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Verfahrensveröffentlichung: Fragebogen Moralische Achtsamkeit (fma) © 2014 Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds

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Verfahrensveröffentlichung: Fragebogen Moralische Achtsamkeit (FMA) © 2014 Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds In diesem Dokument wird die erste deutsche und psychometrische validierte Version der Moral Attentiveness Scale von Scott J. Reynolds (2008) unter dem Titel „Fragebogen Moralische Achtsamkeit“ für Forschung und Lehre frei zur Verfügung gestellt. Jede kommerzielle Nutzung der Skala ist ohne Genehmigung der Autoren untersagt. Das dazugehörige Manuskript zur Skala befindet sich zurzeit unter Revision und kann wie folgt zitiert werden: Pohling, R., Frömmer, D., Grass, J., Strobel, A., & Reynolds, S. J. (2014). Fragebogen Moralische Achtsamkeit (FMA): Deutsche Übersetzung und Validierung der Moral Attentiveness Scale [Questionnaire for moral attentiveness: German translation and validation of the moral attentiveness scale]. Manuscript under revision after submission. Als weitere Quelle der gegenwärtigen Version kann meine in Kürze erscheinende Dissertationsschrift zitiert werden: Pohling, R. (in prep.). Moralische Sensitivität – Grundlage zur Wahrnehmung gesellschaftlicher Verantwortung in Organisationen. (Doctoral Dissertation), Technische Universität Chemnitz, Chemnitz, Germany. Originalversion: Reynolds, S. J. (2008). Moral attentiveness: Who pays attention to the moral aspects of life? Journal of Applied Psychology, 93(5), 1027-1041. doi: 10.1037/00219010.93.5.1027 MORALISCHE ACHTSAMKEIT Fragebogen Moralische Achtsamkeit (FMA): Deutsche Übersetzung und Validierung der Moral Attentiveness Scale Questionnaire for moral attentiveness: German translation and validation of the moral attentiveness scale Rico Pohling Technische Universität Chemnitz, Germany Dirk Frömmer Management Innovation Dresden, Germany Julia Grass und Anja Strobel Technische Universität Chemnitz, Germany Scott J. Reynolds University of Washington, United States © 2014 durch Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds 2 Autoren- und Autorinnenverzeichnis Rico Pohling (Professur für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Fakultät Human- und Sozialwissenschaften, TU Chemnitz, Wilhelm-RaabeStr. 43, 09107 Chemnitz, Germany); Dirk Frömmer (Management Innovation Dresden, Tieckstr. 17, 01099 Dresden, Germany); Julia Grass (Professur für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Fakultät Human- und Sozialwissenschaften, TU Chemnitz, Wilhelm-Raabe-Str. 43, 09107 Chemnitz, Germany); Anja Strobel (Professur für Persönlichkeitspsychologie und Diagnostik, Institut für Psychologie, Fakultät Human- und Sozialwissenschaften, TU Chemnitz, Wilhelm-RaabeStr. 43, 09107 Chemnitz, Germany); Scott J. Reynolds (Foster School of Business, University of Washington, Box 353226, Seattle, WA 98195-3200, United States) © 2014 durch Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds Zusammenfassung Moralische Achtsamkeit (original: Moral Attentiveness, Reynolds, 2008) beinhaltet interindividuelle Unterschiede in der chronischen Perzeption von und der Reflexion über Ethik und Moral. Die vorliegende Untersuchung hatte das Ziel, eine deutsche Version der Moral Attentiveness Scale (deutsch: Fragebogen Moralische Achtsamkeit) psychometrisch zu überprüfen. Die Studie umfasste insgesamt drei Stichproben (N1 = 290, N2 = 303, N3 = 129). Die zweifaktorielle Struktur der Originalversion konnte bestätigt werden, wobei die Faktoren hoch interkorrelierten. Dabei waren die internen Konsistenzen und RetestReliabilitäten (Zeitraum: 17 Monate) beider Skalen hoch. Belege für die Konstruktvalidität waren erwartungsgemäße Zusammenhänge mit Empathie, Ungerechtigkeitssensibilität, moralischer Identität, moralischer Urteilskompetenz und selbstberichtetem moralischen Verhalten. Der FMA trug inkrementell zur Vorhersage moralischen Verhaltens über andere etablierte Verfahren bei. Zudem wurde das Konstrukt erstmals in die Fundamente moralischer Intuitionen eingeordnet. Insgesamt ist der FMA zur reliablen, validen und ökonomischen Erfassung moralischer Achtsamkeit geeignet und dient damit der Diagnostik zu Forschungszwecken sowie als Screeningverfahren in Organisationen. Schlüsselwörter: moralische Sensitivität; moralisches Bewusstsein; Ethik in Organisationen; deutsche Adaptation © 2014 durch Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds Abstract Moral attentiveness (Reynolds, 2008) entails inter-individual differences in the chronic perception of and reflection on ethics and morality. The present study aimed at psychometrically evaluating the German Moral Attentiveness Scale (FMA: Fragebogen Moralische Achtsamkeit). The study included three samples (N1 = 290, N2 = 303, N3 = 129). The two-factor structure of the original version was confirmed, however, the factors were strongly inter-correlated. Internal consistencies and retest-reliabilities (interval: 17 month) of both scales were high. We found the expected correlations with empathy, justice sensitivity, moral identity, moral judgment competence, and self-reported moral behavior. In the prediction of moral behavior, the FMA showed incremental validity over and above other established measures. Further, moral attentiveness was integrated in the personality domain of moral foundation. In sum, the FMA was found to be a reliable, valid and economic measure and therefore can be applied for research or as screening instrument in organizations. Keywords: moral sensitivity; moral awareness; ethics in organization; German adaption; mindfulness © 2014 durch Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds Fragebogen Moralische Achtsamkeit (FMA) Instruktion: Bitte lesen Sie die folgenden Aussagen und geben auf der Skala an, inwiefern Sie den Aussagen zustimmen oder sie ablehnen. Es gibt dabei keine richtigen oder falschen Antworten. 1 2 3 4 5 6 7 Stimme überhaupt nicht zu Stimme überwiegend nicht zu Stimme eher nicht zu weder noch Stimme eher zu Stimme überwiegend zu Stimme voll und ganz zu Item-Nr. MA01p MA02p MA03p Item An einem typischen Tag begegnen mir mehrere ethische Dilemmata. Ich muss mich oft entscheiden, ob ich das mache, was richtig ist, oder etwas Falsches tue. Ich werde regelmäßig mit Entscheidungen konfrontiert, die bedeutsame ethische Folgen haben. Reihenfolge im Original 1 2 3 MA04p Mein Leben ist mit einer moralischen Zwickmühle nach der anderen gefüllt. 4 MA05r Ich denke nahezu jeden Tag darüber nach, ob meine Handlungen moralisch sind. 7 MA06p Viele der Entscheidungen, die ich treffe, beinhalten ethische Dimensionen. 5 MA07p Mir begegnen selten ethische Dilemmata. (R) 8 MA08r Ich denke regelmäßig über die ethischen Folgen meiner Entscheidungen nach. 6 MA09r Ich mag es, über Ethik nachzudenken. 12 MA10p Ich stoße häufig auf ethische Situationen. 9 MA11r Oft ertappe ich mich dabei, wie ich über ethische Sachverhalte nachdenke. 10 MA12r Ich denke oftmals über die moralischen Aspekte meiner Entscheidungen nach. 11 Anmerkungen. p = perzeptuelle Dimension, r = reflektierende Dimension, R = umgepoltes Item. Auswertung: Pro Dimension durch Mittelwertbildung über die Items der Subskala. Zusätzlich zu Reynolds‘ (2008) Auswertungsstrategie wird ein Gesamtwert moralischer Achtsamkeit durch Summation der beiden Skalenmittelwerte vorgeschlagen. Drei Items wiesen bedeutsame Nebenladungen auf (MA05r, MA06p, MA10p). Modellspezifikationen, die diese Nebenladungen berücksichtigten oder die Items ausschlossen, führten zu besseren Modellpassungen. Vorerst wird daher empfohlen, den kompletten Fragebogen einzusetzen, jedoch die betreffenden problematischen Items (MA05r, MA6p und MA10p) bei der Auswertung auszuschließen und somit nur 9 der 12 Items zu verwenden. © 2014 durch Pohling, Frömmer, Grass, Strobel & Reynolds