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Unikale Lexeme – 'spuren' Der Diachronie In Der Synchronie? Eine Analyse Anhand Ausgewählter Italienischer Phraseologismen.

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Unikale Lexeme – ‚Spuren‘ der Diachronie in der Synchronie? Eine Analyse anhand ausgewählter italienischer Phraseologismen Christine KONECNY (Innsbruck) Abstract I lessemi unicali, conosciuti anche sotto l’espressione inglese cranberry words, si caratterizzano per un raggio di combinabilità talmente ristretto da poter essere impiegati solo in un unico contesto sintagmatico. Spesso sono considerati relitti di stadi passati della lingua, ossia ‚tracce‘ della diacronia nella sincronia, che in origine si usavano anche liberamente. Ad occuparsi di questo fenomeno è soprattutto la ricerca fraseologica, dato che le parole unicali sono riscontrabili perlopiù all’interno di fraseologismi in senso lato come ad esempio semi-idiomi („capire Roma per toma“) e collocazioni („naso camuso“). Il presente contributo si propone di indagare, fra l’altro, se i lessemi unicali costituiscano in tutti i casi il risultato di un processo diacronico unicalizzante e se l’unicalità implichi anche che il lessema in questione non sia più produttivo e / o trasparente. A tale scopo verranno esaminati fraseologismi italiani scelti contenenti parole (quasi-)unicali, rintracciandone anche l’etimologia e il loro uso nell’italiano letterario. 1. Einleitung Wem ist es nicht schon einmal passiert, dass ihm bzw. ihr der Geduldsfaden gerissen ist, dass er / sie etwas klipp und klar zum Ausdruck bringen musste oder kein(en) Hehl aus einer Sache machen konnte? Wird im Deutschen zur Bezeichnung der betreffenden Sachverhalte einer der genannten Ausdrücke verwendet, so greift man damit jeweils auch auf ein unikales Lexem zurück (Geduldsfaden, klipp bzw. Hehl), welches einen Bestandteil der entsprechenden Wortverbindung ausmacht, außerhalb dieser jedoch keine selbstständige Bedeutung (mehr) aufweist. Auf das Phänomen der Unikalität sprachlicher Elemente, welches im vorliegenden Beitrag im Hinblick auf die Lexemebene einer genaueren Betrachtung unterzogen werden soll, wurde in der linguistischen Forschung erstmals in Bezug auf die Morphemebene aufmerksam gemacht (cf. Häcki Buhofer 2002, 429): Als unikal wird in der Morphologie ein Morphem bezeichnet, „das in einer Sprache nur einmal als Stamm- bzw. Kompositionsglied auftritt und dessen Bedeutung synchron nicht mehr analysierbar ist“ (ibid.), wie es im Englischen z.B. auf das Morphem cran-, im Deutschen hingegen auf die Morpheme Him-, Brom- und Preisel- zutrifft, welche ausschließlich in Determinativkomposita in Verbindung mit -berry bzw. -beere gebraucht werden. Derartige Morpheme werden im Englischen daher bezeichnenderweise auch cranberry morphemes genannt, im Deutschen dagegen Himbeermorpheme (cf. Häcki Buhofer 2002, 429). In Anlehnung an den Terminus cranberry morphemes prägte Aronoff (1976, 15s.) so-