gerhard Streich und Julia Lumpe verwiesen überdies auf Parallelen in Neuss. Vermutlich gehörten wie in Xanten auch in Soest weitere Gebäude zur Pfalzanlage,272 und der schon in ottonischer Zeit entstandene erste Westbau von St. Petri273 kann mit der Pfalzfunktion des direkt daneben gelegenen Baukomplexes erklärt werden. Xanten wie Soest waren wichtige Außenposten des Kölner Erzbischofs an zentralen Verbindungswegen, mit Burg und Stift wurden sie zu kölnischen Vorposten. Die Frage ist allerdings, ob die Anlage in Soest wirklich schon auf Bruno von Köln zurückgeht.274 Für den Bautyp Donjon ist die Zeit um  doch etwas früh, überdies war nach dem oben Ausgeführten auch die Stiftsgründung nicht vollendet. Dies heißt aber nicht, dass nicht schon der Stiftsgründer eine Pfalz geplant hatte. Bruno von Köln war als enger Vertrauter seines Bruders Ottos I. ein gewiefter Politiker, dem die Machtmittel der damaligen Zeit bekannt, bewusst und vertraut waren. Dass er selbst schon die Anlage einer solchen Kombination von Burg und Stift an neuralgischen Punkten seines Bistums und Einflussbereiches geplant haben kann, ist nicht auszuschließen. Natürlich lässt sich fragen, was denn die Kölner Erzbischöfe über allgemeine Motive hinaus noch zum Bau einer solchen Anlage in der Nähe eines Stiftes    bewegt hat, zumal ja die bisherige Befestigung fortbestand. Natürlich können wir nur darüber spekulieren. Hier sei aber daran erinnert, dass im frühen . Jahrhundert Konflikte zwischen dem Erzbischof von Köln und den im Zuge des . und . Jahrhunderts immer mächtigeren Grafen von Werl begannen, die dank ihrer Nähe zum Königshaus sich des Schutzes der salischen Herrscher erfreuten.275 Außerdem dürfte die symbolische Bedeutung eines solchen Baus nicht unterschätzt werden. Nach dem Bau der Pfalz tritt Soest stärker als Aufenthaltsort der Kölner Erzbischöfe hervor,276 allerdings stammen die Belege zum Teil aus Urkunden, deren Echtheit nicht ausreichend gesichert ist – ein Grundübel der westfälischen Landesgeschichte, verzichten doch das Westfälische Urkundenbuch und andere Urkundenpublikationen der Historischen Kommission bis heute auf diplomatische Untersuchungen, und so ist gerade im Falle von Soest die Echtheit und damit Verlässlichkeit grundlegender Urkunden ungeklärt.277 Der erste wichtige Akt, der aus Soest belegt ist, ist die Unterschutzstellung des Stiftes in Geseke am . Februar  durch Erzbischof Heribert.278 Anno II., der  hier eine wichtige Urkunde für seine eigene Stiftung Siegburg erwirkte,279 besaß Zehntrechte um Soest, von denen er  einen Teil an seine Gründung Kloster Grafschaft übertrug.280 Wohl um die Mitte des . Jahrhunderts kam es nach Aussage der Archäologen zu einem Brand des Pfalzturmes; er soll eine gewisse Zeit wüst dagelegen haben.281 Nicht allein seine Anwesenheit spiegelt die Bedeutung Soests für den Kölner Erzbischof, sondern auch das Auftreten Soester Geistlicher in seinen Urkunden, die an anderen Orten ausgestellt wurden. In einer interpolierten, aber ansonsten echten Urkunde Erzbischof Sigewins von Köln aus dem Jahr  begegnet der Propst Bernardus von Soest (Bernardus prepositus de Susato) in der Zeugenliste unter mehreren Kölner Pröpsten,282 was durchaus als Zeichen von Wertschätzung und seiner Integration in die Kölner Kirche betrachtet werden kann. Auch in späteren Erzbischofsurkunden begegnen Soester Pröpste als Zeugen.283 Das Hervortreten Soests im Itinerar des Erzbischofs wie das Auftreten von Soester Klerikern in den Zeugenlisten seiner Urkunden unterstreicht die Vermutung von Gerhard Streich, der Soest in eine Reihe mit Xanten und Neuss als bischöfliche Nebenresidenzen, die sich im Zuge des . Jahrhunderts herausbildeten, stellte (Abb. ). Sie waren durch die verstärkte Übernahme weltlicher Aufgaben durch die Bischöfe und verstärkte Notwendigkeit der Präsenz des Bischofs vor Ort zur Erfüllung seiner administrativen wie militärischen Aufgaben nötig und mussten sowohl von den Räumlichkeiten als auch von der Infrastruktur, was Versorgung angeht, für die mehrwöchige Beherbergung des bischöflichen Hofes eingerichtet sein.284   -   Abb. : Aufenthaltsorte Annos II. mit Jahreszahlen    Natürlich mussten die kölnischen Einrichtungen in Soest unterhalten und versorgt werden. In einer Zeit eingeschränkter Markttätigkeit bedurfte es dazu weiter der Struktur der Grundherrschaft. Schon bei der Diskussion der Kunibert-Nachricht wurde darauf verwiesen, dass es klare Beweise für die Existenz kölnischer Grundherrschaft in Soest gibt. Im späten . Jahrhundert ist in Soest ein Kölner Hof mit Meier (villicus de Su˚ sacia), also dem Vorsteher eines Villikationsverbandes, bezeugt. Als villici, Meier oder Schulten, werden die ursprünglich absetzbaren Verwalter der im Früh- und Hochmittelalter entstandenen Villikationen bezeichnet. Eine Villikation war eine grundherrliche Einrichtung, in der einem Herren- oder Fronhof, auf dem der Verwalter des Hofes, der Meier, saß, abhängige Bauernstellen zugeordnet waren. Für diese als Hufen bezeichneten Bauernstellen mussten die Bauern zum Einen verschiedene Abgaben leisten, zum Anderen waren sie zu Fronleistungen verpflichtet. Mit Hilfe dieser Frondienste und des Hofgesindes bewirtschaftete der Meier das Salland, das zum Herrenhof gehörende Herrenland.285 Die fälligen Abgaben spiegeln die wirtschaftliche Aktivität des Soester Hofes wider, sind aber nicht Soestspezifisch: Weizen, Hafer, Erbsen, Salz, ein Schwein, einige Karren Holz.286 Weitere Höfe sind  in einer Schenkung an das Stift St. Kunibert bezeugt.287 In einer durch eine spätere Bestätigung bezeugten Schenkung Annos II. an das Kloster Siegburg werden Geldablösungen für  Fische aus Soest erwähnt.288 Schließlich wird die Ausrichtung Soests nach Köln wie auch seine besondere wirtschaftliche Potenz numismatisch greifbar. Die seit etwa  nachgewiesene, intensive Münzprägung erfolgte nach Kölner Vorbild und mit Übernahme der Aufschrift SANCTA COLONIA.289 Eine solche Prägung lässt darauf schließen, dass der Erzbischof von Köln auch in Soest Münzherr – und höchstwahrscheinlich auch Inhaber des Marktrechtes – war.290 Außerdem zeigt die nachgewiesenerweise intensive Prägung, dass die wirtschaftlichen Ströme am Ort ein bedeutendes Niveau gehabt haben müssen. Ein indirekter Hinweis, dass der Erzbischof von Köln zumindest in der Zeit, in der das Stift St. Patroklus ausgestattet wurde, Bezüge zur Soester Saline hatte, ist kürzlich noch hervorgehoben worden. Wilfried Reininghaus hat darauf verwiesen, dass das Stift St. Patroklus gerade an den beiden Orten Besitz hatte, an denen im Umkreis von ca.  Kilometern um die Stadt Blei in Gemengelage mit dem Zinkkarbonat Galmei vorkam, nämlich in Iserlohn und Brilon. Dieses Blei brauchten die Soester Sälzer für ihre Bleipfannen, Galmei wurde für die Buntmetallproduktion verwendet.291   -   Das ottonische Soest Neben der Tatsache der Stifts- und der sich anschließenden Pfalzgründung vor Ort, die Soest ganz neue Impulse gaben, ist wenig über das ottonische Soest zu erfahren. Die »Translatio sancti Patrocli« betont den Reichtum an weltlichen Gütern wie an Bevölkerung in Soest und hebt seine Bekanntheit weit über die Völker der Sachsen hinaus hervor: Quocirca ratum duxit, ut locum quendam Saxonie, Susacium nomine, rebus seculi opulentem, populo plenum, longe lateque circumpositis Saxonum gentibus, nichilominus provinciarum pupulis notissimum.292 Die Abfassungszeit des Textes ist umstritten. Sah Rolf Köhn ihn als über anderthalb Jahrhunderte später verfassten Text, plädierte Norbert Eickermann mit bedenkenswerten Argumenten für das späte . Jahrhundert.293 Reichtum und Bevölkerungszahl schlagen sich jedoch auch in anderen Quellenarten nieder. Seit etwa  gab es eine intensive Münzprägung nach Kölner Vorbild, eine Tatsache, die auf die ökonomische Potenz des Ortes verweist.294 Noch ein weiterer Hinweis auf das Prosperieren sei genannt. Die Archäologen haben unter der Petrikirche als Ersatz des einschiffigen Saalbaus mit eingezogenem Rechteckchor aus der Zeit um  eine dreischiffige ottonische Basilika aufgedeckt,295 ein Zeichen dafür, dass die nötigen Ressourcen für einen Neubau vorhanden und ein Bedürfnis nach einem aufwendigeren Bau vorhanden war. Ganz ähnlich wie in der Translatio wird Soest in der um  von Uffing verfassten Vita der heiligen Ida von Herzfeld als volkreiche civitas bezeichnet.296 Bei dieser Quelle ist ihr Wert für die Ottonenzeit unbestritten. Der Begriff civitas wird in frühmittelalterlichen Quellen in der Regel für Bischofsstädte benutzt, kann aber auch allgemein den befestigten Ort meinen.297 Die Befestigung Soests aus karolingischer Zeit hat in ottonischer Zeit fortbestanden. In jedem Falle zeigt der Wortgebrauch in der Vita Idae den Vorortcharakter der Siedlung. Ebenfalls in ottonische Zeit fällt der berühmte Bericht des arabischen Reisenden Ibrahim Ibn Jakub (auch Al-Turtushi), der dem Namen nach aus Tortosa kam. Sein Werk ist allerdings nur fragmentarisch als direktes oder sogar nur indirektes Exzerpt in zwei späteren, arabischen geographischen Werken überliefert, wobei der derzeitige Stand der Forschung noch viele Fragen offenlässt.298 Ibrahim Ibn Jakub war entweder Jude oder Muslim jüdischer Abstammung und reiste  oder Anfang  über das christliche Spanien und Frankreich vielleicht über Utrecht nach Schleswig, ging nach Mecklenburg oder Schwerin, zur Burg eines Abodritenfürsten und traf im Sommer  in Magdeburg mit König Otto I. zusammen. Über Böhmen reiste er dann nach Paderborn, Soest,    Fulda und Mainz, verließ Ende  Deutschland und war  in Rom.299 Über das von ihm besuchte Schuschit des Jahres  schrieb Ibrahim Ibn Jakub: Soest ist ein Kastell im Lande der Slaven. Dort gibt es eine salzige Quelle, während es sonst durchaus kein Salz in jener Gegend gibt. Wenn die Leute Salz brauchen, nehmen sie von dem Wasser dieser Quelle, füllen damit die Siedepfannen, stellen sie in einen Ofen aus Steinen und zünden darunter ein großes Feuer an; so wird die Flüssigkeit dick und trübe. Dann läßt man es, bis sie kalt wird, und man erhält festes weißes Salz. Auf diese Weise wird das weiße Salz in sämtlichen Ländern der Slaven hergestellt.300 Die Mitteilung ist einmal deshalb wertvoll, weil sie die Fortdauer der Salinentätigkeit in ottonischer Zeit bezeugt, die Technologie der Salzherstellung beschrieben wird, aber auch deshalb, weil Soest überhaupt einem weitgereisten arabischen Kaufmann als erinnerungswürdig erschien. Wiederum tritt der befestigte Charakter der Ansiedlung ins Auge.301 Wie sich die ökonomische Potenz im Siedlungsbild niederschlug, muss offen bleiben.302 Eine Besonderheit war die wohl seit der Zeit um  bestehende Kombination von Stift und Bischofsburg und wohl auch -pfalz. Im Falle der parallelen Erscheinung im niederrheinischen Xanten sprach Walter Bader von einer »Stiftsdoppelstadt aus Stein«.303 Betrachtet man die Aufstellung der Herrscheraufenthalte in Sachsen vor , so gehört Soest mit einem einzigen wirklich dokumentierten Aufenthalt Ottos III. keineswegs zu den Vororten Sachsens, wohingegen für Paderborn , Dortmund , für die Eresburg  (davon allerdings  vor ), ebensoviel für Corvey, Erwitte  und Minden  Aufenthalte belegt sind, einmalig besuchte Orte waren etwa auch Herford, Iserlohn und Wiedenbrück.304 Salierzeit Westfalen in der Salierzeit Mit dem Übergang des Königtums an die Salier verlor Sachsen seine Funktion als Königslandschaft keineswegs, der Harzraum blieb auch für die Salierherrscher wichtig.305 Erzbischof Anno II. von Köln (Abb. ) spielte nach dem Tode des zweiten Saliers, Heinrichs III. (), eine mehr oder minder ruhmreiche Rolle. Er war als Ratgeber der Kaiserin Agnes gemeinsam mit Erzbischof Adalbert von Bremen Vormund des Thronnachfolgers und führte eine Gruppe von Fürsten an, die nach dem Papstschisma  Agnes entmachten wollten und daher den jungen Herrscher Heinrich IV. im April  durch den berühmten »Staats  -   Abb. : Anno II., Erzbischof von Köln -, Bildnis um     streich von Kaiserswerth« entführten und unter ihre Gewalt brachten. Agnes resignierte und zog sich aus der Politik zurück.306 In der jüngeren Geschichtswissenschaft wird ausgiebig diskutiert, welche traumatischen Folgen dies gezeitigt haben könnte.307 Mehrere Jahre lang spielte Anno eine Schlüsselrolle im Reich wie in der Reichskirche und nutzte seine Position, um die Stellung der Kölner Kirche wie seiner Verwandten zu stärken. Nach der Volljährigkeit Heinrichs IV. entzog dieser Anno II. schnell die Befugnisse und vertraute sie Erzbischof Adalbert von Bremen an, doch gelang es Anno in Zusammenarbeit mit anderen Großen, Adalbert zu Fall zu bringen und zeitweilig wieder seine dominierende Rolle einzunehmen, bis ihn der junge König endgültig auszuschalten vermochte.308 Spätestens jetzt wurde Sachsen, insbesondere sein östlicher Teil, von der Königslandschaft zum größten Unruhefaktor, was es gerade in den Auseinandersetzungen des Investiturstreits auch blieb.309 Die Konflikte in Westfalen blieben hingegen begrenzt. Die meisten Bischöfe waren bis zum Beginn des . Jahrhunderts eher reformfern und kaisernah; noch viel entschiedener auf der Seite Heinrichs IV. stand der westfälische Adel, in dem die Grafen von Werl die führende Rolle spielten. Allerdings kann man nicht von festen ˛ Parteien reden; oft bestimmten die jeweiligen Konstellationen im Konflikt die Parteinahme.310 Im Investiturstreit begann – nicht zuletzt deshalb, weil der Begriff Sachsen zum Synonym für die Gegner Heinrichs IV. wurde – die schon von den Zeitgenossen beobachtete Trennung zwischen Westfalen und Sachsen, der Sachsenbegriff scheint sich schon in dieser Zeit stärker in die östlicheren Gebiete des alten Sachsens zu verschieben.311 Leider wissen wir viel zu wenig über die Rolle von Soest und seinem Raum in der frühen Salierzeit und im Investiturstreit. Der Kölner Erzbischof Sigewin blieb im Investitur- und Thronstreit zwischen Heinrich IV. und seinem Gegenkönig Rudolf von Rheinfelden unverrückbar auf kaiserlicher Seite, sein Nachfolger Hermann III. von Hochstaden stand ihm darin kaum nach.312 Auch der folgende Erzbischof, Friedrich I. von Schwarzenberg, bewährte sich zunächst als Eckpfeiler salischer Reichsherrschaft. Beim Aufstand des Kaisersohns Heinrich V. gegen Heinrich IV. Ende  blieb Friedrich auf kaiserlicher Seite, erst als sich Heinrich IV. seinem Sohn ergab, wechselte er die Seiten.313 Seit dem Ende des . Jahrhunderts hatten die Erzbischöfe von Köln ihre Rechte in Westfalen systematisch verstärkt, ein Gebiet verdichteten kölnischen Besitzes war Soest.314 Ihre Konkurrenten waren die Grafen von Werl, die gerade im letzten Viertel des . Jahrhunderts ihre Positionen zwischen Werl, Soest und Arnsberg massiv ausbauten.315 Dabei gelang es den Kölnern, sich einen Teil des Besitzes der Grafen von Werl zu verschaffen. Im Juli  fielen Graf   -   Konrad und sein ältester Sohn Hermann im Kampf gegen die Friesen. Der söhnelose jüngere Bruder Liupold, um  Graf im Osnabrücker Land, verkaufte  sein Erbteil mit Werl, Hachen und dem Lürwald an den Erzbischof von Köln, der damit seine Position im südlichen Westfalen massiv ausbauen und gleichzeitig einen früheren aktiven Gegner ausschalten konnte.316 Gleichzeitig gelang es Erzbischof Friedrich im selben Jahr, den jüngsten Bruder, Friedrich, erheblich zu schwächen. Friedrich hatte sich um Arnsberg herum, durch intensiven Burgenbau in Rietberg und durch die Wewelsburg einen eigenen Machtbereich aufgebaut und gesichert.  eroberte Erzbischof Friedrich die Burg Arnsberg und zwang den Grafen, ihm die Hälfte seiner Grafschaftsrechte abzutreten: eine substanzielle Schwächung der Position des nun als Grafen von Arnsberg zu bezeichnenden Friedrich wie eine Festigung der kölnischen Vorherrschaft im südlichen Westfalen.317 Anders als noch unter Heinrich IV. stand in den Sachsenaufständen  der Kölner Erzbischof an der Spitze eines allgemeinen Aufstandes gegen Heinrich V. Plausibel wurde dieser Schwenk damit begründet, dass Friedrich als geistlicher Hoheitsträger seine systematisch ausgebaute reichsfürstliche Position gegenüber den forcierten Machtansprüchen des im Kirchenstreit geschwächten Königtums durchsetzen wollte.318 Als Kaiser Heinrich V. Pfingsten  einen Zug gegen die Westfriesen unternahm, stand Erzbischof Friedrich von Köln auf der Gegenseite und schloss ein Bündnis mit ostsächsischen Gegnern Heinrichs V., vor allem Reinhard von Halberstadt und Lothar von Süpplingenburg; in der zweiten Jahreshälfte wurde in Creuzburg an der Werra sogar ein formales Bündnis geschlossen. So entstand eine niederrheinisch-westfälisch-ostsächsische Koalition gegen den Kaiser. Heinrich musste das Unternehmen in Friesland zwar erfolglos abbrechen, unternahm aber Ende September an der Spitze von Truppen aus Bayern, Schwaben, Franken, Thüringen und Burgund einen großangelegten Feldzug nach Westfalen.319 Dabei kam es zu zahlreichen Zerstörungen, wie die Ellwanger Annalen berichten: Heinricus imperator [...] Westfales cum exercitu petiit incendio predaque omnia devastans, sed tutus rediit.320 Auch die bei Gobelinus Person überlieferten, für die verlorenen Annales Patherbrunnenses reklamierten Nachrichten bezeugen Verwüstungen und Brandstiftungen: imperator [...] Westfaliam invadit; amici sicut inimici iuxta habentur; [...] provincia Westfaliae concrematur. Den Soestern hingegen gelang es, durch größere Geldzahlungen den Kaiser zu beschwichtigen: Suosatienses pecunia non parva impetum eius mitigant.321 Erst in Andernach war die kölnische Macht siegreich gegen den Kaiser, der sich noch vor Weihnachten  zurückzog.322 Die Schlacht am Welfesholz bei Mansfeld  unter Beteiligung kölnischer    Truppen brachte schließlich den größten Sieg der sächsischen Aufständischen gegen den Kaiser, nur der Bischof von Münster hielt an Heinrich V. fest. Ihr Führer war der Sachsenherzog Lothar von Süpplingenburg.323 Die verlorene Schlacht am Welfesholz war das Ende der salischen Präsenz in Westfalen324 und leitete eine Zeit ein, die vor allem vom Auf- und Ausbau der Landesherrschaften und den dabei eskalierenden regionalen Konkurrenzen geprägt ist. Dieses braucht uns an dieser Stelle nicht zu interessieren. Die Anfänge städtischer Autonomie Stattdessen müssen wir noch einmal auf die Mitteilung über die Geldzahlungen der Soester an den Kaiser zurückkommen: Suosatienses pecunia non parva impetum eius mitigant.325 Die Bedeutung dieser kurzen Nachricht kann überhaupt nicht überschätzt werden. Erstmals in ihrer Geschichte treten  die Soester erkennbar als aktiv Handelnde auf. Dieses mag vielleicht zunächst einmal unspektakulär wirken. Natürlich setzt ein Auftreten vor dem Kaiser – nach Kontakten und Verhandlungen – auf Seiten der Soester eine gewisse Verfasstheit voraus. »Die Soester« waren selbstbewusst genug, eigene Interessen zu haben, konnten diese formulieren und in Verhandlungen durchsetzen. Sie wollten keine Zerstörung ihrer Stadt und waren in der Lage, dafür explizit bezeugte, nicht unbedeutende Geldbeträge zu mobilisieren. Wenn eigene Verfasstheit und die Ausbildung eigener Strukturen wichtige Elemente der Stadtwerdung waren, dann sehen wir Soest  eindeutig auf dem Weg dahin. So begegnet wenige Jahrzehnte später wie in den großen rheinischen Städten nach dem Auftreten der Soester bald ein weiteres Zeichen kommunaler Verfasstheit, das erste Siegel.326 Schon Paul Leidinger schlug vor, das Datum  als einen Markstein in der Entwicklung Soests zur Stadt zu betrachten.327 Soest stand hier früh und in prominenter Reihe! Im Jahre  hatten die Bürger von Worms ihren Stadtherrn, den Bischof, aus der Stadt vertrieben, als er den König nicht in die Stadt einziehen lassen wollte. Am . Januar  verbriefte König Heinrich IV. den Bürgern von Worms die Befreiung von einer Reihe wichtiger Reichszölle. In seiner Urkunde hob der König die Treue und Unterstützung der Bürger von Worms hervor, während die Fürsten unter Missachtung der ihm geschuldeten Treue gegen ihn wüteten.328 Seitdem sich Heinrich IV.  erstmals an die Bürger von Worms gewandt hatte und sie für ihre Unterstützung belohnte, traten mehr und mehr die Bewohner großer Städte als Urkundenempfänger und damit als Rechtssubjekte, schließlich sogar als Akteu  -   re auf.329 Im selben Jahr  suchten die Kölner Bürger in einem Aufstand gegen Erzbischof Anno II. Kontakt zu Kaiser Heinrich IV. Seit dem Investiturstreit waren die Bewohner der großen rheinischen Städte politische Faktoren und als solche für den Herrscher attraktiv, zumal in Zeiten von Kämpfen mit den geistlichen Fürsten. Als Kaiser Heinrich IV.  von seinem Sohn abgesetzt wurde und an den Niederrhein floh, erkannten ihn die Kölner Bürger als rechtmäßigen Herrscher an und nahmen nicht nur eindeutig Partei, sondern verstärkten die Befestigungen und widerstanden einer Belagerung Heinrichs V., während Erzbischof Friedrich auf Seiten des neuen Königs war und wohl erst nach Heinrichs IV. Tod wieder in die Stadt kam. Auch unter Heinrich V. stellten sich Kölner Bürger mehrfach gegen ihren Stadtherrn, den Erzbischof. In Köln lässt sich gut erkennen, wie die Bürger sich allmählich formierten, ihre eigenen Interessen vertreten wollten und dafür Institutionen schufen.330 Dies war kein kontinuierlicher, aufsteigender Weg, sondern es kam immer wieder zu krisenhaften Zuspitzungen, die dann einen Schub nach vorne auslösten. Auch für Soest kann man annehmen, dass es keine allmähliche Herausbildung der Autonomie im Sinne einer organischen Entwicklung gab.331 Soest war allerdings nicht die erste westfälische Stadt, in der sich die Bürger formierten.  wechselte Bischof Burchard von Münster (-) die Loyalität und trat zu Hein- Abb. : Erstes Soester Stadtsiegel von ca. , Maßstab :    rich V. über. Daraufhin weigerten sich die Münsteraner, ihn in die Stadt einzulassen.332 Das Auftreten der Soester hieß natürlich nicht, dass sie sich von stadtherrlicher Macht freimachen konnten. Immer wieder begegnen uns die Erzbischöfe von Köln in Soest, so Friedrich I. ; in derselben Urkunde tritt auch sein Schultheiß und Meier auf.333 Dieser Thimo war weit mehr als ein Vorsteher des erzbischöflichen Hofes in Soest, wie seine Anwesenheit als Ministeriale in den Zeugenlisten mancher Erzbischofsurkunden Friedrichs I. und Brunos II. nicht nur aus dem westfälischen Raum, sondern auch aus Köln, Siegburg und Mönchengladbach zeigt.334 Diese Präsenz im Umfeld des Erzbischofs weist Thimo als einen wichtigen Ministerialen der Kölner Kirche aus. Bei aller fortdauernden Macht des Erzbischofs und seiner Sachwalter scheint aber das Hervortreten der Soester als Handelnde nicht nur ein punktuelles Ereignis des Jahres  gewesen zu sein. Darauf weist ein wohl aus den verlorenen Paderborner Annalen geschöpfter Bericht des anonymen Annalista Saxo zum Jahre  hin, der von gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen »den Soestern« und »den Arnsbergern« berichtet: Inter Sosatienses et Arnesbergenses depredationes, incendia, homicidia exercentur absente inperatore iamque in Italiam profecto.335 Das salische Soest Die Quellen über das salierzeitliche Soest sind noch weniger ergiebig als die für die Karolinger- und Ottonenzeit. Leider erlauben uns die Schriftquellen auch für das . Jahrhundert kaum einen Einblick in die Stadt. So stellte zwar Heinrich III. am . September  eine Schenkungsurkunde für das Domkapitel von Paderborn aus, aber über Soest erfahren wir bis auf den Ortsnamen actum in Sosaet schlichtweg nichts.336 Bei der Urkunde Heinrichs IV., die dieser am . Mai  in Soest zugunsten des Klosters Siegburg ausstellte, erfahren wir kaum mehr als ein ganz ähnliches actum Sosaz,337 doch erlaubt der Urkundeninhalt hier zumindest gewisse Rückschlüsse. Siegburg war die Gründung Erzbischof Annos II. von Köln, seine aktive Rolle bei der Urkunde geht aus dem Text hervor. Er bat den Herrscher, dem Kloster ein Gut zu schenken, das bisher ein Kölner Dienstmann innehatte: qualiter fidelis noster et dilectus sancte Coloniae archiepiscopus Anno nostram clementiam adiit suaeque aecclesiae, quam in honore sancti Michahelis archangeli in monte qui dicitur Siberch construxit, predium quoddam, quod Erlolfus minister suus ex nostra proprietate beneficio habuit, ex regali nostra munificentia donari atque confirmari postulavit.338 Eine Reihe pro  -   minenter Intervenienten traten ebenfalls zugunsten Siegburgs ein: die Erzbischöfe von Mainz und Magdeburg, der Bischof von Halberstadt, der Herzog von Schwaben, der Herzog von Sachsen und ein Markgraf.339 Die »kleine« Schenkung erweist sich also als eine wichtige Angelegenheit, und sicher nicht zufällig fand die Handlung im kölnischen Vorort Soest statt. Bei der geringen Anzahl von Quellen fällt auf, dass es gleich mehrere Hinweise auf Verbindungen zu Soest unter Anno II. von Köln gibt. Der im frühen . Jahrhundert entstandene Translationsbericht des heiligen Modoald nach Helmarshausen erwähnt einen Kirchenbau, ein Oratorium, das Anno zu Ehren des Apostels Matthias geweiht oder gestiftet hatte und das mit der Matthiaskapelle in der Kesselstraße identifiziert wird: oratorium, quod ibidem beatae memoriae Anno Coloniensis episcopus in honorem beati Matthiae apostoli dedicaverat, deducebat.340 Somit wird die städtische Kirchenstruktur erkennbar erweitert. Unter Anno lassen sich wieder Zuwendungen des Diözesanherrn an St. Patroklus ausmachen, so die oben schon besprochene Stiftung von vier Kanonikerpfründen.341 Zwei Urkunden Annos erwähnen Soester Zehnte und andere Abgaben, die Anno vergab.342 Auch Erzbischof Hildolf wiederholte am . Oktober  eine Schenkung an Geseke in Soest.343 Erzbischof Sigewin schenkte - in Soest die Kirche von Erwitte zum Seelenheil für den auf einer Gesandtschaft im Auftrag des Erzbischofs getöteten Ritter Walter an den Patroklusaltar in Soest.344 Sichere Hinweise auf die Stadtherrschaft des Erzbischofs von Köln lassen sich erst für das spätere . Jahrhundert ausmachen.345 Der vor  von einem Augenzeugen aufgezeichnete Translationsbericht zur Überführung des heiligen Modoald nach Helmarshausen im Jahr  verdient noch weitere Betrachtung.346 Am . April  war Soest Etappenpunkt: Die igitur octava resurrectionis dominicae directo tramite et Deo praeduce Suzatium pervenere. Ein junger Kanoniker kam, geschickt von seinen Brüdern, dem Zug entgegen, dem sein Ruhm bereits vorausging: In cuius itineris medio iuvenis quidam clericus, vicini loci canonicus, eis obviam venit a suis directus fratribus, dicens, reditus eorum atque optati effectus famam aures omnium perculisse cordaque immenso gaudio replesse. Im Ort wurde der Zug von einer unzählbaren Menge von Leuten beiderlei Geschlechtes und jeden Alters und einer Gruppe von Klerikern prozessionsweise geziemend empfangen: His dictis, ingredientibus vicum ecce plebis innumera multitudo promiscui sexus et aetatis in gloriam sanctorum laudum carmina concrepantes vocibus alternis, quos sequebatur totius venerationis cultu ornata concio clericorum cum crucibus et thymiamateriis, suscipientes et deducentes sanctorum reliquias in hymnis et laudum melodiis. Im Anschluss wurden Messen gefeiert und ein wohlhabender Kleriker namens Azelinus lud    die Delegation ein: Deinde missarum sollempniis, ut tanti diei reverentia sanctorumque veneratio exposcebat, celebriter expletis, reliquiarum baiulos in suae hospitalitatis contubernium suscepit clericus quidam Azelinus nomine, vir reverendae honestatis. Die Reliquien wurden in einer Art Prozession um das Kloster herumgeführt und dann unter Beteiligung der großen Familia des Klerikers in ein Oratorium, das Anno von Köln zu Ehren des heiligen Matthias geweiht hatte, verbracht: Deductis itaque sanctis cum debita veneratione a liminibus monasterii, nonnullis etiam clericorum laicorumque piae devotionis intuitu comitantibus per spatium itineris, quod computari poterat tertia pars miliarii, ecce familia domus praenominati clerici, quam vir totius opulentiae plurimam possidebat, ipso in fronte gradiente cum clericis, quos secum duxerat, cum crucibus et thure ac reliquo apparatu quo poterat se obviam ferebat; susceptosque sanctos cum laudibus carminum in oratorium, quod ibidem beatae memoriae Anno Coloniensis episcopus in honorem beati Matthiae apostoli dedicaverat, deducebat.347 Durch die Erwähnung von Kanonikern muss es sich wirklich um das Patroklusstift handeln, doch in den Quellen wie in der einschlägigen Literatur ist von einem Matthiaspatrozinium bei St. Patroklus nirgends die Rede.348 Die Soester Forschung bezieht die Nennung auf die Matthiaskapelle in der Kesselstraße.349 Die Ortsbezeichnung als vicus lässt auf Händleransiedlungen schließen, wohingegen Paderborn urbs genannt wurde.350 Interessant sind auch die Hinweise auf den reichen Kleriker Azelinus, der mit einer großen familia in Soest ein Haus besaß. Der von Wenz-Haubfleisch nicht identifizierte Azelinus könnte mit dem in der Zeugenliste der Soester Urkunde Erzbischof Sigewins aufgeführten Kaplan Aecelinus identisch sein.351 Das Fehlen weiterer Quellen darf uns nicht dazu verleiten, uns das . Jahrhundert allzu statisch vorzustellen. Über die verfassungsgeschichtliche Seite hinaus zeigt uns das Auftreten der Soester vor Heinrich V., dass es sich bei diesem Ort im frühen . Jahrhundert um einen wirtschaftlich prosperierenden gehandelt hat.352 Noch weitere Hinweise gibt es auf gute finanzielle Verhältnisse. So sind verschiedene Baumaßnahmen an der Stiftskirche nachweisbar.353 Die feierliche Weihe von St. Patroklus fand am . Juli  statt, wie die Abschrift einer Notiz in einem heute verlorenen Graduale des Patroklusstifts ausweist. Sie ist von einem Soester Kleriker im frühen . Jahrhundert abgeschrieben worden. Danach hat Erzbischof Friedrich von Köln die Stiftskirche in Gegenwart des Kardinalbischofs Kuno von Praeneste, Leodegar von Viviers und des erwählten Bischofs Dietger von Metz geweiht. Die Beteiligung Kunos von Praeneste und Leodegars von Viviers ist der Tatsache zu verdanken, dass sie als Legaten des neuen Papstes Gelasius II. im Frühjahr  ins Reich   -   kamen, vom . bis . Mai  eine Synode in Köln abhielten und auf dem Weg nach Sachsen in Soest an der Weihe teilnahmen.354 Nicht nur die Berichte über den Reichtum Soests lassen auf eine erhebliche innerstädtische Dynamik schließen. Dank der Überlieferung aus der Grundherrschaft des Klosters Werden lässt sich nachweisen, dass Soest in der ersten Hälfte des . Jahrhunderts eines der wichtigsten Ziele von Abwanderungen aus den Grundherrschaften in die sich bildenden Städte war: Hörige aller erfassten Werdener Villikationen gingen vor  nach Soest und leisteten von dort ihren pflichtigen Kopfzins an das Kloster.355 Auch archäologische Fenster in die Vergangenheit lassen Reichtum und Dynamik vermuten. Erinnert sei hier etwa an die in der Ulricherstraße , also fast einen halben Kilometer südlich von St. Patroklus dokumentierte Verfüllung eines breiten Grabens im Zuge des . Jahrhunderts, auf dem noch im selben Jahrhundert ein schmales Steingebäude errichtet wurde – einer der frühesten bekannten profanen Steinbauten in Städten.356 Westfalen unter Lothar III. Heinrich V. starb  bekanntlich plötzlich und kinderlos. Nach seinem Tod kam nicht dessen Privaterbe, der Staufer Friedrich von Schwaben, an die Macht, sondern der langjährige Anführer der sächsischen Opposition, der sächsische Herzog Lothar von Süpplingenburg. Für Westfalen bedeutete dies einen gewaltigen Umschwung, verlor doch die bisher führende Adelsfamilie, die der Grafen von Werl, ihre Unterstützung durch den Herrscher. Lothar III. stärkte die herzogliche Gewalt in Westfalen, in seinem Schatten erschienen nun eine Reihe kleinerer Edelherrengeschlechter, die regionale Herrschaften erhielten und zielgerecht ausbauten. Stärker als die westfälischen Bischöfe traten nun diese Edelherrengeschlechter im Umkreis des Herrschers auf.357 Auch der Kölner Erzbischof, der ja seit der Schlacht am Welfesholz auf der Seite Lothars stand und gemeinsam mit dem Mainzer in der Königswahl Lothar gegen Friedrich von Schwaben unterstützt hatte, profitierte von der entscheidenden Schwächung der im Nahraum konkurrierenden Werler Grafen und festigte weiter seine Position im Soester Raum.358 Dabei sind die sichtbarsten Formen des Ausbaus die bald fassbaren Maßnahmen in der Stadt Soest selbst, die aber erst nach dem Ende der Herrschaft Lothars III. wirklich sichtbar wurden und daher im Beitrag von Wilfried Ehbrecht (»Einwohner und Bürger«) in diesem Band behandelt werden.    Schluss Mit dem zweiten Viertel des . Jahrhunderts schließe ich diese Betrachtungen der städtischen Vor- und Frühgeschichte Soests. Der lange Gang durch diese Geschichte von Quellenhinweis zu Quellenhinweis erscheint über weite Strecken wie ein Weg durch den undurchdringlichen Nebel der Vergangenheit. Nur selten ließen sich Schemen des Vergangenen ausmachen, meist nur einzelne und äußerst begrenzte Einblicke, nie größere Zusammenblicke oder gar ein Gesamtblick erhaschen, aber immer wieder zeigte sich, dass man leicht in Sackgassen und gar Irr- und Abwege geraten kann. Dieses Bild soll verdeutlichen, welches Risiko darin liegt, diese Einzelinformationen zu einem Gesamtbild zu verknüpfen. Was wird erkennbar? Die Lage am Hellweg wie die schon früh nachweisbare Salzgewinnung scheinen seit der Merowingerzeit wichtige Standortfaktoren gewesen zu sein. In den Sachsenkriegen wird Soest zum kirchlichen Mittelpunkt, um den sich ein polyzentrischer, multifunktionaler, nicht nur agrarisch geprägter Siedlungsverband bildete und verdichtete. Die Befestigung eines zentralen Bereiches um St. Petri in der Karolingerzeit ist ein klares Merkmal einer Vorortfunktion, spätestens mit Blick auf die verschiedenen, offensichtlich für einen größeren Markt produzierenden Gewerbe kann an der präurbanen Qualität des Ortes nicht mehr gezweifelt werden. Diese Qualitäten noch verstärkend kamen in der Ottonenzeit die Gründung des Stiftes St. Patroklus und gegen  der Bau einer erzbischöflichen Pfalz hinzu. Soest wird im Zuge des . Jahrhunderts zu einem mehrfach besuchten Stützpunkt der Kölner Erzbischöfe und Ort wichtiger zeremonieller Handlungen, dessen Interpretation als bischöfliche Nebenresidenz wohl nicht fehlgeht. Sein Bevölkerungsreichtum und seine ökonomische Potenz schlagen sich im frühen . Jahrhundert nach den Wirren des Investiturstreits in ersten Nachrichten über autonomes Handeln von »Soestern«, sicher natürlich nicht der Bürgerschaft, sondern einer Führungsgruppe von Ministerialen und wohlhabenden Einwohnern, nieder. Dass Soest damit gleich hinter den alten Bischofsstädten Köln und Münster in der Reihe der bekannten Fälle früher städtischer Autonomiebestrebungen rangiert, kann kein Zufall sein, sondern unterstreicht, dass es lange vor dem klassischen Zeitalter der Stadtbildung zu den führenden urbanen Gebilden nicht nur in Westfalen, sondern überhaupt im Norden des Reiches gehörte.   ANMERKUNGEN  Wilfried EHBRECHT, Zum Stand moderner Stadtgeschichtsschreibung, in: Hans-Peter BECHT/ Jörg SCHADT (Hg.), Wirtschaft-Gesellschaft-Städte. Festschrift für Bernhardt Kirchgässner zum . Geburtstag, Ubstadt-Weiher , S. -.  Vgl. Manfred B ALZER , Grundzüge der Siedlungsgeschichte (-), in: Wilhelm KOHL (Hg.), Westfälische Geschichte, Bd. : Von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches, Düsseldorf  (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ), S. . Schon hier sei bemerkt, dass ich der Soester Gepflogenheit nicht folge, altmodisch unter Verwendung des Genitivs stets von St. Patrokli zu sprechen.  Anlässlich der Publikationen der großen Ausstellungen zur Varusschlacht im Jahr  erübrigt sich hier die Angabe umfangreicher Literatur; vgl. als Überblick noch Daniel BÉRENGER, Die römische Kaiserzeit, in: KOHL (wie Anm. ) S. .  Ich nenne neben der klassischen Untersuchung von Carl HAASE, Die Entstehung der westfälischen Städte, . Aufl. Münster  (Veröffentlichungen des Provinzialinstituts für westfälische Landes- und Volkskunde ,), hier nur neuere Werke: Christian MEIER (Hg.), Die Okzidentale Stadt nach Max Weber. Zum Problem der Zugehörigkeit in Antike und Mittelalter, München  (Historische Zeitschrift. Beihefte NF ); Gerhard DILCHER, Max Webers Stadt und die historische Stadtforschung der Mediävistik, in: Historische Zeitschrift , , S. -; DERS., Rechtshistorische Aspekte des Stadtbegriffs, in: DERS. (Hg.), Bürgerrecht und Stadtverfassung im europäischen Mittelalter, Köln u. a. , S. -.Vgl. jetzt die verschiedenen Beiträge in: Peter JOHANEK/FranzJoseph POST (Hg.), Vielerlei Städte. Der Stadtbegriff, Köln/Weimar/Wien  (Städteforschung. Reihe A. Darstellungen ).  Vgl. die Darstellung von Wilfried EHBRECHT (»Einwohner und Bürger«) in diesem Band; zum Soester Recht jetzt grundlegend Stephan DUSIL, Die Soester Stadtrechtsfamilie. Mittelalterliche Quellen und neuzeitliche Historiographie, Köln/Weimar/ Wien  (Forschungen zur deutschen Rechtsgeschichte ) sowie sein Beitrag in diesem Band.  Grundzüge der römischen Stadtentwicklung mit weiterführender Literatur in Frank KOLB, Die Stadt im Altertum, München ; Thuri LORENZ, Römische Städte, Darmstadt  (Grundzüge ); Walter EDER/ Holger SONNABEND, Art. Stadt, in: Der Neue Pauly, Bd. , Stuttgart , Sp. -; Frank KOLB, Bemerkungen zur urbanen Ausstattung von Städten im Westen und im Osten des Römischen. Reiches, in: Klio , , S. -.  Vgl. Richard HODGES/Brian HOBLEY (Hg.), The rebirth of towns in the West AD -, London  (Council for British Archaeology Research Report ); Carlrichard BRÜHL, Palatium und Civitas. Studien zur Profantopographie spätantiker Civitates vom . bis zum . Jahrhundert, Bd. : Gallien, Köln/Wien ; Bd. : Belgica I, beide Germanien und Raetia II, Köln/Wien ; Gian Pietro BROGIOLO/Bryan WARD-PERKINS (Hg.), The Idea and the Ideal of the Town between Late Antiquity and the Early Middle Ages, Leiden  (The Transformation of the Roman World ).  BALZER (wie Anm. ) S. -, hier S. . Vgl. auch die verschiedenen Beiträge in: Adriaan VERHULST (Hg.), Anfänge des Städtewesens an Schelde, Maas und Rhein bis zum Jahre , Köln/ Weimar/Wien  (Städteforschung A ).  Simon COUPLAND, Trading places: Quentovic and Dorestad reassessed, in: Early medieval Europe , , S. -.  So schon Albert K. HÖMBERG, Zur Erforschung des westfälischen Städtewesens im Hochmittelalter, in: Westfälische Forschungen , , S. -, hier S. .  Vgl. F. W. BARTHOLD, Soest, die Stadt der Engern. Ursprung, Blüthe und Niedergang eines altdeutschen Gemeinwesens, Soest .  Mustergültig entlarvte Paul DERKS, ›Trigla dea‹ und ihre Genossen. Drüggelte und sein angeblicher Heidentempel. Ein Literaturbericht mit Ausblicken nach Ense, Bremen und Wormbach, in:    SZ , , S. - solche weitverbreiteten Ansätze an einem regional nahegelegenen Beispiel, vgl. etwa auch DERS., Der Siedlungsname Uerdingen: weder »Wurt« noch »Dingplatz«. Zum Problem der sachlichen Folgerungen aus sprachlichen Befunden, in: Annalen des Historischen Vereins für den Niederrhein , , S. -; DERS., Der Ortsname Dortmund: ein Forschungsbericht, in: Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark , , S. -.  Vgl. Uwe EBEL, Die Thidrekssaga als Dokument der norwegischen Literatur des . Jahrhunderts, in: Niederdeutsches Wort , , S. ; Leonhard FORSTER, Die Thidrekssaga als hansische Literatur, in: P. Sture UVELAND (Hg.), Sprachkontakt in der Hanse, Tübingen , S. -.  Peter Johanek hat diese Entwicklungen mehrfach zur Diskussion gestellt. Vgl. zusammenfassend folgende Beiträge: Ingo RUNDE, Xanten im frühen und hohen Mittelalter. Sagentradition-Stiftsgeschichte-Stadtwerdung, Köln/Weimar/Wien  (Rheinisches Archiv ), S. -. Zu den Schleswigkontakten Christian RADTKE, Schleswig und Soest. Einige Beobachtungen aus Schleswiger Sicht, in: Gerhard KÖHN (Hg.), Soest. Stadt – Territorium – Reich. Festschrift zum jährigen Bestehen des Vereins für Geschichte und Heimatpflege Soest, Soest  (Soester Beiträge ), S. ; zu den Schleswigern Mark MERSIOWSKY, Städtische Verfassung und Verwaltung im spätmittelalterlichen Soest, in: Heinz-Dieter HEIMANN (Hg.), Soest. Geschichte der Stadt, Bd. : Die Welt der Bürger. Politik, Gesellschaft und Kultur im spätmittelalterlichen Soest, Soest , S. -, hier S. f.; Wolfgang BOCKHORST, Zum Soester Patriziat, in: ebd., S. f.  Andreas HEEGE, Neue Märchen über Alte – Nibelungen in Westfalen?, in: SZ , , S. ; Johannes JANOTA/Jürgen KÜHNEL, »Uns ist in niuwen maeren wunders vil geseit«. Zu RitterSchaumburgs »Die Nibelungen zogen nordwärts«. Eine Stellungnahme aus germanistischer Sicht, in: SZ , , S. -; Heiko DROSTE, Der Nibelungen Tod in Soest. Eine Erzählung über die Soester Vergangenheit und Gegenwart, in: SZ , , S. -; vgl. auch die Beiträge von EHBRECHT (»Die Nibelungen in Soest«), JOHANEK und HOFMANN in diesem Band.   Wilhelm WINKELMANN, Frühgeschichte und Frühmittelalter, in: KOHL (wie Anm. ) S. -; Matthias SPRINGER, Geschichtsbilder, Urteile und Vorurteile. Franken und Sachsen in den Vorstellungen unserer Zeit und in der Vergangenheit, in: Christoph STIEGEMANN/Matthias WEMHOFF (Hg.), Beiträge zum Katalog der Ausstellung  ‒ Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn, Mainz , S. .  Die Literatur dazu ist umfangreich, vgl. mit zahlreichen weiteren Hinweisen den folgenden Sammelband: Heinrich BECK (Hg.), Zur Geschichte der Gleichung »germanisch-deutsch«. Sprache und Namen, Geschichte und Institutionen, Berlin  (Ergänzungsbände zum Reallexikon der Germanischen Altertumskunde ); Patrick J. GEARY, Europäische Völker im frühen Mittelalter. Zur Legende vom Werden der Nationen, Frankfurt a. M.  (Europäische Geschichte); Gelungene Einführungen in Problematik und modernen Forschungsstand bieten Walter POHL, Die Germanen, München  (Enzyklopädie deutscher Geschichte ); Herwig WOLFRAM, Die Germanen, . Aufl. München . Für Franken und Sachsen SPRINGER (wie Anm. ).  Gabriele ISENBERG, Liudger und die Anfänge des Bistums Münster, in: Westfalen , , S. -.  Christoph GRÜNEWALD, Neues zu Sachsen und Franken in Westfalen, in: Hans-Jürgen HÄSSLER (Hg.), Sachsen und Franken in Westfalen. Zur Komplexität der ethnischen Deutung und Abgrenzung zweier frühmittelalterlicher Stämme. Ergebnisse eines vom .-. April  in Paderborn durchgeführten Kolloquiums zur Vorbereitung der Ausstellung » ‒ Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Karl der Große und Papst Leo III. in Paderborn«, Oldenburg  (Studien zur Sachsenforschung ), S. -; Frank SIEGMUND, Als Franke sterben: Ethnizität und Siedlungsraum der südlichen Nachbarn der Sachsen nach archäologischen Quellen, in: ebd., S. , ; DERS., Alemannen und Franken, Berlin/New York  (Ergänzungsbände zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde ), S. -, -.  Vgl. etwa Rainer KIPPER, Der Germanenmythos im Deutschen Kaiserreich. Formen und Funktionen historischer Selbstthematisierung, Göt-  tingen  (Formen der Erinnerung ); Jürgen BUSCH, Das Germanenbild der deutschen Rechtsgeschichte. Zwischen Wissenschaft und Ideologie, Frankfurt a. M.  (Rechtshistorische Reihe ).  Reinhard WENSKUS, Stammesbildung und Verfassung. Das Werden der frühmittelalterlichen Gentes, . Aufl. Köln/Wien .  Herwig WOLFRAM, »Origo et religio«. Ethnic traditions and literature in early medieval texts, in: Early Medieval Europe , , S. -; DERS., Typen der Ethnogenese. Ein Versuch, in: Dieter GEUENICH (Hg.), Die Franken und die Alemannen bis zur »Schlacht bei Zülpich« (/), Berlin  (Ergänzungsbände zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde ), S. - mit reichen Nachweisen älterer Literatur; Walter POHL, Ethnizität des Frühmittelalters als interdisziplinäres Problem, in: Das Mittelalter , , S. -; DERS., Tradition, Ethnogenese und literarische Gestaltung: eine Zwischenbilanz, in: Karl BRUNNER/Brigitte MERTA (Hg.), Ethnogenese und Überlieferung. Angewandte Methoden der Frühmittelalterforschung, Wien/München  (Veröffentlichungen des Instituts für Österreichische Geschichtsforschung ), S. -; Walter P OHL /Helmut R EIMITZ (Hg.), Strategies of distinction. The construction of ethnic communities, -, Leiden  (The Transformation of the Roman World ); Michael MÜLLER-WILLE/Reinhard SCHNEIDER (Hg.), Ausgewählte Probleme europäischer Landnahmen des Frühund Hochmittelalters. Methodische Grundlagendiskussion im Grenzbereich zwischen Archäologie und Geschichte,  Bde., Sigmaringen / (Vorträge und Forschungen ); Walter POHL, Zur Bedeutung ethnischer Unterscheidungen in der frühen Karolingerzeit, in: HÄSSLER (wie Anm. ) S. -.  WENSKUS (wie Anm. ).  Herwig WOLFRAM, Die Goten. Von den Anfängen bis zur Mitte des . Jahrhunderts. Entwurf einer historischen Ethnographie, . neubearb. Aufl. München .  Walter POHL, Die Awaren. Ein Steppenvolk in Mitteleuropa. - n. Chr., München  (Frühe Völker).  DERS., Die Völkerwanderung. Eroberung und Integration, Stuttgart , S. .  Vgl. die Überlegungen von Eckhard FREISE, Die Sachsenmission Karls des Großen und die Anfänge des Bistums Minden, in: Hans NORDSIEK (Hg.), An Weser und Wiehen. Beiträge zur Geschichte und Kultur einer Landschaft. Festschrift für Wilhelm Brepohl, Minden , S. -, hier S. .  Für die ältere Generation frühgeschichtlicher Forschung sei hier als wirkungsmächtig und maßgeblich genannt WINKELMANN (wie Anm. ).  POHL (wie Anm. ) S. -. Für die Entwicklung am Niederrhein RUNDE (wie Anm. ) S. -.  Eckhard FREISE, Das Frühmittelalter bis zum Vertrag von Verdun (), in: KOHL (wie Anm. ) S. -; Matthias BECHER, »Non enim habent regem idem Antiqui Saxones ...« Verfassung und Ethnogenese in Sachsen während des . Jahrhunderts, in: HÄSSLER (wie Anm. ) S. -, , ; DERS., Die Sachsen im . und . Jahrhundert. Verfassung und Ethnogenese, in: Christoph STIEGEMANN/Matthias WEMHOFF (Hg.),  ‒ Kunst und Kultur der Karolingerzeit. Katalog der Ausstellung. Mainz , Bd. , S. -; SIEGMUND (wie Anm. ) S. f.; Matthias SPRINGER, Die Sachsen, Stuttgart , S. -; Rudolf SCHIEFFER, Die Zeit des karolingischen Großreichs (-), Stuttgart  (Gebhardt, Handbuch der deutschen Geschichte, ., völlig neu bearb. Aufl., Bd. ), S. f.  Maßgeblich Albert K. HÖMBERG, Westfalen und das sächsische Herzogtum, Münster  (Schriften der Historischen Kommission für Westfalen ), S. -; WINKELMANN (wie Anm. ) S. f. Diese Sicht noch bei FREISE (wie Anm. ) S. f.  BECHER, »Non enim habent …« (wie Anm. ) S. -; DERS., Sachsen (wie Anm. ) S. ; Matthias SPRINGER, Was Lebuins Lebensbeschreibung über die Verfassung Sachsens wirklich sagt oder warum man sich mit einzelnen Wörtern beschäftigen muß, in: HÄSSLER (wie Anm. ) S. , -; SPRINGER (wie Anm. ) S. -; Walter POHL, Franken und Sachsen: die Bedeutung ethnischer Prozesse im . und . Jahrhundert, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) S. -; Caspar EHLERS, Könige, Klöster und der Raum. Die Entwicklung der kirchlichen Topographie Westfalens und Ostsachsens in karolingischer und ottonischer Zeit, in: Westfälische Zeitschrift , , S. -, hier S. ; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; Caspar EHLERS, Die Integration Sachsens in    das fränkische Reich (-), Göttingen  (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte ), S. -. Archäologische Hinweise auf die Struktur der Sachsen bei SIEGMUND (wie Anm. ) S. f.  WINKELMANN (wie Anm. ) S.  mit Abb. , S. .  Vgl. SIEGMUND (wie Anm. ) S. ; ISENBERG (wie Anm. ) S. -.  WINKELMANN (wie Anm. ) S. , - mit Abb. , S. .  Horst Wolfgang BÖHME, Franken oder Sachsen? Beiträge zur Siedlungs- und Bevölkerungsgeschichte in Westfalen vom .-. Jahrhundert, in: HÄSSLER (wie Anm. ) S. f.; DERS., Ethnos und Religion der Bewohner Westfalens, in: STIEGEMANN/ WEMHOFF (wie Anm. ) S. -. Ältere Interpretationen bei WINKELMANN (wie Anm. ) S. . Zur Interpretation von Oberschichtgräbern vgl. jetzt SIEGMUND (wie Anm. ) S. -.  Walter MELZER, Soest zur Karolingerzeit, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) S. -; vgl. auch die Beiträge von MELZER und ISENBERG in diesem Band.  Erich WISPLINGHOFF (Hg.), Rheinisches Urkundenbuch. Ältere Urkunden bis  (künftig abgekürzt RhUB), Bd. : Elten-Köln, S. Ursula, Düsseldorf  (Publikationen der Gesellschaft für rheinische Geschichte ), Nr. , S. f.; Friedrich Wilhelm OEDIGER (Bearb.), Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. Erster Band: - (künftig abgekürzt RegEbfK), Bonn , Nr. , S. , Nr. ; kleine Abbildung in Erich WISPLINGHOFF, Dokumente, in: Anton LEGNER (Hg.), Monumenta Annonis. Köln und Siegburg. Weltbild und Kunst im hohen Mittelalter. Eine Ausstellung des Schnütgen-Museums der Stadt Köln in der Cäcilienkirche vom . April bis zum . Juli , Köln , A , S. . Vgl. Hermann ROTHERT, Die geschichtliche Entwicklung, in: Georg NIEMEIER/ Hermann ROTHERT, Der Stadtplan von Soest, in: Westfälische Zeitschrift /, , S. f.; Rolf KÖHN, Die Anfänge des Soester Patroklistiftes. Eine quellenkritische Studie, in: SZ , , S. ; Winfried BRINKMANN, Zur »Dagobertischen Schenkung« von , in: SZ , , S. -; Othmar RÜTTING, Neue Anmerkungen zur »Dagobertischen Schenkung« von , in: SZ , , S. -; Ralf  MOLKENTHIN, Die Saline von Soest in den historischen Quellen, in: SZ , , S. f.; vgl. auch den Beitrag von Wilhelm JANSSEN in diesem Band. Zu den wenigen ablehnenden Stimmen zählt Knut SCHÄFERDIEK, Der Schwarze und der Weiße Hewald. Der erste Versuch einer Sachsenmission, in: Westfälische Zeitschrift , , S. .  RhUB , Nr.  S. f.  RegEbfK , Nr. ; Die Chroniken der niederrheinischen Städte. Cöln, Bd. , Leipzig  (Die Chroniken der deutschen Städte vom . bis ins . Jahrhundert ), S. ; Georg MÖLICH (Hg.), Die »Koelhoffsche« Chronik und ihr historisches Umfeld, Köln  (Veröffentlichungen des Kölnischen Geschichtsvereins ).  SPRINGER (wie Anm. ) S. -.  RegEbfK , Nr. -; Friedrich Wilhelm OEDIGER (Bearb.), Das Bistum Köln von den Anfängen bis zum Ende des . Jahrhunderts, . Aufl. Köln  (Geschichte des Erzbistums Köln ), S. . Vgl. auch die unten in Anm.  angegebene Literatur.  OEDIGER (wie Anm. ) S. .  Heribert MÜLLER, Bischof Kunibert von Köln. Staatsmann im Übergang von der Merowinger- zur Karolingerzeit, in: Zeitschrift für Kirchengeschichte , , S. - (mit genauen Quellenangaben); DERS., Kunibert von Köln (um ?), in: Franz-Josef HEYEN (Hg.), Rheinische Lebensbilder , Köln , S. -; Bernd PÄFFGEN/ Sebastian RISTOW, Die Römerstadt Köln zur Merowingerzeit, in: Ursula KOCH (Red.), Die Franken. Wegbereiter Europas. Vor  Jahren: König Chlodwig und seine Erben. Katalog der Ausstellung des Reiss-Museums Mannheim, . September  bis . Januar , Bd. , Mainz/Mannheim , S. -, hier S. ; RUNDE (wie Anm. ) S. f.; Sebastian RISTOW, Kunibert, in: Friedrich Wilhelm BAUTZ (Hg.), Biographisch-bibliographisches Kirchenlexikon , Nordhausen , Sp. .  Vgl. etwa Gabriele ISENBERG, Kulturwandel einer Region. Westfalen im . Jahrhundert, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) S. -.  MÜLLER, Bischof Kunibert (wie Anm. ) S. f.; DERS., Kunibert (wie Anm. ) S. .  Einen Einblick in die vielfältigen Formen diplomatischer Fälschungen eröffnen die verschie-  denen Beiträge in: Fälschungen im Mittelalter. Internationaler Kongreß der Monumenta Germaniae Historica, München, .-. September , Teil , Diplomatische Fälschungen (I); Teil , Diplomatische Fälschungen (II), Hannover  (MGH. Schriften /-).  Mit diesem Thema hat sich in jüngerer Zeit vor allem Johannes Fried auseinandergesetzt, vgl. Johannes FRIED, Die Kunst der Aktualisierung in der oralen Gesellschaft. Die Königserhebung Heinrichs I. als Exempel, in: Geschichte in Wissenschaft und Unterricht , , S. -; DERS., Mündlichkeit, Erinnerung und Herrschaft. Zugleich zum Modus »De Heinrico«, in: Joseph CANNING/ Otto Gerhard OEXLE (Hg.), Political thought and the realities of power in the middle ages = Politisches Denken und die Wirklichkeit der Macht im Mittelalter, Göttingen  (Veröffentlichungen des Max-Planck-Instituts für Geschichte ), S. -; Johannes FRIED, Erinnerung und Vergessen. Die Gegenwart stiftet die Einheit der Vergangenheit, in: Historische Zeitschrift , , S. -; schließlich DERS., Der Schleier der Erinnerung. Grundzüge einer historischen Memorik, München .  Volker HENN, »Dye histoire is ouch als eyn spiegell zo vnderwijsen dye mynschen ...«. Zum Welt- und Geschichtsbild des unbekannten Verfassers der Koelhoffschen Chronik, in: Rheinische Vierteljahrsblätter , , S. -.  RhUB , Nr. , S. f.; RegEbfK , Nr. , S. f.  Vgl. die Überlegungen von Letha BÖHRINGER in RhUB , S. f.  Theo KÖLZER (Hg.), Die Urkunden der Merowinger, Erster Teil, Hannover  (MGH Diplomata regum Francorum e stirpe merovingica), Nr. ; vgl. DERS., Merowingerstudien II, Hannover  (Monumenta Germaniae Historica. Studien und Texte ), S. - mit Angaben weiterer Literatur.  Wie dies etwa MOLKENTHIN (wie Anm. ) S. f. tut.  Vgl. schon RÜTTING (wie Anm. ) S. -.  MÜLLER, Kunibert (wie Anm. ) S. .  RhUB , Nr. .  Zu den Ewalden und zur Ewaldeverehrung SCHÄFERDIEK (wie Anm. ) S. , .  Zur Kritik an der Methode Oppermanns Theo KÖLZER, Studien zu den Urkundenfälschungen des Klosters St. Maximin vor Trier (.-. Jahrhundert), Sigmaringen  (Vorträge und Forschungen, Sonderband ), S. . Zur Biographie Oppermanns Christoph STRUPP, Die Institutionalisierung der Geschichtswissenschaft in den Niederlanden. Otto Oppermann und das Institut für mittelalterliche Geschichte in Utrecht, in: Rheinische Vierteljahrsblätter , , S. -.  RhUB  und .  Vgl. immer noch Eugen EWIG, Das Bistum Köln im Frühmittelalter, in: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein /, , S. -. Ganz wesentlich waren die Ergebnisse der Archäologie, vgl. Arnold WOLFF (Hg.), Die Domgrabung Köln: Altertum, Frühmittelalter, Mittelalter. Kolloquium zur Baugeschichte und Archäologie, .-. März  in Köln; Vorträge und Diskussionen, Köln  (Studien zum Kölner Dom ).  Neben den Beiträgen in diesem Band vgl. Gabriele ISENBERG, Grabungen in der Soester Sälzersiedlung und in der Kirche zu Meiningsen, in: SZ , , S. -, hier S. f.; DIES., Mittelalterliche Salzgewinnung in Soest. Ein Vorbericht über die Ausgrabungen auf dem Kohlbrink -, in: SZ , , S. -; DIES., Mittelalterliche Salzproduktion am Hellweg. Ergebnisse einer archäologischen Untersuchung im Sälzerquartier in Soest, in: Christian LAMSCHUS (Hg.), Salz. Arbeit und Technik – Produktion und Distribution in Mittelalter und Früher Neuzeit, Lüneburg  (De Sulte ), S. -; DIES., Soest und die Kölner Erzbischöfe aus archäologischer Sicht, in: SZ , , S. -; DIES., Neue Erkenntnisse zur Frühgeschichte Soests, in: Westfalen , , S. -; DIES., Kulturwandel (wie Anm. ) S. ; DIES., Die Soester Saline. Grundlage für den Reichtum der Stadt, in: Walter MELZER/Claudia ROHNER (Bearb.), Die Stadt Soest. Archäologie und Baukunst, Stuttgart  (Führer zu den archäologischen Denkmälern in Deutschland ), S. -; MELZER (wie Anm. ) S. -; MOLKENTHIN (wie Anm. ) S. ; jetzt grundlegend Susanne JÜLICH, Die frühmittelalterliche Saline von Soest im europäischen Kontext, Mainz  (Bodenaltertümer Westfalens ), hier zur Datierung S. -.  JÜLICH (wie Anm. ) S. -.     ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. .  Peter JOHANEK, Der Außenhandel des Frankenreiches der Merowingerzeit nach Norden und Osten im Spiegel der Schriftquellen, in: Klaus DÜWEL/Herbert JANKUHN/Harald SIEMS/Dieter TIMPE (Hg.), Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor- und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa : Der Handel des frühen Mittelalters. Bericht über die Kolloquien der Kommission für die Altertumskunde Mittel- und Nordeuropas in den Jahren  bis , Göttingen  (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.-histor. Klasse. . Folge ), S. .  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. f., f.; MELZER (wie Anm. ) S. -.  WINKELMANN (wie Anm. ) S. f.; Berthold Michael WENZKE, Soest. Strukturen einer ottonischen Stadt, Diss. Bonn , S. -; jetzt Walter MELZER, Das fränkische Gräberfeld vom Lübecker Ring, in: DERS./ROHNER (wie Anm. ) S. -.  WINKELMANN (wie Anm. ) S. f.  BÖHME, Ethnos (wie Anm. ) S. f.  FREISE (wie Anm. ) S. .  Georg Heinrich PERTZ (Hg.), MGH SS (Scriptores) , Hannover : Annales Petaviani, a. , S. ; vgl. BECHER, »Non enim …« (wie Anm. ) S. ; BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. ; Paul FOURACRE, The Age of Charles Martel, Harlow , S. f. Eine Karte sächsischer Expansionen bei Torsten CAPELLE, Zur Kontinuität der Sachsen von den Anfängen bis zur Karolingerzeit, in: HÄSSLER (wie Anm. ), S. -, hier S. , Abb. . Zum Begriff Brukterer WINKELMANN (wie Anm. ) S. f.; SPRINGER (wie Anm. ) S. .  PERTZ (wie Anm. ), Annales Petaviani, a. , S. : »et Saxones devastaverunt terram Hattuariorum.« Zu den Chattuariern BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. - mit Karte S. .  Günter SPITZBART (Bearb.), Beda Venerabilis, Historia ecclesiastica gentis Anglorum, Darmstadt , Kap. V, , S. .  PERTZ (wie Anm. ), Annales Petaviani, a. , S. : »fuit autem tunc prius Karolus in Saxonia, et vastavit eam plaga magna usque Vise-  ram«; Bernhard von SIMSON, Annales Mettenses priores, Nachdr. Hannover  (MGH SS rer. Germ. ), a. , S. : »Eodem autem anno Karolus princeps vastavit Saxoniam plaga magna, et pervenit usque ad Wiseram fluvium, omnique illa regione subacta, ad propria victor revertitur.« Vgl. SPRINGER (wie Anm. ) S. f.; RUNDE (wie Anm. ) S. f.  PERTZ (wie Anm. ), Annales Laubacenses, a. , S. : »Carlus bellum habuit contra Saxones«; ebd., Annales Petaviani, a. : »quando bellum habuit Karolus contra Saxones.« Vgl. FOURACRE (wie Anm. ) S. f., ; SPRINGER (wie Anm. ) S. .  FREISE (wie Anm. ) S. ; auch SCHIEFFER (wie Anm. ) S.  spricht von Strafexpeditionen; SPRINGER (wie Anm. ) S. .  FOURACRE (wie Anm. ) S. .  BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. f.; dagegen nimmt EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. , unreflektiert eine Expansion der Sachsen nach Westen seit Jahrzehnten an.  BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. f.  Grundsätzlich Walter POHL, Conceptions of ethnicitiy in early medieval studies, in: Lester K. LITTLE/Barbara H. ROSENWEIN (Hg.), Debating the middle ages. Issues and readings, Malden , S. -; DERS., Telling the difference. Signs of ethnic identity, in: POHL/REIMITZ (wie Anm. ) S. -; für die Sachsen Frank SIEGMUND, Social Relations among the Old Saxons, in: Dennis H. GREEN/DERS. (Hg.), The Continental Saxons from the Migration Period to the Tenth Century: An ethnographic perspective, Woodbridge  (Studies in Historical Archaeoethnology ), S. -.  Vgl. oben Anm. .  Vgl. oben Anm. .  Noch zustimmend FREISE (wie Anm. ) S. .  Matthias HARDT, Linien und Säume, Zonen und Räume an der Ostgrenze des Reiches im frühen und hohen Mittelalter, in: Walter POHL/ Helmut REIMITZ (Hg.), Grenze und Differenz im frühen Mittelalter, Wien  (Forschungen zur Geschichte des Mittelalters ; Denkschriften. Österreichische Akademie der Wissenschaften. Phil.-hist. Klasse ), S. -; Michael SCHMAUDER, Überlegungen zur östlichen Grenze des karolingischen  Reiches unter Karl dem Großen, in: ebd., S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. .  Ruth LANGEN, Die Bedeutung von Befestigungen in den Sachsenkriegen Karls des Großen, in: Westfälische Zeitschrift , , S. -; Norbert WAND, Die fränkische Expansion in Nordhessen, in: KOCH (wie Anm. ) S. -.  FREISE (wie Anm. ) S. ; SPRINGER (wie Anm. ) S. -; FOURACRE (wie Anm. ) S. f., ; EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. ; DERS., Integration (wie Anm. ) S. f. sowie RegEbfK , Nr. , , -, S. .  FREISE (wie Anm. ) S. ; SPRINGER (wie Anm. ) S. f.; EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. ; DERS., Integration (wie Anm. ) S.  sowie RegEbfK , Nr. -, S. .  BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. f.; DERS., Ethnos (wie Anm. ) S. f. Holzschnittartig dagegen die Vorstellungen bei EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. .  So etwa Edeltraut KLUETING, Die karolingischen Bistumsgründungen und Bistumsgrenzen in Sachsen, in: Edeltraut KLUETING/Harm KLUETING/ Hans-Joachim SCHMIDT (Hg.), Bistümer und Bistumsgrenzen vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart, Rom  (Römische Quartalschrift für christliche Altertumskunde und Kirchengeschichte. Supplementheft ), S. .  Vgl. Alain DIERKENS, Het getuigenis van de archeologie, in: Ludo MILIS (Hg.), De Heidense middeleeuwen, . Aufl., Turnhout , S. -; DERS., Christianisme et »paganisme« dans la Gaule septentrionale aux Ve et VIe siècles, in: GEUENICH (wie Anm. ) S. -.  Gegen eine frühe Christianisierung schon ROTHERT (wie Anm. ) S. f. Vgl. oben Anm.  sowie SCHÄFERDIEK (wie Anm. ) S. .  WINKELMANN (wie Anm. ) S. -; FREISE (wie Anm. ) S. -; BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. f.; DERS., Ethnos (wie Anm. ) S. f.; ISENBERG (wie Anm. ) S. .  GRÜNEWALD (wie Anm. ) S. -.  BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ); DERS., Ethnos (wie Anm. ).  POHL (wie Anm. ) S. f.  Irene SCHMALE-OTT (Bearb.), Translatio sancti Viti martyris. Übertragung des hl. Märtyrers Vitus, Münster  (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ,), , S. ; dazu zuletzt Hedwig RÖCKELEIN, Reliquientranslationen nach Sachsen im . Jahrhundert. Über Kommunikation, Mobilität und Öffentlichkeit im Frühmittelalter Stuttgart  (Beihefte der Francia ).  SPITZBART (wie Anm. ), V, S. ; vgl. Anm.  und BECHER, »Non enim …« (wie Anm. ) S. ; BÖHME, Franken oder Sachsen (wie Anm. ) S. - mit Karte S. , S. ; SPRINGER (wie Anm. ) S. -; BÖHME, Ethnos (wie Anm. ) S. f.  BÖHME, Ethnos (wie Anm. ) S. f.  POHL (wie Anm. ) S. .  FREISE (wie Anm. ) S. f., -, f.; DERS. (wie Anm. ) S. -; Angelika LAMPEN, Sachsenkriege, sächsischer Widerstand und Kooperation, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) Bd. , S. -; Hans Jürgen BRANDT/Karl HENGST, Geschichte des Erzbistums Paderborn, Bd. : Das Bistum Paderborn im Mittelalter, Paderborn  (Veröffentlichungen zur Geschichte der Mitteldeutschen Kirchenprovinz ), S. ; SPRINGER (wie Anm. ) S. -; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -.  FREISE (wie Anm. ) S. f.; DERS. (wie Anm. ) S. -; Arnold ANGENENDT, Die Christianisierung Nordwesteuropas, in: STIEGEMANN/ WEMHOFF (wie Anm. ), Bd. , S. -; Peter JOHANEK, Der Ausbau der sächsischen Kirchenorganisation, in: ebd., S. , ; BRANDT/HENGST (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -, ; KLUETING (wie Anm. ) S. -.  FREISE (wie Anm. ) S. f.; BRANDT/ HENGST (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. f.; DERS., Integration (wie Anm. ) S. , -; KLUETING (wie Anm. ) S. .  JOHANEK (wie Anm. ) S. -; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. -; vgl. auch Klaus NASS, Fulda und Brunshausen. Zur Problematik der Missionsklöster in Sachsen, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte , , S. -.  NASS (wie Anm. ) S. f.; JOHANEK (wie Anm. ) S. , ; KLUETING (wie Anm. ) S. -.     Albert K. HÖMBERG, Studien zur Entstehung der mittelalterlichen Kirchenorganisation in Westfalen, in: Westfälische Forschungen , / , S. -; DERS., Das mittelalterliche Pfarrsystem des kölnischen Westfalen, in: Westfalen , , S. -; DERS., Kirchliche und weltliche Landesorganisation (Pfarrsystem und Gerichtsverfassung) in den Urpfarrgebieten des südlichen Westfalen, Münster  (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen . Geschichtliche Arbeiten zur westfälischen Landesforschung ). Vgl. dazu FREISE (wie Anm. ) S. f.; DERS. (wie Anm. ) S. -; ANGENENDT (wie Anm. ) S. ; JOHANEK (wie Anm. ) S. , ; BRANDT/ HENGST (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -, .  Uwe LOBBEDEY, Der Kirchenbau im sächsischen Missionsgebiet, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) S. f.; ISENBERG (wie Anm. ) S. .  FREISE (wie Anm. ) S. , f.; JOHANEK (wie Anm. ) S. ; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -. Zur Forschungsgeschichte des Zehnten in Westfalen bei Wilfried REININGHAUS, Die Zehnten im Raum um Brilon. Untersuchungen zu einer Schnittstelle von Kirchen-, Rechts-, Agrar- und Stadtgeschichte zwischen dem . und . Jahrhundert, in: Westfälische Zeitschrift , , S. -.  FREISE (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -.  BRANDT/HENGST (wie Anm. ) S. f.; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. , , f., f.  Gegen FREISE (wie Anm. ) S. f. und seltsamerweise noch EHLERS, Integration (wie Anm. ) S.  maßgeblich NASS (wie Anm. ) S. .  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. ; DIES., (wie Anm. ) S. f.  FREISE (wie Anm. ) S. f.; EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. -.  FREISE (wie Anm. ) S. -.  Jürgen KEMPER, Das Leben der heiligen Ida im Spannungsfeld von Christianisierung und fränkischer Politik in Sachsen, in: Géza JÁSZAI (Hg.), Heilige Ida von Herzfeld -. Festschrift zur tausendjährigen Wiederkehr ihrer Heiligsprechung,  Münster , S. f., -; Franz-Josef JAKOBI, Zur Frage der Nachkommen der heiligen Ida und der Neuorientierung des sächsischen Adels in der Karolingerzeit, in: ebd., S. -.  Vgl. EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. - mit Karte , S. .  Wolf-Herbert DEUS, Kaiserbesuche in Soest, in: SZ , , S. -, hier S. f.; vgl. EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. f.  Vgl. EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. ; zu den Schauplätzen der Sachsenkriege die instruktive Karte bei LAMPEN (wie Anm. ) S. .  Zu Paderborn mit Angabe der umfangreichen Literatur jetzt Manfred BALZER, Paderborn. Zentralort der Karolinger im Sachsen des späten . und frühen . Jahrhunderts, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ), Bd. , S. -.  Versuche dazu machte unter methodisch nicht immer ganz unproblematischem Zugriff auf erheblich spätere Quellen HÖMBERG, Pfarrsystem (wie Anm. ); DERS., Studien (wie Anm. ) S. f. Bei JOHANEK (wie Anm. ) wird es gar nicht erwähnt.  RhUB , S. f.  KLUETING (wie Anm. ) S. f.  Ebd., S. f.  Vgl. EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -.  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. .  Anton DOMS, Die Ausgrabungen unter der Petrikirche. Kurze Zusammenfassung des Vortrages vom .., in: SZ , , S. f.; vgl. Peter SCHWENK, Brun von Köln (-) und seine Bedeutung im westfälisch-niedersächsischen Bereich, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte , , S. , der die Ausgrabungen als Beweis für die Urpfarreifunktion der Petrikirche ansah; Walter MELZER, Karolingisch-ottonische Stadtbefestigungen in der Germania libera, in: Gabriele ISENBERG/Barbara SCHOLKMANN (Hg.), Die Befestigung der mittelalterlichen Stadt, Köln/Weimar/ Wien  (Städteforschung A ), S. ; DERS. (wie Anm. ) S. . Vgl. auch den Beitrag von BÖKER in diesem Band.  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. ; Walter MELZER, Die Stadt Soest. Eine erfolgreiche Stadtkarriere, in: DERS./ROHNER (wie Anm. ) S. f.; DERS. (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. )  S. . Zum Typus dieser Kirchen LOBBEDEY (wie Anm. ) S. f.  D OMS (wie Anm. ) S. ; Gabriele ISENBERG, Vorbericht über die Grabung Petristr. . Stand der Grabung am . September , in: SZ , , S. ; mit Darstellung der älteren Ausgrabungen WENZKE (wie Anm. ) S. -.  MELZER (wie Anm. ) S. ; WENZKE (wie Anm. ) S. -; Julia LUMPE, Pfalz – Hospital – Pfrundhaus. Neue Ausgrabungen am St. Petri-Gemeindehaus in Soest und ihre Bedeutung für die Geschichte des Hohen Hospitals, Soest  (Soester Beiträge zur Archäologie ), S. ; vgl. auch den Beitrag von MELZER in diesem Band.  Vgl. die Überlegungen in: Hanns Peter NEUHEUSER (Bearb.), Inventar der ältesten Akten des Propsteiarchivs Kempen, Köln  (Inventare nichtstaatlicher Archive ), S. f. für Kerpen. Fast alle Kathedralen der sächsischen Suffragane des Erzbischofs von Köln hatten ein Peterspatrozinium, vgl. FREISE (wie Anm. ) S. .  Peter ILISCH/Christoph KÖSTERS (Bearb.), Die Patrozinien Westfalens von den Anfängen bis zum Ende des Alten Reiches, Münster  (Westfalia Sacra ), S. -.  Ebd., S. -.  Ebd., S. -.  EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. .  WENZKE (wie Anm. ) S. -; Helmut SCHINKEL, Kirchen, Klöster und Kapellen. Zum Reichtum der Soester Sakralbauten, in: MELZER/ ROHNER (wie Anm. ) S. ; ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. ; MELZER (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. ) S. .  ILISCH/KÖSTERS (wie Anm. ) S. .  MELZER (wie Anm. ) S. .  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. ; DIES. (wie Anm. ) S. f.  HÖMBERG, Pfarrsystem (wie Anm. ) S. f.; ROTHERT (wie Anm. ) S. f.  SPRINGER (wie Anm. ) S. f., -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -; eine Liste der Urkunden Ludwigs des Frommen jetzt bei Theo KÖLZER, Kaiser Ludwig der Fromme im Spiegel seiner Urkunden, Paderborn  (Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften, Geisteswissenschaften, Vorträge G ); in Edition liegen die entsprechenden Texte bisher bei Roger WILMANS, Die Kaiserurkunden der Provinz Westfalen - kritisch, topographisch und historisch, Bd. : Die Urkunden des Karolingischen Zeitalters -, Münster , S. -, vor.  Heiko STEUER, The Beginnings of Urban Economies among the Saxons, in: GREEN/SIEGMUND (wie Anm. ), S. f.  ISENBERG (wie Anm. ) S. .  So schon Joseph PRINZ, Das hohe Mittelalter vom Vertrag von Verdun () bis zur Schlacht von Worringen (), in: KOHL (wie Anm. ) S. f.; Karl Heinrich KRÜGER, Die älteren Sachsen als Franken. Zum Besuch des Kaisers Arnulf  im Kloster Corvey, in: Westfälische Zeitschrift /, /, S. -, hier S. f., ; vgl. jetzt EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. .  Vgl. die Zusammenstellung bei PRINZ (wie Anm. ) S. -; für Soest schon DEUS (wie Anm. ) S. f.  WILMANS (wie Anm. ) S. -; zu Köln RhUB , S. f.  Vgl. Rudolf SCHIEFFER, Reliquientranslationen nach Sachsen, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) S. - mit instruktiver Karte S. ; BRANDT/HENGST (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. f.; ISENBERG (wie Anm. ) S. f.  SCHIEFFER (wie Anm. ) S. -; Philippe DEPREUX, Prosopographie de l‘entourage de Louis le Pieux (-) (Instrumenta ), Sigmaringen , zu Warin Nr. , S. -, zu Hilduin Nr. , S. -.  SCHMALE-OTT (wie Anm. ) , S. ; die Urkunde von  ist abgedruckt zuletzt bei Wilhelm RUNTE, Ampen -.  Jahre mitten in der Welt. Soest , S. .  Othmar RÜTTING, Zur ersten Soest-Erwähnung anläßlich der Reliquien-Überführung des hl. Vitus im Jahre , in: SZ , , S. -, hier zur Geschichte des Textes und zum Autor S. f., S. - mit Karte S.  zum Weg der Reliquien, S. f. zur Gestalt des Ortsnamens, S. f. zur Nennung der Volksmenge. Vgl. auch MELZER (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. ) S. .  Gerhard KÖBLER, Frühmittelalterliche Ortsbegriffe, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte    , , S. -; vgl. WENZKE (wie Anm. ) S. f.  SCHMALE-OTT (wie Anm. ) f., S. , ; vgl. RÜTTING (wie Anm. ) S. .  Vgl. Nikolaus GUSSONE, Die Erhebung Idas zur Heiligen, in: JÁSZAI (wie Anm. ) S. -, hier S. .  Die Lebensgeschichte der heiligen Ida von Herzfeld, in: WILMANS (wie Anm. ) S. f.; zur Quelle zuletzt David COLLINS, Renaissance Revisions: A brief analysis and critical edition of Cincinnius‘s »Vita s. Idae«, a revision of BHL , in: Analecta Bollandiana , , S. . Zur Erwähnung Soests vgl. MELZER (wie Anm. ) S. . Zu frühen Nachweisen von Slaven in Sachsen FOURACRE (wie Anm. ) S. .  Hans BECK/Anton DOMS, Grabungen am Hohen Hospital , in: SZ , , S. f.; WENZKE (wie Anm. ) S. f.  BECK/DOMS, Grabungen (wie Anm. ); MELZER (wie Anm. ) S. f.; LUMPE (wie Anm. ) S. -. Ältere Überlegungen zur Entstehung der Befestigung in ottonischer Zeit, vor allem Hermann ROTHERT, Die räumliche Entwicklung der Stadt Soest im Mittelalter, in: SZ , , S. f., referiert bei WENZKE (wie Anm. ) S. f., sind damit erledigt.  Walter MELZER, Ein Jahr Soester Stadtarchäologie. Erste Ergebnisse und Ausblick, in: SZ , , S. f.; DERS. (wie Anm. ) S. -; STEUER (wie Anm. ) S. f.  LUMPE (wie Anm. ) S. .  Philipp R. HÖMBERG, Burgen des frühen Mittelalters in Westfalen, in: Hinter Schloß und Riegel. Burgen und Befestigungen in Westfalen. Begleitbuch zur Ausstellung des Westfälischen Museums für Archäologie - Münster, Münster , S. -; Frank WILSCHEWSKI, Die karolingischen Bischofssitze des sächsischen Stammesgebietes, Petersberg  (Studien der internationalen Architektur- und Kunstgeschichte ), S. f.  PRINZ (wie Anm. ) S. .  Ekkehard EICKHOFF, Maritime Defense of the Carolingian Empire, in: Rudolf SIMEK/Ulrike ENGEL (Hg.), Vikings on the Rhine. Recent Research on Early Medieval Relations between the Rhinelands and Scandinavia, Wien  (Studia medievalia septentrionalia ), S. -, hier S. f.; Bernd PÄFFGEN, Urban Settlement and Sacral Topography  in the Rhineland at the Time of the Viking Raids, in: ebd., S. -; Sabine WALTHER, The Vikings in the Rhinelands according to Latin Sources, in: ebd., S. -; Thomas HIMSTEDT, How the Vikings got to the Rhine. A historical-geographical survey over the Rhinelands in the Early Middle Ages, in: ebd., S. ; RUNDE (wie Anm. ) S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. , . Zu den Winterquartieren der Wikinger Horst ZETTEL, Das Bild der Normannen und der Normanneneinfälle in westfränkischen, ostfränkischen und angelsächsischen Quellen des . bis . Jahrhunderts, München , S. -, -.  EICKHOFF (wie Anm. ) S. f.; ZETTEL (wie Anm. ) S. , ; PRINZ (wie Anm. ) S. .  HIMSTEDT (wie Anm. ) S. .  PÄFFGEN (wie Anm. ) S. , f., ; Michel GROOTHEDDE, The Vikings in Zutphen (Netherlands). Military organisation and early town development after the Viking raid in , in: SIMEK/ ENGEL (wie Anm. ) S. -.  ZETTEL (wie Anm. ) S. , .  ROTHERT (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. ) S. -; Albert K. HÖMBERG, Probleme der Reichsgutforschung in Westfalen, in: Blätter für deutsche Landesgeschichte , , S. -; DERS., Landesorganisation (wie Anm. ) S. ; Joseph MILZ, Der Erzbischof von Köln als Stadtherr von Soest im . und frühen . Jh., in: SZ , , S. ; Paul LEIDINGER, Soest und das Erzstift Köln. Zum Verhältnis von Landesherrschaft und Stadt im . Jahrhundert, in: KÖHN (wie Anm. ) S. ; MELZER (wie Anm. ) S. ; WENZKE (wie Anm. ) S. f.; Manfred WOLF, Kirchen, Klöster, Frömmigkeit, in: HEIMANN (wie Anm. ) S. f.  Karl RÜBEL, Reichshöfe im Lippe-, Ruhrund Diemel-Gebiete und am Hellwege, Dortmund  (Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark ), zu Soest S. -; DERS., Die Franken, ihr Eroberungs- und Siedlungssystem im deutschen Volkslande, Bielefeld/Leipzig , S. f.  NASS (wie Anm. ) S. .  ROTHERT (wie Anm. ) S. f.  Julia HALLENKAMP-LUMPE, »in foro Susaciensis oppidi« – Zur Geschichte des Soester Marktes, in: Walter MELZER (Hg.), Handel, Handwerk,  Haustiere. Zur Geschichte von Markt und Tiernutzung in Soest, Soest  (Soester Beiträge zur Archäologie ), S. -, hier S. f., .  MELZER (wie Anm. ) S. .  Bernhard THIEMANN, Die Ausgrabungen auf dem »Plettenberg« in Soest – ein zusammenfassender Überblick, in: SZ , , S. -; MELZER (wie Anm. ) S. ; Stefan KRABATH/Dieter LAMMERS/Thilo REHREN/Jens SCHNEIDER, Die Herstellung und Verarbeitung von Buntmetall im karolingerzeitlichen Westfalen, in: STIEGEMANN/ WEMHOFF (wie Anm. ) S. , f.  Insofern ist die Darstellung von WENZKE (wie Anm. ) S. - problematisch. Überholt und hochhypothetisch die Vorstellungen von ROTHERT (wie Anm. ) S. - mit Karte S. .  Vgl. STEUER (wie Anm. ) S. -.  Vgl. die Überlegungen bei LUMPE (wie Anm. ) S. .  Nicht mehr, wie ROTHERT (wie Anm. ) S. -, eine bipolare Urzelle.  WENZKE (wie Anm. ) S. f.  MELZER (wie Anm. ) S. , wohl beruhend auf PRINZ (wie Anm. ) S. . STEUER (wie Anm. ) S.  reihte Soest einfach unter »other important places« ein.  ISENBERG (wie Anm. ) S. .  Ebd., S. f.  Grundlegend Peter JOHANEK, Der fränkische Handel der Karolingerzeit im Spiegel der Schriftquellen, in: Klaus DÜWEL/Herbert JANKUHN/ Harald SIEMS/Dieter TIMPE (Hg.), Untersuchungen zu Handel und Verkehr der vor- und frühgeschichtlichen Zeit in Mittel- und Nordeuropa, Teil : Der Handel der Karolinger- und Wikingerzeit. Bericht über die Kolloquien der Kommission für die Altertumskunde Mittel- und Nordeuropas in den Jahren  bis , Göttingen  (Abhandlungen der Akademie der Wissenschaften in Göttingen. Phil.Hist. Kl. . Folge ), S. -.  Zur Struktur des kölnischen Besitzes OEDIGER (wie Anm. ) S. - mit Karte S. .  ILISCH/KÖSTERS (wie Anm. ) S. .  REININGHAUS (wie Anm. ) S. f.  Vgl. Anm. ; JÜLICH (wie Anm. ) S. .  Bernd SCHNEIDMÜLLER, Ottonen – Heinriche – Liudolfinger. Ein Herrschergeschlecht aus Sach- sen, in: Alfried WIECZOREK/Hans-Martin HINZ (Hg.), Europas Mitte um . Handbuch zur Ausstellung, Stuttgart , Bd. , S. -; Matthias BECHER, Die Liudolfinger. Aufstieg einer Familie, in: Matthias PUHLE (Hg.), Otto der Große, Magdeburg und Europa, Mainz  (Katalog der . Ausstellung des Europarates und Landesausstellung Sachsen-Anhalt), Bd. : Essays, S. -; FranzJosef JAKOBI, Die Liudolfinger/Ottonen und Westfalen, in: Wilfried EHBRECHT/Angelika LAMPEN/ Franz-Josef POST/Mechthild SIEKMANN (Hg.), Der weite Blick des Historikers. Einsichten in Kultur-, Landes- und Stadtgeschichte. Peter Johanek zum . Geburtstag, Köln/Weimar/Wien , S. .  Wolfgang GIESE, Reichsstrukturprobleme unter den Saliern – der Adel in Ostsachsen, in: Stefan WEINFURTER (Hg.), Salier, Adel und Reichsverfassung, Sigmaringen  (Die Salier und das Reich ), S. -; Eckhard MÜLLER-MERTENS, Verfassung des Reiches, Reichsstruktur und Herrschaftspraxis unter Otto dem Großen, in: PUHLE (wie Anm. ), Bd. , S. -; EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -.  EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. , zur karolingischen Präsenz S. -, zur ottonischen S. f.  Ebd., S. .  So DEUS (wie Anm. ) S. f.  EHLERS, Integration (wie Anm. ) Abb. , S. , Abb. , S. , Abb. , S. ; Abb. , S. , Abb. , S. ; vgl. DERS., Könige (wie Anm. ) S. -. Zum Hervortreten des Hellwegs schon PRINZ (wie Anm. ) S. ; für Soest DEUS (wie Anm. ) S. -.  Eckhard MÜLLER-MERTENS , Reich und Hauptorte der Salier: Probleme und Fragen, in: WEINFURTER (wie Anm. ) S. .  Zu den Ungarn und den Ungarnzügen: István FODOR/László RÉVÉSZ/Mária WOLF/Ibolya M. NEPPER/Jean-Yves MARIN (Hg.), La Hongrie de l‘an Mil. Naissance d‘une nation européenne. Ausstellungskatalog Caen, Musée de Normandie, , Caen , S.  Karte der Wanderung der Ungarn, S.  Ungarnzüge; Kornél BAKAY, Hungary, in: Timothy REUTER (Hg.), The New Cambridge Medieval History : c. -c. , Cambridge , S.  ; Ferenc MAKK, Die Ungarnzüge, in: WIECZOREK/    HINZ (wie Anm. ), Bd. , S. -. László VESZPRÉMY, Ungarn – ein historischer Überblick, in: ebd., Bd. , S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. .  Insofern ist WENZKE (wie Anm. ) S. , zu korrigieren.  KEMPER (wie Anm. ) S. f., -; JAKOBI (wie Anm. ).  Gabriele ISENBERG, Die Ausgrabungen in der St.-Ida-Kirche in Herzfeld, in: JÁSZAI (wie Anm. ) S. -; DIES. (wie Anm. ) S. f.  Das Leben und die Wunder der heiligen Ida von Herzfeld, verfaßt von P. Uffing OSB, Werden, um , übersetzt von August AHLKE, Beckum, , in: JÁSZAI (wie Anm. ) S. , ; der Originaltext der Lebensgeschichte (wie Anm. ), S. : Ea tempestate, qua Hungariorum gens detestanda ignicremis vaporibus cuncta devastavit, praefatum quoque sanctae Idae oratorium nefanda legio adiit; cruces, capellas omnemque ornatum ecclesiasticum depraedati sunt. Deinde in altiora scandentes, focos nonnullos in laquearibus construxerunt: sed virtute Dei carbo sopitus, nulla flammarum incrementa haurire valuit, excepto quod raras quasque tabulas insidendo peredit, per quas sine mora semiusta ligna in inferiora proiecit. Hoc opere cassati pervicaci conatu nolarium aggressi sunt, campanas saltim deposituri: sed ad has invanum cucurrerunt, quia eas nullis argumentis enodare potuerunt. Hi namque (ut legitur) ignorant iusto, sed semper vivere rapto, omnia sub fraude deducunt tempora vitae. Tandem victae pertinaciae et virium elumbes effecti, aliquid ibi esse divalis numinis suspicati sunt: ac mox solius fugae cupidi, pedibus talaria nectunt. Quae autem vi diripuerunt, post illorum ventilationem in castris reperta sunt, et suo loco incolis omnia restituta.  Vgl. István BÓNA, Die ungarische Kampftechnik in den Feldzügen gegen Europa, in: WIECZOREK/HINZ (wie Anm. ) Bd. , S. -; zu den Verhältnissen in Ungarn Miklós TAKÁCS, Wirtschaftsund Siedlungswesen in Ungarn zur Zeit der Staatsgründung, in: ebd., S. -; Csanád BÁLINT, Das Karpatenbecken von der Landnahme bis zur Staatsgründung, in: ebd., Bd. , S. -.  EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. f.  PRINZ (wie Anm. ) S. . Zur Burgenbaupolitik Heinrichs I. und vergleichbaren Maßnahmen Kurt-Ulrich JÄSCHKE, Burgenbau und Lan-  desverteidigung um . Überlegungen zu Beispielen aus Deutschland, Frankreich und England, Sigmaringen  (Vorträge und Forschungen. Sonderband ); Horst Wolfgang BÖHME, Burgenbau und Befestigungstechnik des . Jahrhunderts im deutschen Altsiedelland und in den Marken, in: WIECZOREK/HINZ (wie Anm. ) Bd. , S. -.  RegEbfK , Nr. ; Irene OTT (Hg.), Ruotgers Lebensbeschreibung des Erzbischofs Bruno von Köln. Ruotgeri vita Brunonis archiepiscopi Coloniensis, Weimar  (MGH Scriptores rerum Germanicarum, Nova Series ), S. , Z.  erwähnt nur kurz den Erwerb der Reliquien; vgl. SCHWENK (wie Anm. ) S. f.; Rolf KÖHN: Die Translation der Patroclusreliquien nach Soest und ihre mittelalterliche Überlieferung, in: SZ , , S. f., f., . Zum Datum KÖHN (wie Anm. ) S. -; Norbert EICKERMANN, Wann wurde der Bericht von der Übertragung der Patroklusreliquien verfaßt? Ein Nachtrag zum Translationsbericht in der Soester Zeitschrift  (), in: SZ , , S. ; Gerhard STREICH, Burg und Kirche während des deutschen Mittelalters. Untersuchungen zur Sakraltopographie von Pfalzen, Burgen und Herrensitzen, Teil I: Pfalz- und Burgkapellen bis zur staufischen Zeit, Sigmaringen  (Vorträge und Forschungen. Sonderband ,), S. ; WOLF (wie Anm. ) S. -; Wilhelm JANSSEN, Soest – Kollegiatstift St. Patroklus, in: Karl HENGST (Hg.), Westfälisches Klosterbuch. Lexikon der vor  errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Aufhebung, Teil : Münster-Zwillbrock, Münster  (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen . Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte ), S. ; RUNDE (wie Anm. ) S. -. Vgl. auch ILISCH/ KÖSTERS (wie Anm. ) S. f.  Heribert MÜLLER, Die Kölner Erzbischöfe von Bruno I. bis zu Hermann II. (-), in: Anton VON EUW/Peter SCHREINER (Hg.), Kaiserin Theophanu. Begegnung des Ostens und Westens um die Wende des ersten Jahrtausends. Gedenkschrift des Kölner Schnütgen-Museums zum . Todesjahr der Kaiserin, Bd. , Köln , S. f.  OTT (wie Anm. ) S. f.; vgl. Ingrid BODSCH, Kölner Kirchenpatrone und Heilige bis zur Jahrtausendwende, in: VON EUW/SCHREINER (wie Anm. ) S. -.   Edition bei KÖHN (wie Anm. ) Anhang, S. -.  Ebd., Anhang, S.  hat hier – wohl als Tippfehler – »und« statt »unde«.  Ebd.  KÖHN (wie Anm. ) S. - für das . Jahrhundert; DERS. (wie Anm. ) S. , dagegen EICKERMANN (wie Anm. ); WOLF (wie Anm. ) S. .  StA Soest, D Hs , Abschrift des Protokolls betreffend die Untersuchung der Reliquien des hl. Patroclus im Dom zu Soest, Soest, . Juli , S. , .  Thomas SPOHN, Hubertus Schwartz () – »Soest in seinen Denkmälern«, in: SZ , , S. -.  KÖHN (wie Anm. ); DERS. (wie Anm. ).  Otto WINKLER, Bischof Pater Timotheos Alois Stumpfl. Diplomarbeit zur Erlangung des Grades eines Magisters der Theologie, Linz , S. -; http://www.breit-wieser.cc/Gemeinden/ GemTaufkirchen.htm. zuletzt aufgerufen am ...  Ebd., S. -.  Ebd., S. f.  Ebd., S. ; zum bekannten Religionsforscher Heiler Ernst DAMMANN, Heiler, Friedrich, in: Deutsche Biographie , Berlin , S. f., sowie die allerdings nicht ganz unproblematische Biographie seines Schwiegersohns, die überdies in der von Heiler zeitweilig geführten Hochkirchlichen Vereinigung publiziert wurde: Hans HARTOG, Evangelische Katholizität. Weg und Vision Friedrich Heilers, Mainz .  WINKLER (wie Anm. ) S. -.  Ebd., S. -.  Ebd., S. .  Ebd., S. -.  Vgl. die Aufstellung ebd., S. XI.  Zitat aus einem Tonbandinterview ebd., S. , zu seinen Romreisen und »Forschungen« S. -.  Ebd., S. -.  Zitat nach ebd., S. f.  Ebd., S. .  Ebd., S. .  Ebd., S. -; ein Verzeichnis der Reliquien in: DERS., Lorcher Reliquienkatalog, o. O., o. D.  StA Soest, D Hs  (wie Anm. ) S. .  Ebd., S. .  Ebd., S. .  Ebd., S. f.  Ebd., S. f.  Ebd., S. ; die Durchsicht von WINKLER, Reliquienkatalog (wie Anm. ) erbrachte kein Ergebnis.  StA Soest, D Hs  (wie Anm. ) S. .  KÖHN (wie Anm. ) Anhang, S. .  KÖHN (wie Anm. ) S. f.; Text schon ediert von Paul LEHMANN, Corveyer Studien. Vorgetragen am . März , München  (Abhandlungen der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Phil.-philol. u. hist. Klasse ,), S. ; Wiederabdruck in DERS., Erforschung des Mittelalters. Ausgewählte Abhandlungen und Aufsätze, Bd. , Stuttgart , S. -, hier S. , allerdings mit Abweichungen. Zur Frage der Datierung und Lokalisierung des Eintrages KÖHN (wie Anm. ) S. f.; vgl. DERS. (wie Anm. ) S. f.; vgl. WOLF (wie Anm. ) S. .  RegEbfK , Nr. ; vgl. KÖHN (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. ) S. f.  StA Soest, Bildarchiv, D -, publiziert bei KÖHN (wie Anm. ) S. ; StA Soest, D Hs  (wie Anm. ) S. : »Nachdem die Reliquien und ihre Beigaben sorgfältig untersucht und von allen Funden auch fotografische Aufnahmen gemacht worden waren, die diesem Protokoll beiliegen [...]«.  KÖHN (wie Anm. ) S.  mit Edition ebd., Anm. .  Toni DIEDERICH, Die Siegel der Kölner Erzbischöfe von Bruno I. bis zu Hermann II., in: VON EUW/SCHREINER (wie Anm. ) S. f.; vielleicht sind sie nach dem Einsturz des Kölner Stadtarchivs, in dem ein Wachssiegel Brunos an einer Urkunde verwahrt wurde, sogar die einzigen erhaltenen Siegel.  Erich KITTEL, Siegel, Braunschweig  (Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde ), S.  mit Abb. , S. , Umschrift S. , vgl. S. f.; Robert-Henri BAUTIER, Apparition, diffusion et évolution typologique du sceau épiscopal au Moyen Age, in: Christoph HAIDACHER/Werner KÖFLER (Hg.), Die Diplomatik der Bischofsurkunde vor . La diplomatique épiscopale avant , Referate zum VIII. Internationalen Kongreß für Di-    plomatik, Innsbruck, . September bis . Oktober , Innsbruck , S. f.; Zu den ältesten deutschen Bischofssiegeln Toni DIEDERICH, Kat. Nr. II. . Siegel Bischof Gerdags von Hildesheim, in: PUHLE (wie Anm. ) Bd. , S. f.  Dieter HÄGERMANN, Bremen und Wildeshausen im Frühmittelalter. Heiliger Alexander und heiliger Willehad im Wettstreit, in: Oldenburger Jahrbuch , , S. -, hier S. .  WOLF (wie Anm. ) S. , f.  OTT (wie Anm. ) S. f.; RhUB , Nr. , S. ; RegEbfK , Nr. ; vgl. SCHWENK (wie Anm. ) S. ; KÖHN (wie Anm. ) S. , ; STREICH (wie Anm. ) S. . Zur Vita Odilo ENGELS, Ruotgers Vita Brunonis, in: VON EUW/SCHREINER (wie Anm. ) S. -. Immer noch grundlegend zum Testament Heinrich SCHRÖERS, Das Testament des Erzbischofs Bruno I. von Köln (), in: Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein , , S. -; WOLF (wie Anm. ) kennt zwar die zitierpflichtige MGH-Ausgabe von , S. , Anm. , doch zitiert er S. , Anm.  u.  die Ausgabe von .  KÖHN (wie Anm. ) S. f., ; DERS. (wie Anm. ) S. f.; WENZKE (wie Anm. ) S. ; WOLF (wie Anm. ) S. f. Nur auf die alten Regesten der Erzbischöfe von Köln stützt sich EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. , .  EICKERMANN (wie Anm. ) S. f.; vgl. schon KÖHN (wie Anm. ) S. , Anm. . Zu Everger MÜLLER (wie Anm. ) S. f.  WOLF (wie Anm. ) S. , . Zu Folkmar MÜLLER (wie Anm. ) S. .  EHLERS, Könige (wie Anm. ) S. . Grundlegend zu den Domkapiteln immer noch Rudolf SCHIEFFER, Die Entstehung von Domkapiteln in Deutschland, Bonn  (Bonner Historische Forschungen ); zu Westfalen DERS., Die Anfänge der westfälischen Domstifte, in: Westfälische Zeitschrift , , S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. f.  MÜLLER (wie Anm. ) S. .  WOLF (wie Anm. ) S. f.  OTT (wie Anm. ) S. f.; RegEbfK , Nr. ; vgl. Günther BINDING, Ottonische Baukunst in Köln, in: VON EUW/SCHREINER (wie Anm. ) S. .  MÜLLER (wie Anm. ) S. ; Roswitha NEU-KOCK, »Secundum postulationem et desiderium  cordis eius ...« – Das Grab Erzbischof Brunos in St. Pantaleon, in: VON EUW/SCHREINER (wie Anm. ) S. -.  OEDIGER (wie Anm. ) S. ; JANSSEN (wie Anm. ) S. .  Wilhelm KOHL, Die frühe Klosterlandschaft Westfalens (um -), in: Karl HENGST (Hg.), Westfälisches Klosterbuch. Lexikon der vor  errichteten Stifte und Klöster von ihrer Gründung bis zur Aufhebung, Teil : Institutionen und Spiritualität, Münster  (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen . Quellen und Forschungen zur Kirchen- und Religionsgeschichte ), S. , , f.  JANSSEN (wie Anm. ) S. ; Matthias WEMHOFF, Zur Architektur westfälischer Klöster bis , in: HENGST (wie Anm. ) S. f.  REININGHAUS (wie Anm. ) S. f.; vgl. auch WOLF (wie Anm. ) S. f.; JANSSEN (wie Anm. ) S. f.  OEDIGER (wie Anm. ) S. ; MÜLLER (wie Anm. ) S. f.  WENZKE (wie Anm. ) S. -.  Edition bei KÖHN (wie Anm. ) S. f., hier nach WOLF (wie Anm. ) S. .  MÜLLER (wie Anm. ) S. f.  Zu Anno Theodor SCHIEFFER, Anno als Erzbischof und Reichspolitiker, in: LEGNER (wie Anm. ) S. -; Tilman STRUVE, »Als ein lewo vur din vuristin...«. Legende und historische Wirklichkeit in den Lebensbeschreibungen Annos von Köln, in: Karl HAUCK/Hubert MORDEK (Hg.), Geschichtsschreibung und geistiges Leben im Mittelalter. Festschrift für Heinz Löwe zum . Geburtstag, Köln/Wien , S. -; Rudolf SCHIEFFER, Ein Quellenfund zu Anno von Köln, in: Deutsches Archiv für Erforschung des Mittelalters , , S. -.  Dietrich VON G LADISS /Alfred G AWLIK (Bearb.), Die Urkunden Heinrichs IV., Berlin/Weimar/Hannover - (Die Urkunden der deutschen Könige und Kaiser  = MGH D H IV) Nr. , S. . Zum Itinerar Annos II.: Gabriel BUSCH/AnnaDorothee VON DEN BRINCKEN, Itinerarium vivi, in: LEGNER (wie Anm. ) S. - mit Karte S. .  RegEbfK , Nr. , ; Edition bei KÖHN (wie Anm. ) S. , Anm. ; vgl. WOLF (wie Anm. ) S.  mit Anm. , S. ; JANSSEN (wie Anm. ) S. .   JANSSEN (wie Anm. ) S. .  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. f.; JANSSEN (wie Anm. ) S. . Vgl. auch den Beitrag von BÖKER in diesem Band.  RegEbfK , Nr. .  So schon MILZ (wie Anm. ) S. f., ; ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. ; vgl. auch den Beitrag von JANSSEN in diesem Band.  Die Überlegungen bei WOLF (wie Anm. ) S. f., dass das Gelände zum erzbischöflichen Palatium in Soest gehörte, sind insofern problematisch, da kein Palatium für die Ottonenzeit nachgewiesen ist.  Hans-Werner PEINE, Dodiko, Rütger von der Horst und Simon zur Lippe: Adelige Herren des Mittelalters und der frühen Neuzeit auf Burg, Schloß und Festung, in: Hinter Schloß und Riegel (wie Anm. ) S. ; MELZER (wie Anm. ) S. ; ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. f.; HansWerner PEINE, Burgen als Zentren von Macht und Herrschaft. Aspekte der Bautätigkeit des westfälischen Adels im Hochmittelalter, in: Christoph STIEGEMANN/Matthias WEMHOFF (Hg.), Canossa . Erschütterung der Welt, München , Bd. : Essays, S. -, hier S. ; LUMPE (wie Anm. ) S. f., ; abweichende Angaben bei PRINZ (wie Anm. ) S. . Zu älteren Ausgrabungen WENZKE (wie Anm. ) S. -.  LUMPE (wie Anm. ) S. f.  MILZ (wie Anm. ) S. ; Beate Sophie GROS, Das Hohe Hospital (ca.  bis ). Eine prosopographische und sozialgeschichtliche Untersuchung, Münster  (Veröff. der Historischen Kommission für Westfalen . Urkunden-Regesten der Soester Wohlfahrtsanstalten ), S. -; LUMPE (wie Anm. ) S. .  Walter BADER, Bischofshof, Bischofsburg, Bischofspfalz, in: Studien zur Geschichte der Stadt Xanten. -. Festschrift zum jährigen Stadtjubiläum, Köln , S. -; STREICH (wie Anm. ) S. -; SCHWENK (wie Anm. ) S. ; WENZKE (wie Anm. ) S. -; RUNDE (wie Anm. ) S. f.  LUMPE (wie Anm. ) S. ; RUNDE (wie Anm. ) S. .  BADER (wie Anm. ) S. ; SCHWENK (wie Anm. ) S. ; LUMPE (wie Anm. ) S. ; RUNDE (wie Anm. ) S. f.  STREICH (wie Anm. ) S. -; LUM(wie Anm. ) S. - mit Grundrissen S. ; RUNDE (wie Anm. ) S. -.  ISENBERG (wie Anm. ) S. . Vgl. auch den Beitrag von BÖKER in diesem Band.  So etwas unreflektiert LUMPE (wie Anm. ) S. f.  PRINZ (wie Anm. ) S. . Zu den Grafen von Werl immer noch grundlegend Paul LEIDINGER, Untersuchungen zur Geschichte der Grafen von Werl. Ein Beitrag zur Geschichte des Hochmittelalters, Paderborn  (Studien und Quellen zur westfälischen Geschichte ).  Aufstellung bei ROTHERT (wie Anm. ) S. f.  Vgl. auch die Darstellungen von Wilfried EHBRECHT in diesem Band.  RegEbfK , Nr. .  VON GLADISS/GAWLIK (wie Anm. ) Nr. , S. ; RegEbfK , Nr. .  RegEbfK , Nr. ; bestätigt durch: Richard KNIPPING (Bearb.), Die Regesten der Erzbischöfe von Köln im Mittelalter. Bd. : -, Bonn , Nr. .  LUMPE (wie Anm. ) S. .  RhUB , Nr. , S. , zur Frage der Echtheit S. f.  RegEbfK , Nr. , , , .  STREICH (wie Anm. ) S. f.  Werner RÖSENER, Grundherrschaft und Bauerntum im hochmittelalterlichen Westfalen, in: Westfälische Zeitschrift , , S. -; DERS., Strukturformen der älteren Agrarverfassung im sächsischen Raum, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte , , S. -; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. f.  RhUB , Nr. , S. f.; RegEbfK , Nr. , S. f.; zum Meier SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; Leopold SCHÜTTE, Der »villicus« im spätmittelalterlichen Westfalen, in: Hans PATZE (Hg.), Die Grundherrschaft im späten Mittelalter, Teil , Sigmaringen  (Vorträge und Forschungen ), S. -.  RhUB , Nr. , zur Echtheit ebd., S. ; RegEbfK , Nr. .  RegEbfK , Nr. , bestätigt durch RegEbfK , Nr. .  MILZ (wie Anm. ) S. ; vgl. auch den PE    Beitrag von ILISCH in diesem Band; nur kursorisch EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. -.  Da ROTHERT (wie Anm. ) mit einem karolingischen Königshof rechnete, ging er ohne weitere Begründung auch davon aus, dass es ein königlicher Markt gewesen sei; spekulativ auch MILZ (wie Anm. ) S. .  REININGHAUS (wie Anm. ) S. f. Zur Bedeutung des Bleis jetzt umfassend JÜLICH (wie Anm. ) S. -.  Edition bei KÖHN (wie Anm. ) Anhang S. f. Zum Reichtum auch MOLKENTHIN (wie Anm. ) S. .  Vgl. Anm. .  MILZ (wie Anm. ) S. ; vgl. auch den Beitrag von ILISCH in diesem Band.  MELZER (wie Anm. ) S. f.; DERS. (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. ) S. .  Ex Uffingi Werthinensis vita S. Idae, in: Georg Heinrich Pertz (Hg.), MGH SS (Scriptores) , Hannover , S. : »civitas est in Saxonia quae Sosatium appellatur, commanentium populorum frequentia nobilis«. Vgl. RÜTTING (wie Anm. ) S. ; MELZER (wie Anm. ) S. .  Vgl. KÖBLER (wie Anm. ); daher ist die Überlegung von MILZ (wie Anm. ) S. , hier schwinge Wissen um die Zugehörigkeit zu Köln mit, unbegründet.  Peter ENGELS, Der Reisebericht des Ibra–hi–m ibn Ya‘qu– b, in: VON EUW/SCHREINER (wie Anm. ) S. -; vgl. MOLKENTHIN (wie Anm. ) S. f.  ENGELS (wie Anm. ) S. -.  Ebd., S. , basierend auf: G. JACOB (Bearb.), Arabische Berichte von Gesandten an germanische Fürstenhöfe aus dem . und . Jahrhundert, Berlin  (Quellen zur deutschen Volkskunde ), S. .  WENZKE (wie Anm. ) S. .  Rein hypothetisch ROTHERT (wie Anm. ) S. -.  BADER (wie Anm. ) S. , wiederaufgegriffen von RUNDE (wie Anm. ) S. .  EHLERS, Integration (wie Anm. ) S. .  MÜLLER-MERTENS (wie Anm. ) S. , . Zur Rolle Westfalens PRINZ (wie Anm. ) S. .   Theodor SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; Rudolf SCHIEFFER, Erzbischöfe und Bischofskirche von Köln, in: Stefan WEINFURTER (Hg.), Die Reichskirche in der Salierzeit, Sigmaringen  (Die Salier und das Reich ), S. -; Matthias BECHER, Ein Reich in Unordnung. Die Minderjährigkeit Heinrichs IV. und ihre Folgen bis zum Ende des Sachsenaufstands , in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ), Bd. , S. .  Vgl. etwa BECHER (wie Anm. ) S. ; Gerd ALTHOFF, Heinrich IV., Darmstadt  (Gestalten des Mittelalters und der Renaissance).  SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; BECHER (wie Anm. ) S. f.  Vgl. die Darstellungen von GIESE (wie Anm. ) S. -; Gerd ALTHOFF, Die Billunger in der Salierzeit, in: WEINFURTER (wie Anm. ) S. -; BECHER (wie Anm. ) S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. -; HansWerner GOETZ, Die bischöfliche Politik und ihre historiographische Legitimierung während des Investiturstreits, in: Westfälische Zeitschrift , , S. -; Paul LEIDINGER, Zur Geschichte von Burg und Burggrafschaft Stromberg. Eine um  im salischen Reichsinteresse erbaute Landesfeste? Zu Aspekten des Investiturstreits und der Sachsenkriege in Westfalen (ca. -), in: Westfälische Zeitschrift , , S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. f.; LEIDINGER (wie Anm. ) S. -; dagegen GOETZ (wie Anm. ) S. f.  SCHIEFFER (wie Anm. ) S. -.  Ebd., S. f.  Diana ZUNKER, Adel in Westfalen. Strukturen und Konzepte von Herrschaft (-), Husum  (Historische Studien ), S. .  LEIDINGER (wie Anm. ) S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. ; LEIDINGER (wie Anm. ) S. -.  RegEbfK , Nr. , ; vgl. SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; PRINZ (wie Anm. ) S. ; ZUNKER (wie Anm. ) S. , .  SCHIEFFER (wie Anm. ) S. .  Paul LEIDINGER, Der Heerzug Kaiser Heinrichs V. gegen Westfalen . Ein Markstein Soester Stadtrechtsentwicklung vor  Jahren?, in: SZ , , S. -; GIESE (wie Anm. ) S. ; Hugo STEHKÄMPER, Die Stadt Köln in der Salier-  zeit, in: Stefan WEINFURTER (Hg.), Gesellschaftlicher und ideengeschichtlicher Wandel im Reich der Salier, Sigmaringen  (Die Salier und das Reich ), S. .  Annales Ellwangenses, in: Georg Heinrich PERTZ (Hg.), MGH SS (Scriptores) , Hannover , S.  a. a. .  Paul SCHEFFER-BOICHORST (Bearb.), Annales Patherbrunnenses. Eine verlorene Quellenschrift des . Jahrhunderts, Innsbruck , S. ; vgl. DEUS (wie Anm. ) S. . Kritik an der Zuweisung nach Paderborn übte vor allem Franz-Josef SCHMALE, »Paderborner« oder »Korveyer« Annalen?, in: Deutsches Archiv für die Erforschung des Mittelalters , , S. -.  Knapp OEDIGER (wie Anm. ) S. f.; PRINZ (wie Anm. ) S. f.; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; ausführlicher LEIDINGER (wie Anm. ) S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. f.; LEIDINGER (wie Anm. ) S. f.; GIESE (wie Anm. ) S. ; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. ; ZUNKER (wie Anm. ) S. ; Thomas VOGTHERR, Westfälische Bischöfe im Zeitalter des Investiturstreits, in: STIEGEMANN/WEMHOFF(wie Anm. ), Bd. , S. .  VOGTHERR (wie Anm. ) S. .  SCHEFFER-BOICHORST (wie Anm. ) S. .  Vgl. Hermann JAKOBS, Eugen III. und die Anfänge europäischer Stadtsiegel nebst Anmerkungen zum Bande  der Germania pontificia, Köln/ Graz  (Studien und Vorarbeiten zur Germania pontificia ); Manfred GROTEN, Studien zur Frühgeschichte deutscher Stadtsiegel. Trier, Köln, Mainz, Aachen, Soest, in: Archiv für Diplomatik , , S. -; dagegen Hermann JAKOBS, Nochmals Eugen III. und die Anfänge europäischer Stadtsiegel, in: Archiv für Diplomatik , , S. -; Harald DRÖS, Siegelepigraphik im Umfeld des ältesten Kölner Stadtsiegels, in: ebd., S. -; Hermann JAKOBS, Rom und Trier . Der adventus papae als Ursprungszeugnis der rheinischen Stadtsiegel, in: Hanna VOLLRATH/Stefan WEINFURTER (Hg.), Köln. Stadt und Bistum in Kirche und Reich des Mittelalters. Festschrift für Odilo Engels zum . Geburtstag, Köln/Weimar/Wien  (Kölner Historische Abhandlungen ), S. -; Hermann JAKOBS/Harald DRÖS, Die Zeichen einer neuen Klasse. Zur Typologie der frühen Stadtsiegel, in: Konrad KRIMM/Herwig JOHN (Hg.), Bild und Geschichte. Studien zur politischen Ikonographie. Festschrift für Hansmartin Schwarzmaier zum . Geburtstag, Sigmaringen , S. -.  LEIDINGER (wie Anm. ) S. -.  VON GLADISS/GAWLIK (wie Anm. ) Nr. , S. ; vgl. Hagen KELLER, Religiöse Leitbilder und das gesellschaftliche Kräftefeld am Aufgang der Romanik, in: STIEGEMANN/WEMHOFF (wie Anm. ) Bd. , S. .  Vgl. Gerhard DILCHER, Stadtherrschaft oder kommunale Freiheit: das . Jahrhundert ein Kreuzweg?, in: Jörg JARNUT/Peter JOHANEK (Hg.), Die Frühgeschichte der europäischen Stadt im . Jahrhundert, Köln/Weimar/Wien  (Städteforschung A ), S. -.  Toni DIEDERICH, Der Stadtherr, in: LEGNER (wie Anm. ) S. f.; STEHKÄMPER (wie Anm. ) S. , -, -; SCHIEFFER (wie Anm. ) S. f., f.; Franz-Reiner ERKENS, Sozialstruktur und Verfassungsentwicklung in der Stadt Köln während des . und frühen . Jahrhunderts, in: JARNUT/ JOHANEK (wie Anm. ) S. -. Zu weiteren derartigen Erscheinungen im Rheinland Wolfgang PETERS, Coniuratio facta est pro libertate. Zu den coniurationes in Mainz, Köln und Lüttich in den Jahren /, in: Rheinische Vierteljahrsblätter , , S. -.  Vgl. auch die Überlegungen des Verfassers zur späteren Herausbildung der städtischen Verfassung, MERSIOWSKY (wie Anm. ).  VOGTHERR (wie Anm. ) S. , .  RegEbfK , Nr. .  Ebd., Nr. , , , , , , , .  Klaus NASS (Hg.), Die Reichschronik des Annalista Saxo, Hannover  (MGH SS ), S. . Schmale nahm diese Stelle als Bestandteil der von ihm postulierten größeren Annalen von Corvey an; vgl.: Franz-Josef SCHMALE (Bearb.), Die größeren Annalen von Corvey (Annales Corbeienses maiores), Münster  (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Westfalen ,), S. .  Harry B RESSLAU /Paul Fridolin K EHR (Bearb.), Die Urkunden Heinrichs III. (MGH D H. III.) Berlin , Nr. , S. ; vgl. DEUS (wie Anm. ) S. .  VON GLADISS/GAWLIK (wie Anm. ) Nr.    , S. ; RegEbfK , Nr. ; vgl. DEUS (wie Anm. ) S. .  VON GLADISS/GAWLIK (wie Anm. ) Nr. , S. .  Ebd., S. f.  Translatio s. Modoaldi, in: Georg Heinrich PERTZ (Hg.), MGH SS (Scriptores) , S. , hier S. ; RegEbfK , Nr. . Zur Quelle Annegret WENZ-HAUBFLEISCH, Reliquientranslation und geistliches Beziehungsnetz. Die Übertragung des heiligen Modoald von Trier nach Helmarshausen (), in: Matthias THUMSER/DIES./Peter WIEGAND (Hg.), Studien zur Geschichte des Mittelalters. Jürgen Petersohn zum . Geburtstag, Stuttgart , S. . Zum Bedeutungsspektrum von »dedicare« NASS (wie Anm. ) S. -.  Edition bei KÖHN (wie Anm. ) S.  Anm. ; vgl. WOLF (wie Anm. ) S.  mit Anm. , S. .  RhUB , Nr. , zur Echtheit ebd., S. ; RegEbfK , Nr. , ; vgl. WENZKE (wie Anm. ) S. f.  RegEbfK , Nr. .  Ebd., Nr. ; vgl. KÖHN (wie Anm. ) S. .  Zusammengestellt von MILZ (wie Anm. ) S. -.  Translatio s. Modoaldi (wie Anm. ). Zur Quelle WENZ-HAUBFLEISCH (wie Anm. ) S. .  Translatio s. Modoaldi (wie Anm. ) S. ; RegEbfK , Nr. . Zur Quelle WENZHAUBFLEISCH (wie Anm. ) S. .   WENZ-HAUBFLEISCH (wie Anm. ) S.  sucht eher nach Verbindungen nach Helmarshausen, findet aber auch diese nicht; bei ILISCH/ KÖSTERS (wie Anm. ) S.  ist die MatthiasKapelle und ein Altar in St. Petri erwähnt.  RegEbfK , Nr. .  Translatio s. Modoaldi (wie Anm. ) S. .  RegEbfK , Nr. .  So schon ROTHERT (wie Anm. ) S. ; DERS. (wie Anm. ) S. .  ISENBERG, Soest (wie Anm. ) S. f.; JANSSEN (wie Anm. ) S. .  Die Weiheschrift ist kopial im Kölner Stadtarchiv in den so genannten Farragines Gelenii mindestens bis zum . März  erhalten gewesen. Edition bei KÖHN (wie Anm. ) S. f., nochmals bei WOLF (wie Anm. ) S. ; zur Zusammensetzung der Gruppe KÖHN (wie Anm. ) S. f.; vgl. DERS. (wie Anm. ) S. ; WOLF (wie Anm. ) S. .  Vgl. HÖMBERG (wie Anm. ) S. -.  Bernhard THIEMANN, Archäologische Untersuchungen in Soester Häusern, in: SZ , , S. -, hier S. -.  PRINZ (wie Anm. ) S. ; ZUNKER (wie Anm. ) S. -; LEIDINGER (wie Anm. ) S. f.  OEDIGER (wie Anm. ) S. -; LEIDINGER (wie Anm. ) S. .