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The "black Church" In Braşov / Die "schwarze Kirche" In Kronstadt

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Die „Schwarze Kirche“ in Kronstadt I. Zusammenfassung. – II. Baugeschichte sowie historische, kulturelle und konfessionelle Implikationen. – III. Die „Schwarze Kirche“ als religiöser Ereignis- und Erinnerungsort. – IV. Das Gotteshaus im rumänischen Nationalkommunismus (1965–1989). – V. Erinnerungskontexte nach 1989. – VI. Auswahlbibliographie. I. Zusammenfassung In der Erinnerungslandschaft der Kronstädter und seit dem 19. Jahrhundert auch allgemein der Siebenbürger Sachsen nimmt die von ihnen erbaute gotische „Schwarze Kirche“ in Kronstadt einen bedeutenden kulturellen Platz ein. Die Perspektive richtet sich vor allem auf ihre architektonische Bedeutung und verleiht ihr eine einzigartige Sonderstellung gegenüber anderen sakralen und profanen Bauwerken der Siebenbürger Sachsen. Der sich über viele Jahrzehnte hinziehende kostspielige Wiederaufbau nach dem schweren Stadtbrand des Jahres 1689 wird dabei als besonders wichtige historische Leistung der Kronstädter sächsischen Gemeinschaft gewürdigt, die Beständigkeit, Entschlossenheit und gemeinschaftliche Solidarität symbolisiert und nicht zuletzt auch die wirtschaftliche Überlegenheit gegenüber Hermannstadt, dem politischen und kirchlichen Zentrum der Siebenbürger Sachsen, belegt. An zweiter Stelle wird die Stadtpfarrkirche als Erinnerungsort für die lutherische Reformation Siebenbürgens und für das nachhaltige Wirken des sächsischen Reformators und Humanisten Johannes Honterus wahrgenommen. Mit ihm ist zugleich die Einführung des deutschsprachigen Gottesdienstes verbunden, der in Siebenbürgen 1542 erstmals in der ehemals katholischen, nunmehr evangelischen „Schwarzen Kirche“ abgehalten wurde. An dritter Stelle fungiert die Kirche heute als siebenbürgisch-sächsischer Erinnerungsort für die Repressionen im stalinistischen Rumänien: Im sogenannten Schwarze-Kirche-Prozeß 1957/58 statuierte der kommunistische Staat ein Exempel, indem er den damaligen Stadtpfarrer und andere kirchliche Mitarbeiter verurteilte, die in der Sakristei der „Schwarzen Kirche“ zu vermeintlich konspirativen kulturellen und literarischen Veranstaltungen zusammengekommen waren. Insgesamt stellt die Kirche für die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts größtenteils ausgewanderte siebenbürgisch-sächsische Gemeinschaft ein bleibendes Zeugnis ihrer Kultur und Geschichte in der alten Heimat dar; als ein solches dient es auch anderen Bevölkerungsgruppen als Erinnerungsort für die Siebenbürger Sachsen. Die rumänische Mehrheitsgesellschaft integriert die Kirche seit der nationalkommunistischen Periode nach und nach in den Bestand des eigenen nationalen Kulturerbes und blendet dabei die ethnische Herkunft und Konfession ihrer Erbauer bisweilen aus, betont aber, ebenso wie die Siebenbürger Sachsen, die architektonische Bedeutung des Bauwerks. 741 Albert Weber II. Baugeschichte sowie historische, kulturelle und konfessionelle Implikationen Die Errichtung der Kirche von etwa 1383 bis 1477 war sowohl von lokalen als auch von überregionalen Faktoren abhängig. Das von Siebenbürger Sachsen am nördlichen Karpatengebirge bewohnte Kronstadt, gegründet zu Beginn des 13. Jahrhunderts, befand sich in exponierter Lage an der südöstlichsten Grenze des Königreichs Ungarn sowie an wichtigen Handelsrouten. Es nahm daher eine tragende wirtschaftliche und militärische Rolle ein. Mit dem Aufstieg der Donaufürstentümer im 14. Jahrhundert sollte diese noch weiter aufgewertet werden. Die Entwicklung Kronstadts wurde aus diesem Grund von den 1350er bis 1380er Jahren durch eine Reihe königlicher Privilegien gezielt gefördert, die seine wirtschaftliche und politische Stellung stark verbessern sollten. Neben Stapelrecht und weitgehenden Handelsprivilegien wurde Kronstadt 1377 als Vorort des umgebenden Distrikts des Burzenlandes anerkannt, 1380 wurde es zum Sitz des Burzenländer Kapitels und damit zum kirchlichen Zentrum des Umlands. Den neugewonnenen Einfluß wollte die finanzstarke, von zahlreichen Kaufleuten bewohnte Stadtgemeinschaft durch einen repräsentativen Sakralbau demonstrieren. Daran war gleichfalls der katholischen Kirche gelegen, die an der Grenze zum griechisch-orthodoxen Raum nicht nur Präsenz zeigen, sondern langfristig auch zur Mission in den Donaufürstentümern übergehen wollte. Wiederholte päpstliche Ablaßbriefe für Spenden zum Bau der Stadtpfarrkirche bezeugen ein konstantes Interesse am Kronstädter Standort. Um 1383 begann der Bau der spätgotischen, der Jungfrau Maria geweihten Hallenkirche, die bis heute der größte Sakralbau Rumäniens und die größte gotische Kirche im südöstlichen Europa ist. Archäologisch konnte an derselben Stelle eine bescheiden ausgeführte romanische Basilika aus der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts nachgewiesen werden, die für den Neubau abgetragen worden war. 1421 wurde die noch nicht fertiggestellte Kirche ein erstes Mal durch einen türkischen Einfall zerstört und anschließend aufgrund der finanziellen Belastung der Stadt durch gesteigerte Verteidigungsausgaben nach einem reduzierten Plan ausgeführt, wodurch auch das Verhältnis des großen Kirchenchors (31 Meter Länge) zum proportional kleineren Langhaus (42 Meter) erklärbar wird. Um 1477 muß der Bau größtenteils vollendet worden sein. Überregionale Bedeutung erlangte die Kirche, als sie durch das Wirken des lutherischen Reformators Johannes Honterus ab den 1540er Jahren zum Ausgangspunkt der Reformation der Siebenbürger Sachsen wurde. Im Oktober 1542 wurde in ihr der erste siebenbürgische evangelische Gottesdienst in deutscher Sprache abgehalten. Der Innenraum erfuhr zwei Jahre später mit der Ernennung von Honterus zum Stadtpfarrer Veränderungen, als dieser Bilder und Altäre, die der Durchführung des katholischen Gottesdienstes gedient hatten, entfernen ließ. In der Folgezeit dokumentieren die Quellen weitere Veränderungen infolge von Reparaturarbeiten, die vor allem wegen der zahlreichen Erdbeben in der Region wiederholt zu Schäden führten. Dies war auch der Hauptgrund für die geringe Höhe des Kirchturms. Während der großen Pestepidemie von 1602 und 1603 wurden Hunderte Tote in der Kirche begraben. Das bedeutendste Ereignis in der Geschichte des Bauwerks war jedoch der große Stadtbrand vom 21. April 1689, dem die Kirche und fast ihre gesamte Einrichtung, dar742 Die „Schwarze Kirche“ in Kronstadt unter zahlreiche Kunstgegenstände, zum Opfer fielen. Nachdem habsburgische Truppen das Fürstentum Siebenbürgen, das seit Mitte des 16. Jahrhunderts osmanischer Vasall war, wieder unter österreichische Oberherrschaft gebracht hatten, weigerte sich die Kronstädter Bevölkerung, die katholischen Truppen als Besatzer in die Stadt einzulassen. Mutmaßliche Folge der daraus entstandenen Spannungen zwischen Habsburgern und Kronstädtern war, so vermuteten bereits zeitgenössische Quellen, die spätere Brandstiftung an der Stadt durch habsburgische katholische Soldaten. Ein Großteil der mittelalterlichen Bausubstanz wurde innerhalb weniger Stunden zerstört, die evangelische Stadtpfarrkirche brannte aus und stürzte ein. Wegen ihrer durch den Brand geschwärzten Mauern wurde der ursprünglich Marienkirche genannte Sakralbau im Volksmund zur „Schwarzen Kirche“, eine Bezeichnung, die dann im 20. Jahrhundert zu ihrem offiziellen Namen wurde. Der Wiederaufbau im 18. Jahrhundert gestaltete sich aufgrund der schwierigen wirtschaftlichen Situation äußerst langwierig und materiell belastend. Erst 1772 erhielt die Kirche ein neues Gewölbe, die Inneneinrichtung erreichte insgesamt aber nicht mehr den früheren künstlerischen Wert. Als Ersatz für die zahlreichen, in der Kirche ­befindlichen und verbrannten orientalischen Teppiche wurde im Laufe des 18. Jahrhunderts durch Schenkungen von Kronstädter Bürgern eine neue Teppichsammlung geschaffen, die noch heute eine der weltweit wichtigeren dieser Art ist. Die schönsten Teppiche werden im Kirchenraum ausgestellt, womit der früheren Bedeutung Kronstadts als Handelsstadt mit Verbindungen bis nach Anatolien gedacht wird. Der größte Beitrag, den das 19. Jahrhundert der Kirche brachte, war die Installation einer 1836 bis 1839 in Deutschland gebauten großen Orgel. Hinzu kam die fast sechseinhalb Tonnen schwere große Glocke. Das 20. Jahrhundert stand vor allem im Zeichen der Restaurierung, die den künftigen Erhalt des Kirchengebäudes garantieren sollte. In den Jahren vor 1914 begannen mit Unterstützung des ungarischen Staates umfangreiche Restaurierungsarbeiten, die jedoch durch den Ersten Weltkrieg unterbrochen und erst ab 1923 wieder fortgesetzt wurden. 1937 wurde die Aktion „Für unsere Schwarze Kirche“ gegründet, die bis 1944 insbesondere für die Restaurierung des Chores tätig wurde. Größere Arbeiten im Innenraum wurden in kommunistischer Zeit in den Jahren 1969 bis 1977 durch den rumänischen Staat finanziert. Die Direktion für historische Baudenkmäler führte zahlreiche Reparaturen durch, mußte jedoch ihre Aktivität einstellen, als sie nach dem Bukarester Erdbeben 1977 aufgelöst wurde und man alle staatlichen Beihilfen strich. 1981 bis 1999 wurden die Restaurierungsarbeiten mithilfe von Spenden aus dem In- und Ausland weitergeführt. Seither leuchten die Sandsteine des seit Jahrhunderten rußgeschwärzten Baus wieder in unterschiedlichen Farbnuancen. III. Die „Schwarze Kirche“ als religiöser Ereignis- und Erinnerungsort Im Vergleich zu anderen großen Sakralbauten ist der Mangel an historischen Ereignissen in direkter Verbindung mit dieser Kirche auffallend; er ist jedoch erklärbar durch den 743 Albert Weber Umstand, daß die „Schwarze Kirche“ seit ihrem Entstehen die Funktion der Kronstädter katholischen und später evangelischen Stadtpfarrkirche einnahm und niemals zu einer Bischofskirche erhoben wurde, an der überregional Bedeutendes geschehen konnte. Vier größere Ereigniskomplexe sind identifizierbar: Im ungarisch-osmanischen Konflikt wurden Kronstadt sowie die noch nicht fertiggestellte Kirche 1421 teilweise zerstört. Der damalige Stadtpfarrer und Hauptverantwortliche des Bauwerks, Thomas Sander, wurde womöglich in der Kirche beim Versuch erschlagen, diese vor Plünderung und Zerstörung zu bewahren. Für die Zeitgenossen scheint dieses Ereignis von untergeordneter Bedeutung gewesen zu sein, da eine der ältesten Chroniken der Stadt – die sogenannte Wandchronik, die bis ins 18. Jahrhundert an der Chorwand der „Schwarzen Kirche“ aufgemalt war – von anderen mit dem osmanischen Einfall verbundenen Ereignissen erzählt, etwa der Verwüstung des Burzenlandes, der Verschleppung des Stadtrates oder der Rettung der Bevölkerung in der Kronstädter Fluchtburg. Aufgrund dieses Quellenmangels für die damalige „Schwarze Kirche“ bot das Ereignis für spätere Jahrhunderte keine klaren Anhaltspunkte und fand daher keinen wichtigen Platz in der Erinnerung. Von Bedeutung wurde jedoch, daß in der Folgezeit die Befestigungen stark ausgebaut wurden, um Kronstadt künftig vor Zerstörungen wie 1421 zu schützen. Für den Kirchenbau standen somit weniger Mittel durch die Kronstädter Bürger zur Verfügung, weswegen die Kirche bescheidener und kleiner ausgeführt wurde als ursprünglich geplant. Neben anderen Veränderungen erhielt die Turmanlage letztlich nur einen statt zweier Türme. Ohne diese kriegerische Bedrohung wäre die „Schwarze Kirche“ wahrscheinlich in noch außergewöhnlicheren Ausmaßen ausgeführt worden. Hier erscheint in der heutigen Erinnerung ansatzweise das in Südosteuropa häufiger anzutreffende Narrativ des antemurale Christianitatis, jedoch umgestaltet und mit einer fast durchweg positiven Aussage: Kronstadt habe wichtige, opferreiche Abwehrleistungen gegen die expandierenden Osmanen vollbracht, womit Westeuropa geschützt wurde und sich leichter entwickeln konnte. Anders als in südosteuropäischen Erinnerungslandschaften ist bei den Kronstädtern und insgesamt bei den Siebenbürger Sachsen damit jedoch nur in geringem Maße eine viktimisierende Verlustgeschichte ­verbunden. Es herrscht die Perspektive vor, daß die eigene Entwicklung nicht entscheidend gehemmt worden sei, wofür gerade die „Schwarze Kirche“ als Beleg stehe, die trotz aller historischer Beeinträchtigungen in den imposanten Dimensionen westeuropäischer Kathedralen errichtet und erhalten wurde. Die Kirche stelle somit für die Gemeinschaft eine beachtenswerte Erfolgsgeschichte dar. Zu weiteren osmanischen Einfällen in das Weichbild von Kronstadt kam es dank der ausgebauten Verteidigungsanlagen nicht, so daß auch die „Schwarze Kirche“ physisch nicht mehr direkt von den Ereignissen des ungarisch-osmanischen Konflikts betroffen war. Die Reformation, als zweiter großer Ereigniskomplex von europäischer Bedeutung, war weniger stark mit der „Schwarzen Kirche“ verbunden, sondern weicht größtenteils der personenbezogenen, bisweilen mit hagiographischen Elementen versehenen Erinnerung an den Kronstädter Humanisten und Reformator Johannes Honterus. Nach Studienreisen im deutschsprachigen Raum und in Ostmitteleuropa, auf denen er sich eine 744 Die „Schwarze Kirche“ in Kronstadt umfassende humanistische Bildung angeeignet hatte und mit Luthers Reformationsbestrebungen in Kontakt gekommen war, kehrte Honterus nach Kronstadt zurück. Dort betrieb er einerseits ein Bildungsprogramm durch Aufbau eines zeitgemäßen Kronstädter Schulsystems, einer Druckerei und einer Bibliothek, andererseits setzte er sich ab Beginn der 1540er Jahre verstärkt für die Verbreitung reformatorischen Gedankenguts nach Wittenberger Prägung in ganz Siebenbürgen ein. Seine Bemühungen hatten unter den Siebenbürger Sachsen Erfolg: Seit 1542 war der Gottesdienst in der „Schwarzen Kirche“ deutschsprachig, zwei Jahre später wurde Honterus zum ersten evangelischen Stadtpfarrer ernannt und ließ katholische Heiligenbilder und Altäre aus der Kirche entfernen. Von Kronstadt ausgehend und gefördert von Honterus’ reformatorischen Schriften, etablierte sich die Reformation unter den Siebenbürger Sachsen innerhalb von nur einem Jahrzehnt. Die Sachsen gedenken der Verdienste des Honterus um Bildung und Konfession in besonderer Weise – so nennt sich die evangelische Gemeinschaft Kronstadts „Honterus-Gemeinde“; auch das Gymnasium sowie der Kirchhof, ein Verein, ein Fest und ein Ehrenpreis wurden nach ihm benannt. Die „Schwarze Kirche“ wird dabei jedoch zu einem beinahe passiven Wirkungsort dieser Persönlichkeit und nur ansatzweise zur Mutterkirche der siebenbürgisch-sächsischen Reformation erhoben. Gegenüber dem Bauwerk wird eindeutig der Person der Vorzug gegeben, wohl auch deshalb, weil sie sich eher als die Kronstädter Kirche als Identifikationsfigur für alle Siebenbürger Sachsen eignet und über zahlreiche, leicht idealisierbare Facetten verfügt. Honterus’ Wirken ist gleichzeitig mit anderen Gebäuden in Kronstadt verbunden, mit dem Gymnasium, der Druckerei und der Bibliothek, die konkrete und nachhaltige Ergebnisse für ganz Siebenbürgen erbrachten, vor allem für die Schulbildung. Das Schulsystem spielt bis heute für die Siebenbürger Sachsen eine herausragende Rolle in ihrem Verständnis als Kulturträger. Dies wird durch das 1898 am Eingang der „Schwarzen Kirche“ aufgestellte Honterus-Denkmal in besonderer Weise unterstrichen: Honterus weist nicht auf die Kirche, sondern auf das 1541 von ihm gegründete Gymnasium. Auch in der Kirche selbst ist er vertreten: Eine der beiden Dauerausstellungen ist ihm gewidmet – die andere veranschaulicht die Baugeschichte der Kirche – wie auch ein Gemälde (1898), das den Kronstädter Rat beim Schwur auf Honterus’ Reformationsschrift zeigt. Schließlich ist die „Schwarze Kirche“ ein Erinnerungsort für Honterus, der dort in einem Grab vor dem Altar beerdigt wurde, das mit Versen versehen ist, die seine Verdienste um die Gemeinschaft hervorheben. Der dritte, anders als die vorherigen jedoch nur lokal bedeutende Ereigniskomplex ist zweifellos der einschneidendste sowohl in der Geschichte als auch in der Erinnerung an die „Schwarze Kirche“: Der Stadtbrand vom 21. April 1689 stellt eine der wichtigsten Zäsuren in der Geschichte Kronstadts dar, da er den Verlust eines Großteils der mittelalterlichen Bausubstanz und eine verheerende Zerstörung der Kirche zur Folge hatte. Der Wiederaufbau belastete die wirtschaftlich niedergegangene Stadt fast das gesamte 18. Jahrhundert in empfindlicher Weise. Umso erstaunlicher ist, daß in der mit dem Brand verbundenen Erinnerung kaum der Brandstifter gedacht wird, der katholischen Kaiserlichen, sondern der Brand in der sächsischen Erinnerung annähernd wie eine Naturkatastrophe bewertet 745 Albert Weber wird. Die „Schwarze Kirche“ wurde für die Siebenbürger Sachsen nicht zu einem Erinnerungsort an katholische Intoleranz und Aggression und forderte auch nicht zur Vergeltung auf, sondern vielmehr zu einem Denkmal für deren Aufbauwillen und Unbeugsamkeit gegenüber historischen Gewaltakten und widrigen Zeitumständen. Die Kirche reiht sich damit in das Selbstverständnis der Sachsen als bedeutendste Baumeister Siebenbürgens ein, deren zahlreiche Befestigungsanlagen und Kirchenburgen für sie nicht nur architektonische Leistung, sondern auch Wehrhaftigkeit, Dauerhaftigkeit und Gemeinschaftssinn und insgesamt einen konstruktiven Beitrag zu ihrer Heimatregion ­bedeuten. Der vierte Ereigniskomplex, das allgemein als „Schwarze-Kirche-Prozeß“ bezeichnete Gerichtsverfahren im rumänischen Stalinismus (1957/58), ist erinnerungskulturell äußerst vielschichtig und wie die zuerst genannten Ereignisse weniger direkt mit der „Schwarzen Kirche“ verbunden. Die Erinnerung konzentriert sich insbesondere auf den unrechtmäßig verurteilten Stadtpfarrer Konrad Möckel sowie auf 19 andere Siebenbürger Sachsen, darunter drei weitere Mitarbeiter der „Schwarzen Kirche“. Diese hatten Kulturveranstaltungen in der Sakristei der „Schwarzen Kirche“ durchgeführt und Lesekreise gegründet und dabei versucht, siebenbürgisch-sächsische Jugendliche anzusprechen, um der Erziehung durch das totalitäre kommunistische System kulturell und moralisch entgegenzuwirken. Diese Tätigkeiten wurden von den Parteianklägern zu nationalistisch-faschistischer Agitation und zu Hochverrat erklärt. Daß einige der Angeklagten früher erklärte Gegner des Nationalsozialismus gewesen waren, spielte für das Regime keine Rolle, da die tatsächliche politische Schuld oder Unschuld für das Urteil nicht ausschlaggebend war. Die Verurteilung gehörte zu einer Reihe von Schauprozessen im Rahmen der Repressionswelle nach dem Ungarnaufstand 1956, die darauf abzielte, ähnliche Revolten in Rumänien zu verhindern und präventiv die Bildung regimefeindlicher Gruppierungen zu unterbinden. Der Gruppenprozeß gegen die vom rumänischen Geheimdienst Securitate konstruierte „Gruppe Möckel“ sollte die deutsche Minderheit einschüchtern und ideologisch auf Parteikurs bringen. Die schwere Bestrafung einer prominenten Persönlichkeit wie dem Stadtpfarrer der „Schwarzen Kirche“ sollte deutlich machen, daß im kommunistischen Staat jeder Bürger für eine auch nur scheinbare oppositionelle Haltung verfolgt werden konnte. Die „Schwarze Kirche“ als Erinnerungsort für die siebenbürgisch-sächsische Geschichte und Kultur spielte hierbei eine eher untergeordnete Rolle, da in den Securitate-Akten gewöhnlich die Bezeichnung „Gruppe Möckel“ verwendet wird; die Personen und nicht die Kirche standen im Mittelpunkt der Repression und Propaganda. Wie und wann genau die heute gängige Bezeichnung des Prozesses und der Gruppe in Verbindung mit der Kirche entstand, ist ungewiß; es scheint sich aber um eine in der Kronstädter Bevölkerung im Rückblick entstandene Titulierung zu handeln, die wegen der Verurteilung des Stadtpfarrers gewählt wurde und allgemein eine Christen- beziehungsweise Kirchenverfolgung nahelegen sollte. Im Zusammenhang mit dem Vorwurf des Nationalismus ist darauf einzugehen, wie die „Schwarze Kirche“ im national geprägten siebenbürgisch-sächsischen Selbstverständnis bis zum Zweiten Weltkrieg erinnerungskulturell verortet wurde. Hierfür bietet sich die Kronstädter Literatur des Zeitraums 1900 bis 1939 an. In den Werken dieser 746 Die „Schwarze Kirche“ in Kronstadt Die einem Kirchengesangbuch beigefügte Abbildung zeigt die „Schwarze Kirche“ überproportional groß im Stadtzentrum von Kronstadt. Ihre Vergrößerung und der Zusammenhang mit der Veröffentlichung in einem konfessionellen Gesangbuch bekräftigten die Funktion des Kronstädter Sakralbaus als ein zentraler religiöser E ­ rinnerungsort. Bildnachweis: Geistreiches Cronstädtisches Gesang-Buch. Kronstadt 1751. In: Roth, Harald (Hg.): Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadtgeschichte. München 1999, 14. Autoren, die nachgerade zu Klassikern avanciert sind, verdichtete sich exemplarisch ideologisches Gedankengut. In vier Romanen mit zeitgeschichtlichem Hintergrund, in einem Historienroman sowie in zwei lyrischen Texten bildet die Kirche den Gegenstand der Beschreibung und Erörterung. Die nachfolgenden Zitate belegen eine Überspitzung im nationalen Sinn, aber keine tiefgehende wesentliche Abänderung der mit der Kirche verbundenen traditionellen Erinnerungsmechanismen. Zu beobachten ist jedoch eine Distanzierung von ihrer religiös-konfessionellen Bedeutung sowie bei Egon Hajek eine deutsche Semantisierung des Kirchenbaus, der bei Adolf Meschendörfer, Heinrich Zillich und Erwin Neustädter vorrangig zur Markierung siebenbürgisch-sächsischer Identität diente: „Noch ungeheuerlicher als dies größte sächsische Unglück ist der Mut und die Kraft, mit der unsere Väter in bösester Zeit diese Stadt noch einmal erbauten. Der Fluch ward uns zum Segen. [...] Hier war der letzte Zufluchtsort für alles sächsische Blut, ob gläubig oder ungläubig, hier sammelte sich ein Volk. [...] Dies war keine Glaubenskirche, dies war die sächsische Kirche; [...] das größte Bauwerk, das Sachsenhände je schufen“ (Meschendörfer, Die Stadt im Osten). „Aus dem Opferwillen und Arbeitsschweiß längst verstaubter und namensverschollener Geschlechter unseres Blutes ist es 747 Albert Weber gleichsam als Frucht erwachsen, deren wir nun genießen und daran wir jene und damit unser eigen Wesen erkennen können“ (Neustädter). „Unter unsäglichen Mühen war das schwere Werk gediehen, der letzte gotische Dombau an den Pforten des Orients und gerade deshalb deutschen Blutes, mit deutscher Kraft hochgetürmt, von deutscher Seele durchhaucht jedes Profil, jede Kannelierung“ (Hajek). Von einer Schlüsselposition der „Schwarzen Kirche“ in der nationalistischen Ideologisierung der sächsischen Gemeinschaft kann insgesamt aber nicht die Rede sein – die hier wiedergegebenen Autoren stellten als Kronstädter oder Burzenländer die Rolle der „Schwarzen Kirche“ womöglich etwas überschwenglich dar –, weswegen sie auch nicht zum unmittelbaren Ziel des kommunistischen Regimes wurde. Erst zehn Jahre nach der Machtergreifung Hitlers 1933 kam es zum Prozeß gegen den Stadtpfarrer und einige wenige Mitarbeiter. In der Nachkriegszeit wurde die „Schwarze Kirche“ schließlich in der rumäniendeutschen Literatur größtenteils aus ihrer mythisch-heroischen Aura herausgelöst und auch von Nicht-Siebenbürgern lyrisch verarbeitet. Aufgrund der stark reduzierten ideologischen Einflüsse und des allgemein höheren literarischen Niveaus wurde der Sakralbau dabei in mannigfaltiger Weise poetisch neugestaltet und der Schablonenhaftigkeit nationalisierender literarischer Muster entzogen. V. Das Gotteshaus im rumänischen Nationalkommunismus (1965–1989) Nach der stalinistischen Prozeßwelle propagierte das kommunistische Regime ab Mitte der 1960er Jahre eine eingeschränkte Öffnung des Landes, die bis 1971 andauern sollte. Für die folgenden Jahrzehnte und auch nach 1989 sollte besonders prägend werden, daß unter Staats- und Parteichef Nicolae Ceauşescu diese vermeintliche Liberalisierung mit einer Rehabilitation nationalistischer Ideologie verbunden war. In der Regierungszeit Ceauşescus wurde die Schaffung eines einheitlichen Nationalstaats betrieben. Gleichzeitig übte man Druck auf die ethnischen Minderheiten aus, sich sprachlich und kulturell an die Staatsnation anzupassen oder auszuwandern. Für die Kirchen der Minderheiten kam es dabei zu einer doppelten Diskriminierung: einerseits weil ihre Mitglieder nicht zur Staatsnation gehörten und die Kirchen kulturelle, institutionelle und organisatorische Bedeutung für die Minderheiten besaßen (zahlreiche Kirchenvertreter unterhielten überdies ein Netzwerk mit Kontakten ins Ausland, die dem kommunistischen Geheimdienst allerdings stets verdächtig waren), andererseits wurden die Kirchen, einschließlich der rumänisch-orthodoxen „Staatskirche“, aufgrund der Religionsfeindlichkeit des kommunistischen Systems als Verbreiter von Mystizismus, Antimodernismus und „unproduktiven Lebenseinstellungen“ angefeindet. Historische Kirchengebäude wurden von der propagandistischen Verbindung mit dem Zeitalter des Feudalismus belastet und sollten, so die offizielle Darstellung, an die Ausbeutung durch den Klassenfeind erinnern. Daß die „Schwarze Kirche“ in diesem Kontext in den Jahren 1969 bis 1977 dennoch unter größerem Einsatz staatlicher Mittel aufwendig restauriert wurde, ist nicht durch ihre Rolle als Erinnerungsort, sondern vor allem durch Kronstadts touristische Bedeu748 Die „Schwarze Kirche“ in Kronstadt tung zu erklären. Die Region wurde von zahlreichen ausländischen Touristen besucht, die wertvolle Devisen ins Land brachten. Zudem wurde Kronstadt von zahlreichen Rumänen aufgesucht, die dank der wachsenden Wirtschaft und der aufgebauten Infrastruktur erstmals in größerer Zahl auch das eigene Land bereisen konnten. Angesichts der beeindruckenden Ausmaße und des gotischen Stils der „Schwarzen Kirche“, der in anderen Landesteilen nicht vorhanden ist und daher eine besondere Sehenswürdigkeit darstellt, lag es nahe, diese durch eine gründliche Restaurierung zu erhalten. Neun Jahre lang wurden fachmännisch und zur Zufriedenheit der sächsischen Minderheit einige der wichtigsten Wiederherstellungsarbeiten durchgeführt. Die Einstellung der staatlichen Hilfen 1977 nach dem großen Erdbeben in Bukarest erfolgte anscheinend auf Anordnung des Parteichefs. Ceauşescu ließ sogar die Direktion für Baudenkmäler im Rahmen seiner geplanten sozialistischen Umgestaltung der historischen Altstädte auflösen. Die weitere Restaurierung der „Schwarzen Kirche“ wurde gewissermaßen privatisiert und war seither auf Spenden angewiesen. Da die benötigten Summen nur zu einem Teil aus dem Inland aufgebracht werden konnten, griffen die Kirchenvertreter auf ihre Kontakte zur westdeutschen evangelischen Kirche zurück und warben genügend Mittel ein, um von 1981 bis 1984 weitere Arbeiten durchzuführen. Das kommunistische Regime, das ansonsten empfindlich auf ausländische Kontakte der evangelischen Kirche reagierte, opponierte nicht, vermutlich gerade mit Blick auf die dringend benötigte Deviseneinfuhr. Welche langfristigen Pläne die Parteiführung für die Kronstädter Altstadt und implizit auch für die „Schwarze Kirche“ im Rahmen der sozialistischen Umgestaltung des Stadtraums hegte, bleibt offen. V. Erinnerungskontexte nach 1989 Nach dem Sturz des kommunistischen Regimes 1989 wanderte ein Großteil der noch im Land verbliebenen siebenbürgisch-sächsischen Gemeinschaft nach Deutschland aus. Für das architektonische Erbe in der alten Heimat – darunter zahlreiche Erinnerungsorte der Sachsen – bedeutete dieser Exodus, daß für diesen Komplex nun stärker als zuvor der rumänische Staat verantwortlich sein würde. Wegen der schwierigen wirtschaftlichen Entwicklung Rumäniens während der Systemtransformation sowie gegensätzlicher Vorstellungen über den Denkmalschutz und angesichts rumänischer Kommerzialisierungsbestrebungen kam es zu Spannungen mit den Sachsen bezüglich der „Verwertung“ ihres architektonischen Kulturerbes durch die Rumänen; vor allem die Törzburg bei Kronstadt sowie Schäßburg sind als Streitfälle zu nennen. Die sächsische Empfindlichkeit wird noch durch den Umstand gesteigert, daß viele Sachsen sich durch die Auswanderung am Ende ihrer Geschichte sehen und die Erinnerung durch den Erhalt und die historisch korrekte Zuordnung ihres architektonischen Erbes gesichert sehen wollen. Ihre Bauwerke sollen nicht nur für die eigene Gemeinschaft als Erinnerungsorte fungieren, sondern auch für andere Bevölkerungsgruppen sowie für die Erinnerung der Binnendeutschen an die Siebenbürger Sachsen. 749 Albert Weber Für die „Schwarze Kirche“, die als wichtigstes Bauwerk hervorragt, gilt diese Problematik jedoch größtenteils nicht. Gründe hierfür sind, daß ihre Restaurierung aus einer Kombination von umfangreichen staatlichen sowie privaten Förderungen seit den 1960er Jahren prioritär und erfolgreich durchgeführt wurde und ihr Fortbestand gesichert ist. Hinzu kommt, daß in Kronstadt eine sächsische Gemeinschaft verblieben ist, die das Kirchengebäude und die Erinnerung daran intensiv betreut und verwaltet. Hervorzuheben sind ferner, neben den beiden im Kircheninneren befindlichen, fachlich konzipierten Ausstellungen zur Baugeschichte (seit 1984) sowie zu Johannes Honterus (seit 1973), die professionellen Führungen durch die Kirche. Die „Schwarze Kirche“ kann geradezu als Modell für die Erhaltung eines architektonischen siebenbürgisch-sächsischen Erinnerungsortes gelten. Daß die Kirche dennoch einer Rumänisierung beziehungsweise einer Integration in das nationale Kulturerbe der Rumänen ausgesetzt wurde, ist angesichts des Anteils der Staatsnation an der Bevölkerung Rumäniens von über 90 Prozent nicht erstaunlich, sondern gerade in Verbindung mit der sächsischen Auswanderung konsequent. Entscheidender Faktor hierfür ist die im Nationalkommunismus bis zum Beginn der 2000er Jahre kanonisierte Schulbildung, welche die Kultur und Geschichte der ethnischen Minderheiten zugunsten des Bildes eines homogenen Nationalstaats weitgehend unbeachtet ließ. Das hieraus bis heute resultierende geringe Wissen über die deutsche Minderheit des Landes fördert die Perspektive gerade der Rumänen aus dem sogenannten Altreich, daß sämtliche Bauwerke auf dem Gebiet Rumäniens rumänisch oder zumindest in sehr enger Verbindung zu den Rumänen stehen müssen. Bei Führungen durch die „Schwarze Kirche“ wird häufig deutlich, daß nicht wenige Besucher diese bis dahin für rumänisch hielten. Meist ist unbekannt, daß die Kirche und die Siebenbürger Sachsen evangelisch waren, womit auch eine Unkenntnis über deren historische Einordnung einhergeht. Die Rumänen richten daher ihre Perspektive insbesondere auf zwei Aspekte: auf die architektonische Bedeutung der Kirche, die aufgrund ihrer Größe offensichtlich ist, sowie auf ihren westeuropäischen Architekturstil, der als wichtige und erwünschte Verbindung zur westlichen Kultur wahrgenommen wird. Insgesamt erfreut sich die Kirche großer Beliebtheit bei den Rumänen, die einen Großteil der Besucher ausmachen: 2008 wurden über 170.000 Eintrittskarten verkauft. Die deutschsprachigen Kronstädter betonten die architektonische Bedeutung ihres größten Sakralbaus und die damit verbundene materielle Leistung stärker, als dies andere Gemeinschaften mit ihren Bauwerken zu tun pflegen. In der stetigen Konkurrenz zwischen Kunst und Krieg sahen sie ihre Hauptkirche als Zeugnis letztlich erfolgreicher Bemühungen um Erhalt und Erinnerung. Ein Grund für die außergewöhnlich starke Betonung der architektonischen Bedeutung, die eine materielle Perspektive verrät, mag aber auch begründet liegen in der innersächsischen Konkurrenz mit Hermannstadt, dem politischen und kirchlichen Zentrum der Siebenbürger Sachsen, das geradezu als ihre Hauptstadt gelten kann. Die „Schwarze Kirche“ diente in diesem Spannungsverhältnis als Beleg für die Überlegenheit der Kronstädter auf wirtschaftlichem Gebiet. Daß die Kirche in der Folge als wichtigstes sächsisches Bauwerk wahrgenommen wurde, spricht 750 Die „Schwarze Kirche“ in Kronstadt für den Erfolg des Kronstädter Vorhabens. Seit dem 20. Jahrhundert bezeichnen die Siebenbürger Sachsen die „Schwarze Kirche“, den größten Sakralbau Rumäniens, aber auch gern und zu Recht als hervorragendes Beispiel architektonischer Leistung auf dem Gebiet des rumänischen Staates. VI. Auswahlbibliographie Kühlbrandt, Ernst: Die evangelische Stadtpfarrkirche A. B. in Kronstadt, Bd. 1–2. Kronstadt 1898, 1927; Zimmermann, Franz u. a. (Hg.): Urkundenbuch zur Geschichte der Deutschen in Siebenbürgen, Bd. 1–4. Hermannstadt 1892–1937, Bd. 5–6. Bukarest 1975–1981; Gross, Julius/Nussbächer, Gernot (Hg.): Quellen zur Geschichte der Stadt Kronstadt (Brassó), Bd. 1 (1143–1867). Kronstadt/ Brassó 1903; Roth, Victor: Geschichte der deutschen Baukunst in Siebenbürgen. Straßburg 1905; Zillich, Heinrich: Kronstadt. Mit acht Zeichnungen von Fritz Kimm. Kronstadt 1925; Hajek, Egon: Ein gotischer Dom Südosteuropas. In: Ostland. Vom geistigen Leben der Auslanddeutschen 2/4 (1927) 113–120; Meschendörfer, Adolf: Die Stadt im Osten. Roman. Hermannstadt 1931; ders.: Der Büffelbrunnen. Roman. München 1935; Zillich, Heinrich: Zwischen Grenzen und Zeiten. München 1936; Geissler-Nussbaecher, Trude: An die Schwarze Kirche in Kronstadt. In: Roth, Hermann (Hg.): Herz der Heimat. Deutsche Lyrik aus Siebenbürgen. München 1937, 25; Hajek, Egon: Meister Johannes. Aus dem Werdegang der Deutschen in Siebenbürgen. Graz/Leipzig 1938; Neustädter, Erwin: Der Jüngling im Panzer. Eine Dichtung in Prosa. Stuttgart 1938; Kronstädter Zeitung. Festausgabe zum hundertjährigen Bestehen vom 24. Mai 1936; Scherg, Maria: Schwarze Kirche. In: dies.: Jahr und Leben. Gedichte. Aus ihrem Nachlaß ihren Freunden dargeboten. Kronstadt 1943, 29; Vătăşianu, Virgil: Istoria artei feudale în ţările Romîne [Geschichte der feudalen Kunst in den rumänischen Ländern]. Bucureşti 1959; Adrian, Victor: Die Schwarze Kirche. Bukarest 1968; Fabini, Hermann: Die Stadt und ihr Bauwerk. 600 Jahre seit dem Baubeginn der Schwarzen Kirche. In: Neuer Weg, 31. Dezember 1983; Myss, Walter: Kunst in Siebenbürgen. Innsbruck 1991; Philippi, Maja: Kronstadt. Historische Betrachtungen über eine Stadt in Siebenbürgen. Aufsätze und Vorträge. Bukarest 1996; Nussbächer, Gernot: Johannes Honterus. Sein Leben und Werk im Bild. Bukarest 71999 [11973]; Zeidner, Helmut: Die Schwarze Kirche. In: Roth, Harald (Hg.): Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadtgeschichte. München 1999, 150–160; Motzan, Peter: Dingsymbol kollektiver Identität. Die Schwarze Kirche als „Gegenstand“ der siebenbürgisch-deutschen Literatur (1919–1944). In: 50 Jahre Südostdeutsches Kulturwerk – Südostdeutsche Vierteljahresblätter 1951–2001. München 2001, 55–64; Nussbächer, Gernot: Kleiner Führer durch die Schwarze Kirche in Kronstadt. Kronstadt 2007; Franke, Arne: Kronstadt – Braşov. Ein kunstgeschichtlicher Rundgang durch die Stadt unter der Zinne. Regensburg 2008; ders.: Städte im südlichen Siebenbürgen. Zehn kunsthistorische Rundgänge. Potsdam 2010, 52–64; Roth, Harald: Kronstadt in Siebenbürgen. Eine kleine Stadtgeschichte. Köln/Weimar/Wien 2010; von Herrmann, George Michael Gottlieb: Das alte Kronstadt. Eine siebenbürgische Stadt- und Landesgeschichte bis 1800. Köln u. a. 2010; Brenndörfer, Karl-Heinz/Şindilariu, Thomas (Hg.): Der Schwarze-Kirche-Prozess 1957/58: Erlebnisberichte und Dokumentation. Kronstadt/Heidelberg 2011; Clewing, Konrad/Schmitt, Oliver Jens (Hg.): Geschichte Südosteuropas. Vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart. Regensburg 2011; Heigl, Bernhard/Şindilariu, Thomas (Hg.): Kronstadt und das Burzenland. Beiträge von Studium Transylvanicum zur Geschichte und Kultur Siebenbürgens. Kronstadt 2011, 121–138; Pintilescu, Corneliu: Justiz und politische Repression im kommunistischen Rumänien: der Schwarze-Kirche-Prozess in Kronstadt/Braşov 1958. 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